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Goldfishs Reisen
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Stand 10.03.12






















































































































































































Goldfishs reisen



Zwischen 2000 und 2010
 zu ferragosto / zur befana
oder aus gegebenem anlasz
haendisch oder elektropostalisch an
freunde, kunden und lieferanten
auf reisen gegangen

Goldfishs fuenfzigste reise datiert
auf den 9. November 2010



Goldfishs_reisen:_Cover


Goldfishs reisen um die halbe welt
50 gedichte zuzueglich eines nachschlags
und eines essays
Gebunden mit schutzumschlag
ISBN 978-3-85218-734-1, EUR 14,90.-
Haymon Verlag
lieferbar

Verlagstext
Kurt Lanthalers Goldfish ist ein zutiefst menschliches Tier. Auf seinen Reisen zwischen Ural und Meer philosophiert er über die Zeit, fischt illegal in fremden Gewässern, rastet im kühlen Grün unter Walnussbäumen und denkt sich dabei als Buckelwal. In höchst amüsanten Versen erzählt Kurt Lanthaler von Goldfishs skurrilen Abenteuern. Wie es dazu kam, schildert der Autor in einem kleinen nachgetragenen Essay.
Goldfishs reisen um die halbe welt sind eine einmalige Gelegenheit für Fans der gepflegt heiteren Dichtkunst und jeden, der sich beim Lesen gerne unterhalten lässt.



Essay (aus dem Anhang)

Wie immer : faengt alles mit einer reise an. respektive, und eigentlicher, der erzaehlung einer reise.

Es machte sich im jahre 1995, das jahr nicht fern, die reise wohl, ein goldfisch (Carassius gibelio forma auratus) namens Abraham Goldfisch auf. Er war im besitze eines italienischen reisepasses (Nr. 188767D) und befand sich in begleitung des padovaner kuenstlers Tomaso Boniolo.  Die beiden fuhren, um es hier kurz zu machen, mit der Transsibirischen an den Baikalsee. Abraham Goldfisch zeichnete, in seiner glaskugel in einem netz haengend, im geschaukel des zuges einige zauberhafte bleistiftskizzen. Was sein begleiter Boniolo währenddessen tat, ist nicht ueberliefert.
Von dieser Reise erfuhr ich, wenn ich mich recht entsinne, im jahre 1997, kurz, nachdem ich Maurizio Cattelan umgebracht hatte : in einer kurzgeschichte mit dem titel niemandsland ist feindesland, die im kontext des künstlerprojektes treffpunkt niemandsland (mit p.t.t.red als kuratoren), zu dem auch Cattelan eingeladen, entstanden war. Das eine war mir ein auftrag, was folgte eine freude : traf ich doch bei dieser gelegenheit wieder auf freund Boniolo, und der erzählte mir. Von Baikal, reisebegleiter, und reise.

Woraufhin sich Abraham Goldfisch in meinem gehirn einnistete und munter, wenn auch leise, seine runden zog. Das haette ewig so weitergehen koennen, und wir saeszen heut nicht hier, waeren die berliner winter nicht dermaszen grau und lang : so ein stumpfes dreiviertelgrau, und zwar von oktober bis april. Das halte, wers aushalten mag. Eine, wenn auch uneigentliche, fluchtform meinerseits bestand darin, mich halbwegs zu tarnen, (also ein paar tage lang nicht zu kaemmen) und dann im gefolge einer pkwladung berliner shrinks fruehlings an den bodensee  mich zu verfluechtigen : dreitageskongress zu lindau. Und es war sommer waere uebertrieben, aber die sonne schien, immerhin. Nun hatte ich den nach der mittagspause ins halbrund des kongresses tretenden star bereits im vorjahr gehoert, und seine us-gepraegte tonalitaet eines deutschen war durchsichtig : auf wiederholbarkeit hin. Ich blieb also im brauereirestaurant sitzen; und hatte zeit. Und reimte so vor mich hin. Und da trat goldfish auf. Es war der 220401. Und es war Goldfishs erste reise um die halbe welt. (Zum 091110 schrieb ich aus anlasz Goldfishs fuffzichste reise um die halbe welt. Die verworfenen nicht mitgezaehlt.)

In der zeit dazwischen, der zwischenzeit, waren goldfishe an geburtstagskinder gegangen sowie, zum tag der Befana wie des Ferragosto, nicht immer, aber doch in steter maeszigkeit, per elektronischem postwurf an kunden, lieferanten, freunde.

Einige goldfishe haben sich, in diesen zehn jahren, in halbanderes transformiert. Manuela Kerer vertonte einige fuer TransDADAExpress - Art‘s Birthday 2006. Derderschreibt baute aus ebensosovielen goldfishen zwoelf zweiminuetige klangdateien, die rundumdentag im halbstundentakt vom 12erturm (Sterzing) abgestrahlt wurden, im rahmen des kunstprojektes Spielorte 2009. Im november 2010 schlieszlich fand im Luxus, der berliner kneipe des lyrikerfreundes Stefan Döring (dem goldfish # 49 auf umwegen die schoene zeile fuern fisch sind seen inseln verdankt), neben allem anderen eine art kartenlegen statt, allerdings mehr dem wort, als der vergangenheit oder der zukunft zugewandt :  der goldfish # 50 war in seine partikel, also worte, zerlegt und auf kleine karten geschrieben worden (zusaetzlich ein gedicht zum leichtmatrosen Laik aus Leuk) und konnte so karte fuer karte gegen alkohol eingetauscht, oder, eben : zum neutext gelegt werden. Es wurde gelegt. Und getrunken.

Im juni 2011, die goldfishe versammelten sich, im hinblick auf diese veroeffentlichung, bereits in bunten haufen, erschien eine wissenschaftliche arbeit (David Wiley et al:  Underwater components of humpback whale bubble-net feeding behaviour. Behaviour, 2011; 148 (5): 575), der zu entnehmen war, dasz buckelwale eine komplexe helix aus luftblasen bauen, um ans essen, und also ans leben zu kommen.
Alles nichts als eine frage der atemkontrolle.



Presse

»Dieser Goldfish, das sind wir.«
(Georg Mair, FF)

»Dem Dichter Kurt Lanthaler (...) geht’s um den Reim. Seine Gedichte sind der auf die Endsilbe getrimmte Beweis, das sich ein heiterer Grundton (gepaart mit freudiger Wortklauberei) und ernsthafter Anspruch eben nicht ausschließen, sondern – im Gegenteil - in Gedichtform ein nachgerade harmonisches Auskommen finden. In den Worten des Dichters selbst, es gilt mal wieder / ernstzumachen mit den lachensachen
(Joachim Leitner, Dolomiten)

»Kurt Lanthaler hat in diese Abenteuertexte seine literarische Verschmitztheit verpackt. Goldfishs reisen um die halbe welt handeln nicht nur von Abenteuern, - sie sind ein literarisches Abenteuer!«
(Helmuth Schönauer, lyrikwelt.de / biblio.at)
»Ja, gelacht hat man, und wie, denn dieser Goldfish ist ein Genie …
Verabschiedet sich dann so: Falscha fuffzcha, wirf mal meer her / von dem zeuchs, grusz, buckelwal von jeher. Alles klar?«
(Reinhard Christanell, franzmagazine.com)


»Leseempfehlung fürs Wochenende: Kurt Lanthaler verschickt seit einem Jahr seine durchaus witzigen literarischen Reiseeindrücke. Jetzt sind die gesammelten literarischen Berichte Goldfishs reisen um die halbe welt in Buchform erschienen. Was hat es damit auf sich? Es sind Abenteuergeschichten und poetische Eindrücke, 50 an der Zahl, die von des seltsamen Goldfishs Fahrten erzählen. Verschmitztheit mit Tiefgang, schräge Weltbetrachtungen mit den Augen eines Fischpoeten!«
(Buchkultur)




Und hier die gute nachricht

Goldfish aber schreibt sich fort. Mal
hier, mal da, mal annem annern ort
:
Weiteren goldfish bestellen Sie sich
durch eine mail an
mail
betreff : goldfish bitte
Weiteren goldfish verbitten Sie sich
durch eine mail an selbige adresse
betreff : nix goldfish






 





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