Erschienen:
Der Nörgg, das Purzinigele
und die Nichte der Nixe
FolioVerlag,
2022
Geistreich und witzig:
Sagen von Kurt Lanthaler neu erzählt und, wo nötig,
verbessert und neu erfunden
Ein zauberisch-zauberhaftes
Lesevergnügen
Bayerischer Rundfunk
(Auszug)
Kegelspiele. Und Stratioten in Mareo.
Es gäbe
ja, wenn man wollte, noch eine ganze Reihe von
Geschichten, die ziemlich blutrünstig sind. Respektive mit
etwas zusätzlicher action auf uns überbracht wurden.
(Zumal es auch in jüngerer Vergangenheit durchaus Zeiten,
in denen solch heldenhaftes Blutvergießen ziemlich
gefragt. So in der deutschen Erbauungsliteratur.)
Da gibt es dann Ritter und
Kopfabschneider, Aufschlitzer und Verbrenner. Und Helden.
Und da gab es, lassen Sie uns noch einmal kurz nach Mareo
wandern, zum Abschluß, da gab es eine ganze Reihe von
Geschichten, die man sich erzählte, mal in dieser, mal in
einer an- deren Version, in denen es immer wieder darum
ging, daß die einen mit den Körpern und Köpfen der
anderen, nun ja: Kegelspiele veranstaltet haben.
(Natürlich nur, falls die Schlacht gewonnen.) Und solche
Kämpfe, sodann auch solche Kegelspiele, sagen die Sagen,
sollen sich eben auch zum Beispiel die Enneberger mit den
Ampezzanern geliefert haben. Weil die einen mit den
anderen immer wieder im Streit um Alm- und Weiderechte,
sagt die Sage.
Jetzt ist es aber so, daß in diesen
Geschichten, durchaus auch Geschichte sich verbirgt. Und
das wollen wir hier, zum Abschluß, mal kurz
herausarbeiten. Zumal die Geschichte kaum bekannt. Und
ihre Geopolitik. Und einige ihrer Details so gut wie
unveröffentlicht.
Was wie ein Western anfängt, geht so.
1487 schicken die Venezianer Söldner
nach Mareo, ins Ladinische. (Die braven Schweizer
Fachkräfte waren gerade anderswo mit Morden und
Brandschatzen beschäftigt.) Diese Söldner schneiden in
Mareo zweiundvierzig
Dorfbewohnern, und also einem
ansehnlichen Teil des Dorfes, die Köpfe ab. Und spielen
Fußball damit. Was geht da vor?, neben dem Abschlachten
von Zivilbevölke- rung? Nun, es geht um Bodenschätze. Und
wie es heute Krieg um Bodenschätze gibt, und
Söldnerarmeen, gab es sie damals eben auch. Die Kämpfe
ziehen sich über Jahrzehnte hin, auf dem Gebiet zwischen
dem Ampezzanischen und dem Badiotischen. Und immer wieder
über die Sennes und die Fanes. Ein einziges Hin und Her.
Bis eben, 1487, unsere Söldner
zweiundvierzig Dorfbewohner köpfen. Und zufrieden nach
Hause fahren. Aber anscheinend mit der Bezahlung nicht
recht zufrieden waren, angesichts ihrer Leistung.
Denn überliefert ist, und so gut wie
unbekannt, ein Schreiben aus den Geheimarchiven der
Signoria di Venezia. An den Söldnerführer Giustiniano
Mauroceno. Dessen Trupp ist eine wilde Mischung aus
furlan/friulanischen Savorgnan(i) und Stratioten.
Στρατιώτοι aber sind, zumal im fraglichen Jahr 1487, dem
osmanischem Heer entlaufene (auch) griechische Soldaten,
Stratioten eben, die, da das Osmanische Reich (Devlet-i
‘Alīye, der erhabene Staat) sich mal wieder im Krieg mit
der Signoria di Venezia befindet, nichts als flink die
Seiten gewechselt haben und nun von Venezia statt von
Stambul aus weiterhin für Geld und des Geldes wegen Köpfe
rollen lassen. Und also Gehaltserhöhungsforderungen. Und
das Absageschreiben, der Signoria. (…)
& noch aus der zeit von
pest & cholera &
:
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待
在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #016/017
zum 1. Mai
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Die
Fischfrau Maria
beginnt ihren Arbeitstag wie immer. Sie tauscht bei
Gemüsefrau Anna zwei Sardinen gegen ein stattliches
Büschel Petersilie ein. Den Rest des Tages wird sie damit
die Fliegen von ihren Fischen vertreiben. Abends dann, da
der Geschäft stag gut gelaufen, mischt sie die Petersilie
unter die Farfalle al burro. Ein famoses Fischgericht.«
»Und das haben Sie so erlebt?«
»Was?«
»Das mit der Fischfrau Anna.«
»Maria. Anna ist die Gemüsefrau.
»Na wennschon. Die Frage war eine andere.«
Der alte Mann zupft sich den Bart zurecht. Es ist kühl
geworden, auf der Bank am Hafen.
»Noch ist die Sonne nicht untergegangen, und schon zieht
einem die Feuchtigkeit ins Hemd«, sagt der alte Mann.
»Winter«, sagt der Mann, der sich vor einer halben Stunde
neben ihn gesetzt hat und seither, wie der alte Mann, aufs
Wasser sieht.
Draußen liegen zwei Tanker vor Anker.
»Und was ist nun, mit der Fischfrau?«
»Ach«, sagt der alte Mann, »was soll schon sein? Da tut sich
nichts.«
»Weil?«
»Die Liegegebühren vom letzten Jahr sind immer noch nicht
bezahlt. Hört man. Solange können sie nicht einlaufen.«
Draußen gehen die Positionslichter an.
»Dabei hieß es, die Mannschaften hätten die Tanker längst
verlassen. Aus-
stehende Heuer. Womit wir«, sagt der alte Mann und steht
leis ächzend auf, »wieder einen Tag überstanden hätten.«
»Sieht so aus«, sagt der andere Mann. »Ich hab nichts vor,
ich bleib noch sitzen.«
Der alte Mann nickt und macht sich tippelnd auf den Weg.
»Sie haben das da vergessen«, ruft der andere Mann und hält
eine Tüte in die Höhe.
»Behalten Sie die zwei Sardinen«, sagt der alte Mann und
wischt mit seinem Arm durch die Luft, und sagt: »Seit
Jahren. So gut wie jeden Tag. Ich kauf die zwei Sardinen bei
der Gemüsefrau. Ich wart den Abend ab, auf dieser Bank. Ich
möcht sie ihr schenken. Sie nimmt sie nicht. So ist das,
mit der Fischfrau.«
»Und jetzt?«, sagt der andere Mann und zeigt auf die Tüte.
»Λοιπόν, nun«, sagt der alte Mann, »ich gebe es auf.
Versuchen ruhig Sie
es, wenn Sie wollen.«
aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
(Lieferungen. AkuteZustaende. 01/05/20)
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待
在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #015
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Fischgesang
Der tag, an dem wir
den fischen die namen
von saengern gaben :
War ein guter tag
Der tag, an dem wir
beim essen der fische
die lieder der saenger sangen :
War ein guter tag
Und wieder lag ich
in dem tiefen tal
und ringsherum nur
wellen, hohe see
Ich nahm ein
maulvoll
wasser. und –
dachte ich : adieu
Der tag, an dem
die fische uns namen
von saengern gaben :
War ein guter tag
aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung
(Lieferungen. AkuteZustaende. 27/04/20)
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待
在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #013
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L'altro giorno
M‘accorsi, l‘altro
giorno, d‘aver visto
volare le montagne
adisopra il mare
Insomma, dissi, le
cose si mettono
bbene : (angeli in ammati)
Und ploetzlich, anderntags
festgestellt, daszich
die berge hatte fliegen
sehen da ueberm meer
Na sowas, sagte ich, die
dinge vertuechtigen
sich : (aufleuchtende engel)
aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung
(Lieferungen. AkuteZustaende. 24/04/20)
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待
在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #012
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Musike vorm balkong
Sotto il balcone
nel vecchio cimitero
(vecchio assai)
un picchio
suona il vibrafono
Es spielt der specht
musike vorm balkon
klimpert am vibraphon
Das ist gerecht
(den gerechten)
und das ist schoen
das ist musik beim
entstehen zusehn
(am judengang)
Perché mi parli per talian?
picchio mio, komm, sag an
Perché mi canti per talian
il picchiettio del partigian
aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung
(Lieferungen. AkuteZustaende. 21/04/20)
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待
在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #011
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Gerüstbauer G. ist den
Vormittag über
damit beschäftigt, auf Abrechnungsmeterbasis das umlaufende
Gerüst eines siebenstöckigen Großbaues zu demontieren,
nebst seinen zwei ihm vorge- setzten Mitarbeitern einer im
Subsubsubunternehmertum engagierten Fa. Ad Hoc, wobei ihm,
dem Gerüstbauer G., die Aufgabe zugefallen, die
Gerüstteile aus ihren Holmen zu ziehen auf Höhe des
neunten Stockwerkes und sodann zum Abseilort zu tragen, was
der bereits abmontierten Seitensicherungen wegen ein im
Grunde bei jedem falschem Schritt tödliches Geschäft ist.
Gerüstbauer G. setzt sich in seiner Mittagspause etwas
abseits, auf daß keiner seine bei Nichtbelastung leis
zitternden Knie sehe, ißt sein Brot, trinkt sein Wasser und
liest in der Gratiszeitung, die er auf dem morgendlichen Weg
zur Arbeit, da noch verschlafen, zu diesem Zwecke sich
eingesteckt. Und liest Bolschoi-Geiger
stirbt nach Sturz in Orchestergraben. Und steht
auf, wirft im Vorübergehen die Klarsichtfolie, in der
sein Mittagsbrot eingepackt, in den Container für
Bausondermüll und geht an der Mitarbeiterin der
Sicherheits- firma, die Zugang B der Baustelle im blendenden
Sonnenlicht in signalgrüner Weste und rotem Helm bewacht,
vorbei. Dabei hebt er seinen orangen Helm wie zum Gruß und
drückt ihn der völlig Verdutzten in die Hand.
aus:
Rekonstruktion der Abläufe
des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
(Lieferungen. AkuteZustaende. 19/04/20)
Die Auflösung der
RZ.175/33
ist auf den 15.08.2024
festgelegt
Ab 10:00:00
Uhr NEZ werden die SoBs nach drüben verbracht, heißt
es außerdem. ... e buon ferragosto a tutti.
aus:
kurt lanthaler. fotoroman.zo.
berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage
(vergriffen)
(Fotoroman.zo. AkuteZustaende. 14/04/20)
coprifuoco / ausgangssperre : (auch eine
vorhersage)
Dann war
es Nacht geworden. Ich hatte mich wieder
auf den Weg durch die Stadt gemacht.
Und mir, da etwas fußfaul, eine Vespa geklaut.
Auf so ein Wort wie coprifuoco
hatte ich nie
sonderlich viel gegeben. Ausgangssperre.
Ist wie Maulsperre.
Notieren: Sehr viel früher gab es da gar noch
sowas wie: Kontosperre. Unfaßbar, eigentlich.
Meine Aufzeichnungen hatte ich an einen sicheren Ort
gebracht. Und gleichzeitig beschlossen, zum Zwecke der
Risikominimierung alles, was ich doch noch mir notieren
wollte, einem anderen zuzuschreiben. Ich nannte ihn, bei
mir, meinen Herrn A. Und zog ihm einen Anzug an, und
schickte ihn auf den Weg. Wollte.
Er aber, Herr A., sagte: »Junger Mann, imma langsam mit
die Pferde. Erst mal
ne Nacht lang drüber schlafen. Und wennschon, dann möcht
ich auch noch
'n Hut.«
aus: kurt lanthaler. fotoroman.zo.
berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage
(vergriffen)
(Fotoroman.zo. AkuteZustaende. 12/04/20)
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待
在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #008
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Partono ‘e
bastimente
pe’ terre assaje luntane
Das Museum der 27
Minuten
Sie können sich denken, wie groß meine Müdigkeit war an
diesem Tag.
Erst die knappe Woche bei Ihnen in Buenos Aires, arbeitsamst
wie immer (wann endlich wird unseren Financiers aufgehen,
daß wir beide nicht nur grenzgeniale Ausstellungsmacher,
sondern auch noch äußerst kostengünstige Organisatoren
größerer Zusammenhänge sind, hä?), sodann die
zugehörigen Nächte in der Boca samt den ewigen
Spaziergängen gassauf gassab, die Sie so treffend (erinnern
Sie: es dämmerte bereits leis?) als Unsere Fußnoten
bezeichneten; und es lag, wie häufig in solchen
Übergangszuständen, ein Geruch wie von warmer Vanille in
der Luft.
Dann der Rückflug; äußerst unwirkliches Gefühl dabei, als
ob man in seidenpapierner Rosakutsche durch die Lufte flöge
– sollte doch eigentlich, ging es nach den
Durchsagen, die uns am Gate erreichten (und unseren
krisenerfahrenen Italoargentiniern offensichtlich größtes
Vergnügen bereiteten) der SantAliTalia-Flieger gepfändet
am Boden liegen bleiben: die Spritrechnung.
Da kommt man einen Ozean später anläßlich zweier
Ehrenrunden über Fiumicino dann durchaus auf dumme
Gedanken. Nun gut, es ging sich aus, der Zug nach Brindisi
dann auch. Die Verhandlungen dort schwieriger als erhoft ,
aber davon sprach ich Ihnen ja schon am Telefon. Und doch:
um das delle Indie
Orientali werden wir nicht herumkommen.
Sodaß am Ende, obwohl noch lang nicht alles in trockenen
Tüchern, man durchaus sagen konnte: Geschafft.
Und geschafft wieder den Zug bestieg. Brindisi, Bologna,
Bozen, Brenner. Den größten Teil der Strecke in einer Art
Dämmerzustand verbracht, der wahrscheinlich einem Mediziner
Angst, dem Reisenden die Staatsbahn aber erst möglich
macht.
Grau sieht es aus bei der Einfahrt in den Grenzbahnhof, und
kalt. Gleich will ich mir kurz die Beine vertreten, alles
weitere schreibe ich Ihnen dann später.
Kurz und gut: Ich wurde in Innsbruck aus dem Zug geholt.
(Ich notiere Ihnen das jetzt in Stichworten, um für heute
absehbar zu einem Ende zu kommen. Mehr dann, ausführlicher,
genauer, getreuer: bei unserem nächsten Treffen. Im Gerede
entwickeln sich solche verwinkelten Geschichten leichter als
im Geschreibe.) In Innsbruck also aus dem Zug geholt,
polizeilich, ohne weitere Angabe von Gründen. Aber durchaus
rabiat. Ich kann Ihnen glaubhaft versichern (aber wie
die Dinge liegen kaum beweisen) daß sich irgendwo in dem als
Shoppingmall verkleideten Unterstock des Bahnhofs auch noch
mindestens zwei hochmoderne Verhörzellen befinden. Ich habe
sie beide besichtigt. Man rechnete mir, erfuhr ich
zuguterletzt, da hatte ich das, was ich für meine
Geschichte hielt, schon erzählt, den Tod eines
Rennradfahrers an, freilich ohne mir erklären zu können,
wozu ich den alten Mann hätte umbringen sollen.
Er muß irgendwo bei Bozen in den Zug gestiegen sein, ich
weiß es nicht genauer, ich dämmerte, wie gesagt, vor mich
hin. Dann aber schob er mir den Vorderreifen seines
mintgrünen Rennrades über die Füße. Ich sah auf und
erblickte, unscharf noch, einen verschwitzten, gegerbten,
zaunlattendünnen Mann in voller Wettkampfmontur, der gerade
versuchte, seine Rennmaschine irgendwie im Abteil
unterzubringen. Er sah aus wie achtzig und war wohl knappe
neunzig. Wir arrangierten uns. Und dann erzählte er.
War vor vier Wochen vom Parkplatz des Splendid Hotel la Torre
in Mondello gestartet, zwei Wochen, bevor mit dem
Mannschafftszeitfahren Palermo– Mondello–Palermo, an dem er
par definition kaum
teilnehmen konnte, der Giro
d’Italia eröffnet wurde. War dann Etappe für
Etappe abgefahren, Tag um Tag an Vorsprung verlierend, am
Anstieg zum Passo Fedaia hatten sie ihn überholt, auf der
Abfahrt vom Paß war er von der Straße abgekommen (verbremst,
sagte er) und den Felshang hinuntergestürzt; selbst nur ein
paar Blessuren, der Radrahmen aber arg verzogen, was einen
ganztägigen Werkstattaufenthalt notwendig machte. Weswegen
er dann bei nächster Gelegenheit in den Zug gestiegen war,
als ausgleichende Gerechtigkeit (die haben ihre Mechaniker ja direkt dabei, schon
gar Ersatzräder) er wollte bei Varese wieder auf
den Troß treffen, für die letzten Etappen, hatte dann aber
beim Umsteigen den falschen Zug erwischt und war nun, wie
ich ihm sagen mußte, Richtung Norden unterwegs. Da fuhren
wir schon in den Brenner ein.
Nun kenne ich diesen Grenzbahnhof noch aus alten Zeiten,
denen meiner Jugend, war wöchentlich zu Gast gewesen, und
es war jedes Mal, auch bei späteren, beruflichen
Übergängen, dasselbe: abträglichstes Wetter, ein sogutwie
ewiger Aufenthalt zur Abwicklung polizeilicher sowie zoll-
und stromtechnischer Geheimrituale, und der barista von Gleis 7 mit
den flaschenbodendicken Brillen, dem Karren und vor
allem dem quer über den Bahnhof schallenden Pannini!, Chochachola,
Arrranciata, Limonattta, Pannini!-Rufen. Ein
Grenzstreifen wie ein verwunschenes Land, il paese delle meraviglie, e
pure incantato. War einmal, war gewesen.
Und doch treiben die Klänge noch übers Gleis, als ich aus
dem Zug steige. Siebenundzwanzig Minuten Aufenthalt. Zeit
und Gelegenheit, dem Rennradfahrer samt Gefährt beim
Aussteigen zu helfen, und eine Runde zu drehen. Füße
vertreten. Kopf wachbekommen. So der Plan. So das Vorhaben.
Dann ging ich durch die Unterführung. Und es nahm der
feuchtklamme Gang kein Ende, als dehnte er sich bei jedem
meiner Schritte weiter aus; da überholte mich, heftig in
die Pedale tretend, der Alte, und entschwand, und verschwand
doch nicht gänzlich aus meinem Gesichtsfeld, als führe die
Etappe heut durch einen nichtendenwollenden Tunnel, das
sirrende Geräusch der Kette aber wurde immer deutlicher.
Ich hielt das für eine kleine Kreislaufschwäche und wollte
mich an die Unterführungswand lehnen. Die gab nach.
Mir ist, als hörte ich Türangelquietschen zwischen den Pannini!-Rufen, stehe
in einem weiteren, ebenfalls klammfeuchten Gang, sehe
Schaukästen, Vitrinen der Wand entlang, in diesem lowtech-Stil, wie er
zur Zeit bei Ausstellungsmachern so beliebt ist, gehe,
soviel Berufsethos ist noch in mir, die Schaukästen
ab, finde darinnen nichts als mich selbst, in jedem
der unzähligen Kästen einer meiner
Siebenundzwanzigminutenaufenthalte, fein säuberlich, aber
unchronologisch gereiht, die Logik erschließt sich mir noch
nicht, die Zeit läuft in blassen Zahlen
bläulichdigital mit; ich im Schlafen, Rauchen, beim
Imgangstehen, zeitungskaufend, caffè al banco, gar das eine
arg verliebte und erregte Mal hinter der Säule am binario tronco, samt
den rundum wehenden roten Haaren: all das in leicht
verlangsamten Bewegungen und in Farben wie aus
Technicolorzeiten. Was nun die tatsächliche temporale
Dimension arg übertreibt. (Könnte aber auch der späte
DDR-ORWO-Farbton sein, dann stimmten die Relationen
wenigstens zeitlich wieder.) Ich weiß, wie ich die
Schaukästen so abgehe, daß ich nicht weiß, was ich da sehe.
Noch bin ich an keinem Ende. An einem Anfang auch nicht.
Ich soll, sagte man mir gerade, morgen einem Richter
vorgeführt werden. Papier und Bleistift überließe man mir
zum Zwecke meiner Verteidigung (ansonsten alles:
abgenommen); ich benutze das Schreibzeug, um Ihnen diese
Geschichte, die ja durchaus in unser Thema paßt, zu
notieren: Was ist mir schon um morgen, um den Richter.
Ps.: In einer der Vitrinen fand sich dann tatsächlich auch
ein Rennradfahrer ein.
aus:
Passagen
Partono i bastimenti
Fragmente eines
[kuratorischen]
Scheiterns
(Roman)
(Lieferungen. AkuteZustaende. 10/04/20)
auf nachfrage : die ersten drei seiten aus
kurt lanthaler.
Fotoroman.zo.
berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage
(vergriffen)
Was hier folgt, sind
Begebenheiten, die noch nicht erzählt wurden.
Ist eine Geschichte, die bis dato unbekannt ist.
Die Bilder dieser Geschichte wiederum entstammen
dem Kurzfilm »Der Gelati Killer«, der im Jahre 1985
auf NP7, dem s/w-16mm-Material der Firma ORWO
(Wolfen/DDR) gedreht wurde.
Aus technischen Gründen (RGB) wird warm
empfohlen,
»Fotoroman.zo« bei Tageslicht (5777
Kelvin) zu lesen.
Die Geschichte ist die: Die sogenannte HauptB (B für
Bevölkerung) ist bereits vor einem Jahr umgesiedelt
worden. Innerhalb weniger Tage. Und zwar dermaßen
effizient wie überraschend, daß es zu keinerlei Unmut
gekommen ist.
Die Eliten (die Eees) aber, wie absehbar, waren schon
längst vorausgezogen. Relocation Services all inclusive.
Weswegen ihr Transfer (Eees lassen sich, rein sprachlich,
nicht umsiedeln) als nichts als eine Luftveränderung
einer Laune wegen wahrgenommen wurde.
Kurz vor ihrem unmittelbaren Abschluß steht aktuell die
Umsiedlung der sogenannten NebenB. Dabei kam es,
unbestätigten Meldungen zufolge, verschiedentlich zum
Einsatz von Ordnungsmitteln.
Was vorerst noch überbleibt, sind einzelne Versprengte.
Jener Teil der ehemaligen Einwohnerschaft, die,
spätestens seit der Großen Umwälzung, wenig
schmeichelhaft die SonderBs genannt wurden. Oder kurz:
SoBs.
Man bezeichnete sie als uneinholbar nichteingliederbar
asoziale Unvernetzte, und wer wußte, der wußte, daß ihre
finale Verschiebung längst bis ins Detail geplant worden
war
Ich hatte, es scheint mir inzwischen wie Ewigkeiten her,
und liegt doch nicht allzuweit zurück, ich hatte also
beschlossen, aufzuschreiben, was auf uns zukommen sollte.
Auf die RZ.175/33. Auf die SoBs.
Aufzuschreiben jeweils, so bald absehbar. Sicher: Auch das
eine Art von Resignation. Aber immerhin unter dem Vorwand,
etwas zu tun. Ich gab dem ganzen den Arbeitstitel
»coglione!« und notierte mir von Gelati und Sonnenstand
und Killen und allem, was sonst noch so anstand. Ging also
zwischendurch meine Runden durch die zunehmend sich
entvölkernde Stadt und hielt, was ich für bemerkenswert
hielt (und anfangs, ganz Anfänger, hielt ich so gut wie
alles für bemerkenswert. Das legte sich aber dann doch),
auf diesen kleinen Zetteln fest, die ich, leicht
angegilbt, in einem halb ausgebrannten Archivkeller (ja,
sowas gab es damals noch) neben ausrangierten
Quantenbändern gefunden hatte.
(Fotoroman.zo. AkuteZustaende. 01/04/20)
sto.casa.z.haus.da.ciasa.
待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung
#004
Goldfishs noinaseggigste reise um die halbe welt
Oebelstoelgg, maszt Goldfish
mut
(und hat noch was Beirut im
blut)
Oebelstoelgg, ich konntes sehn
ist also wieder drauf und dran
und sitzt im sud im sueden,
mann
und will als wiskheywaerter
eichen gehen
alsob nichts waer, nur er, nur
er
und dieser fusel. dazu gedusel
aus der duese, und
drusengruesze
aus dem wald bei Singlemalt
(dann wird gedarrt)
Oebelstoelgg harrt
aus:
Goldfishs weitre reisen um
die andre halbe welt
(nochma fuffzich uebungen
in tonaler atemkontrolle)
(64 Seiten,
unveroeffentlicht)
(Lieferungen. AkuteZustaende. 30/03/20)
sto.casa.z.haus.da.ciasa.待
在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung
#003
Goldfishs fuerasoechte reise um die halbe welt
Oebelstoelgg, sagt Gold sh, waere
(waer Oebelstoelgg nicht so ne maehre)
ein reichlich zynisch abgeklaerter
wie wohlbeleibter zweiter weichenwaerter
Man koennt ihn in die gegend stellen
fuer grad den einen fall von faellen
wo unverhofft und aus dem nichts
ein zug auftaucht, trotz bauberichts
in dem montage von geleisen
erst dienstags ansteht. (wir verweisen
hier auf seite acht.)
Oebelstoelgg lacht
aus:
Goldfishs weitre reisen
um die andre halbe welt
(nochma fuffzich
uebungen in tonaler atemkontrolle)
(64 Seiten,
unveroeffentlicht)
(Lieferungen. AkuteZustaende. 29/03/20)
π
hello world & back again
2020 03 14
π
On computing codices
00101000 01101111 01110010 00101001
(or)
How2do Factchecks in
Framed ’n‘ Frozen Rimes
ovverosia
De l’invenzione
dell’intento
namentlich
aber
Über die Erfindung von
Wirklichkeit
unter den Händen (sub
manu scripta) der Archivare der Signoria
und dem Verbleib von
Wahrheit in den Folianten
(There was allways
someone who tricked the database)
ή
Έρχουντε ή βάρβαροι απ’
την βαρβαρία
______________________
Folgen n paar Termine :
(warum musz man im herbst imma arbeitn?)
###
8. und 9. September, Museion, Bolzano/Bozen
On Computing Codices - Lesung
eines
Textes dieses Titels im Rahmen von :
world wide wars –
sprachkunst conflitti narrazione geschichte
veranstaltet durch SAAV
###
14. und 15. September, Laas
5.
Franz-Tumler-Literaturpreis
Es lesen:
Mascha Dabić aus „Reibungsverluste“
Juliana Kálnay aus „Eine kurze Chronik des allmählichen
Verschwindens“
Stephan Lohse aus „Ein fauler Gott“
Julia Weber aus „Immer ist alles schön“
Kathy Zarnegin aus „Chaya“
Juroren:
Elke Heinemann, Schriftstellerin und Publizistin (Berlin)
Kurt Lanthaler, freier Schriftsteller (Berlin)
Manfred Papst, Kulturpublizist (Greifensee)
Gerhard Ruiss, Autor und Literaturvermittler (Wien)
Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin (Wien)
###
16. September 2017, 10.00 Uhr, Bolzano/Bozen
½ MITTAG². Matinée
in der Bibliothek Tessmann. Literatur im Lesehof.
Unter dem Titel "Unveröffentlicht" lesen:
Eeva Katharina Aichner
Kurt Lanthaler
Lenz Koppelstätter
ps:
Meinereins liest aus:
"Rekonstruktion
der Abläufe des Tages und der Nacht"
noch unveroeffentlicht, wie gesagt
###
19. September 2017, 18:00
Uhr. Meran, Schloß Kallmünz
Es lesen aus Anlaß der Drucklegung
Laura Mautone aus "L’appartenenza"
Kurt Lanthaler aus "Hotel
Merîdian. Passagen. Partono i bastimenti"
(Auszug siehe weiter unten)
###
(Auszerdem
gibt es die vage moeglichkeit, dasz es kurzfristig zu
improvisierten lesungen kommt. stay tunded : pop up)
(Annotate. AkuteZustaende. 05/09/17)
Hotel Merîdian
(aus: Passagen. Partono i
bastimenti. Roman in Arbeit)
Endlich Meran.
Das hat, am Frühstücksnebentisch, heut einer gesagt,
allein für sich hin. Endlich
Meran. Ein Mann mittleren Alters, also ebenso in
den höheren Fünfzigern wie unsereiner, und sprach vor sich
hin und in den Thee hinein, und wie ich noch über EndlichMeran
nachdachte, schließlich stand es etwas verirrt im Raum,
sprach er weiter, immer neue Worte, und die waren median und Lebertran vom Kormoran mit
Majoran, zumindest dachte ich, das so verstanden
zu haben, irgendwann hat mans altersbedingt am Ohr und
stellt sich vergeblich die Frage hab ichs am Ohr oder hab
ichs am Hirn, und so dreht man sich im Kreis,
während der Mann am Frühstücksnebentisch weiter
Schleifen zieht im Sprechen, Baldrianschlenderian, filigrane Membran aus
Obsidian. Lateransopran in Teheran, gewester Veteran.
Mediterraner Enzianpavian. Endlich Meran.
Ich sitze im hiesigen Hotel
Merîdian. Und höre Sie schon aufheulen. Zu recht,
ich weiß. Schließlich müssen Sie in unserem fernen Buenos
Aires meine Spesen aufrechnen gegen meine Recherche und
deren Ergebnisse. Und die geldgebenden Stiftungen sind
hartherzig, cierto. Und
wollen
nichts wissen von auf -an
und -ian sich
auftürmenden Clustern aus einem Ort namens Meran. Dabei bin ich
hier, und jetzt, gerade am Herz der Sache. Obwohl selbst
Meran noch nichts ahnt davon. Und ich geringe Ahnung von
Meran. Weswegen ich noch ein paar Tage hier verbleiben.
Und das Spesenkonto weiter belasten. Und den Geschichten
hinterher. Werde.
Ich schicke Ihnen heute mit diesen Zeilen wie verlangt so
etwas wie eine Zwischenabrechnung zur Vorlage an unsere
Geldgeber. Interim
invoice. (Vorläufige innere Stimme? Tja. Hat was
davon.) Nundenn:
Wir haben inzwischen (über die Zeit und über die Orte) in
Sachen unseres Kunst- wie Forschungsgegenstandes RC (na
gut: es meint: xxxxx xxxxxxxx) einen Punkt erreicht, von
dem aus sich ein Ende absehen ließe, wollte man denn an
ein Ende unserer Bemühungen kommen. Die Geldgeber
natürlich wollen. Und wollen endlich dieses avisierte
Großereignis als weltumrundende Ausstellung in
Glanzundgloria eröffnen, samt Schnittchen. Sie, mein
Freund, als treuer Weggefährte meinereins ebenso wie als
zwischen Kommerz und Kontemplation fintenreich
vermittelnder Kuppler (so daß Sie sich den Beinamen el alcahuete
eigentlich redlich verdient hätten, stünde er nicht etwas
quer zu Ihrem distinguierten Wesen), Sie, mi distinguido amigo,
mein Lieber, selbst Sie möchten an ein Ende kommen, ich
weiß, auch wenn Sie das Ende unserer Reise in Sachen RC
eher auf übernächstes Jahr als auf Übermorgen
prognostizieren. Und dazu sollte ich endlich meine
Recherchereisen abbrechen, nach Hause, also an unseren
Arbeitstisch in der Boca Buenos Aires' zurückkehren, und
die Sache zu einem Abschluß bringen, und das heißt: den
Ausstellungsbauern übergeben. Bliebe dann noch zweidrei
Seiten einleitender Text für den Ausstellungsband. Und
sehen Sie, mein Freund, vor dem ist mir nun wirklich Angst
und Bange bis in den Fiebertraum hinein; nichts schreibe
ich, der gern erfindet aber ungern schreibt, unlieber als
diese Art abschließender
Texte, ich mein, da sitzt einer in Guantanamo, hat ein
paar ebenso erfolgreiche wie erfüllende Jahre als
ChefFolterer hinter sich und dann steht er auf, der Letzte macht das Licht
aus, und dreht den Hauptschlüssel im Schloß,
schiebt sich den Hut tiefer ins Gesicht und macht sich …
auf den Weg nach Hause ins liebliche Connect2cut? Nur weil
die Geldgeber schließlich die Geduld verloren, was nichts
anderes heißt, als daß ihnen die – eh schon spärliche –
Phantasie endgültig ausgegangen ist. Wie hat man sich so
einen Abgang vorzustellen? Da sehen Sie.
(…)
El Greco in Mazia
Intralazzen
Io uso un tacchino. io mi
appunto sul tacchino, appunto
(m'illumino l'inverso)
.
me lo porto dietro. nei jeans
viaggi, gite. notti buie. flaneurismi.
spasmi sparsi su superbi sperperi
spaerlich sperber, spesso spazzen
størmtrøppen selaví sti kãzzen
.
Io m'intacchino d'aggiotaggio, spaccio
lettere per letture & lenzuole per lenticchie
(m'rannicchio, io. di desio)
.
me lo porto dietro. +mela-
la desia. fanciulla dell'est. poste rest
ante. penoso pensiero d'elefante intrigante
paaerlich pansen, penso pazzen
dette er ein hest. gå! intralazzen
Eller. Auszug.
(…)
An dem Tag, als ich umzugshalber einen Zettel fand, der
recht eigentlich ein Blatt Papier, handbeschrieben, paar
wenige kurze Zeilen, und als ich es das erstemal gelesen,
mir fremd und nichtssagend, zumal in eigenartiger
Schreibweis, an dem Tag, es war mein vierter Arbeitstag
als AushilfsHaus- Techniker hier im norwegischen
Stavanger, Hotel Sola
Strand, und der erste Abend, an dem ich frei
hatte, an dem Tag war ich, als er Nacht wurde, an den
Strand gegangen, die paar Meter nach vorne, und da das
Wetter nicht wirklich vorteilhaft, war ich allein mit mir,
dem Sand und der Nordsee. Und irgendwann war es drei Uhr
morgens und immer noch nordisch heller Tag – in den
sechsunddreißg Jahren meiner Schichten auf den
Ölplattformen im Ekofiskfeld waren mir, berufsbedingt,
unter Sechzehn-Stunden-Schichten und gleißendem
Scheinwerferlicht, die Tag- und Nachtweichen vollkommen
entglitten. Zumal optisch. Nun aber –
(…)
erscheint
demnext als Kurzgeschichte in einer Anthologie zu
n.c.kaser
Passagen. Partono i
bastimenti. Roman in Arbeit
Omar Sivori carezza con tenerezza Renato Cesarini, il suo
maestro, nel post Napoli–Juventus del 1960/61. Cesarini
sedeva da pochi mesi sulla panchina napoletana dopo aver
lasciato proprio quella juventina. La Juventus si avviava
a vincere il 12° scudetto, il Napoli si giocava invece la
permanenza in serie A.
Si vociferava sulla possibilità che Sivori si potesse
vendere la partita per salvare il suo maestro, ma Omar in
campo rispose da fuoriclasse qual è stato siglando una
tripletta.
… aus einem / fuer einen
griechischen roman
Οι γυναίκες τσιρίζουν για το θάνατο
που πέταξε από πάνω τους
…
schreibt der Kollege Ηλίας Βενέζης 1942 in Αιολική Γη /
Äolische Erde
Die Frauen kreischten, da der Tod
über ihre Köpfe hinweg flog
Rekonstruktion der
Abläufe des Tages und der Nacht.
Nachschrift zu einem (vorlaufig) geendeten Buch. (Man
nennts auch Lektorat. Was einen nicht hindert, dran weiter
zu schreiben. Wieso auch.)
Was,
wenn man es anders anfänge/finge, also recht eigentlich
Wie ein
Western
anfängt, und sich folgendermaßen aus den Zeitgenössischen Sozialen
Medien der Epoche, den mündlich übertragnen
Schauergeschichten ebenso wie den GeheimArchiven der
Signoria, destillieren und also erzählen läßt: Wir
schreiben das Jahr 1487, die Signoria Venezias schickt
Στρατιώτοι, also Söldner nach Mareo, ins Ladinische,
einem kleinen Dorf an der Nordgrenze des Rätoromanischen.
Περιμένοντας τους Bαρβάρους
Και μερικοί έφθασαν
απ’ τα σύνορα,
και είπανε πως
βάρβαροι πια δεν υπάρχουν.
– – –
Και τώρα τι θα γένουμε
χωρίς βαρβάρους.
Οι άνθρωποι αυτοί ήσαν
μια κάποια λύσις.
Kωστής
Πέτρου Φωτιάδης Kαβάφης
Konstantinos
Kafavis, Warten auf die Barbaren. 1904
Da sind welche von der
Grenze gekommen
Und haben berichtet,
da gäb es keine Barbaren mehr.
– – –
Und nun, was sollen
wir ohne Barbaren tun?
Diese Menschen waren
immerhin eine Lösung
Die Söldner schneiden 42 Dorfbewohnern, also der
relativen Mehrheit, die Köpfe ab. Und spielen Fußball
damit. Beim nächsten Mal, Jahre später, laufen die
SöldnerStratioten aber in eine (Abseits)Falle der
Ladiner. Die töten daraufhin alle Söldner bis auf einen;
nur um diesen dann, nachdem er davon genesen, daß man ihm
ebenso absichtsvoll wie chirurgisch sauber eine Nase, ein
Ohr, eine Hand abgeschnitten und ein Auge ausschabt hat,
den Venezianern mit besten Grüßen zurückschickten.
Davon aber steht nichts in den Archiven der Signoria. (Im
Gegenzug die Zahl der ursprünglich Getöteten
nachrichtlich verdoppelt. Propaganda fidei.)
(…)
Ansiedlung an der Grenze
Wenn man von Rina respektive Welschellen aus weiter
bergan geht, landet man auf dem Col dla Vedla, dem Berg
der Alten, der zwar nicht hoch ist, aber steil. Geht man
weiter, geht man irgendwann über die Jöcher, dem Jü de
Börz zum Beispiel. Und ein Gang über die Jöcher ist immer
auch ein Gang ins Jenseits. [Sagt auch des wohlgenährten
Landes Berühmtester. Eine Mumie.]
Wenn man von Rina respektive Welschellen bergab geht,
landet man in Longega respektive Zwischenwasser: Ein
Mesopotamien also [Zwischenstromland, Ursprung unserer
Kulturen. Inzwischen darniedergebombt]. Es mündet in
Longega respektive Zwischenwasser der Rü d’Al Plan in die
Gader. Daher der Name. Und außerdem ist Longega der Ort,
an dem quasi jeder vorbei muß, der das Rätoromanische,
wieso auch immer, [ins Deutsch] verlassen will. Insofern
ist, falls man über die Jöcher geht, Rina respektive
Welschellen eine Ansiedlung an der Grenze. Und Longega
respektive Zwischenwasser ist eine Ansiedlung an der
Grenze.
[In
Zeiten stromgetriebener GPSgesteuerter Bergfahrräder und
vierpropelliger actionkameratragender FreizeitDrohnen
mögen sich Grenzen relativieren; möchten sie gerne, tun
sie aber nicht. Purer Anschein, wie es scheint.]
Es haben, im letzten Jahrhundert, lang
bevor die Schneekanonen losfeuerten, immer wieder die
Menschen ihre Gegenden im Ladinischen verlassen müssen,
aus purem Hunger, und damit auch, zwangsweise, das
Rätoromanische mit dem Deutsch/Italienischen vertauscht.
Unter anderem. Und sich, von der Ansiedlungen an der
Grenze kommend, an anderen Grenzen angesiedelt.
(…)
Il delta. Termin. Lesung.
01.12.2016
Con Stefano Zangrando e l'editore Aldo Mazza
Accademia degli Agiati
di Rovereto
presso la Fondazione Caritro
Mal wieder : Ellada.
Ελλάδα.
Der perlentaucher weiszt heut darauf hin
: "26.10.2016. Die FAZ lernt aus zwei Büchern zur
deutschen Besatzung Griechenlands, wie schäbig die
Entschädigungsfrage geregelt wurde."
Jetzt ist es in einer Art konvexkonkaver Wirrspiegelung
so,
dasz perlentaucher auf seiner homepage unter
"Katerina Kralova. Das Vermächtnis der Besatzung.
Deutsch-griechische Beziehungen seit 1940. Böhlau Verlag,
Wien 2016. ISBN 9783412503628"
auf die FAZ-Rezension zu Markower sich bezieht sowie unter
"Mark Mazower. Griechenland unter Hitler. Das Leben
während der deutschen Besatzung 1941-1944. S. Fischer
Verlag, Frankfurt am Main 2016. ISBN 9783100025074"
auf die die FAZ-Rezension zur tschechischen Historikerin
Katerina Králová,
also, grob gesagt, alles durcheinander bringt, rein auf
einer technischen Ebene
…
dabei aber nicht erwaehnt, wieso auch, dasz neben diesen
beiden, aus gutem Grunde erst mit groebster Verspaetung
uebersetzten Hauptwerken noch ein paar andere Schlange
stehen, auf dasz sie uebersetzt werden, zu eben dem Thema.
Wie zum Beispiel
# Mazower, Mark. Salonica, City of Ghosts: Christians,
Muslims and Jews. 2004
# Murtagh, Peter. The Rape of Greece. The King, The
Colonels an The Resistance. 1994
# Clark, Bruce. Twice a Stranger. How Mass Expulsion
Forged Modern Greece and Turkey. 2006
oder
# Δρουμπουη, Χανδρινος. Η Θεσσαλονίκη κατά τη γερμανική
Κατοχή. Αθηνα, 2014
… und noch ein paar andere, die hier rumstehn, zur
Zubereitung eines Romans.
(Von "Prefasyon. El eskopo de dita estorya es por dar a
saver a los doroth vinideros komodo trokan los tyempos, …"
usw usf gar nicht erst zu reden.)
Wie es eben so is : swill keiner wissen.
Und wer wenigstens n Teil wissen moecht, verlinkt sich,
flugs. Jerimania eben.
Alba. Stein. Burns.
...
Leeze me on drink! it gies us mair
Than either school or college;
It kindles wit, it waukens lear,
It pangs us fou o' knowledge:
Be't whisky-gill or penny wheep,
Or ony stronger potion,
It never fails, or drinkin deep,
To kittle up our notion,
By night or day.
...
The Holy Fair. Robert
Burns. 1785
Little Blue
Tomato (Blues) : Termine
Auf Einladung von LURX, Verein für Kunst, Aufführungen im
Rahmen der Künstleraktion Tomaten
e peperoni in Sterzing/Vipiteno
Freitag, 23.09., 11 Uhr (Bauernmarkt)
Samstag, 24.09., 12 Uhr (beim "Vinzenz", Neustadt/Città
Nuova, 4)
Little Blue Tomato (Blues)
Music: Werner Haifisch
Heidegger
Lyrics: Kurt Kutte Lanthaler
mit: Eric Siviero, Xenia Gschnitzer, Paolo Jack
Alemanno,
Alex Trebo, Haifisch Heidegger
Recordet at haifishbecken, VipiTown, 18.08.2016
Oh ja, blau war der Tag
Oh ha, blau war die Nacht
und hat am Ende dann
den Blauwal blaustich gemacht
Jetzt ist gut, jezz isses heiß
Fragt sich nur: Tomat oder Paradeis
Blu il giorno, blu la notte
un mondo tutto chiagne e fotte
Ch'ammiscato »trista e sola«
famma, sanghe e pummarola
A mordersi son sempre loro
Io no. Io bacio un pomodoro
Was aber, fragt sich, ist der Preis
für höllisch blaue Paradeis
im Land des fahlen Edelweiß?
Feelin lonesome and blue
und dann bist (endlich) du da, du
Kleine Blautomat, ach, ich and you
If you see my blue tomato
Tell her, that I'm comin' home
If you smell my blue tomato
Tell her, that i'm very done
(And) If you eat my little blue tomato
Tell her, I am, I am so alone
He!, verrat doch mal, Tomat
Wie kommt das Blau in den Salat
wie das Quadrat ins Surrogat
und das Zitat ins Reservat
Sag: Te O eM A Te Eh
Paradeis Hottwollee
Es gibt für unsre letzte Reise
nur einen Weg: die Paradeise
in die Pfanne haun. Und kochen
Und rührn, und rührn, ununterbrochen
Daraufhin dann, und klugerweise
gibts maccheroni, haufenweise
L'Adese piange, l'Isarco pure
son giornate tremendamente dure
S'abbassa il sole, s'inchina la luna
e poi man'man la terra s'imbruna
E s'alza la voce dall'agricultura:
Son un pelato di caratura
We got a situation (over there)
lot of tomatoes in the air
Here it comes and there it goes
it's The Attack of the Killer Tomatoes
Thats Why the Lady is a Trump
and Trump 's a shitty garbage dump
He! Endlich mal einen
Song schrei'n/m
mit einer blaun Tomate im Reim
(was auch nix anders als das Wort am End
was manchmal klappt, und manchmal klemmt)
Und wenn ich (kenn ich) in die Fänge einer Tomate
gerate
: pummarole 'n coppa : delikate Derivate
desperate Aggregate, Echolot-Retoursultate
(tremate, tremate / le streghe son tornate)
La storia del passato / Ormai ce l'ha insegnato
Che un popolo affamato / La fa la rivoluzion
Viva la pa-pa-pap-pa / Col po-po-po-po-po-pomodoro
Und deswegen: Nachtschattengewäx auf ex, Stoff in rot
Vier Löffel Tomatidín : alles hin. Und Toma-Tod.
Solanum lycopersicum / Pomodoro Paradeis
Solanum lycopersicum / Nahuatl tomatl, ich weiß
He! Endlich mal länger am Leben bleibn
mit einer kleinen blauen Tomate im Reim
Listen: Ain't no such a thing
like your tomatolike skin
Ain't no such a wonder
like your roots downunder
So it's just the way we do
feelin tomatoe and blue
(Und so ist) Da die blaue Tomate
mit'm Fallschirm auf Brautstraußschau
Meine kleine blaue Tomate
aus'm Nichts, diese Meerjungfrau
Und auch, wenn ich sie damit verrate
: ich selber war genauso blau
Und: so blau war der Tag
und: so blau war die Nacht
und: so hat am End dann
der Blauwal sugo gemacht
Jetzt ist er gut, jezz isser heiß
egal, ob Tomat oder Paradeis
Die Einsiedler
By Ronny Trocker. Germany,
Austria, 2016, 90 min
Ist dann doch eine Freude, wenn ein Film, an dem man am
Rand mitgearbeitet hat (dramaturgische Beratung/script
consultant), auf ein Festival wie das in Venedig eingeladen
wird. Gratulation den Machern.
Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica. Orizzonti.
02.09.2016
Zurich Film Festival. 25.-.30.09.2016
Copenhagens CPH PIX Festival. New Talent Grand PIX.
27.10.2016
Thessaloniki International Film Festival, Open Horizonts.
12.-13.11.2016
The Hollywoodreporter am 06.09.2016 über den Film:
"The hills are alive with good stories."
und
The Eremites: A first
feature to remember. by
Stefan Dobroiu
From its very beginning until the
playful, even cheeky, last frame, Italian director Ronny
Trocker’s first feature, The Eremites, a German-Austrian
co-production shown in the Orizzonti sidebar of the Venice International Film
Festival, exudes the unpredictability of nature: the story
of Albert (an excellent Andreas Lust, bringing to mind a
middle-aged Robert Redford with his boyish charm) has many
surprises in store, despite a slow pace and a quietness
intended to pay homage to the magnificence of nature.
(Cineuropa)
Garten. Ausstellung.
Performance. Little Blue Tomato
Ausstellungseröffnung, Hofgarten Brixen
Freitag, 02. September 2016
Broadway Ain't Funky No
More
RandNotate eines Sommers (Ein Auftragstext)
Na, dann wollen wir uns mal der Welt annähern:
– Mut dat seyn?
– Et mut, et mut.
(Plattdüütsche Kosmonauten beim Wiedereintritt. Aktuell 1472
Grad Celsius. Eintrittswinkel 6,325 Grad. Höhe 380K Fuß. V =
28 kkm/h)
***
»Es wurden drüben in den Vereinigten Staaten von Amerika im
Jahr Zweitausendzehn von der pharmazeutischen Industrie
genug Opioide vertrieben, um jeden Amerikaner mit einer
Dosis von fünf Gramm Hydrocodon alle vier Stunden über
einen ganzen Monat lang zu versorgen. Ist natürlich eine
Scheißrechnung«, sagt er. »Weil sie so tut, als bekäm jeder
gleichviel ab.«»Und?«»Kannst dir vorstellen. Als ob
ausgerechnet Opiate im Kapitalismus gerecht verteilt
würden. Schieb mal die Pumpe rüber.«
***
– Was machst am Wochenend?
– Abhängen. Wie ein jedes andre Rindviech, das etwas auf
sich hält, auch. Kontrollierte Verwesung zum Zwecke der
Genußbarmachung eben.
***
Herr H. war seit Jahren mit der Coriolis-Kraft im Geschäft.
Nachdem er es mit Diamanten, Kautschukplantagen,
Schrumpfkulturköpfen und SS-Hosenknöpfen versucht hatte.
Nichts davon war jemals wirklich in seinem Besitz gewesen,
natürlich nicht, aber er hatte es im Angebot, sobald einer
dieser verwirrten Weltreisenden aus Mitteleuropa in die
kleine, dunkelstaubige äquatorialische Bar trat, die genau
überm Äquator stand, also so ziemlich hälftig der Nord-
wie der Südhalbkugel zugehörig war.
Ein guter Ort für einen wie Herrn H.
Bis eines Tages einer ihn mit einer ziemlich genau einen
Meter langen, noch wie Messing glänzenden Stange
erschlägt: Da hast du deinen verdammichen Äquator.
***
Als der Lyriker L. las, daß sein Berliner Arbeitsamt sich
inzwischen (daran erkennt man, wie völlig aus der Zeit
gefallen der Lyriker L.) sich also Jobcenter nannte, sein
ehem. Berliner Arbeitsamt, war er noch nicht sonderlich
beeindruckt.
Als er dann aber weiter las, daß dieses Jobcenter
Sonderangebote für über Fünfzigjährige auf Lager hatte,
wurde die Sache für ihn schon interessanter.
Zumal einem zusätzlich, falls man sich im Bundesprogramm
Perspektive 50plus als Kunde registrierte, kostenloser
Zugang zur »Gesundheitsdatenbank Fitnessquelle 50plus mit
vielen interessanten und kostenfreien Angeboten aus den
Bereichen: gesunde Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung,
Suchtbewältigung, Kulturvermittlung und allgemeine
Lebensführung« angepriesen wurde. »Wenn Sie mehr zu den
Angeboten erfahren möchten, erkundigen Sie sich bei Ihrem
Arbeitsvermittler 50plus nach den Zugangsdaten zur
Datenbank.«
Na dann mal los, sagte sich L., der Lyriker seit dreißig
Jahren. Da melden wir uns gleich langzeitarbeitslos. Wollen
doch mal sehen, was für ein Stoff das ist, den sie einem da
zukommen lassen.
***
Wenn Kultur auf Natur auf Kultur stößt (wie man sich das
vorzustellen hat, weil einem die Worte grad vorrätig sind
und endlich bereit, in die Große Confusio aufzubrechen):
Giraffe stößt sich Kopf an Brücke. Und stöhnt. Und störbt.
***
Lilly Lyrsenko (Novosibirsk) schreibt mir: Was heißt das,
wenn du mir schreibst: Es sang Bobby Patterson, und mit ihm
The Mustangs: Broadway Ain't Funky No More. Hier wüten
übrigens grad die Mücken. Endlich. Milz- und Sonnenbrand.
Il delta. Rezension von
Giovanni Accardo.
Erschienen in "L'indice dei libri del mese". Auszug.
... In un paesaggio felliniano, onirico e vagamente
mostruoso, popolato da personaggi che potrebbero sembrare
lontani parenti dei “lunatici” raccontati da Ermanno
Cavazzoni (si pensi al Vaccarin, che di mestiere fa il
bosgato, cioè il macellatore di maiali, in cambio del loro
sangue), scritto con un impasto di registri linguistici –
linguaggi tecnici, dialetti, lingue gergali e persino
qualche frase in cinese – Il delta si caratterizza per il
continuo alternarsi di voce narrante, passando dalla terza
alla prima persona anche all’interno della stessa frase, e
per l’avvicendarsi di passato e presente. Non un romanzo ad
intreccio con uno scioglimento finale, ma il succedersi di
avvenimenti che sono anche eventi linguistici e che
imparenta il romanzo di Kurt Lanthaler (altoatesino che vive
tra Berlino e Zurigo, per la prima volta tradotto in
italiano da un bravissimo Stefano Zangrando) alla tradizione
degli sperimentatori e sovvertitori linguistici che hanno in
Céline un punto di partenza: come un novello Bardamu anche
Fedele è alle prese col suo viaggio notturno e visionario.
Al lettore non resta che seguirlo senza chiedersi dove lo
porterà, lasciandosi trascinare dalle parole e dal ritmo
delle frasi, andando avanti e indietro nel tempo."
Il delta. Ritorna.
Lesung aus dem Roman "Il Delta" an dem Ort seiner Herkunft.
Im PoDelta.
Questa sera, venerdì 29 luglio alle ore 21.00,
all’auditorium, si chiude Rosolina Letteratura, con un
appuntamento speciale: la presentazione di “Il delta” di
Kurt Lanthaler, uno dei maggiori scrittori altoatesini in
lingua tedesca.
Un romanzo originale, “felliniano”, se si può dir così,
ambientato nel nostro territorio e che racconta anche le
Storie che hanno attraversato l’Italia negli ultimi 50 anni.
Dialogherà con lui il suo traduttore, Stefano Zangrando, a
sua volta scrittore, che parlerà del suo romanzo di
iniziazione “Amateurs”, vicenda ambientata a Berlino negli
anni della contestazione.
L’anguilla nebulosa del Po
“Si accosta alla porta, la nebbia, ed entra”: pare di
galleggiare in un’atmosfera d’acqua e fango nel fiume Po – e
poi di osterie e villaggi. Il delta narra il ritorno di
Fedele, un orfano “spuntato” dalla sabbia del delta e ora
allampanato cacciatore d’anguille, che cattura “quando il Po
è grigio.”
(Ida Bozzi, LA LETTURA del Corriere della Sera)
In Rosolina. Provincia di Rovigo. Zwischen (südlich) Po di
Levante und Etschmündung (nördlich) gelegen.
Man liest dann, kommt in Italien haeufiger vor,
in einer entweihten Kirche. Gemeinsam mit dem
Schriftstellerkollegen (und Delta-Übersetzer) Stefano
Zangrando.
Grenzschlieszung. Lyrisch
deinstalliert. Die Moritat vom Brennergeist.
In Vorbereitung auf die DADAlyrische Inspektion (siehe
unten) gibt der Chef der österreichisch/nordtirolerischen
Polizei am 26.04. eine Pressekonferenz, in der er "das
geplante Grenzmanagement am Brenner vor Ort vorstellt". Der
Finger des Polizeichefs mit dem treuöstereichischem Namen
Tomac weiszt millimetergenau auf den Ort der seit 2011
bestehenden lyrischen Installation "Die Moritat vom Brennergeist"
(im direkt an der Grenze gelegenen Autobahnrestaurant
Rosenberger). Zitat: "Ein 370 Meter langer Zaun, drei
Kontrollpunkte auf der Autobahn und einer auf der
Bundesstraße werden die Eckpunkte des Grenzmanagements
bilden."
Wenige Tage später treffen sich in Rom der österreichische
Innenminister (mit dem treuöstereichischem
Namen) Sobotka (ÖVP) und sein italienischer
Amtsgenosse Angelino "Engelchen" Alfano (NCD). Thema: Das
"Grenzmanagement" am Brenner.
Die Moritat vom Brennergeist. Lyrische
Installation, 2011 bis ?
(Ausschnitt)
Am 6. Juni fordert der österreichische Auszenminister (das
ist der Kurze mit den langgeratenen Segelohren, der die
Schulpflicht noch nicht erfüllt hat), "Bootsflüchtlinge
abzufangen, sofort zurückzuschicken oder auf Inseln wie
Lesbos zu internieren".
Am 18.7., die Arbeiten zum "Grenzmanagement" am Brenner sind
inzwischen baulich fortgeschritten, erklärt die Fa.
Rosenberger, dasz sie aufgrund des "Grenzmanagements"
bereits jetzt in ihrem Autobahnrestaurant an der
Brennergrenze unter Umsatzeinbuszen von bis zu 40% leide und
es deswegen schlieszen werde. Die 21 Mitarbeiter sollen an
anderen Standorten eingesetzt werden.
Der Künstler hat bereits einmal (2003) am Brenner eine
lyrische Installation kaltblütig deinstalliert. Nach 26
Monaten Exposition, allen Windundwettern ausgesetzt.. Bzw
die Deinstallation von Kunstbesuchern betreiben lassen.
->
Dokumentation
siehe hier >>>
Aber: Es war seine Entscheidung. Nunmehr deinstallieren
völlig unmusische Wesen wie Tomac&Sobotka.
Deswegen, als Kleinersatz, hier der gesamte Text. Also in
seinem Unzustand. Unzulaenglich. Trotzdem.
Moritat vom Brennergeist
Es sind seit je die Moritaten
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
Ich bin der Brennergänger, bin der Brennergeist.
Geh über Grenzen. Treppen. Autobahn. Und übers Gleis.
Ein Dutzend Höllen und ein Dutzend Paradiese
das ist der Rosen Kranz aus hier und jetzt
und geh ich morgen auf die Reise, so
ist, ich weiß, mein Platz längst schon besetzt.
Bin der Brennergänger. Bin der Brennergeist.
Ich sah hier alles. Und ich hörte jedes Reden,
im Lauf der Zeit. Und Frieden
war und Krieg. Geschäft und Niedergang.
Und Durst und Hunger satt. Ich immer mittenmang.
Dem einen hab die Nas ich langgezogen,
dem anderen ein Bein gestellt. Doch meist
sah ich nur zu. Dieweil die Welt vorüber reist
an mir, dem ewiglichen Brennergeist.
So weit der Mori Tat. Und jetzt behend
die Treppe hoch bis an ihr End.
***
Nachtrag: 22.07.
Rosenberger öffnet sein Restaurant wieder. "Man habe
auch bei der wirtschaftlichen
Komponente Einigung erzielt. Den
ganzen Verlust kann natürlich
nicht das letzte Glied in
der Kette – sprich der
Rosenberger – tragen und so
werden wir uns in der
nächsten Zukunft hier einigen
und da bin ich guter
Dinge, daß alle Herren hier
an einem Strang ziehen
möchten“, sagt der Geschäftführer. Na dann.
Was auch meint, dasz die lyrische Installation wieder/weiter
begehbar ist.
HeHeHeDaDaGeLaGe
(Lesung und lyrische Inspektion im Rahmen dieser Tagung)
Programm
Donnerstag, 2.6.2016 — Tagung
18.00 Museion Bozen
Vorstellung der „Kulturelemente“-Sondernummer Dada
Temporärer Biergarten – Aktion (30min), Hans Winkler
19.00 Museion – Talferpromenade – Lungomare
Ascenseur Baja, Peter#KOMPRIPIOTR#Holzknecht, Performance
20.00 Lungomare-Garten
Vorträge, Musik und Gespräche mit: Helen Adkins, Andreas
Hapkemeyer,
Jörg Zemmler, Hannes Egger, Kurt Lanthaler
Moderation: Hans Winkler, Martin Hanni.
22.00 Lungomare-Garten
DJ Zemmler
Freitag, 3.6.2016 — Busreise: Bozen – Tarrenz – Bozen
10.00 Hotel Alpi Bozen, Start
11.30 Brenner
DADA-Grenzkontrolle. Inspektion der lyrischen Installation "Die Moritat vom Brennergeist"
im Autobahnrestaurant Rosenberger an der BrennerGrenze. Kurt
Lanthaler, Peter Kaser
13.00 Tarrenz
Mittagessen im Gasthof Sonne, Treffen mit dem Schriftsteller
und
Dadaexperten Raoul Schrott
14.30 Bierbrauerei Starkenberg
Wanderung und Vortrag mit Raoul Schrott, Besuch der
„Dadaisten Villa“ und des Starkenberger Sees. Bierprobe.
Samstag, 4.6.2016 — Auf- und Abstieg (nicht umsonst)
15.00 Galerie Lungomare
Seilbahnfahrt Bozen-Jenesien
15-17.00 Bergstation der Seilbahn, Jenesien
Eröffnung der „DadaSüdtirol-Bibliothek“, Installation zu den
Dadaisten in
Südtirol, inkl. Sprachkurs zu den „Gaunersprachen“, Hans
Winkler.
17.30 Designmöbel Georg Mühlmann, Jenesien:
Lesung und Gespräch mit Simone Schönett: aus und über
ihren „Jenesien“- Roman re:mondo (2010)
El Fausto Criollo
Un film de Fernando Birri
inspirado libremente en el poema de Estanislao del Campo
(1866)
Mit Fausto und Criollo ist bereits
beides benannt: Das »Da« und das »Dort«. Das »Alte« und das
»Neue«. »Hochkultur« und »Volkskultur«. Sowie das »Gestern«
und das »Heute«. Und.
Da ist diverser argentinischer Stoff. Und da ist disparater
Faust-Stoff, europäisch. Da ist Argentinien – im Drehbuch
schreibt Birri: »Este film es una producción (…), celebrando
el Bicentenario de la Revolución Libertadora argentina
(1810-2010)« – und da ist, mit einer Reihe dortiger Künstler
ebenso wie mit einer teileuropäischen Wurzel Argentiniens:
das Europa (von dem heut keiner mehr wissen will, was es
sein soll).
Und da sind die beiden Gauchos, die uns einen Film lang
begleiten.
Zwei liebenswerte Figuren, die Birri einem Werk aus 1372
umarmenden Versen entnommen hat. Ohne die
Werkentstehungsgeschichte dazu ist Birris Fausto inkomplett: Der
argentinische Schriftsteller Estanislao del Campo besucht
1866 in Buenos Aires eine quasi direkt eingeflogene
Inzenierung von Gounods Faust-Oper. Bereits in der Pause
erfindet del Campo im Gespräch mit seinem
Schriftstellerfreund eine Neuerzählung des eben Gesehenen.
Woraufhin ihn sein Freund auffordert, das Ganze gefälligst
niederzuschreiben. Morgens um vier der selben Nacht noch
wird del Campos Frau diesen an einem bereits weit gediegenen
Werk sitzend finden. Es trägt den Untertitel: Impresiones del gaucho
Anastasio el Pollo en la representacion de esta Opera.
(Del Campo hatte Anastasio el Pollo früher als Pseudonym
benutzt.)
Also nun: Die beiden Gauchos, der junge Anastasio el Pollo
und der alte Don Laguna, die sich 1866 in ihrem
(Niemands-)Land im Schatten eines Jahrhundertbaumes treffen
und Schnaps trinken – am Ende des Filmes ist die Flasche
leer – und Mate und Wurst und Tabak, währenddessen ihre
beiden Pferde ein gemeinsames Bad nehmen. Der Junge war in
der Stadt gewesen und durch Zufall (also magisch) an einem
seltsamen Ort (in einer Opernaufführung nämlich) gelandet.
Und was er da gesehen hat, den Teufel höchstpersönlich, zum
Beispiel, ist eine Geschichte, die er dem Alten hier
draußen, unterm Baum, jetzt und sofort und unbedingt
erzählen muß. So unglaublich ist sie. Und so erzählt er
(Fernando Birri hat es in einem langen Gespräch mit Goffredo
de Pasquale 2012 folgendermaßen formuliert): »Quest' opera,
vista (e raccontata) attraverso gli occhi del giovane, ma
ascoltata attraverso le orecchie del vecchio.« Die Naivität
des Jungen, die Weisheit des Alten.
Die Erzählung des jungen Gauchos aber blendet nicht nur
zurück in seine ganz eigene Erinnerung an die Oper (die
Birri uns durch Kinder einer Schule als Darsteller in
schulgemachten Requisiten und Kulissen sehen läßt), sondern
verknüpft sich mit weiteren Bildern.
Da sind umfangreiche Ausschnitte des ersten argentinischen
Spielfilmes, »El Último Malón« (1917) von Alejandro Alcaides
Greco (Sohn französischer und italienischer Zuwanderer), der
in einer Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm die
Niederschlagung eines Eingeborenenaufstandes zeigt. Sowie
eine Faust/Gretchenhafte-Liebesgeschichte. Und wir sehen, in
die Vorspanntitel verwoben, die früheste filmische
(Kurz-)Version des Fauststoffes, ein Méliers-Film von 1904.
Gedreht in einem maghrebinischem Vorort von Paris.
Wer sich an den Faust-Stoff macht, wie auch immer, dem ist
seit einigen Jahrhunderten ein zweifaches, zumindest,
garantiert: Daß er sich nämlich auf die Felder der Hybris
wie des Hybriden begibt.
Und es endet der Film mit der Stimme des Estanislao del
Campo im Off. En una
fonda se apiaron / y pidieron de cenar: / Cuando ya iban a
acabar, / Don Laguna sacó un rollo /diciendo: El gasto del
Pollo / de aquí se lo han de cobrar. Abblende. Fin.
Darauf im Ton, wie am Beginn des Films, ein wahrhaft
mefistofelisches Lachen. (Ein Künstler, der seinen Lohn
erhält.)
***
Text zum Programmheft im Rahmen der österreichischen
Erstaufführung des Filmes beim Internationjalem Film Festival Innsbruck. Studenten
der Schauspielschule Innsbruck bauen auf dem Text eine
Performance auf.
El Fausto Criollo. R:
Fernando Birri. Argentinien 2011. 87min, OFeUT
Argentinien im 19. Jahrhundert: Die Gauchos Anastasio el
Pollo und Don Langua sitzen am Fuße eines einsamen,
knorrigen Elefantenbaums – des größten Baumes der Welt. Bei
Gin und Yerba Mate erzählt Anastasio von der Aufführung von
Gounods „Faust“ im alten Colón Theater in Buenos Aires am
24. August 1866 und beginnt Bilder, Charaktere und
Situationen seines eigenen Lebens auf die Geschichte zu
übertragen.
Kino. Termin
Auf Einladung des Bolzano
Film Festival Bozen wird im Rahmen des Kurzfilmprogramms »30 Jahre
Bozner Filmtage« dreißig Jahre nach seiner
Uraufführung dort wieder gezeigt:
»Der Gelati Killer«
Ein Kurzfilm mit Martin Abram, Gigi Nobile, Isabella Tonon,
Bert Breit u.a.
16 mm s/w, 15 min
Termin: Samstag, 16.4.2016, 18.00 Uhr
Ort: FestivalKino Capitol. Streitergasse, Bozen
Dauer: 95 Minuten
mit Kurzfilmen von Jori/Deghenghi, Wenders, Saurer,
Tartarotti, Lanthaler, Romen, Mandolesi, Fassbinder,
Zbinden/Valentini, Ströhl, Badewitz
Also : Kommen Sie vorbei. Venga, venga.
Außerdem
erscheint,
anläßlich dieses Termines:
Fotoroman.zo
Privatdruck auf Fotopapier. 52 Seiten.
(Käuflich erwerblich
beim Autor
zum Selbstkostenpreis von 23 Euro.
Bestellung über die email-Adresse auf dieser Seite.)
Eben erschienen : Da qualche giorno in edicola :
Il delta. Romanzo
Traduzione dal tedesco di Stefano Zangrando
Edizioni Alphabeta
Verlag
pp 160. ISBN: 978-88-7223-239-2. € 14,00
Le storie della vita di
un certo Fedele Conte Mamai, trovatello del delta del Po,
cresciuto su un chiatta in mezzo al grande fiume. Storie
di anguille e di acque alte, di una vecchia valigia di
cartone, di baccalà e babà, bresaola e bottarga e del
piano e degli ingredienti della vecia col pist. Storie di
Maierlengo, del paese dietro l’argine, e del paese senza
nome oltre la diga di montagna, delle grandi imprese degli
ingegneri e delle imprese ancora più grandi della natura.
Storie di vite e di migrazioni, di lingue e di proverbi.
Kurt Lanthaler
racconta la storia e le storie di una vita itinerante
che nasce nel delta del Po e attraversa il paese e i
decenni, passando per pianure e per monti per poi
tornare al fiume. E racconta cinquant’anni di lotta tra
uomo e natura, di inutile sviluppo, personale e civile,
ma anche cinquant’anni di vita, di passioni, dolori,
malinconie.
Ne scrivono … :
Brunamaria Dal Lago Veneri.
Viaggio nel paese e nelle sue mille lingue
(…)
Il lavoro di Zangrando è qui, più che mai, un prendersi cura
di un testo particolare, una "navigazione" che ha per punto
di riferimento geografico un posto: il delta del Po, ma si
estende, si dalata e si restringe, come fa il fiume nelle
sue secchie e nelle sue piene, in un territorio molto più
grande, un territorio geografico e un territorio
linguistico. Al traduttore è dato trovare una lingua ricca
di giochi di parole, allusioni, assonanze, cercando di
riprodurre una ricerca puntuale di etimologie, cercando di
non "tradire" i passaggi indovinatissimi nell'originale, nei
dialetti locali, i dialoghi in italiano, le canzoni e i
riferimenti letterari (…).
Quello che me lo avvicina poi è il fatto che Kurt Lanthaler
sia un uomo di frontiera, uno scrittore che usa le lingue e
i dialetti piegandoli e concentrandoli in sequenze di suoni
significanti un mondo, oltre che un modo di essere e
pensare. Uno scrittore che non si lascia ingabbiare da
frontiere nè di spazio nè di lingue.
Ma torniamo al romanzo, alla forma della scrittura. Questo
romanzo è una mappa di vite, prima di tutte quella del
protagonista fedele Conte Mamai, Bombolotto, Maierlongo, che
nasce in un territorio che è "terra ed aqua" come nelle
canzoni, attraversa il paese e il tempo, passando per
pianure e monti, per luoghi e stagioni, per mestieri e
professioni, per tornare alle origini, al Delta del Po, come
l'anguilla, uno dei simboli del racconto. Il romanzo usa una
lingua che è un gioco, il ritmico alternarsi di lingue
appunto o di dialetti: tutti i quarantotto capitoli del
racconto hanno, anche nella versione tedesca, i titoli,
prima in italiano, seguito da una specie di spiegazione del
contenuto del capitolo, in lingua tedesca. Non dimentico i
dialetti, i vari dialetti espressi, quasi sempre sotto forma
di proverbi, la vera saggezza dei popoli.
(…)
Il romanzo non si basa su una sola storia. Un'atmosfera come
quella del delta del Po si può solo narrare con mille rivoli
e mille situazioni, piccoli e veloci schizzi, giochi appunto
di pensieri e lingue, sciolti nella nebbia che tutto
fagocita, condizionato da un evento, che sempre si
riproduce, la piena, la rotta degli argini, le alluvioni, la
tragedia. Un quadro di un paese, l'Italia, vista da
fuori-dentro? Un paese dove la nebbia appunto – e non solo
questo fenomeno fisico atmosferico – si presenta alle porte
dell'Osteria del paese come
se avesse sete; la maledetta nebbia. Come se lì dentro
non fossero già abbastanza annebbiati dal vino e
dall’acquavite e dalle storie. Sì, quelli là fuori e le
loro chiacchiere sulle storie, ancora. Tagliano i panni
addosso al mondo e cosa resta? Niente. Solo chiacchiere,
appunto. Le storie, invece: come se il mondo là fuori
potesse comprendersi in un altro modo con i suoi annessi e
connessi, e babà e bresaola, baccalà e bottarga.
(…)
Da: Brunamaria Dal Lago
Veneri. Viaggio nel paese e nelle sue mille lingue
Corriere dell'Alto Adige. 11.10.2015. pg 13
Gabriele Di Luca. Lanthaler
e la poesia del delta
Dove il Grande Fiume non
c’è più, là c’è il delta. È la terra dell’acqua.
Si comincia con un andirivieni di pronomi, dalla prima alla
terza persona e ritorno, come acqua che si mescola alla foce
del fiume, tanto che devi metterci dentro un dito e
assaggiarla, per capire se è salata o no, se stai pescando
nel mare o sei sempre nel fiume, cioè al confine dei due,
che poi il confine, essendo liquido, neppure riesci a dire
dov’è. Terra sommersa o acqua interrata: il delta, per
l’appunto.
Kurt Lanthaler non è comunque solo scrittore “di confine” –
verità spesso scadente a dato di banale provenienza
geografica, sfruttandone i più vieti cliché – ma anche e
soprattutto di “sconfinamenti”. Il suo libro è per questo
una vera sorpresa. Sorprende, in primo luogo, che un
sudtirolese residente tra Berlino e Zurigo (…)
si sia potuto calare in modo così prensile in un microcosmo
per lui remoto, ancorché “astrattamente” o “vagamente”
poetico. Infatti la poesia sgorga qui proprio dall’esattezza
descrittiva dei luoghi e dalle azioni dei suoi strampalati
personaggi (potremmo definirli “lunatici”, riecheggiando il
titolo del libro di Ermanno Cavazzoni, al quale Il delta risulta del
resto imparentato, così come un suo lontano cugino è Verso la foce di Gianni
Celati). Tutto inventato e quindi più vero del vero.
(…)
Durante la presentazione del libro, Lanthaler ha detto di
essere debitore del cinema di Federico Fellini, del suo modo
di eseguire il montaggio onirico delle scene. Gli echi sono
innegabili. Leggendo per esempio passaggi come questo – “Fagocita tutto e tutti,
questa nebbia del delta. A gh’era tant d’c’la nebia ch’ho
supià al nas n’áltar, c’era tanta di quella nebbia che ho
soffiato il naso a un altro” –, viene in mente il
“nonno” di Amarcord, sorpreso dal nebbione appena uscito di
casa e già avviato alla morte o alla sparizione di tutto (“Ma dov'è che sono? Mi sembra
di non stare in nessun posto. Mo se la morte è così... non
è mica un bel lavoro. Sparito tutto: la gente, gli alberi,
gli uccellini per aria, il vino. Tè cul!“). Ma
sarebbe un gioco quasi disperato mettersi alla ricerca di
tutti i riferimenti disseminati tra le pagine de Il delta. I
detriti della scrittura non hanno padre (né padrone),
bastardi loro e bastarda la sorte che li fa incontrare e
confondere sul fondo limaccioso dell’ispirazione. Fino
all’ultima scena, quella che chiude il libro (e come detto
lo riapre). Fumo di cucina, un cinese che non sbaglia gli
accenti (Lanthaler si è dichiarato molto pignolo nelle sue
ricostruzioni lessicali), e per l’ultima volta bottarga,
bresaola, baccalà, babà – i correlativi oggettivi e
gastronomici che riassumono i luoghi per i quali è passato
il Conte – sgusciano fuori come un’anguilla: “Vedi? dice il cinese. L’acqua
cala, emergono le pietre”.
(…)
Infine, un plauso al traduttore Stefano Zangrando e
all’editore Aldo Mazza (Edizioni alpha beta Verlag), che
hanno raccolto la sfida. Non era facile restituire in
italiano il pastiche plurilinguistico dell’edizione
originale. Invece ne è nata un’opera definita dallo stesso
autore ›Delta 2‹. Chapeau.
Valentino Liberto. Nel
(o
sul) delta
»Volevo capire meglio il Delta. E raccontare il secolo
dell'ingegnere, che non appartiene più al nostro.
L'ingegneria è l'ultimo secolo: tutto è fattibile, tutto è ingegneribile.«
L'ingegnere è Fedele Conte Mamai, trovatello del taciturno
pescatore Bombolo che vive il e sul Po. Ispirato a Venerdì
di Robinson Crusoe, Fedele raccoglie parole come funghi, conquistando ogni
volta una parte del mondo. Tornerà sul Δ anni dopo,
con la valigia piena di bottarga, baccalà, babà e bresaola.
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A domanda risponde. A.d.r.
Paralipomena dal delta
(Secondo il vecchio Codice
di procedura penale)
A.d.r.: Per scrivere un romanzo che racconta un viaggio, mi
metto in viaggio. Leggendo. (Muoversi fisicamente da un
posto all'altro non è tra le mie attività preferite. – Ma
non necessariamente perché il posto dove sto mi piaccia.)
A.d.r.: Spendo un sacco di soldi per scrivere un libro.
Comprando libri. (Scrivo libri per guadagnarmi da vivere. È
il mio mestiere. Non ho altri.)
A.d.r.: Che faccio, se non scrivo? Al massimo leggo due
righe.
A.d.r: No. Non me lo può chiedere.
A.d.r: Perché non ci sono risposte.
A.d.r.: Alle risposte ci crede colui che non ha domande.
Come Lei.
A.d.r.: Sarà. Ma non mi mette paura. Metta invece un po' di
fantasia. Allora sì che …
A.d.r.: Nun, da halte ich mich an Gramsci: »Jeder wirklich
poetische Text hinterlässt eine Ablagerung von
Alltagsverstand.«
A.d.r.: Infatti, un tornado che passa sopra Αθίνα è un
fenomeno. Raro, se vuole. Se poi succede in ottobre … (Dal
delta invece non ci è giunta foce.)
A.d.r.: Pioppi? Allego documentazione fotografica.
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Nella vigenza del vecchio Codice di procedura
penale, la verbalizzazione relativa alla citata attività
contemplava unicamente la indicazione delle »risposte«
delle persone interrogate, annotando la »domanda« con la
formula a.d.r. (a domanda risponde).
Era una cattiva abitudine di verbalizzare atti d'indagine,
in quanto non si consentiva una esatta interpretazione
dell'acquisita testimonianza in ordine alla veridicità
delle risposte ed alla reale disponibilità a collaborare.
In altri termini, leggendo la sola risposta, era rimessa
alla intelligenza e professionalità delle persone
interessate nella fase investigativa o in sede
dibattimentale comprendere o solo immaginare il tipo e
formulazione della domanda rivolta al testimone.
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Da: Il delta.
Nella traduzione di Stefano Zangrando
[ 42 ] [ Misterbianco | Al
trotto ]
E poi invece mi tirai dietro ancora un cavallo. Sarà stato
a metà degli anni novanta.
Vedi un po’ come vanno le cose: hai appena catturato delle
lumache di mare. E a un certo punto hai in mano un badile e
ti tocca lavorare. E allora per prima cosa ti appoggi in
cima al manico, e lo fai alla grande, come se in tutta la
tua vita non avessi fatto altro che stare appoggiato a un
badile. E osservi i dintorni. E ti fai domande.
Come ci sei arrivato qui? In mezzo a questa landa
semiabbandonata, nell’aria tremula, sotto il sole, con la
sete. Intorno a te, solo i gas sprigionati dall’asfalto
fresco, ribollente, che restano sospesi all’altezza della
testa, perché da sopra la calura li spinge verso il basso.
E quindi si insinuano pian piano nei polmoni.
Il badile. Le buche nella strada, una dopo l’altra, da qui
all’orizzonte, e quello è il prossimo dosso, e quello dopo.
Nessuna traccia d’ombra.
Qui qualcosa è andato storto. Ma adesso non vuoi sapere
come e perché. Meglio che non te lo chiedi. Invece prendi
in mano il badile e tiri su l’asfalto e chiudi le buche e
batti bene l’asfalto e poi avanti con la buca successiva. In
modo che prima o poi arrivi a una fine.
L’aspetto spiacevole della faccenda era che non potevo
sapere dove fosse esattamente, questa fine.
Il capoccia, il caposquadra, il portaordini, il capo, un
giovane sgradevole dalla voce stridula, aveva percorso la
tratta con noi, sempre alle mie calcagna, ehi, voi due, non
perdetemi per strada un solo grammo di asfalto. Riempitemi
ogni buca tra Misterbianco e Motto Sant’Anastasia, voglio un
lavoro ben fatto, tu incominci da un’estremità e tu da qui,
entro un’ora prima del tramonto voglio che abbiate finito, e
la strada piana e liscia, precisa. E poi sparite.
– Capitu?, disse.
– Bisognerà vedere se ce la facciamo, dissi. Non ha un
bell’aspetto, questa strada, e senza macchinari adatti, e
solo lui e me...
Lui era un collega dai baffi imponenti e di età
indefinibile, e non aveva aperto bocca dal primo mattino di
quel giorno, quando eravamo stati messi sotto contratto, al
nostro posto nella piazzetta, indicati a dito.
– Cos’avete voi che non va, dice il capo, e cosa manca al
badile?
– Be’, dico, la strada è lunga e il badile piccolo. Già
adesso fa abbastanza caldo.
– Fedé o come ti chiami, senti un po’, dice il capo. Sei
vecchio, sei un mangiapolenta e vieni da quel cazzo di nord,
siamo in giugno e siamo in Sicilia: se vuoi, puoi filartela
già stasera sul continente. Ma non adesso. Di sicuro non
adesso, capito? C’era poco da capire. Rimaneva solo da dare
una breve occhiata al collega baffuto e poi impugnare decisi
il badile.
Non vado mica a cercare la lite con un brufolotto che
considera vecchio un quarantasettenne col mal di schiena.
A quel tempo, oggi devo dire anche questo, per un breve
periodo ebbi un attacco di senescenza mentale. Da un giorno
all’altro mi sentii tutto un pizzicottare e tiramollare,
come se la terra mi trascinasse verso il basso con il doppio
della forza e il cielo mi spingesse da sopra come mai prima.
E tutto si incurvava. Col senno di poi non fu che un
piccolo, breve scombussolio giovanile, un temporaneo
smarrimento. Appena ti ritrovi a sessant’anni ne ridi, di
cose come queste, e ti senti un leone.
Continuavo a tirar giù asfalto dal rimorchio, gemendo,
diventava sempre più pesante, speravo con forza e ardore
che il baffo facesse lo stesso, che a un certo punto ci
saremmo incontrati a metà strada. Possibilmente nella mia,
di metà. Magari già dietro il prossimo dosso. Il baffo mi
aveva dato l’impressione di esser forzuto. Se girava giusta
e con un po’ di fortuna, era tanto determinato quanto muto.
Finalmente ci ritrovammo felicemente riuniti, e io avevo
coperto al massimo un terzo delle buche. Il baffo aveva uno
sguardo del tutto indifferente, aveva incrociato le braccia
sul petto e se ne stava lì, sotto il sole cocente. Non
staccava lo sguardo dalla strada. Da quando avevamo iniziato
quel lavoro non era passato un solo automezzo, né un essere
umano.
Quando il capo arrivò, il sole tramontò e io me ne stavo
sdraiato nell’erba secca sul bordo della strada.
– Avemo finitu?, disse. Stasera avrete i vostri soldi, ci
vediamo in piazza, e adesso smammate, disse, spinse
l’acceleratore e si allontanò sgommando.
Il baffo salì sul suo furgoncino. Io rimasi fermo. C’era
giusto un bel ronzio... E inoltre mi pizzicavano i reni.
Poi a un tratto tutto accadde moto in fretta. Prima
sfrecciò un’auto velocissima, subito dopo udii avvicinarsi
un rumore tambureggiante, non ben decifrabile, alla fine era
diventato così forte che mi tirai su e constatai sbalordito
che sulla mia stradina in mezzo al nulla stava svolgendosi
una corsa al trotto, una mezza dozzina di cavalli e varie
automobili che accompagnavano la corsa strombazzando
selvaggiamente coi clacson.
Giunto a una delle mie buche – era stata una delle più
profonde, si era pappata un sacco di asfalto che io le avevo
somministrato sempre più controvoglia, senza immaginare che
poco dopo, dietro il dosso, sarebbe apparso il baffo e
avrebbe così messo fine al mio tormento – un cavallo, di
certo già stanco per tutto quel saliscendi e per la
posizione deprimente di ultimo della fila, quel cavallo
finì con la zampa nel mio asfalto, che era ancora caldo e
morbido, perse il trotto all’istante e si avvitò, il sulky
si ribaltò a sinistra e poi una delle auto che seguivano
urtò la parte posteriore della bestia.
Quando tutto fu finito, quando ci fu di nuovo silenzio,
l’automobile giaceva capovolta nel campo, le ruote giravano
ancora, sommesse, e il cavallo, sussultando e sbuffando, nel
fossato a lato della strada.
Il fantino era seduto sulla carreggiata, le gambe ancora
aperte e angolate in posizione di corsa, la testa fra le
mani, e piangeva in silenzio.
Da lontano giunse un ulular di sirene, più forte, meno
forte. Come se lo portasse il vento.
Poi mi ritrovai la canna alla tempia e un capo urlante
accanto. Pensai brevemente a Bombolo e alla sua proposta di
vendermi al Far West.
– Razza di idiota, pezzo di merda, su, alzati!
In una situazione così uno fa subito quel che gli dicono.
Il capo mi spinse verso il fossato dov’era il cavallo.
Incespicai.
– Pirchì ridi?, disse il capo. Ti tiro un colpo, razza di
aborto. Feci in tempo a sentire lo sparo. Poi il mondo si
fece sempre più opaco.
Trattare adeguatamente peperoni e pomodori, quindi spellare
con cura, togliere i semi e tagliare a cubetti. Versare. Al
bisogno ancora un po’ di brodo. Con attenzione. Alla fine
aggiungere il cavallo. Fuoco medio. Bollitura leggera.
Pazienza a sufficienza.
[ 43 ] [ Completamento |
Che ne fu ]
Nel caso in cui al margine di qualche strada vi siate
imbattuti in Cirì e siate stati abbastanza accorti da
comprare un po’ delle sue arance, adesso possiamo completare
la ricetta. Le arance di Cirì si mordono come pesche o
albicocche, si mangiano come i migliori biscotti. Ma
tenetene due d’avanzo. Sbucciatele, tagliatele e
aggiungetele alla vecia. Trascorsi due minuti? Non fatene
passare altri otto. Quando è il momento, grattugiare un po’
di buccia di limone. E un po’ di quella d’arancia. E
possibilmente un po’ di cumino. Versare nel piatto.
Mangiare. Eccola, la vecia col pist. Mi è tornata la fame.
Sediamoci.
Che ne fu di me e del cavallo, dello sparo? Che curiosi che
siete.
– Dai, stacca il sulky, disse il capo, e lo disse con uno di
quei toni sottovoce che non promettono niente di buono,
attacca il maledetto cavallo al tuo furgoncino e portalo
dentro il campo, sul viottolo. E sbrigati, capitu? Gli
sbirri saranno qui fra un attimo. Che ne sarà di te lo
vedremo più tardi.
E così mi tirai dietro un altro cavallo.
Quando arrivò la polizia avevo ormai portato il cadavere
lontano dal loro raggio, più oltre, sul viottolo, fingevo
di essere un bracciante discretamente solerte e speravo che
il capo per un po’ fosse occupato in altri affari.
Excusatio
Hier ist einiges nachzutragen. (Wird … sein.)
Unter anderem aus den griechischen Arbeitsbüchern. Den
Correspondenzen der Korrespondenten. Diversen
Wasserstandsmeldungen. Poetischen Blättern.
Und also : Ci scusiamo col lettore, der Leser möge uns diese
Verzögerung verzeihen. : Es war anderes zu tun. Es war ein
heißer Sommer. Die Folgen männlicher Menopause. Texte für
Filme, die nie das Licht des Lebens er/verblicken mögen.
Texte für ein Theater, das ein/aufgeführt wurde.
Kurzhörigkeit. Weitsichtigkeit.
Hellgraue, und schwarze Hefte.
Das neunte von acht Büchern des T.
Entwürfe für eine Insel der Dystopie.
… … …
Ich sach mal :
Όχι. Oxi. Το μεγαλο το
…… na poune.
Grad aus Ellada retour. Und vom Theater. Und aus dem
Delta.
(Was einigen das Selbe scheint.)
Erstmal Stimmabgabe. Später mehr.
Achtzans
Achtzahn ist, wenn man ihn fragt
einer, der, gern unverzagt
ins volle geht. sodann ins wasser
als ein gaenzlich quietschvergnuegter
grottenolm. ein trittbrettfasser
sonnensegler, ein ziemlich unverwegner
rebellant. der spasz am spiele fand
… proudly presents : DURCHS
WILDE MER.WURST.AN
Fabrik Azzurro – Turbotrööt – Kurt Lanthaler
DURCHS WILDE MER.WURST.AN
mit Susan La Dez, Lukas Abram, Nicola Barbolini und Wilco
Lensink
Regie: Torsten Schilling
Musik-Kabarett im Palais Mamming Museum
Wenn sich die Projektgruppe Fabrik Azzurro gemeinsam mit der
Independent-Band TurboTrööT
und dem Exil-Dichter Kurt Lanthaler auf eine Stadterkundung
begibt, geht es notgedrungen wild zu und jedem Archivar
stellen sich die Haare gen Mutspitze. Aber es ist eben auch
ungemein lehrreich und verdammt witzig, wie sich Frau
Meraner Hauswurst gemeinsam mit ihren Zutaten Senf, Kren,
Brot chaotisch durch Episoden und Bruchstücke der Meraner
Historie singt, musiziert und quasselt. Der kabarettistische
Parcours durchs »Home Of The Erfindung Of Warmes Water« (fließend Deutsch und
Warmwassa: fließend Warmdeutsch, Massa) verhindert
zwar jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit und
Chronologie, stellt jedoch Fragen in den Mittelpunkt, die
sonst keiner für fragenswert hält, wie zum Beispiel: War
das Meraner Wetter schuld an der Ermordung von Kaiserin
Sissi? Wodurch verspielte Kafka die Gunst der Kurverwaltung?
Warum verliebte sich Diego Maradona in ein Wandbild seines
Kurhotels? Sind Metzger lokalpatriotischer als
Möbeltischler?
Meran, Palais Mamming
Museum
18.06. –19.06. – 30.06. – 02.07. – 20.00 Uhr
Ellada (Odessa)
19.05. There is
an obsession
Suzy Hansemann's lesenswerter Artikel im New York Times Magazin,
eben:
(…) The American economist Joseph Stiglitz, a Nobel Prize
winner, describes Varoufakis’s situation as “absolutely
impossible.” “There is an
obsession among policy-making economists in Germany
about fiscal balance,” he says, “compared to unemployment,
inequality, economic growth, financial stability.” When
Greece received its first bailout in 2010, the Europeans
insisted on severe austerity while predicting that Greece’s
gross domestic product would shrink by only 4 percent. Over
five years it shrank 25 percent. (Stiglitz says that he
tells his students that if
their economic models and forecasts were that bad, he
would give them an F.) By 2011, according to
Stiglitz, the European leaders admitted they needed a new
strategy. “They never
delivered,” Stiglitz told me. “In a way, Europe has
reneged on their promises over and over again, and Yanis and
this new government have to pick up the pieces.” (…)
Hier:
>>> http://nyti.ms/1HinvHb
Kafkas Rauchereck (Gegen
Doktor Kafka ist vorzugehen)
Herr Doktor Kafka, ein veganer
Raucher, der lümmelt im Fotöj
gänzlich entspannt, eines Meraner
Etablissements. Man kennts
von sich, man will es andern gönnen
: in Ruhe einen Stumpen brennen
Und qualmen, schmauchen
kurz : sich Nikotin zu führn
zum Zwecke der entspannteren
Belüftung von Gehirn
Was wiedrum, dies ein Umkehrschluß
verhindert größeren Verdruß
…
(Es scharren die Komponisten
hoerbar in den Startloechern. XSongs.)
Ellada (Odessa) 19.05.
»War was declared,
and from that point on, the Greek positions were repeatedly
leaked to Peter Spiegel of the Financial Times«, he added.
»Inform them in Greece, both the government and the people,
that they can expect even more of these attacks«, he said.
Lesestoff: Nikos Sverkos. Secrets of the Brussels Media
Machine.
hier : >>>
http://bit.ly/1AmqYHe
El Greco in Mazia
Ellada
(Odessa) 18.05.
PsyOps. Still
ongoing.
Η πρόταση της Κομισιόν για συμφωνία. Ο
Γιούνκερ κόβει τον «γόρδιο δεσμό». TO BHMA, 14:38 Uhr
…
Übersetzung by Paul
Mason auf chanel4.com
…
EU COMMISSION SAYS NOT
AWARE OF ANY NEW JUNCKER PROPOSAL FOR GREECE WITH LOWER
PRIMARY SURPLUS TARGETS
…
(Der Junker-Leak : Ein Rest-EU-Schachzug, um im Falle D
ziemlich allein da stehn zu lassen? Spielchen.)
…
Financial Times: Greece’s partners consider ‘Cyprus-style’
ultimatum
…
»We would see the revolt that this crisis has not yet
produced. There would be blood in the streets. The Greeks
are not like the Cypriots«, added the Bank of Greece
official.
…
»We are in an endgame«,
ECB Executive Board member Yves Mersch said in an
interview with Luxembourg radio 100.7 broadcast Saturday.
»This situation is not tenable.«
…
Und :
Stunde der Wahrheit für Syriza : Σύγκρουση τώρα με
τους δανειστές : Morgen.
# resist reclaim revolt project. rproject.gr
…
Costa-Gavras, gestern in Cannes:
»Die Yes-Men der ausländischen Mächte, das alte Problem
Griechenlands.«
(Heute wird in Cannes eine restaurierte Fassung von »Z«
aufgeführt.)
…
DIE WELT titelte am 29.04., (und meinte Samaras (ja : den)):
»EU-Parlamentarier träumen von einem anderen Tsipras.«
…
Tja.
To megalo to ochi na pune.
Kavafis, 1901. Der Titel des Gedichtes im Original: Che fece
… il gran rifiuto.
Σε μερικούς ανθρώπους έρχεται μια μέρα
που πρέπει το μεγάλο Ναι ή το μεγάλο το Οχι
να πούνε. Φανερώνεται αμέσως όποιος τόχει
έτοιμο μέσα του το Ναι, και λέγοντάς το πέρα
πηγαίνει στην τιμή και στην πεποίθησί του.
Ο αρνηθείς δεν μετανοιώνει. Αν ρωτιούνταν πάλι,
όχι θα ξαναέλεγε. Κι όμως τον καταβάλλει
εκείνο το όχι -- το σωστό -- εις όλην την ζωή του.
Little by little
»We were in the jungle. There were too many of us. We
had access to too much money, too much equipment – and
little by little, we went insane.«
F. F. Coppola, 1979
Titel : Der Áloch von
El-Aldëín
Salotto italiano :
Il Delta : Erscheint im Herbst.
Anläßlich der Übersetzung des Romans »Das Delta« ins
Italienische
Mit dem Schriftsteller/Übersetzer Stefano Zangrando und dem
Autor
Es moderiert der Kollege Christoph W. Bauer
»Il Delta« è il frutto di una collaborazione squisitamente
di confine fra due scrittori e traduttori e un editore. Ma
quello di Lanthaler è un romanzo che racconta a suo modo
sessant‘anni di storia italiana, in cui le lingue del Bel
paese costituivano il condimento plurilingue. Come tradurre
un simile
testo in italiano, e perché? Autore e traduttore discutono
di questo lavoro »a tre mani«, un‘avventura translinguistica
che ha portato alla nascita di un libro nuovo, uguale e
diverso dall‘originale.
–
»Il Delta« ist das Ergebnis einer grenzgängerischen
Zusammenarbeit zweier Autoren und Übersetzer sowie eines
Verlages. Lanthalers Roman wiederum erzählt auf seine ganz
eigene Art sechzig Jahre italienischer Geschichte, zu denen
die Sprachen des Bel paese ihr Eigenes beitrugen. Wie aber
einen solchen Text ins Italienische übertragen, und wozu?
Autor und Übersetzer diskutieren über diese Arbeit »zu drei
Händen«, ein translinguistisches Abenteuer, das zum
Entstehen eines neuen Textes geführt hat, dem Original
gleich wie ungleich.
Eine Veranstaltung des
Italien-Zentrums der Universität Innsbruck
in Zusammenarbeit mit
Seminario Internazionale sul Romanzo dell‘Università degli
Studi di Trento
Ps: Zur OriginalAusgabe: hier:
>>>
Die Schuld der Schulter
(Und das alles ist)
…
Winter isses, wie ich mich verliebe
denn zum Frühjahr isses mir zu weit
Und ich schaudre, wenn ich in die trübe
Zukunft schau, sprich : in die Zeit
die nach dir dagewesen wär, wärst du nich da
Un auf einmal ist mir ziemlich alles ziemlich trallala
…
(Derweil scharren die
Komponisten hoerbar in den Startloechern. XSongs.)
E intanto:
Ελλάδα. Ellada (Odessa) 11.04. Es geht um die Wurst.
Kέκλυτέ μευ, μνηστῆρες ἀγήνορες, ὄφρα τι εἴπω.
γαστέρες αἵδ' αἰγῶν κέατ' ἐν πυρί, τὰς ἐπὶ δόρπῳ
κατθέμεθα κνίσης τε καὶ αἵματος ἐμπλήσαντες.
ὁππότερος δέ κε νικήσῃ κρείσσων τε γένηται,
τάων ἥν κ' ἐθέλῃσιν ἀναστὰς αὐτὸς ἑλέσθω·
Höret, was ich Euch sage, Ihr edelmütigen Freier!
Hier sind Ziegenmagen, mit Fett und Blute gefüllet,
Die wir zum Abendschmaus auf glühende Kohlen geleget.
Wer nun am tapfersten kämpft und seinen Gegner besieget,
Dieser wähle sich selbst die beste der bratenden Würste.
Homer. Ὀδύσσεια. Odyssee. 18. Gesang
Faustkampf zwischen
Odysseus und Iros
Übersetzung nach
J.H.Voß, bearbeitet von E.Gottwein
Ellada (Odessa)
27.03.
17:40 – ToVima.gr: »Ετοιμη η λίστα της κυβέρνησης με τις 18
μεταρρυθμίσεις αλλά και απειλές για ρήξη.«
16:41 – Reuters: »Asked to confirm that Athens had sent a
list with reform proposals to representatives of the
European Central Bank, the International Monetary Fund, the
European Commission and the euro zone bailout fund ESM, the
official said: 'Yes, they did. And tonight the talks between
the Greek government and the institutions will start.'«
16:30 – Handelsblatt.de – »Schäuble: Expansive Gelpolitik
(sic!) ist Hauptursache der Krisen.«
(Ganz schön fies vom KapitalBlatt: Schäuble und
[Schmier]GelPolitik in einer Titelzeile. Uups. Gewisse
Konzerne des Nordens? Oder gar Waffenhändler, die die CDU,
also Schäuble, samt Köfferchen besuchten?)
16:00 – Jean Quatremer, Liberation: »Rumeurs
insistantes de contrôle des capitaux en Grèce, soit ce soir,
soit le 10 avril. Les caisses sont vides et le bank run
s'accélère.«
12:00 – Τσακαλώτος: »Είμαστε έτοιμοι για τη ρήξη.«
08:30 – DerStandard.at: »Europas Banken müssen
Österreich-Engagement offenlegen.«
(Wie kürzt man »HaidersExit« schlagzeilig ab? Haixit?)
07:45 – Fokus.de: »Bundesbankpräsident Weidmann warnt vor
chaotischer Insolvenz Griechenlands. Zitat: Die Zeit wird
knapp.«
Ellada (Odessa) 19.03.
Don’t pass new anti-poverty
law, commission tells Greece.
Tassos Giannitsis, Stavros Zografakis:
GREECE: SOLIDARITY AND ADJUSTMENT IN TIMES OF CRISIS.
(The Study was supported by the Macroeconomic Policy
Institute of the Hans-Boeckler-Foundation.) Athina 2015.
»Die Untersuchung liefert auf repräsentativer Datenbasis die
Chronik eines angekündigten
Desasters. Die nüchternen Zahlen zeigen, wie
Millionen Menschen in Griechenland durch eine überharte und sozial
völlig unausgewogene Austeritätspolitik wirtschaftlich
abgestürzt sind«, sagt Prof. Dr. Gustav A. Horn,
der wissenschaftliche Direktor des Instituts für
Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der
Hans-Böckler-Stiftung.
»Hunderttausende sind in
ihrer Existenzgrundlage bedroht, weil die von der
Troika aus EU, EZB und IWF geforderte und von den bisherigen
Regierungen sehr kurzsichtig und zum Teil interessengeleitet
umgesetzte Sparpolitik kaum soziale Abfederung kannte.
Volkswirtschaftlich hatten diese Opfer keinen Sinn, weil sie
das Nachfragepotenzial derart reduziert haben, dass die
griechische Wirtschaft noch lange brauchen wird, um wieder
auf einen einigermaßen stabilen Entwicklungspfad zu kommen.
Ein Politikwechsel ist dringend erforderlich. Ein
konsequentes Vorgehen gegen Steuerflucht und
Steuerhinterziehung ist notwendig und auch eine andere
Lastverteilung zwischen wohlhabenden und ärmeren Haushalten.
Zudem muss eine Konsolidierungspolitik, die Erfolg haben
soll, insgesamt mehr auf Wachstum und Investitionen zielen.«
Griechische Haushalte,
Jahreseinkommen. (c) Hans-Böckler-Stiftung 2015
Fast jeder dritte griechische Haushalt hat 2012 mit einem
Jahreseinkommen* von unter 7000 Euro auskommen müssen. Die
ärmsten Haushalte haben 86 Prozent Einkommen verloren, die
reichsten 17 bis 20 Prozent. Zur selben Zeit ist die
Steuerbelastung bei den Armen um 337 %, bei den Reichen um 9
% gestiegen.
Das sind doch, liebe Troika, recht respektable Ergebnisse
eurer Rezepte der letzten Jahre. Dazu noch n paar
willfährige Statthalter vor Ort (aka ND/PASOK – die sich im
Gegenzug n paar Schmiergeldkrümel Eurer Konzerne eintaschen
dürfen) : und die Welt ist so, wie sie sein sollt. Basta und
alternativlos. (Copyright Schrö/rkel)
(*Das Bruttoeinkommen errechnet sich aus den
Gesamteinkünften aller Mitglieder eines Haushaltes vor
Steuern und Sozialabgaben. Für die Studie wurden Daten
von 260 000 griechischen Haushalten ausgewertet.)
Riceviamo, e volentieri
pubblichiamo – Aus den Übertragungen aus dem
Arbeitsbuch eines Schriftstellers, der derzeit in
ThessNiki an einem Roman arbeitet. (Die Übertragungen aus
dem Arbeitsbuch tröpfeln hier, unchronologisch, aber nach
Datum sortiert, in die Seite. Da wäre ein großer Rückstau
abzuarbeiten – allerdings ist hier auch, srry, anderes zu
tun, also kann das noch etwas dauern.)
Ellada (Odessa)
18.03.
(…)
Is doch klar wie Klosbrühe. Leute. Hier gehts um nichts
anderes – egal was gesagt wird, – als DIESE Regierung
wegzuhaben. Aus dem Weg und aus dem Sinn. Das Kackland soll
sich gefälligst eine neue »Regierung« wählen, und zwar
subito, eine richtige, diesmal, so eine aus den
OligarchievertreterParteien, war doch ne prima Sache.
Damit alles weitergeht wie gehabt die letzten Jahrzehnte,
zuzüglich der DeutschSozialdemokratischen
Agenda/Hartz-Medizin, um 30 % verschärft diesmal (weils
Wetter da einfach zu gut ist, von Berlin/Hannover aus
gesehen): die verlängerte Werkbank mit Preisen um die Hälfte
und drunter, dazu noch auf einem Boden, auf dem Sokrates in
der Tonne saß und Aristoteles wandelte und wo Säulen
rumstehen, die sie der Feldherrnhalle zu München nachgebaut.
Diese Regierung muß weg – da haben die mal wieder ihren
ausgedehnten Mittagsschlaf geschlafen, die guten Griechen,
bei den Wahlen. Nicht begriffen, was von ihnen erwartet
wurde. Zu dumm aber auch.
Also kommen seit gestern 2 gutgemeinte Vorschläge rein,
durchaus gezielt:
»Don’t pass new
anti-poverty law, commission tells Greece. At less
than 24 hours’ notice the European Commission has vetoed a
key law set to be passed by the Greek parliament tomorrow.
The so-called “humanitarian crisis bill” was set to provide
free electricity for some households, and address poverty
among pensioners and homeless families. But in a
communication seen by Channel 4 News, Declan Costello,
director at the EC’s directorate for economic and financial
affairs, has ordered
the radical left-led coalition governemnt in Greece to stop. A planned law
to allow tax arrears to be paid in instalments, set before
the Greek parliament on Thursday, has also been vetoed.«
(Chanel4, Paul Mason)
Mr Costello’s
letter says:
»During our teleconference last night, you
mentioned the planned parliament passage tomorrow of the
‘humanitarian crisis’ bill. We also understand that
other policy initiatives, including the instalment
scheme law, are in train that are to go to parliament
shortly.«
»We would strongly urge having the proper policy
consultations first, including consistency with reform
efforts. There are several issues to be discussed and we
need to do them as a coherent and comprehensive
package.«
»Doing otherwise would be proceeding unilaterally
and in a piecemeal manner that is inconsistent with the
commitments made, including to the Eurogroup as stated
in the February 20 communiqué.«
Und zeitgleich (17.03.) verfügt Eurogroup President Jeroen
Dijsselbloem via das niederländische BNR Nieuwsradio:
»Denk maar aan Cyprus, daar zijn de banken een tijdje dicht
geweest, kapitaalstromen in het land en naar het buitenland
werden aan allerlei voorwaarden verbonden, dus er zijn
allerlei scenario's denkbaar.«
»Denken Sie an Zypern: Dort mussten wir weitreichende
Maßnahmen ergreifen: Die Banken wurden für eine Weile
geschlossen, Kapitalflüsse innerhalb und aus dem Land waren
Restriktionen unterworfen, da sind allerhand Szenarien denkbar.«
Zypern wurde, – nun, wenn Sie das Wort Putsch nicht mögen,
sagen wir eben – an die Wand gestellt. Über Nacht.
Freitagnacht. Montags blieben die Banken geschlossen. (Die
wirklich Reichen hatten da ihr Geld bereits beseit
geschafft.)
Die willfährigen zypriotischen Parlamentarier aber:
»Had missed this, but apparently 13 out of 56 #Cyprus' MPs have non-performing loans
worth €35.3m with Bank of Cyprus.«
Steht so in der Financial Times (via Coppola). >>>
http://t.co/HNeBDo9QMR
By The Way: Was ist den das für ne Summe? 2,6 Mio/capite,
mal eben so in den Durschnitt gebracht. Was rauchen die
denn, diese dem Norden willfährigen CYP-MPs/Parlamentarier?
In einem 800.000 Einwohnerstaat.
Nochmal: Diese Regierung muß weg, diese Griechische.
Schließlich stehen Wahlen an. Spanien, Portugal, Irland.
Und, Mr. Dijsselbloem, we know:
»13 Millionen
Niederländer wählen heute die Parlamente ihrer zwölf
Provinzen.
Abstrafen könnten die Wähler die rechtsliberale
Partei VVD wegen ihrer Skandale der jüngsten
Vergangenheit. Ein Abgeordneter des Parlaments in Den
Haag musste kürzlich seinen Sitz wegen
Korruptionsvorwürfen räumen. Und dann traten in der
vergangenen Woche auch noch Justizminister Ivo Opstelten
und sein Staatssekretär Fred Teeven zurück – sie
stolperten über einen Deal mit einem Drogenboss vor 14
Jahren.
Für Dijsselbloems "Sozialdemokratische Partei für
die Arbeit" sieht es richtig düster aus. Die Regierung
hatte in der schweren Wirtschaftskrise viel von den
Bürgern verlangt. Zwei Jahre Koalitionspolitik
bedeuteten auch Sparmaßnahmen von über 50 Milliarden
Euro. Vor allem einschneidende Kürzungen im Sozialsystem
haben viele Niederländer mürbe gemacht. Deswegen laufen
den Umfragen zufolge gerade den Sozialdemokraten die
Wähler davon.
Große Gewinne werden dagegen Wilders rechtsradikale
"Partei für die Freiheit" sowie der linksliberalen
Partei "D66" vorhergesagt. Bei einer herben Niederlage
bei den Provinz-Wahlen ist ein Bruch der Koalition wohl
nur noch eine Frage der Zeit.«
Uups. Was sind denn das für Zustände? Und, Dijsselbloem: Das
wärs dann, wenn es so kommt, gewesen, mit dem
EurogruppenVorsitz. Schon klar, woher der Wind weht, dieser
Tage.
And Now For
Something Completely Different (©MP)
Feuer im Bankenviertel.
Rauch darüber. Heut vormittag.
Einweihungsfeier
EZB (ab 11:00 Uhr) in Frankfurt/Main.
Kurzer Zwischenstand um 12:00 Uhr:
Rund 20.000 Demonstranten. 10.000 Polizisten. 220 Verletzte.
600 Verhaftungen.
Deutsche, Griechen, Spanier, Italiener, Franzosen. Blockupy.
Dann sitztst am tisch du
und sis keiner da
und ringsum gehen
feuer leis nach haus
Dann ist : was bistdu
eine frag, und
wer drauf antwort
der is raus
Sist stillgeworden
nichts was regt
und selbst der hommel oben
is wie leergefegt
(Gedichtenǂwerfen.
17/03/15)
Jürgen Heizmann (Université de Montréal)
»Jenseits von Krimi und Regionalismus. Genre und
Abweichung
in Kurt Lanthalers Tschonnie-Tschenett-Serie«
Ort: Universität Innsbruck. Geiwi-Turm, Institut für
Germanistik
Organisiert vom Zentrum für Kanadastudien und dem
Institut für Germanistik
siehe auch:
Jürgen Heizmann: Vom Brennerpass bis Napoli. Heimat,
Fremde, Interkulturalität in Kurt Lanthalers Romanen. Le
Centre canadien d’études allemandes et européennes,
Université de Montréal. 2013
mi dicono
che stai
alle avai
e ben ti sta
noi altri qua
come si sa
elvetichiam
aleik'salamm
(Gedichtenǂwerfen.
01/03/15)
And Now For Something
Completely Different (©MP)
Der Sieger des Eurovision
Song Contest steht für mich seit heute fest.
Die finnische Punkband Pertti
Kurikan Nimipäivät (Pertti Kurikka, Kari Aalto,
Sami Helle, Toni Välitalo). >>>
Aus dem Maschinenraum : Das
Zeugs
Ein Leser schreibt:
Ich sehe auf Ihrer homepage das ganze griechische »Zeug«,
wegen »Entscheidungen« bzw. »Verhandlungen« und
"Sozialismus" und »EU«;
z.T. bis ins Detail runtergebrochen, und dabei warte ich
eigentlich, wenn schon, auf einen neuen »Roman« von Ihnen
(lassen Sie das mit den »Gedichten« besser bleiben).
Deshalb meine Frage: Warum das »Zeug«?
Ich schreibe zurück:
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Übertragungen aus
dem Arbeitsbuch eines Schriftstellers, der derzeit (wie man
sieht) in Thessaloniki an einem Roman arbeitet. Kaum zum
Schreiben kommt. Aber zum Mitschreiben. (Was der Beginn
einer literarischen Arbeit sein mag, und ihr Ende. Eventuell
auch ihr καρδιά. Ihr Herz.)
Was wiederum meine eigenen Texterzeugungen betrifft: Ich
fürchte, ich habe da eine schlechte Nachricht für Sie,
lieber Leser. Zur Zeit werden hier ausschließlich Gedichte
geschrieben.
Ellada
(Odessa)
27.02.
Kostas Ysichos (SYRIZA), stellvertretender griechischer
Verteidigungsminister, sagte heute in einem Interview mit
onalert.gr (einer »defense news website«), die griechische
Regierung werde in Zukunft folgende Unternehmen komplett von
allen staatlichen Ausschreibungen ausschließen:
Siemens (D)
Rheinmetall (D)
Airbus Helicopters (D/F)
Außerdem wird Griechenland die illegalen
(Bestechungs-)Praktiken dieser (Rüstungs-)Unternehmen auf
die Tagesordnung des europäischen Parlaments setzen.
All'arme! Alarm! Gut so. Weiter so.
Syriza-Mann Ysichos ist Vize im Ministerium des
ANEL-Frontmanns und Verteidigungsministers Panos Kammenos.
Die ANEL-Regierungsbeteiligung hat zu regen Diskussionen
geführt: Rechtsaußen in einer Linken Regierung. Sic! Syrizas
schwache rechte Flanke. Gerade aus D kamen reihenweise
antifaschistische Ermahnungen. (Sic!)
Nun:
Der widerliche Πάνος Καμμένος (einziges ANEL-Mensch in der
aktuellen Regierung) war jahrelang, als Mitgleid der
CDU-Schwester Nea Dimokratia, Staatsminister im
HandelsmarineMinisterium, dem Homeland der Oligarchen. (Saß
nach den Wahlen 1993, 1996 (Parlamentspräsident), 2000,
2004, 2007 und 2009 für EVP-Mitglied Nea Dimokratia im
Parlament.)
Kammenos ist, darin durchaus CSUler, leicht übergewichtig,
xenophob, nationalistisch, homophob und gottesfürchtig.
Wofür er von Sarkozy (F) übrigens zum Chevalier de l'ordre
national du Mérite ernannt wurde.
Kammenos, der immer ein Vertreter der Oligarchie (und damit
auch ihrer Rüstungsgeschäfte mit dem befreundeten Ausland D
und F) war, dürfte sich zur Zeit über seinen Vize-Minister
kaum freuen. Kann aber auch kaum was sagen:
Regierungsprogramm ist Regierungsprogramm. Gut so.
Ellada (Odessa)
25.02.
Varoufakis im neuen
Charlie Hebdo-Heft:
»Wenn ihr denkt, ihr tut gut daran, progressive
Regierungen wie unsere zur Strecke zu bringen, dann macht
euch auf das Schlimmste gefasst.«
Klartext. Wie es sich gehört ein einer Zeitschrift von
AnarchoAtheisten.
(Wer war noch mal alles Charlie?)
And Now For Something
Completely Different (©MP)
Die Wirtschaft wächst, die
Armut auch.
Ganz unten: Berlin ist die Hauptstadt der Armut.
(Titel und Untertitel im berliner Tagesspiegel
v. 21.02. Artikel zum aktuellen Armutsbericht 2014 des
Paritätischen Wohlfahrtsverbandes)
Nachtrag: Sehenswert. Noch auf ARTE+7
MACHT OHNE KONTROLLE - DIE
TROIKA
R.: Harald Schumann. RBB, 2015. 90 Min.
Ellada (Odessa) 24.02.
Griechisches Papier ist am
23.02. bei der EU eingegangen. Das meldeten nicht nur (meist
englischsprachige) Journalisten, das sagte nicht nur
Varoufakis am 23.02. abends bei CNN, das zeigen recht klar
auch die MetaDaten der erreichbaren PDF-Versionen des
Papiers. (Einfach aus dem Netz ziehen, und nachsehen.)
Deutsche Medien –kaltkriegspielend – wußten es besser, bis
in den 24.sten hinein.
»Trotz Deadline. Griechenland legt Reformliste erst am
Dienstag vor.« (Die Welt, 23.02., 19:22)
»Die EU-Finanzminister hatten von Griechenland
verlangt, bis Montagabend konkrete Reformzusagen zu machen.
Das entsprechende Schreiben wird nach Angaben der Regierung
in Athen aber erst am Dienstagmorgen fertig werden.«
(FAZ 23.02., 14:50)
»Die Liste soll nun erst am Dienstag fertig werden. (…)
Athens Angaben zu den Reformvorhaben seien bislang nicht
überzeugend, zitiert die Nachrichtenagentur dpa aus
Brüsseler Diplomatenkreisen. Die bislang vorgelegten
Arbeitspapiere hätten ersten Prüfungen nicht standgehalten.
Athen müsse nun ein "seriöses Papier" vorlegen, nur dann
werde diskutiert. Das Vorgehen der Griechen entspreche nicht
den ursprünglichen Vereinbarungen, hieß es aus
Diplomatenkreisen.« (spiegel online, 24.02., 07:01)
»Eigentlich hätte diese Liste noch am Montag eingereicht
werden sollen. Bei der Abstimmung der Reformen in der
Regierungskoalition gab es jedoch Spannungen. Man werde
Dienstagmorgen liefern, ließ Premierminister Tsipras
mitteilen.« (SZ, 24.02., 00.20)
дезинформа́ция, Desinformatja eben.
Nächste Eskalationsstufe: Wenn es (mehr als maximale
Realitätsverweigerung kann auch ein deutscher Journalist
kaum liefern) schon mal da ist, das Papier mit den
elladischen Reformplänen : Dann ist es eben nichts wert und
sollte nicht angenommen werden: von der EU, ersatzweise der
deutschen Bundesregierung, ersatzweise dem CSU-Kreisvorstand
Alt-Ötting.
FAZens Pickelhaube Bernau: »Diese Vorschläge reichen nicht.«
(24.02., 12:41)
Handelsblatt'ens Stock (Oiver): »Ein dreifaches Nein nach
Athen. Griechenland soll neue Kredite aus Europa bekommen.
Es gibt drei naheliegende Gründe, warum diese Entscheidung
in dieser Phase der Verhandlungen mit Brüssel falsch ist.
Ein Kommentar. (24.02., 11:48 Uhr)
Handelsblatt (Exklusiv): »Apell an
Bundestagsabgeordnete. CSU-Konservative strikt gegen neue
Griechen-Hilfen.« (24.02., 12:36)
So die zur Mittagszeit aus D-Redaktionsstuben rausgegebenen
UKASe an Resteuropa.
Flexible response sowie Realitätsabgleich:
Um 13:21 MEZ veröffentlicht
die EU-Kommission folgendes Papier:
»Vice-President Valdis Dombrovskis and Commissioner Pierre
Moscovici sent today the following letter to the President
of the Eurogroup, Jeroen Dijsselbloem, on the Greek
government's reform proposals:
"The Commission services have carefully reviewed the Greek
government's reform proposals sent to you yesterday as President of the
Eurogroup. This has been preceded by constructive exchanges
over the week-end between the Greek authorities and
representatives of the European Commission and the other
institutions.
In the view of the Commission, this list is sufficiently
comprehensive to be a valid starting point for a
successful conclusion of the review as called for by the
Eurogroup at its last meeting. (…)« (meine Hervorhebungen,
kl)
Nachtrag:
Unterwanderung: Die EU gibt als ihren Pressekontakt zu
diesem Schreiben Margaritis Schinas an. Der wiederum
stammt nicht nur aus !Thessaloniki, sondern hat auch noch
an der London School of Economics studiert und ist derzeit
Director at the Commission's Directorate General for
Economic and Financial Affairs.
Um 15:15 Uhr folgt die
Stellungsname der Euro-Gruppe:
»The Eurogroup today discussed the first list of reform
measures presented by the Greek authorities, based on the
current arrangement, which will be further specified and
then agreed with the institutions at the latest by the end
of April. The institutions provided us with their first view
that they consider this list of measures to be sufficiently
comprehensive to be a valid starting point for a successful
conclusion of the review.
We therefore agreed
to proceed with the national procedures with a view to
reaching the final decision on the extension by up to four
months of the current Master Financial Assistance Facility
Agreement. (…)
Um 15:50 Uhr MEZ
veröffentlicht EZB-Draghi folgendes Schreiben an
die Euro-Gruppe:
»Dear Jeroen, My Staff has reviewed the list of measures
which the Greek authorities submitted yesterday evening. Our initial
impression is that the document covers a wide range of
reform areas and in this sense, it is sufficiently comprehensive to be a valid
starting point for a successful conclusion of the
review. (…) However, as we expected it was not possible for
the authorities to elaborate on concrete proposals and
commitments that can be assessed by the institutions in
respect to growth, public finances and financial stability.
Given the very limited time available, this is
understandable. (…)«
Na dann. Wir werdens erleben.
And Now For Something Completely Different
(©MP)
Für straffe Haut greift (der Hoolywood-Fitnesstrainer und
Wellness-Coach Jay Cardiello) zu einem Hämorrhoiden-Mittel,
das in der Oscar-Saison zweckentfremdet wird. Zwei Wochen
lang die Salbe auf Schulter, Rücken und Armpartien zweimal
täglich auftragen, rät der Beauty-Coach: «Das strafft die
Haut und bringt den Muskelton noch besser zur Geltung.»
Stand so in der NZZ. Aus gegebenem Anlaß.
Debunking дезинформа́ция:
Unvergleichlich hohe Schulden
Sagt man. Griechenland hätte zu viel Schulden. Kann sein.
(Unter Mithilfe von McKinsey/Zerohedge lernen wir:)
Rang
|
Land
|
Dept-To-GDP
Ratio
%
|
|
|
|
01
|
Japan
|
400
%
|
02
|
Ireland
|
390
%
|
03
|
Singapore
|
382 %
|
04
|
Portugal
|
358 %
|
Das wars. (Mit denen über 350 %.) Tippfehler? Weiterblättern …
05
|
Belgien
|
327
%
|
06
|
Niederlande
|
325
%
|
07
|
Griechenland
|
317 %
|
08
|
Spanien
|
313 %
|
09
|
Dänemark
|
302 %
|
10
|
Schweden
|
290 %
|
Wär diese hier
ne Fußball-WM-Gruppe, man würd von ziemlich ausgeglichen
sprechen, odda?
Nachtrag als Frage:
Aus welchem Land stammt der aktuelle Vorsitzende
(Tipp: ein Agrarökonom,
der bei den Angaben zu seinem Uniabschluß schon mal leis
gemogelt hat. Ich sach mal: Wageningen. Sowie: Vorname:
Jeroen René Victor Anton)
der Euro-Gruppe?
In dem Kontext (weil wir ja sonst nüscht zu lachen haben:)
mal hier reinsehen: ->>>
Ellada (Odessa) 23.02.
Καθαρά Δευτέρα
Wie werdens erleben …:
@fxmacro ·
00:05
Handelsblatt reports, citing a 4-page letter to
Bundestag President Norbert Lammert.
@fxmacro · 00:03
German Finance Minister Wolfgang Schaeuble requests
the Bundestag to approve a 4-month extension of the aid
program for Greece
@YanniKouts · 23:55
MT @rdk_bxl #Greece delivered proposals in time. 7
pages. Now analysis by institutions. Teleconf by Eurogroup
possible Tuesday, Sources say.
@YanniKouts · 23:50
#Germany's FinMin Schäuble requests extension of Greek
aid ~Handelsblatt
Ambrose
Evans-Pritchard. International Business Editor. The Telegraph
@AmbroseEP ·
21:23
Greece did not miss its deadline. The proposal was held
up in Brussels. Whether this plan will really fly is a big
question
@AmbroseEP · 19:20
Baffled by reports that Greek proposal will not be
presented till Tuesday. Athens sent it to Declan Costello at
EC mid-day Monday
CNN. Amanpour interviewt Varoufakis
Greece's leftist government will implement all
policies promised during the recent election campaign,
Finance Minister Yanis Varoufakis said Monday.
Speaking to CNN's Christiane Amanpour, he said the battle to
"recalibrate the austerity" imposed on Greece by its
international creditors would continue.
"Every single pre-election campaign pledge that we have made
will be incorporated in a way that is consistent with this
new fresh dialogue with our partners, into this plan, this
contract between Greece and Europe," he said.
hier: ->>>
Paul Mason, Economics editor, Channel4News
interviewt Steffen Kampeter, Parlamentarischer
Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen
Ellada
(Odessa)
20.02.
23:59
Do not go gentle into that good night,
Old age should burn and rave at close of day;
Rage, rage against the dying of the light.
Dylan Thomas. Chi capisce
capisce.
21:30
PK Schäuble. PK Varoufakis.
(n andermal n paar Transkripte, nachgereicht, evtl)
21:22
PK Ende. Das Papier ist raus:
Eurogroup statement on
Greece
20/02/2015 – 21:00 – Statement and remarks – 1100/15 –
Economy & finance
The Eurogroup reiterates its appreciation for the remarkable
adjustment efforts undertaken by Greece and the Greek people
over the last years. During the last few weeks, we have,
together with the institutions, engaged in an intensive and
constructive dialogue with the new Greek authorities and
reached common ground today.
The Eurogroup notes, in the framework (…)
– Erst mal lesen. Und …
– Today we agreed on a process. Content will be discussed
later. Sagte der italienische Finanzminister Padoan.
21:20 Uhr
PK still going on.
Paul Mason, Frage an Djisselbloem, eben live:
»… And then: »What do you say to the Greek people, whose
democracy you’ve just more or less trashed?«
Und Mason, eben, via Twitter (nur an so nem Abend ist das
dann doch eine interessante Anlaufstelle, das Vögelchen, da
sauschnell):
Dijsselbloem to me: "my q not very objective"
21:15 Uhr
Zwei Seiten Papier heute. Am Montag zu liefernde Reformliste
aus Athen ist Teil der Abmachung.
Paul Mason, Economics Editor Chanel 4, hat die 2 Seiten
gelesen und meint:
»This deal is close to @yanisvaroufakis position - but gives
power to drip feed bailout. Monday = presentation of list -
so ball in GR court.«
Auch hier: In Ruhe lesen (Legarde: Paper is deep, dense,
read it carefully: das zu den Journalisten;-), Montag das
GR-Papier abwarten, und sich in der Zwischenzeit nicht von
den spin-docs der beteiligten Interessierten drausbringen
lassen. Die drehen grad jeden einzelnen Buchstaben in die je
eigene Richtung. Is eben ihr Job.
20:30 Uhr
Γιουρογκρουπ τελος. Sitzung beendet. PK gegen 20:50 Uhr
Übertragung live hier:
http://video.consilium.europa.eu/webcast.aspx?ticket=775-983-15448
!fuck! die sch…EU moecht n silverlightshit installiert
sehen:
Digitalkommissar Oettinger (der mit den nachgewiesenen
süddeutsch/italischen Mafia-Verbindungen: noch so n
Sonderabfall, den wir nach Brüssel geschickt haben)
19:35 Uhr
»It appears that EMU has capitulated to Greece on austerity.
If true, hats off to Tsipras.«
Ambrose Evans-Pritchard. International Business
Editor. The Telegraph
… naja, mal abwarten. Gerüchteweise soll das
Programm 4 und nicht 6 Monate laufen (wg Fälligkeiten ist
das allerdings n Zwickel), und, vor allem: Erst mal auf die
Papiere warten. Auch auf die Zusatzpapiere, die Ellada bis
Montag liefern muß (gerüchteweise).
19:30 Uhr
Pierre Moscovici: On avance, on avance, on avance
18:30
Treffen hat begonnen
Lesetipp, meanwhile:
You've heard the Greek
crisis myths, now here are some truths
By: Yiannis Mouzakis & Nick Malkoutzis. Macropolis.
Greece in perspektive
->>>> http://bit.ly/1DH2RC5
17:00 Uhr
Griechischer TV-Sender Mega meldet: Eurogroup meeting
postponed again, now for 20:00 local time
15:00 Uhr
Nektaria Stamouli (schreibt für Dow Jones und The Wall
Street Journal):
»Now we are expecting our partners to meet us not half way,
but one-fifth of the way, says @yanisvaroufakis«
Why Germany might not be
bluffing with Greece
By Mark Whitehouse
As Europe's high-stakes debt negotiations with Greece reach
an impasse, Germany has appeared surprisingly willing to
drive the country out of the euro, regardless of the
potentially dire repercussions for Italy, Portugal, Spain
and the entire currency union. One possible explanation for
Germany's brinkmanship: Its banks have a lot less to lose
than they once did. (…)
Bloomberg, via Καθημερινή
14:00 Uhr
Während wir GewöhnlichenGemeinen noch auf den Beginn
der Sitzung der Eurogruppe (Γιουρογκρουπ) warten … (die
sich dann wohl noch übers Wochenende hinziehen wird, evtl)
… ist B**D längst schon
weiter : Deutschland sagt DANKE, Wolfgang Schäuble!
Währenddessen schreibt Robert Peston, Economics Editor for
BBC:
»Given Schaeuble's seeming implacable hostility to any Greek
deal, will Merkel have to choose whether to lose Greece or
her finance minister?«
Übrigens, wie's der Zufall will : ist der
nächste Montag in Griechenland ein Feiertag: Καθαρά Δευτέρα.
Beginn der orthodoxen Fastenzeit.
Der EZB auch als bank holiday bekannt. Die, anders als es
der Sp***el es dieser Tage immer wieder mal herbeischreiben
will, zumindest offiziell noch nicht von einem bank run
ausgeht.
Hatten wir doch schon: ->>>.
»Sollten die Griechen am Montag die Banken stürmen, wollen
EU-Kommission und die EZB noch am gleichen Tag ein
Expertenteam nach Athen entsenden. Offiziell würde die
Mission als "technische Hilfe" deklariert, treffender wäre
die Beschreibung, dass die Fachleute die Führung der
griechischen Zentralbank vorübergehend übernähmen.«
Finden Sie, für diesmal, mindestens einen (1) Fehler.
Übrigens: War die SZ, am 17.06.2012
Paul Krugman, heut vormittags, unter dem Titel
»Europe Needs To Stop The
Clock«
»I’ve been in correspondence with various people trying to
track the current Greece/euro crisis, and everyone seems to
have reached the same conclusion I’ve reached — namely, that
what’s needed above all right now is some way to stop the
clock, call a time-out, whatever. We’re talking about weeks,
maybe a month or two — but that pause is desperately needed,
because otherwise it will be all too easy to stumble into a
preventable disaster. (…)
What we do know is that what appears to be the demand of
hardliners — that the new Greek government agree in the next
few days to abandon everything it campaigned on, that it
lock in draconian fiscal targets, privatization, and other
things it hasn’t had time to assess — is impossible. I don’t
know whether the hard-liners believe that this bum’s rush
will work, or are just pushing Greece out the door. But this
is not how it should go. Everyone needs some time to think.«
Ellada (Odessa) 19.02.
Dax aufAllZeitHöchstStand. Tja.
Ein sonniger Vormittag. Das griechische Papier
erreicht die Eurogruppe.
Seine Parteifreunde (und Koalitionspartner)
wissen es seit 4 Jahrzehnten: Schäuble kann bei Bedarf
ebenso arscharrogant wie unbeherrscht ausfallend werden. Und
Bedarf hat er, meint er, oft***.
Dachte er auch an diesem 19.02. vormittags. Und sagte Nein
(To μεγάλο όχι) zu den griechischen Vorschlägen an die
Eurogruppe, noch bevor deren Chef Djisselbloem an die
Öffentlichkeit treten konnte. Uuups.
(Es gibt Stimmen, die behaupten, Schäuble habe sein Nein
gesagt, bevor er noch überhaupt zum Lesen gekommen sei.
Could be. Ist aber in der Sache selbst Jacke wie Sauce.)
Denn:
»Issuing a statemnt on the Greek letter bfore Eurogroup's
president is a total humiliation for Dijsselbloem.«
»We shd bear in mind Schäuble is only tolerated by some
Eurozone leaders. Annihilating Dijsselbloem's political
leverge was not a clever move.«
Nachmittags dann:
Bildungsbürger an die Macht: Deutsche
Bundesregierung nennt griechischen Antrag Trojanisches
Pferd.
*** reichlich verwegen für einen Politiker, der knapp an
einer staatsanwaltschaftlichen Untersuchung wegen
»uneidlicher Falschaussage« vorbeirutschte (und deswegen
nicht auf seinen Zuckerspiegel rekurrieren mußte wie
Oldschwurhand Zimmermann, auch so n deutscher
Innenminister), im Gegenzug aber vor dem Deutschen Bundestag
dafür sich zu entschuldigen hatte, »daß unter der
Verantwortung der CDU Gesetze gebrochen wurden« und er im
Dezember 1999 einen Teil der Wahrheit über seinen Kontakt
zum Waffenhändler Karlheinz Schreiber verschwiegen hatte.
(Es ging dabei um nichts als SchwarzSchmierGeld für die
Christenpartei.)
Debunking дезинформа́ция: Irland als Griechenlands
Vorbild
EU-Politiker verweisen gerne auf Irland und fordern von
Griechenland,
(a) ähnliche Sparanstrengungen zu betreiben. Um
(b) ähnlich erfolgreich zu sein wie Irland.
Was (b) betrifft, den Erfolg und seine Folgen, sollte man
besser Irlands Bevölkerung fragen. Und die nächsten Wahlen
abwarten. Ich sag mal: Sinn Féin. Da wird sich dann auch in
Zahlen zeigen, wie beliebt die Maßnahmen der Regierung aus
Christdemokraten (Fine Gael) und Labor Party wirklich waren
(und sind).
Zu (a): Kevin Hjortshøj O'Rourke, ein Ire, der aktuell an
der University of Oxford lehrt (Chichele Professor of
Economic History and Fellow of All Souls College)
veröfgfentlichte vor drei Tagen auf dem Blog >>> »The Irish Economy«
einen lesenswerten Beitrag:
»There has been some talk recently about how Greece should
take its medicine the way Ireland has. So here is a chart,
taken from the IMF’s WEO database, showing the two
countries’ structural budget balances as a percentage of
GDP:
(…)
So, to summarise: the Greeks have done more “reform” than we
have, have endured a lot more austerity, and live in a
country where the costs of austerity are likely to be higher
than here. Perhaps the Irish government might want to tone
down its assertions of relative virtue, and display a bit of
solidarity with Greece. Is a less deflationary and less
creditor-friendly Eurozone not in Ireland’s long term
interests, assuming that we remain a member of the single
currency? (…)«
Ps: Sinn Fèin, bei den Parlamentswahlen 2011 noch auf Platz
5 mit 10%, liegt bei den jüngsten Umfragen auf Platz 1 mit
26%. »Fine Gael and Sinn Fein have decisively moved ahead in
the race to lead the next government, according to the
latest (15.02.) Sunday Independent/Millward Brown opinion
poll.«
Noch Fragen, wieso der irische Finanzminister Noonan (Fine
Gail) nicht allzuviel davon hält, auf griechische Argumente
einzugehen?
Sinn Fèin argumentiert in vielem wie Syriza.
Insofern wiederum: Griechenland wird zu Irlands Vorbild.
Ellada
(Odessa)
18.02.
! So macht man das.
Oder : Woran sich n paar aus der Kaste erst noch
gewöhnen werden müssen : Offenlegung, Veröffentlichung ist
auch ein Stück Selbstermächtigung in einer Demokratie.
# Da gibt es am 16.02. das 2te von 2
Eurogruppen-Treffen.
# In Vorbereitung darauf legt der ehemalige französische
Finanzminister Pierre Moscovici, neuer EU-Kommissar für
Wirtschaft, Finanzen, Steuern und Zollunion, ein
Verhandlungspapier vor.
# Einige Zeit später legt Eurogruppenchef Jeroen
Dijsselbloem seinerseits den Griechen ein
Papier vor, das sie, so meint er, zu unterschreiben haben:
in dem Papier steht im Wesentlichen nichts außer: Alles
weiter so, wie bisher. Auf Paragraph und Komma genau.
# Die Verhandlungen dauern, je nach Pressebericht, irgendwas
zwischen 30 Minuten und 3 Stunden.
# Griechenland lehnt das Dijsselbloem-Papier
ab.
# Deutschland et al lehnen das Moscovici-Papier ab, indem
sie es nicht zur Kenntnis nehmen
# Deutsche Medien zitieren anonyme Sitzungsteilnehmer:
Varoufakis habe nichts als einen einstündigen,
philosophischen und also vollkommen unbrauchbaren Vortrag
gehalten. Zweifeln am Geisteszustand der Griechen
# Der Nobelpreisträger Krugmann schreibt am 16.02. auf
seinem Blog bei der New York Times unter dem Titel Athenae Delenda Est:
»OK, this is amazing,
and not in a good way. Greek talks with finance ministers
have broken up over this draft statement, which the Greeks
have described as “absurd.” It’s certainly remarkable. On
my reading, here’s the key sentence:
The Greek authorities committed to ensure
appropriate primary fiscal surpluses and financing in
order to guarantee debt sustainability in line with the
targets agreed in the November 2012 Eurogroup statement.
Moreover, any new measures should be funded, and not
endanger financial stability.
Translation (if you look back at that Eurogroup
statement): no give whatsoever on the primary surplus of
4.5 percent of GDP.
There was absolutely
no way Tsipras and company could sign on to such a
statement (meine Hervorhebung, kl), which makes
you wonder what the Eurogroup ministers think they’re
doing.
I guess it’s possible that they’re just fools — that
they don’t understand that Greece 2015 is not Ireland
2010, and that this kind of bullying won’t work.
Alternatively, and I guess more likely, they’ve
decided to push Greece over the edge. Rather than give any
ground, they prefer to see Greece forced into default and
probably out of the euro, with the presumed economic
wreckage as an object lesson to anyone else thinking of
asking for relief. That is, they’re setting out to impose
the economic equivalent of the “Carthaginian peace” France
sought to impose on Germany after World War I.
Either way, the lack of wisdom is astonishing and
appalling.…«
link:
http://nyti.ms/1zl0xM9
# (Man muß angelsächsische Medien lesen,
dieser Tage. Den Deutschen - und den Österreichern, ich sag
nur: Rauschers sich an sich selbst berauschender Kommentar »Ideologen,
die
gern hasardieren« vom 17.02. –
ist (wiedereinmal) nicht zu trauen.)
# Der deutsche Finanzminister*** Schäuble legt am 17.02.
nach und läßt sich formvollendet zitieren: (…falls die
Griechen nicht kuschen, dann:)
»Am 28., 24.00 Uhr, isch ouwer.«
Was also ist zu tun, als griechische Regierung, auf diese
desinformatja hin?
Einfach:
Man veröffentlicht beide Varoufakis-Statements (vor der
Eurorunde) sowie das Moscovici- und das Dijsselbloem-Papier.
Vollinhaltlich.
(Die 29-seitige Textdatei mit dem Titel φάκελος
διαπραγμάτευσης.doc trägt in den Metadaten die Eintragung:
Erstellt am 18.02.2015, 09:20:00, Yanis Varoufakis
Geändert am 18.02.2015, 09:20:00, Anastasia Kyrianidi
Nikolaidi
und hat die Versionsnummer 2)
Was titelt ein deutsches Qualitaetspresseerzeugnis*****
daraufhin, gänzlich von der Rolle ob solcher Überaschung?
»Das Veröffentlichen von Verhandlungsunterlagen ist nicht
üblich.«
Und was sagt unsereins dazu? Gutso. Weiterso.
Veröffentlichen, das Zeug. Dann kann, wer will, nachlesen.
Wernichtwill, kann sich von spiegelonschleim immer noch
vorlesen lassen, was er zu glauben habe.
*** A propos Finanzminister Schäuble : Diese Leuchte am
internationalen Ökonomenhimmel ist als Shn eines
CDU-Politikers geboren, hat Juristerei studiert und mit dem
bahnbrechenden Titel »Die
berufsrechtliche Stellung der Wirtschaftsprüfer in
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften«
zum Dr. iur. promoviert, kurz beim Finanzamt gearbeitet und
ist seither im Wesentlichen als Berufspolitiker aufgefallen.
(Er kann also einer in Thessaloniki arbeitenden Müllwerkerin
rein garnichts erzählen: weder von wirklicher Arbeit noch
von angemessener Entlohnung.)
Von Ökonomie versteht der Jurist Schäuble insofern etwas –
und dies sei ihm gern zugestanden –, als er von einem
Waffenhaendler und Steuerhinterzieher 100.000 deutschmark in
bar und schwarz wie illegal als Parteispende angenommen hat.
Mindestens. Von dem lassen wir Griechen uns gern was von
Kampf gegen Oligarchie, Steuerhinterziehung und fakelakis
erzaehlen. Sowie vom Zwergenweitwurf.
***** Die Süddeutsche. Mal wieder. Man suchmaschine sich mal
»SZ-Leaks: Schleichwerbung für
Steuerhinterziehung. heissersstimme«
bzw. lese auf http://bit.ly/180cSPi nach.
Wieder ne unübliche Veröffentlichung.
Postscriptum vom
19.02.:
Irgendwie und aus irgendeinem mysterioesen Grund ist
zumindest ein kleiner Teil der TanteZEIT (deren
Chefredakteur in Sachen Griechenland z.Zt. genauso laviert
wie Renzi) dann doch wachgeworden, in einer versteckten
Bloggecke zumindest (am 18.02, spaetabends:) Unter dem
Titel
»Huch! Die Griechen sind ja gar
nicht so schlimm«
liest man:
»Wenn man – wie es die meisten
Wähler hierzulande tun dürften – sich seine Informationen
über die Griechenland-Krise in den deutschen Medien holt,
dann hat man sich seine Meinung wahrscheinlich schon
gebildet: Die neue griechische Regierung ist ein Haufen von
Rabauken, die nicht einmal ordentliche Zahlen vorlegen
können und sich in Arbeitssitzungen in weltfremden
ökonomischen Theorien ergehen.
So oder so ähnlich wurde über die letzten beiden Sitzungen
der Eurogruppe berichtet. Nun hat die griechische Regierung
die Unterlagen der Treffen veröffentlicht – und siehe da:
Irgendwie klingt das gar nicht so verrückt. Kostprobe
gefällig? …«
weiterlesen: http://bit.ly/1CNKAPx
Ellada
(Odessa)
17.02.
New York Times
Give Greece Room to
Maneuver
By THE EDITORIAL BOARD
FEB. 17, 2015
Und zeitgleich:
Der FAZ-Kriegsberichterstatter Schütze der Reserve
Mussler, der in Brüssel die Stellung halten muß, anstatt in
der Ukraine dabei sein zu dürfen, mal wieder, kommentiert:
»Griechenlands Finanzminister will die Front durch
Störfeuer durchbrechen.«
Ellada (Odessa) 16.02.
Drüben bei:
http://www.zerohedge.com/
… and the winner of
Eurogroup failure is … the German Exports!
Submitted by Tyler Durden on 02/16/2015 21:20 -0500
http://bit.ly/17wi3W4
Financial Times. Alphaville
Debt, Kant, and cant
Joseph Cotterill
Feb 16 15:48
(Alphaville war bereits 2011 ff eine lesenwerte Quelle,
in Sachen Griechenland. Die wagen da etwas mehr, als auf der
Hauptsite bzw dem Printmedium. Gilt, siehe Eintrag weiter
oben, übrigens auch für sowas Hybrides wie die TanteZEIT.)
Ellada
(Odessa)
14.02.
TAGESANZEIGER (CH)
»Athen nimmt Schweizer
Finanzplatz ins Visier«
DIE WELT (D)
»Tsipras muß zur Vernunft
gebracht werden – sofort«
Heute hier reingekommen: Das Buch. (In Bit&Bytes, damits
schneller geht):
Hervé Falciani, Angelo Mincuzzi:
La cassaforte degli
evasori. La lista Falciani.
Chiarelettere, 224 Seiten.
2011: Sarkozy (zu dem Zeitpunkt
Verhandlungsführer der Troika) zu dem damaligen griechischen
Ministerpräsidenten Papandreou:
»Paßmaluff, Kleener: Deine Mudda hat da nen Konto bei der
HSBC zu stehn mit ner halben Million Ökken drauf. Du hier
alles unterschreiben, klar? Ja Troika, danke Troika. Dann
wollnwer deine Mudda auch in Ruhe lassen.«
HSBC. Eine Bank, die an der Börse roundabout
200 Milliarden USD/CHF/Euro wert ist.
Banken wie die HSBC horten (meist mind. halbillegal)
zusammengerechnet eine Summe, die gut der Hälfte aller
weltweit angehäuften Schulden entspricht.
Scorseses »The Wolf of Wall Street« (2013).
Sitzungsraum. Mit Blick auf die Fontäne im Genfer See. Der
Banker
zu DiCaprio, seinem Kunden, der erst noch überzeugt werden
muß:
»Sie sitzen, aus einem steuerrechtlichen Blickwinkel
gesehen, hier im Paradies.«
Ellada (Odessa) 13.02
Berlin. BerlinaleKosslick hat in seiner Altersweisheit
beim Sponsor strahlendblauen Sonnenhimmel bestellt. (Sowas
hab ich seit 1985 nicht erlebt. Son Wetter, mein ich, zu
Berlinalezeiten.)
Also flaneuren wir runde 11 km von Ost nach West. Endstation
Bikinihaus (Forget it: nur KlammottenLäden.)
Auf so nem Gang kommt manches Denken in Gang und wir
formulieren:
An dem Tag (dem 11.02.), an dem Minsk2 zeitgleich wie
parallel zum Eurogruppen-GR-Treffen stattfand
Meldung zum Zwischenstand der
Dinge
(nimm du die Ketten, ich nehme die Ringe)*
In Sachen Glossar tut
sich was : auf -> www.glossare.cc
*
Wer immer nichts als reimt
(und das noch ernstmeint) : schleimt
Und ist zu nichts als diesem einem faehig
und leider jeder andren logik ledig
(Ein armer tropf und wiedehopf)
Poliversale
Das Wiener Lyrik-Fest der Alten Schmiede
12.06.2014
Es lesen:
ULF STOLTERFOHT (Deutschland)
FRANZ JOSEF CZERNIN (Österreich)
KURT LANTHALER (Berlin)
Konzept und Moderation: Michael Hammerschmid und Kurt Neumann
Wieso hat der Steuerbürger
hoehnisch auf Rekurs verzichtet? Weil er vorab wuszte,
dasz die in Schland seltsamerweise weisungsgebunde
Staatsanwaltschaft (§ 149 GVG) nieimleben rekurrieren
wuerde, zwengs zb dem CsuSumpf, for example?
Und es heut also auch nich tat.
Und er also, der hoehnische Steuerbuerger, ohne dasses auch
nur eine (1) Frage nach dem Woher & Wohin gaebe
unwahrscheinlicher Gelder, so um Weihnachten rum rumtrinkend
wieder am Wuerstchenstand stehen wuerd? (Aufgrund einer
Sache, die sich in Bayern "Grundsitzzeit" nennt. Ehrlich
jetzt. Im Ernst. No Spasz.)
- oder : Weil ihm zugesagt wurd, zu Landsberg einzusitzen zu
duerfen, wie ehemals der Adi?
- weil: "Als Hitler, so Schaub, Landsberg verließ, war das
Festungspersonal nazionalsozialistisch." Die Landsberger
Schliezer fuerderhin zur Gaenze also Rote? Bayern?
Wir werrens nich wissen.
(Was wir wissen ist, dasz weiterhin der Groszverdiener im
Verhaeltnis (fallserdenn : ) nur die Haelfte dessen auf
seine Anlagerenditen als Steuer zahlt als wie der
Wenigverdiener (25:50). Per Gesetz. Womit wir wissen,
wie der umgekehrte Kommunismus als Refeudalisierung so
funktioniert. Reinrechnerisch.)
* Die FAZ unter dem
Titel »Der Verdacht« am 14.03.2014
Und womöglich fände eine andere Strafkammer bei einer
Neuauflage des Prozesses noch weitere Leichen im Keller:
Dass Hoeneß unmittelbar vor der Verhandlung weitgehend
unsortierte Berge von Kontounterlagen einreichte und die
Richter diese dann in einem Turboprozess von nur vier Tagen
prüften, lässt das nicht als undenkbar erscheinen.
Da kann man nur an die Staatsanwaltschaft appellieren,
ihrerseits in die Revision zu gehen.
http://bit.ly/1fxcWl7
** Der schweizer
Tagesanzeiger unter dem Titel »Uli Hoeness nimmt seine
Geheimnisse mit ins Gefängnis« am 18.03.2014
Dass die Staatsanwaltschaft nicht an den Bundesgerichtshof
in Karlsruhe appelliert, dürfte überall dort mit
Erleichterung aufgenommen worden sein, wo man indirekt mit
auf der Anklagebank sass. Da ist – aus Schweizer Sicht – die
Bank Vontobel. Über ein Jahr lang tauchte ihr Name im
Kontext Hoeness auf. Sie stand und steht da als
Helfershelferin des Mannes, der das deutsche Gemeinwesen um
28,5 Millionen Euro betrogen hat. Die Bank musste sich
kritische Fragen zu ihrer Rolle gefallen lassen. Und an ihr
bleibt – weil diese Rolle im Prozess nicht geklärt wurde –
der Makel haften, mit Hoeness gemeinsame Sache gemacht zu
haben.
Dass mit der Privatbank Donner & Reuschel auch ein
deutsches Institut mit von der Partie war, ist ein schwacher
Trost. Nach dem Hoeness-Prozess haben jene Politiker
Deutschlands die Oberhand, die schon immer wussten, dass den
Schweizer Bankern die Knöpfe eingetan werden müssen.
http://bit.ly/1ifF80s
In den Jahren
in denen er immer wieder einmal von B nach Z fuhr, nur um
dann wieder von Z nach B zu reisen, fragte er sich,
zunehmend heftiger: wieso es denn nicht A, und wenn A,
welches A denn haette werden koennen. Alermo etwa? Apoli?
Adova? Antova eher nicht. Aranto. Aden-Aden. Alzburg. Assel.
Ach!, Achen. Aris. Arisa. Axos. Avala.
Konzert/ante
Kunsthalle Bremen, 01.03.2014
Im Rahmen der Konzertreihe zu »Sylvette,
Sylvette,
Sylvette. Picasso und das Modell«
veranstaltet Realtime - Forum Neue Musik u.a. die Aufführung
von:
»Goldfishs halber Weltmarsch«
von Manuela Kerer.
Ausführende sind: Marina Szudra (Sopran), Clovis Michon
(Violoncello) und Claudia Janet Birkholz (toy-piano und
Kinderinstrumente).
und da wir schon bei
Terminen sind:
06.05. Università di Trento. Dipartimento di Lettere e
Filosofia in der Reihe "Seminario Internazionale sul
Romanzo":
Sepp Mall, Sonia Sulzer, Kurt Lanthaler, Barbara Siller con
Stefano Zangrando “Scrivere tra i mondi italiano e tedesco”.
Dibattito / Lesung
22.05. Innsbruck. Kürzestgeschichten. Lesung gemeinsam
mit Sibylle Lewitscharoff
10.06. Hinterthiersee. Hotel Juffting. Fußball. Gedichte und
Prosa. Lesung (auch samt Wellnesspaket zu haben)
12.06. Wien. Alte Schmiede. Lyrik-Festival. Goldfishs
Reisen. Lesung gemeinsam mit Ulf Stolterfoht und Franz Josef
Czernin, es moderiert Michael Hammerschmid
Ein eingefädelter Österreicher
ist, egal wie man’s nimmt, ob vom roten oder vom blauen Tor
her, schon einmal ein Ergebnis. Zwei aber ein Erlebnis.
Goldfishs achachaseggste
reise um die halbe welt
Goldfish sasz am Brenner, sagte : durst
ist am Brenner allweil mir wie wurst
dem schweine : also das eine
gleiche, selbe, und in summa : meine
Weswegen, falls sich
wasser scheiden liesze
man besser saesze
abseits auf der wiese
und nicht am scheitelpunkt
der auch als grenze funkt
ioniert. denn da wird spioniert
was wiedrum buckelwale enerviert
Im Rahmen des Festivals transart13 *
22.09. - LITERATURE+MUSIC+PERFORMANCE
Blixa
Bargeld
. Teho Teardo . Hans Winkler . Peter Kaser .
Kurt Lanthaler . Tomaso
Boniolo
MARKTPLATZ BRENNER > 9 Uhr
Wanderung zur Einsiedlerbibliothek**
EINSIEDLERBIBLIOTHEK > 13 Uhr
Hans Winkler : xyz – das Ende der Einsiedlerbibliothek
(mit chorclusio)
DADACASAMATTA von Matthias Schönweger > 14 Uhr
Blixa Bargeld performs Walter Serner "Letzte Lockerung"
SCALINI84STUFEN*** von Peter Kaser und Hans Winkler >
17 Uhr
Kurt Lanthaler . Tomaso Boniolo - Lesung : Die letzte
Brennerwurst
PLESSI MUSEUM > 19 Uhr
Blixa Bargeld . Teho Teardo : STILL SMILING
Aus dem transart-Programmheft:
> Eine leerstehende Berghütte im Brennergrenzgebiet wird
zur Einsiedlerbibliothek umfunktioniert, ein Erdrutsch 2001
bedeutet die Schließung. Der Mitbegründer Hans Winkler
installiert mit den Restbeständen eine neue temporäre
Arbeit, die das Ende der Einsiedlerbibliothek zum Thema hat.
> Blixa Bargeld wird im Rahmen einer Lesung
vorstellen: „Die letzte Lockerung - das dadaistische
Manifest“ von Walter Serner.
> An den scalini84stufen***, lädt Lurx zu einer
Lesung unter dem Motto „Die letzte Brennerwurst und
dann......“ mit Kurt Lanthaler und Tomaso Boniolo und einer
Brennerwurst mit Umtrunk.
> Im neuen Plessi Museum an der Brennerautobahn
stellen der italienische Komponist Teho Teardo und Blixa
Bargeld ihr neues Album „Still Smiling“ vor.
* www.transart.it
** Die Wanderung zur Einsiedlerhütte dauert
ungefähr 2 ½ Stunden. Bitte festes Schuhwerk mitbringen.
*** Literatur zu
scalini84stufen:
: himmel & hoell. 84 strofen und 84 bilder fuer 84
stufen.
Gemeinsam mit Peter Kaser. Haymon Verlag, 2004
und
Peter Kaser, Hans HS Winkler. scalini84stufen. Folio Verlag,
2007
und
>>>
hier
dokumentation zu : himmel&hoell : hier
>>>
Es sind seit je die Moritaten
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
(...)
Goldfishs
sieweneseggigste reise um die halbe welt
Goldfish, sonst kein fader schragen
war gerade am verzagen
und zwar vonwegen der pleiaden
Welche, wie wir alle wissen
selten und zu streng umrissnen
jahreszeiten flagge hissen
Es kam der tag, es kam die stund
und Goldfish sucht am himmelsgrund
pleiadenautopsiebefund
Und find nichts auszer wolkensaeumen
und sagt : wieso soll ichs verraeumen
bin buckelwal. und bleib am traeumen
Ein Liebling des
Betriebes
sei er, bekam N.N. zu
hören. Aber da hatte er sich schon erhängt. Und Gewaltige Schaffenskraft
war das letzte Wort, das er noch wahrnahm. Und dann, daß im
Gezappel seiner Füße ein Schuh zu Boden fiel.
Es
war
der absurdeste Tag
eines eh schon absurden Jahres. Im
Internetfernsehen zeigten sie, aus einer fixen
Kameraposition, eine Treppe und den Eingangsbereich
eines dahinterliegenden Palazzos. Der Oberste
Gerichtshof. Manchmal kam einer raus, manchmal ging
einer rein. Ab und an unterhielten sich zweidrei, an der
obersten Treppenkante stehend. Daneben einige
Carabinieri in höheren Uniformen, ebenfalls plaudernd,
zwischendurch vom einen aufs andere Bein wechselnd.
Meist die Arme vorm Bauch verschränkt, also ziemlich
inoffiziell dastehend. Ganz links, an den Absatz einer
Balustrade lehnend, saß über Stunden ein Mann in heller
Hose, weißem Kurzarmhemd und dunkler Krawatte und tippte
auf seinem Telefon herum. Sonst tat sich nichts.
Tatsächlich: stundenlang.
Denn das waren die Bilder, das war, ums
genau zu sagen, das einzige Bild, das in der Übertragung
zu sehen war, über Stunden. Dazu ein ununterbrochenes
Rauschen von Stimmen, die nicht zu entziffern waren: das
Geplaudere wohl der Kameraleute und Journalisten am Fuße
der Treppe des Palazzos an ihren Kameras, hinter ihren
Kameras.
Das war das Bild, das an diesem Tag einen
Tag lang zu sehen war.
Da war nichts. Und da war alles.
Der Titel
der Übertragung lautete: »30 luglio 2013. Cassazione:
la sentenza Mediaset. Il caso Berlusconi - In diretta
dal palazzo di Giustizia di Roma«
Der
Tag,
an dem Frank S. zum ersten Mal
nach langer Zeit wieder bei Tageslicht aus dem Haus
trat, in dessen Erdgeschoßwohnung, die immer noch in allem
daran erinnerte, daß das hier einmal jahrzehntelang ein
Schuhmacherladen gewesen war, und als solcherner vor allem
ein Reparaturbetrieb, – und Frank S. hatte sich, der
Flickschuster überstürzt bankrott und überkopf ins Ausland
verzogen, als direkte Folge als dieser Umstände, die ihn,
Frank S., bis dahin eigentlich gar nicht betroffen
hatten, seitdem keine Schuhe mehr gekauft. Vielmehr erst die
geflickten, aber nicht abgeholten; dann die kaum lädierten
der ungeflickten, undsoweiter bis hin zu den eigentlich nie
flickbar gewesenen Schuhen aufgetragen bis an ihr End, bis
an dem Tag, als es mit den Schuhvorrat, der ihm die Welt
ersetzt hatte in gewisser Weise, dann allerendgültig aus und
vorbei gewesen war und er sich also ersteinmal wieder ins
Bett legte, achtzehn Stunden durchschlief, um dann
aufzustehen, und sich, an den Füßen einen Riemen und sonst
so gut wie gar nichts, auf den Weg nach draußen begeben
hatte.
Das war der Tag, an dem Frank S. zum ersten Mal nach
langer Zeit wieder aus dem Haus getreten war. Und der Tag,
an dem der Krieg begonnen hatte, weder still noch leise noch
sonderlich überraschend. (Der Krieg, alles in allem, ist
auch nur ein hundsnormales Mensch.) Nicht, daß es die ganze
Zeit über nirgendwo keinen Krieg nicht gegeben hätte. Aber
eben nicht für Frank S.
Der hatte, als er in die bankrottierte Schuhflickerei
eingezogen war, sich drei Rechner an Strom und Netz gehängt
und war seither der Welt auf den Fersen geblieben: immer der
200-Tage-Kurve hinterher und dem Momentum sowie den
Kursläufen im Rohstoffhandel; hatte Orangensaft ge- und
seltene Erden verkauft, Scandium, Lanthan, Praseodym,
Neodym, Promethium, und all das Zeugs. Und keins davon je in
Händen gehalten, wozu auch. Auch keinen Orangensaft: die
nächtlichen Wege zur Tanke dienten der Versorgung mit
Tiefkühlkost, koffeinhaltigen Getränken und, zu den wenigen
besonderen Anlässen, Schnaps.
Der Schuhvorrat war durchaus noch beträchtlich gewesen,
als er eines Tages festgestellt hatte, reich geworden zu
sein. Tags darauf hatte er einen neuen alten Schuh angezogen
und hatte, wie all die Tage vorher und nachher, seine
Rechner umkreist, mit kleinen, hart in den bereits gut
ramponierten Linoleumboden tretenden Schritten. So war das
gegangen, jahrelang.
Bis zum letzten Schuh. Und war des Nachts noch, Frank
S., in den Abwegen des Netzes und ziemlich zufällig, auf
jeden Fall komplett ungewollt, auf den Beginn eines
Gedichtes gestoßen.
Immer habe ich mir Bachforelle
zum Frühstück gewünscht.
Hatte gar nicht erst zu Ende gelesen, den Stecker
seiner Rechner gezogen und war in die Tür getreten, so gut
wie schuhlos, erstmals seit Jahren, und in die Welt. In der
Krieg war.
Eine
wunderschöne
Blutvergiftung
haben wir da. Nicht schlecht, Herr Specht.«
Ich hatte eben meinen Frühespresso getrunken, vor der
Tür der Bar nebelte es düster vor sich hin und die
Schlagzeilen des Tages brachten auch kaum Licht in den Tag,
der für mich eben erst begonnen, für den Rest der Welt aber
bereits bei seiner Mitte angekommen war. Insgesamt also
nicht unbedingt die idealen Rahmenbedingungen, um auf
quasinüchterem Magen in medizinische Gespräche zu verfallen.
Dann drehte ich mich doch, langsam und vorsichtig, der
Stimme zu.
Eine Dame, in etwa meines Alters, also langsam dem
finalen Erwachsenwerden entgegenlebend und die Rente
trotzdem in weiter Ferne wie ein drohender Infarkt; bei
letzterem standen meine Chancen besser als die
ihren – also: einen abzubekommen. Das ist
geschlechtlich bedingt, sagt die Medizinalstatistik, sagte
ich mir. Und nicht deiner Nichtfitness zuzuschreiben.
Daraufhin machte ich mich daran, im Geiste unser beider
offensichtlich selbständigerwerbender IVA-Nummern
miteinander zu multiplizieren, daraus die dritte Wurzel zu
ziehen sowie daraus wiederum die Quersumme zu errechnen: es
folgte, ich war mir dessen unbedingt sicher, eine Zahl, die
in der Kaballa für eines
steht: Das kann ja noch
heiter werden.
Die Dame, bis auf ihre Blutvergiftungsbemerkung ganz in
Tramezzino, Weißwein und IlSole24Ore vertieft, mußte mein
Verdattertsein mitbekommen haben, drehte sich schließlich
mir zu, zeigte auf meine linke Hand und sagte: »Na da: der
rote Strich, der vom Mittelfingerknöchel bis weit ins
Handgelenk hinein sich zieht. Ist normalerweise ein guter
Hinweis auf eine Blutvergiftung. Und nachdem der rote Strich
erst am Handgelenk angekommen ist, besteht noch
Überlebensgefahr, würd ich meinen. Wär anders, wär er schon
in der Ellenbogenbeuge.«
Tatsächlich hatte ich in der Vornacht, in einem Anfall
von Arbeitswut, die ich an einem Holzstück ausgelassen
hatte, mir einen Schiefer in die Innenseite des zweiten
Gliedes des Mittelfingers der linken Hand gezogen: es dann
auch bemerkt und vermeint, den Schiefer sodann ebenso
vollständig wie tapfer entfernt zu haben. Wachte dann
allerding eben, also kurz vor dem Kaffee, mit geschwollen
pochendem linken Mittelfinger auf. Ich hatte es den Wahlen
zugeschrieben. Tja.
Jetzt aber besah ich mir die Sache, schaute der Dame an
meiner Seite ins Auge und sagte: »Sie haben recht. Danke für
den Hinweis. Wie lange geben Sie mir noch?«
»Das ist ganz einfach zu berechnen«, sagte sie. Malte
mit einem Filzstift einen Strich an die Stelle, bis zu der
die Blutvergiftung gekommen war und schrieb 1230 daneben.
»Die nächsten Stunden zeichnen Sie jeweils den neuen Stand
ein. Das ist dann die Stundengeschwindigkeit. Rechnen Sie
den Höhenunterschied zu Ihrem Herzen aus. Berechnen Sie
daraus die Reisezeit. Das war's dann.« Und stand auf, und
ging.
Radio : hoeren : Oe1
Peter Angerer hat die Montage-Maschine angeworfen. Und also:
Oe1: Tonspuren
"Irgendwann ist man dann nolens volens Schriftsteller."
Der Autor Kurt Lanthaler
Feature von Peter Angerer
Und auch online hoerbar
Info: http://oe1.orf.at/programm/317396
(Annotate.
AkuteZustaende. 12/10/2012)
Goldfishs zwoonsekksigste
reise um die halbe welt
Goldfish aeugte. um die ecke
sasz ne fette weinbergschnecke
(Und das ist sowas von
voellig normal. am ural)
Nur der weinberg war weit weg
Grosze trauer also bei der schnegg
Und so sagte sie und sprach : oh
lieber Goldfish, hoermabitte : ach!
kannste mir nich huckepacken schwimmen
in eine gegend, wo sie weinberg wimmen?
Denn wo weinberg, das weisz ich vinal
ist weinbergschneck des Goldfishs buckelwal
(aus dem ferragosto-goldfish wurde dies eine mal aus
gruenden ein septembri(ni)ger : an damen&herren,
kunden&lieferanten, & freunde elektropostalisch
verschickt : nunmehr auch hier nachgereicht.)
Ist erschienen
Winkler/Lanthaler/Hanni
FRANZ HELD
Vordadaistische Texte aus
Jenesien
»Der Schriftsteller Franz Herzfeld (Franz Held) wurde
letzter Tage infolge Geistesstörung der Irrenabteilung des
hiesigen Spitals zur Beobachtung übergeben.« Mit dieser
Meldung in den »Bozner Nachrichten« vom 28. Februar 1900
endete, vorerst, das nomadische Leben des Schriftstellers
und Freigeistes.
Franz Held, geboren vor 150 Jahren in Düsseldorf, lebte u.
a. in Berlin, München, Weggis in der Schweiz, Aigen bei
Salzburg und in Jenesien bei Bozen.
Franz Held veröffentlichte ab 1887 Dramen, Prosa und
Gedichte. 1895 wurde Held in München wegen Gotteslästerung
angeklagt. Daraufhin floh er mit seiner Familie in die
Schweiz, später lebte sie auf einer Almhütte bei Salzburg.
Im Sommer 1899 verschwanden die Eltern über Nacht spurlos
und ließen die vier Kinder in der Hütte zurück. Held stirbt
1908 in der »Landesirrenanstalt« Valduna, Vorarlberg.
Während Franz Held und seine Frau, die Textilarbeiterin und
Anarchistin Alice Stolzenberg um 1900 in psychiatrische
Anstalten eingeliefert werden, wachsen ihre vier Kinder als
Waisenkinder auf. Zwei von ihnen – John Heartfield und
Wieland Herzfelde – gründen gut zwei Jahrzehnte später mit
George Grosz die Berliner Dada-Bewegung. Dabei beziehen sich
die Söhne immer wieder auf die Texte ihres politisch
engagierten Vaters, der wegen anarchistischer und angeblich
gotteslästerlicher Gedichte 1895 verurteilt wurde und sich
daraufhin aus Deutschland absetzte. Durch sein Untertauchen
verschwanden seine Bücher aus den Regalen der
Buchhandlungen und sind seither in Vergessenheit geraten –
dies, obwohl er zu Recht als Vor-Dadaist bezeichnet werden
kann. Diese Textsammlung begibt sich auf Spurensuche.
Werke (Auswahl): »Gorgonenhäupter« (1887), »Der
abenteuerliche Pfaffe Don Juan« (1889), »Manometer auf 99!«
(1893), »Trotz Alledem!« (1894).
»Seine Phantasie ist vorwiegend
malerisch angelegt – er sieht scharf und deutlich; und er
taucht seine Feder gern in Makartsches Kolorit: schwellender
Purpur, exotische Pflanzen, wollustige Frauenleiber –
daneben aber auch Bilder des Todes, modernde Leichen und
heiße Kampfesszenen sind die Lieblingsthemen seiner Poesie.«
Julius Brand über Franz
Held, 1888
»Wir sind sind gewiß nicht prüde, aber das schweinische
Wühlen im Schmutz der menschlichen Selbsterniedrigung
können wir nimmermehr als Poesie anerkennen.«
Sonntagsblatt des Bundes,
Bern, über Franz Held, 1888
304 Seiten mit Abb.
ISBN 978-88-7283-429-9
Edition Raetia 2012
He He He DA DA
– Franz Held, John Heartfield,
Wieland Herzfelde
Bozen-Bolzano, 04.10. – 26.10.2012
Ein interdisziplinäres Kunst- und Literaturprojekt
kuratiert von Hans Winkler und Martin Hanni produziert von
Lungomare Bozen-Bolzano
in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Bildungsausschuss
Jenesien, der Edition Raetia, dem Filmclub Bozen und der
Akademie der Künste in Berlin
Donnerstag, 04.10.2012, 18.30 Uhr
Filmprojektion im Filmclub Bozen
John Heartfield, Fotomonteur
D 1977 | 65 Min. | Regie: Helmut Herbst, Drehbuch: Tom Fecht
Freitag, 05.10.2012, 19 Uhr
Lungomare Bozen-Bolzano
Eröffnung der Ausstellung
He He He DA DA – Franz Held, John Heartfield, Wieland
Herzfelde
mit einer Live Filmvertonung:
Dada Sonore, Hommage an Renè Clair: »Paris
qui
dort« und »Entr’acte«
(1923)
Musik von Stefano Bernardi & ziZ
Samstag, 06.10.2012, ab 15 Uhr
Jenesien/San Genesio
He He He DA DA–Fest
(Treffpunkt um 15 Uhr bei Lungomare und anschließende
Seilbahnfahrt)
15.30 Eröffnung der »Franz-Held-Bibliothek«
16.00 Lautpoetische Wanderung mit Martin
Abram bis zum Gruberhof in
Afing
17.00 Marende beim Gruberhof
18.00 Buchpräsentation Edition Raetia »Franz
Held
– Vordadaistische Texte
aus Jenesien«
mit: Hans Winkler, Kurt Lanthaler, Martin Hanni
19.30 Franz Held-TRIS
www.lungomare.org
http://www.franz-held.com
http://www.raetia.com/index.php?id=1708
Terminankuendigung :
Lesung
»Goldfish, Glühwurm,
holy shit und Murmentenfett«
Das Heft, in welches ich
meine italienischen Gedichte niederschrieb
Ist mir während des Winters
in Berlin abhanden gekommen.
Sprachspiele/Linguaggi in gioco
Sonntag/domenica, 7. 10. 17:00 Uhr
Schloss Pienzenau, Meran/Merano
Es lesen Stefano Zangrando und der Unterfertigte
(welcher Obiges zum Vortrage bringen wird). Moderation:
Martin Hanni
Η γυναίκα
έδωσε στον άντρα ένα μήλο. Oder so.
Der Satz: »Die Frau gab
dem Mann einen Apfel.« scheint simpel.
In Englisch z.B. kann man ihn auf drei Arten
formulieren (die
möglichen deutschen Permutationen überlassen wir dem Leser):
# The woman gave the man an apple.
# The woman gave an apple to the man.
# An apple was given to the man by the woman.
In Griechisch gibt es (und haben wir) einige
Möglichkeiten mehr.
Frage also, dieser Tage:
Ist das pure Zeitverschwendung und Verkompliziertheit, die
in der Folge notgedrungen dazu führt, daß (u.a.) in der
Londoner City über Griechenland entschieden wird (in
vergleichsweise armer Sprache)?
Also:
# Die Frau gab dem Mann einen Apfel
# Η γυναίκα έδωσε στον άντρα ένα μήλο.
# Η γυναίκα έδωσε ένα μήλο στον άντρα.
# 'Εδωσε ένα μήλο η γυναίκα στον άντρα.
# 'Εδωσε η γυναίκα ένα μήλο στον άντρα.
# 'Εδωσε στον άντρα η γυναίκα ένα μήλο.
# Στον άντρα έδωσε η γυναίκα ένα μήλο.
# Στον άντρα έδωσε ένα μήλο η γυναίκα.
# 'Ενα μήλο δόθηκε από τη γυναίκα στον άντρα.
# 'Ενα μήλο δόθηκε στον άντρα από τη γυναίκα.
# Δόθηκε ένα μήλο από τη γυναίκα στον άντρα.
# Δόθηκε από τη γυναίκα στον άντρα ένα μήλο.
# Δόθηκε στον άντρα ένα μήλο από τη γυναίκα.
OΛΑ 1 €uro. Όλα ένα ψέμα. Part Two.
»Many
Greeks believe – correctly – that many of the country’s
political leaders and rich elite, the filthy rich oligarchs
who run the country and drink wine out of the skulls of the
poor, don’t pay taxes and hide their money in secret bank
accounts in Switzerland and offshore accounts where they
can’t be taxed.
They’re right, of course, but there’s no way to prove
it because the Swiss, who delight in hiding and laundering
money from criminals, Nazis, crooks, and tax evaders of all
stripes and countries, won’t reveal who is using their
banks.
Greek politicians know that, of course, so they went
through the transparent charade of asking the Swiss Bank
Association to release the names of rich Greeks banking in
Switzerland, knowing full well it would be refused, and it
was. Now they can say, “Hey, we gave it a shot,” and laugh
all the way to their Swiss banks, which are so secretive
even James Bond used them in Casino Royale.«
Schreibt Andy Dabilis,
ehemals »Boston
Globe«, seit 2004
Korrespondent (Southeast European Times, Athens
Correspondent at Greek Reporter) in Athen.
OΛΑ
1
€uro. Part
One >>> hier:
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu:
Odessa. >>> hier mehr:)
«Das sind durchgeknallte Künstler, die irgendeinen
Mist ablassen»
Christoph Mörgeli (als SVP-Politiker) dixit.
Heute sagt sein Arbeitgeber, die Uni Zürich:
Medizinhistoriker Mörgeli wird entlassen. »Hauptursache
für
die Kündigung ist die von der Universität als ungenügend
eingestufte Arbeitsleistung von Mörgeli als Kurator.«
Ach!, Helvetia.
Felseld, dessen Name
aus einem dieser erschreckend zufälligen administrativ
en Versehen resultierte, die sich, im Nachhinein, immer als
kalte, wenn auch nicht geplante Absicht herausstellen,
Felseld also war das Ergebnis eines Versehens, wenn auch im
Wortsinne.
Felsfeld, Wilfried.
So hatte es sein Vater vor Zeiten dem Gemeindeschreiber in
die Feder seiner Amtsbücher diktiert.
Der Gemeindeschreiber aber hatte seit dem allerersten
seiner seither an einer schier endlosen Perlenschnur
gereihten Amtstage seine liebe Mühe mit dem f, dem kleinen. (Nie
aber eines mit dem F. Klare Sache, das: ein Strich,
zwei Striche.)
Es sah ihn, dieses f,
immer so seltsam blinzelnd an. So ich will ja nur spielen, geh weiter, es
war ein Etwas an dem f,
das auf und davon war, sobald der Gemeindeschreiber genauer
hinsah, ein Etwas, das sich samt dem f mit einem leisen
Knistern ins Nichts auflöste, direkt vor seinen Augen,
jedesmal aufs Neue: und so hatte er seinen Kampf von Anfang
an verloren gegeben. Und sah immer ein wenig geknickt in die
Welt, seitdem. Wenn auch leise.
Öffentlich,
zum Beispiel, ein Wort, das in amtlichen Textormulierungen
häuig vorkam, schrieb der Gemeindeschreiber, nach einer
ganzen Reihe von ziemlich verschnupten schritlichen
Auorderungen des Bürgermeisters, dem atalen Fakt endlich
abzuhelen, im Sinne der Öentlichkeit und ihrer Anorderungen
an eine unktionierende öentliche Verwaltung, deren Ausicht
wiederum ihm als Kop des Gemeindeausschusses von Amts wegen
augetragen, olglich habe er sich, der Gemeindeschreiber,
geälligst etwas einallen zu lassen, und zwar soort, sonst
hele er ihm weiter, und zwar in die tiesten Verließe des
Gemeindearchivs, wo er, so sich ürderhin kein Fortschritt
einstelle in der Sache, und zwar lugs, leißig Staub egen
düre ür den Rest seines mikrokealen Lebens.
»Oder bin ich errückt, und laß mir das geallen, als
Bürgermeister?«, schrie der Bürgermeister.
»Verrückt schreibt man mit Vogel-Vau«, sagte der
Gemeindeschreiber. »Und mikrokephal mit ph.«
Und ging trotzdem in sich und versuchte, tagelang,
wochenlang, endlich zu einer Lösung zu kommen in der Sache,
wobei er, um sich nicht unnötig abzulenken, jedes Wort
sorgsam vermied, das mit dem ominösen Buchstaben (so er
kleingeschrieben) verseucht war. Sobald aber Gemeindebürger
von ihm die Eintragung neuer, nachgewachsener Bürger ins
Gemeindebuch wünschten samt dem gewünschten und von ihm
einzutragenden Namen – Nun: da war er machtlos. In Sachen
des einen Buchstabens.
Bis eines Tages die rettende Idee sich einstellte.
Und seither schreibt der Gemeindeschreiber, wann immer
der unglückselige Buchstabe sich einstellt, diesen als
seinen großen Bruder, also öFFentlich.
Felselds Vater aber hatte seinen Sohn ins Gemeindebuch
eintragen lassen, bevor dem Gemeindeschreiber die glorreiche
F-Idee gekommen
war, und also hieß Felseld seither: Felseld, Wilried.
Weiter lesen:
Deutsches Wörterbuch von
Jacob und Wilhelm Grimm.
16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961.
Quellenverzeichnis Leipzig 1971.
Stichwort F. In: Bd.
3, Sp. 1210 ff.
Wir führen einen offenen Dialog
Die Geschichte geht so:
Αρνούνται οι ελβετικές τράπεζες το άνοιγμα λογαριασμών
βουλευτών
Die Mitglieder des (letzten) Parlaments unter der
kommissarischen Übergangsregierung Papadimos hatten (mit
Ausnahme der Abgeordneten der Nea Dimokratia) den
Generalsekretär des Parlaments Athanasios Papaioannou
ermächtigt, eine Anfrage über Existenz und Guthaben von
Bankkonten griechischen Abgeordneter an das Außenministerium
der Schweiz zu leiten, von wo es an den Verband
Schweizerischer Bankiers übermittelt wurde.
In seiner Antwort vom 24 Juli 2012 an das griechische
Parlament schreibt die Schweizerische
Bankiersvereinigung / SwissBanking:
»Wie wir Ihnen bereits in unseren
E-Mails vom 25. April 2012 und 11. Mai 2012 erklärt habe,
ist es nicht Politik des Schweizer Bankenverbands, Anträge
mit einem derartigen allgemeinen Inhalt an die Gesamtheit
seiner Mitglieder weiterzuleiten. (...)
Mitglieder des (griechischen) Parlaments können sich
direkt an ihre Banken wenden, falls sie ein Konto in der
Schweiz führen. Die schweizerischen Banken sind jedoch nicht
verpflichtet, Bescheinigungen auszustellen, dass eine
konkrete Person kein Konto bei ihnen führt.«
Auf der homepage der swiss-banking-gnome formuliert (»Wir
über
uns«) sich das dann so:
»Wir fördern das weltweite Image
des Finanzplatzes Schweiz.
Wir führen einen offenen Dialog mit einer kritischen
nationalen und internationalen Öffentlichkeit.«
...
»Wegen des internationalen
Drucks auf Steuerflüchtlinge und der geplanten
Abgeltungssteuer gehen wir davon aus, dass insgesamt
Hunderte Milliarden Franken aus der Schweiz abfließen werden.«
UBS-Vermögensverwaltungschef Jürg Zeltner
in dem Magazin »Schweizer
Bank«, letzthin, ziemlich
unleichthin.
(Kann doch nicht sein. dann mueszten die ja irgendwann sogar
einmal arbeiten, fuer ihr geld. anstatt klaglosen
schwarzgeldbesitzern supergebuehren (überrissene
gebuehren : sagt der sprachhelvetismus dazu) abzuziehn.
Ach!, Helvetia.)
OΛΑ 1 €uro. Όλα ένα ψέμα.
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa. >>> hier mehr:)
Für sowas gibbts föllig zurecht 100.000 Euronen vorschusz vom
»Verlag«:
»Die Überwindung der Akne hat Spuren hinterlassen.«
Das ist doch mal n vorschlag
: 18 % einkommensteuer auf den ersten verdienten euro
Greece’s lenders, the Troika of the European
Union-International Monetary Fund-European Central Bank
(EU-IMF-ECB) which is putting up $325 billion in bailouts,
has proposed there be only four tax brackets:
18 percent for those making 0-22,000 euros
35 percent for 22-45,000 euros
40 percent for 45-100,000 euros
45 percent for over 100,000 euros
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu:
Odessa.)
Had been
bolted away with
When this novel first appeared in book form a
notion got about that I had been bolted away with. Some
reviewers maintained that the work starting as a short story
had got beyond the writer’s control.
...
Nur dasz es diesmal nicht eine short story ist, die uebern
kopf beyond the control waechst : sondern eine novelle.
(Mit absicht? - Nein, mit marmelade!)*
Worum gehts? Immer noch: Ap' ta
sínora. >>> hier
mehr:
* das filetstueck eines witzes, der so beginnt: Herr
Lehrer (daran merken wir : es spielt sich in der
vergangenheit), Herr Lehrer!, der Franzl hat mir mein Brot
auf den Boden geschmissen. Lehrer: Mit Absicht?
Fortsetzung s.o.)
Aus der reihe :
pflegebeduerftige paralipomena :
Wer öfter mit sich selber pennt. Ist Rezensent.
Goldfishs dreiundfuffzichste
reise um die halbe welt
Erstens war das weltmeer da
und zweitens die einoede
drittens die kalaffkissa
und ihre kleine goere
Viertens, was verwunderlich
ein dickes packen plunder
sowie, vollkommen unsichtbar
ein krimenkapazunder
So sasz im fuenfeck man
im gold, und was ein wunder
es war der buckelwal
der da daununder
(Auszug aus einer kurzen Rede zur Poetik, versuchsweise
gehalten)
Ansatz 3: Von Sprachen. Und
deren Miß-Brauch.
Um auf Literatur als solche zu sprechen zu kommen, quasi im
Rösselsprung, und ihr Verhältnis zu Sprache: das ist,
selbstverständlich, ein Verhältnis des Mißbrauchs, das
zwischen Literatur und Sprache. Ein ab-usus. Dient doch
Sprache dazu, den Erwerb von zwei Kilogramm Kartoffeln zu
verhandeln sowie deren Preis.
(Das gilt
natürlich nicht im Falle, man zöge sich eines meiner
ebooks aus dem Netz. In dem Falle diente Sprache, wohl
vergeblich, höchstens dazu, Grünen wie Piraten zu
erklären, daß »Kulturflatrate« und »Kulturmark« auch
nichts anderes wären als Sozialhilfe, und also dankend
abgelehnt wird.)
Ein literarischer Text aber, und also, bemächtigt sich,
ist er gelungen, ganz usurpatorisch der Sprache – er
mißbraucht sie fürchterlich. Das ist dann Literatur.
Die häufig, und gerade in ihren mehrheitsfähigeren,
verkaufbaren Spielarten, dann allerdings so tut, als ob rein
gar nichts wäre, mit den Sprachen:
– Von der Sprache, in
der sie schreibt,
also nicht allzu viel weiß: hat diese doch prävalent dem
Vorwärtskommen eines Ungetüms namens Plot zu dienen.
– Und von der Sprache, in
die sie sich schreiben würde, nähme sie ihre Sache
ernst, schon gar nicht.
Letzteres, also die Sprache, in die geschrieben wird (im
Unterschied zur Sprache, in der
geschrieben wird) scheint mir einen zweiten Blick wert zu
sein.
An einem vollkommen hypothetischen Beispiel festgemacht: Es
schriebe da einer in Deutsch einen Roman, der in Mexiko City
spielt. Und eben nicht (ausschließlich) auf dem Gelände der
dortigen Deutschen Botschaft. In diesem Roman würde sodann,
zum über den reinen Inhalt hinausgehenden Zeichen und Beleg
der mexikanischen Verortung des Romans, das ein oder andere
»caramba!« in die Dialoge filtriert, sowie, ab und an, Tortillas oder cerveza erwähnt,
idealerweise kursiv gesetzt.
Das ist, spitz formuliert, der Normalzustand der Verfaßtheit
von Literatur. Und das hat gute Gründe: Die der
Vermittelbarkeit, zum Beispiel. Des stillschweigenden
Abkommens zwischen Sender und Empfänger, sich nicht zu
überheben.
Andersherum besehen: Ein deutscher, in Mexiko City
spielender Roman, dessen Dialoge überwiegend im
mexikanischen Spanisch geschrieben sind: wäre zumindestens:
unverkäuflich.
Was aber ist mit einem Mittelding, einem Halbhybrid, wenn
Sie so wollen? Einem Roman also, der die »andere« Sprache
ernster nimmt als bloß als touristischen Farbklecks, der ab
und zu signalhaft wie lieblos ins Kapiteleck gerammt wird?
Der sich diese »andere« Sprache aneignet, sie in die »eine«
implantiert, gegen alle Immunabwehr. Und was schließlich, in
diesem Zusammenhang, wären dann: die Immunsuppresiva?
Die Aneignung der »anderen« Sprache in die »eine« ist die
Erfindung einer vorläufigen Neu-Sprache. Und:
Die Aneignung der »anderen« Sprache in die »eine« ist
sicherlich auch eine »contaminatio«, unter Umständen auch im
Sinne Pasolinis.
Und damit auch – wenn, wie eingangs gesagt, Literatur
Sprache mißbraucht – sozusagen ein Mißbrauch höherer
Ordnung.
Mißbrauch der »anderen« – als der nicht eigenen – Sprache
also: Dessen ich mich hiermit schuldig bekenne, – und, wenn
auch nur halblaut, Herrn Pasolini verdächtige.
Um es kurz zu machen (Geständnisse sollten par tout kurz
bleiben, alles andere wär: autobiographisch, und das ist von
gegen Null tendierendem Interesse; zudem sei mir, aus
Gründen des Zeitrahmens, Beleg- wie Beweisführung erlassen):
also: Natürlich ist es eine zwangsweise, zudem
unlizensierte, von den Betroffenen, den Ent-eigneten, nicht
genehmigte Aneignung, wenn ich (da es ein Geständnis ist:
darf ich von mir, das heißt: meiner Arbeit sprechen), … wenn
ich zum Beispiel das Arberesh, die alte italienische
Variante des Albanischen also, in einen Roman aufnehme. Oder
Napuletane, also Napoletanisch, sprechen lasse, in einem
anderen Roman. Griechisch, Brindisinu, und Chinesisch. Oder
eben Italienisch. Zumal von, sagen wir, Hamburg aus gesehen.
Oder Innsbruck.
Soweit das Geständnis. Folgt nun die Verdächtigung:
Unter Umständen ist diese Aneignung der »anderen« Sprache
mehr als »nur« der Spaß an der Freud, mehr als »nur« Frage
der Melodie und der Musike, mehr als »nur« der Versuch, den
Dingen wie den Wesen nahe zu kommen. Unter Umständen ist es
auch der Versuch: Von sich weg zu kommen, Sicherheiten und
Gewißheiten zu verlassen. Und schließlich auch, wenn Sie so
wollen, von sich abzulenken. Zum Preis von, abschließend
angemerkt, Conquista, Kolonentum, und Kolonisation. Dem
Risiko des Miß- wie Un-Verständnisses ausgesetzt auf dem Weg
in die Piccole patrie,
die kleinen Heimaten,
wie sie im Gründungsakt der pasolinischen Academiuta stehen.
(Man weiß
übrigens von Arno Schmidt, daß er ein passables Englisch
schrieb, in seine Texte. Aber ein völlig
unverständliches Englisch sprach. Tatsächlich hielt er –
abseits des Rundfunkes, was gesondert zu betrachten
wäre, ich sage nur: Tonschnitt – nur eine einzige
öffentliche Lesung: 1956, in einem Schülerheim. Und
flüchtete mit dem letzten Wort in die Kulisse.)
(...)
(mit Marco Russo und Angela Felice)
Aus:
»
De l'invenzione delle
lingue
Von der Erfindung der
Sprachen
Über usus und abusus der »anderen« Sprachen in literarischen
Texten; anhand einer äußerst begrenzten Auswahl dargelegt.
Und von der Errettung durch die Glossare.
Dell'uso e dell'abuso delle »altre« lingue in testi
letterari; che si vuol dimostrare utilizando un
ristrettissimo campione. E della salvezza nel glossario.
«
Tja, so warns: Made in
Germany
»Sie klauten Ideen, kopierten
Produkte und fälschten Qualitätssiegel: Deutsche Unternehmer
galten im 19. Jahrhundert als dreiste Industriespione und
ihre Produkte als Ramschware. Zum Schutz führten die Briten
das Schandsiegel "Made in Germany" ein.
...
Fast hemmungslos kopierten deutsche Firmen britische
Produkte und brachten ihre qualitativ zweitklassige Ware
dann zu Dumping-Preisen auf den Markt. Ein extrem niedriges
Lohnniveau und nahezu unbegrenzte Arbeitszeiten in
Deutschland machten es möglich. "Billig und schlecht" seien
die heimischen Produkte, resümierte der deutsche
Maschinenbauprofessor Franz Reuleaux während des Besuchs der
Weltausstellung in Philadelphia 1876, wo auch deutsche
Firmen ihre Produkte präsentierten. Das vernichtende Urteil
über seine Landsleute machte zur Genugtuung der Briten
weltweit Schlagzeilen. "Cheap and bad" - die Deutschen
hatten ihren Ruf endgültig weg.«
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa.)
Welcome to the
machine III
62065 25-Aug
12:57 126496
LHCb Giovanni V.
Dead time too high for VELOC happened a few times. There was
no time to actually read the alarm display!!
messages appeared and disappeared too fast.
The system has
recovered without any intervention!!
Felseld, von dem
bekannt
ist, daß er ein
studierter Landwirtschaftler ohne irgendeine Ambition, das
Erlernte auch in die Praxis umzusetzen, Felseld ging eines
Tages seines Weges sowie völlig absichtslos durch die
Landschaft, sozusagen lustwandelnd.
Und stieß, Felseld, prompt auf eine ziemliche
Überraschung. Und zwar an einem frühen Freitagnachmittag,
zu einer Zeit also, als andere noch arbeiteten. »Das
wäre, wüßte ich's nicht besser und hätten mich meine
langjährigen Studien nicht bestens darauf vorbereitet …«,
sagte er zu sich und sah sich um: er stand wirklich allein
auf weiter Flur, »das wäre« fuhr er also und beruhigt
fort, – Felseld war einer, der auch nurmögliche
Überraschungen am liebsten mit schonmal keinem teilte, »…
das, tatsächlich wäre jetzt … eine Überraschung.«
Und war stehen geblieben.
»Ist es.«
Da stand doch wirklich ein Bär in Braun. In Leib und
Leben. Vor einem Bienenstock, dem seine ganze, also
ziemlich massive, Aufmerksamkeit galt. Das aber, erstmal,
war nun keine wirklich Überraschung für Herrn Felseld.
Die Presse hatte ausführlich berichtet über die
Invasion der Bären (kurz zuvor vom Sterben der Bienen),
zudem war er, Felseld, trotz alledem, immer noch sozusagen
vom Fach. Bienenaufzucht gehört, im weitesten Sinne,
durchaus zur Landwirtschaft. Aber. Aber.
Der Bär trug Imkerhut und Imkerschleier. Der Hut saß
etwas knapp.
Soweit keine große Überaschung: Felseld entsann sich
einer Flurbegehung seines ehemaligen Institutes, der er
nur gefolgt war, weil sie in die Weinhügelgegend Grazens
geführt hatte.
Gar nichts mitzubekommen vom eigentlichen Zwecke war
ihm nicht gelungen, damals. Und so wußte er zum
Beispiel, daß Imker Thymian-Geist zur Vereinigung von
Völkern einsetzen, mit Anisöl Bienen anlocken und sie bei
Räuberei mit Apisol beruhigen. Undsofort.
Felseld also sah vor sich einen zu voller Größe
aufgerichteten braunen Bären, der ganz offensichtlich auf
dem letzten Stand der Imkereitechnik war. Hut und
Schleier.
Etwas aus der Mode gekommen allerdings, und bei dem
Bären hier, wohl aufgrund seiner normalerweise etwas
abgelegenen Lebensweise, noch nicht so richtig in seiner
Illegalität angekommen, war das dritte seiner
Imkerwerkzeuge: eine Imkerpfeife, aus der es mächtig
dampfte.
Das, dachte Felseld, als er sah, wie der Bär an
seiner Pfeife pfaffte, das: wird dein Untergang sein,
Meister. Entweder so. Oder so.
Ziemlich nachdenklich
sind wir heute«, sagte der eine.
»Wer?«, sagte der andere, nach einer Weile.
Statler, der eine, der mit den Büchern, und Waldorf,
der andere und mit Kastenwägen im Geschäft, saßen wieder
einmal oben auf ihrem Balkon und also im
Hochparterreschaufenster des Vasenladens ihrer
Nachbarschaft. Draußen war es Sommer und saukalt. Und hier
drinnen brannte Keramik im Ofen in besseres Leben. Es ließ
sich also sein. Zumal sie keine Keramik am Hut hatten,
Statler und Waldorf. Dafür den Blick auf die Straße. Auf der
gerade nichts Nennenwertes zu sehen. Wie übrigens die
letzten Stunden auch.
»Wer schon …«, sagte Statler.
»Nachdenklich? Du? Ich habs für reine Schweigsamkeit
gehalten, deinerseits«, sagte Waldorf. »Die allerdings
durchaus unüblich ist, ich weiß.« Dann schwieg er. »Also
vielleicht doch Nachdenklichkeit. Es geschehen Zeichen und
Wunder. In dem Falle.«
»Nun: … ich habe letzthin was gelesen.«
»Ach.«
»Und vielleicht sollte ich besser nichts mehr lesen«,
sagte Statler.
»Du, mit deinen Büchern im Geschäft: wie soll das
gehn?«
»Das geht schon. Da gibt es durchaus berühmte
Beispiele.«
»Wer?«, sagte Waldorf.
»Marco Polo.«
»Der liest nicht?«
»Mann: Den hab ich gelesen. Gestern. Ich hätt es besser
bleiben lassen sollen.«
Draußen auf der Straße versuchte ein zu großes Vehikel
sich mit Anlauf in einen zu kleinen Parkplatz zu zwängen.
»Wenn du so was fährst, sind die paar Tausender
Strafzettel und Rechtsanwaltsrechnungen auch schon egal«,
sagte Waldorf. Es war nicht auszumachen,
»Und was schreibt dieser Polo?«, sagte Waldorf, während
er den Manövern des Vehikels aus der Polo-Groß-Familie
zusah.
»Er erzählt von den Bürgern von Felech«, sagte Statler.
»Die seien Menschenfresser gewesen. Soweit alles klar. Aber
jetzt kommts: Jeder, schreibt er, verehrt den ganzen Tag
lang das, was sich am Morgen seinen Augen zuerst gezeigt
hat.«
»So«, sagte Waldorf. Und meinte die blechern zur
Ruhe gekommene Einparkarie.
»Ja«, sagte Statler. »Verehrt, was er morgens zuerst
sieht. Ich habe es getestet. Und versucht.«
»Verstehe«, sagte Waldorf. »Also: Falls es Kaffee war,
keine Sorge. Es werden schon Kathedralen gebaut samt
Religionszugehörigkeit, für diese Kaffeekapseln. Da sollte
das mit der Verehrung dann auch organisiert klappen.
Statler schwieg.
»Sag schon«, sagte Waldorf.
»Es war mein Bauch«, sagte Statler.
Weiter lesen:
Heinz Knobloch. Schlemihls
Garten.
Verlag Das Arsenal. Berlin 1989
Laufende emgedichte 12
(etude auf die letzten
wochen)
Irgendwann sind alle gags verschossen
Irgendwann sind alle reime abgeraucht
Irgendwann ist gut, dann wird beschlossen
Irgendwann sei auch
ersatz verbraucht
Irgendwann, da gehts an die gonaden
Irgendwann ist wirklich schicht im schacht
Irgendwann, man halte es
zu gnaden
Irgendwann : da ists vollbracht
Und fuer
(unverbesserliche) nostalgiker : der
rest,
ruecklaeufig, hier >>>
Bruessler spitzen : Wo
ist das problem?
Vorhersage : es wird ein freundschaftspiel.
immerhin ist man der beste kunde. des drittweltbesten.
Quelle: SIPRI Fact Sheet,
March 2012
Alarme in Zona
Cesarini
Deswegen, Signor
Ispettore, deswegen habe ich den Mann mit seiner
lächerlichen Anzeigetafel erschlagen. Seitlich an die
Carota. Er fiel um, die Tafel neben ihn, die Leuchtziffern
flackerten noch kurz auf. Und aus und vorbei. Man zerstört
nicht ungestraft die Zona Cesarini. Insomma, ho fatto quello
che si doveva fare.
Natürlich hat man sich die Geschichte als Verschwörung
größeren Ausmaßes vorzustellen. Dazu muß man kein Paranoiker
sein. Es war Sonntag für Sonntag zu beobachten, die Sache
spielte sich vor aller Augen ab, und anfänglich, vor einigen
Jahren also, aber fragen Sie mich nicht nach dem Jahr,
anfänglich war es den Kommentatoren sogar aufgeregte
Randbemerkungen wert.
Vor aller Augen also. Wie Sie wissen, eine der
Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Verschwörung:
die maximale Öffentlichkeit. Zehntausend Leute in einem
Stadion sind eine ganz schöne Öffentlichkeit und wenn sie
die fünfzehn Fernsehkameras mitrechnen und das, was an ihren
Kabeln hängt, die Öffentlichkeit der Öffentlichkeit,
verstehen Sie, wieso keiner die Verschwörung entdeckt hat.
Renato Cesarini, Italoargentinier, geboren 1906,
gestorben 1969. Torino, 13 dicembre 1931. Si giocano gli
ultimi minuti di Italia-Ungheria, con risultato fermo sul
2-2. Ha la palla l'ala destra italiana Costantino, che si
avvicina all'area di rigore magiara ma tergiversa; su di
lui, come un avversario, si getta Cesarini, lo carica, fa
pochi passi, tira e segna. Era alla sua terza partita in
nazionale e dopo aver marcato una rete all'esordio
Italia-Francia, a gennaio, si era ripetuto a Berna nel
marzo, pareggiando proprio negli ultimi minuti.
Es war die Geburtsstunde der Zona Cesarini, Signor
Ispettore. 13. Dezember 1931. Es war Cesarinis drittes Spiel
in der italienischen Nationalmannschaft. Und es steht, seit
Ewigkeiten schon, 2:2 gegen die Ungarn. Da stibitzt sich
Cesarini den Ball vom Fuß eines Kollegen, als ob’s der
Gegner wär, geht aufs ungarische Tor los, links, rechts,
Schuß, Tor. Wenige Sekunden vor dem Schlußpfiff. So schießt
er sie immer, seine Tore. Vor dem Schlußpfiff. In der Zona
Cesarini.
Cesarini muß Einstein gekannt haben.
Höchstwahrscheinlich von einem Urlaub am Lago Maggiore her.
In Einsteins Nachlaß fanden sich zwei Postkarten, cordiali
saluti, gezeichnet Renè. Mehr nicht. Was bezeichnend ist.
Cesarini selbst hat seine gesamte Korrespondenz 1943
vernichtet, am Brenner winkten die Tirolerhüte Hitler zu.
Vielleicht sollten Sie den Fall abgeben, wenn Sie sich
für Fußball und die moderne Physik nicht interessieren. Man
ist als Polizist ja so schon geschlagen genug.
Natürlich ist die Anwendung der Einsteinschen
Relativitätstheorie auf die letzten Minuten eines
Fußballspieles eine hochkomplexe Sache. Weil man ja, und das
ist der Clou, nie so genau weiß, wann die letzten Minuten
angebrochen sind. Gut, der Schiedsrichter schaut auf die
Uhr. Aber was sieht er da?
Und so weiteten sich die letzten Sekunden eines Spiels
zu Ewigkeiten, und Cesarini wurde ihr Gebieter. Schoß seine
Tore in den vierdimensionalen Raum, der auch als
Nachspielzeit bekannt ist. Keine Sekunde zu früh (Gegentor),
keine Sekunde zu spät (Schlußpfiff). Er herrschte
unangefochten über diesen schmalen Korridor zwischen
Spielende und Spielaus, wußte lange vor dem Schiedsrichter,
wann der abpfeifen würde. Er war der Reisende in der Zona
Cesarini. Er verstand ihre Regeln, kannte ihre Gesetze, die
der Rest der Welt nur ahnen konnte. Wann pfeift die Pfeife
endlich ab?
Man kam, sämtlichen theoretischen Unterlagen waren von
Einstein und Cesarini ja vernichtet worden, man kam, als man
nach dem zweiten Weltkrieg sich wieder mit wichtigeren
Dingen beschäftigen konnte, man kam und kam der Zona
Cesarini nicht auf die Schliche. Also sprach man von ihr wie
von einem unerklärlichen Naturereignis. Was sie letztlich ja
auch ist. Und man verfluchte und vergötterte sie. Je nach
Spielstand und Spielausgang.
Aber insgeheim saß man zu Konferenztische und
versuchte, der Zona Cesarini, diesem ungelösten der letzten
großen Welträtsel beizukommen. Versprach sich ökonomische
wie militärisch-strategische Vorteile, wenn nicht gar
Vorherrschaft davon. Vertraute auf die pure Brachialgewalt
vernetzter Großrechner. Was natürlich nicht gelingen konnte.
Und so kam der Tag der großen Verschwörung.
Und es traten schwarzgekleidete Männer an die
Seitenlinie und hoben ihre Tafeln, und von denen leuchteten
diodene Ziffern die obskur errechnete Nachspielzeit in die
Welt. Und jeder konnte, addierte er die Zahl auf der Tafel
mit der Zahl auf seiner Uhr, das Spielende vorhersagen.
So hatte man, weil man sie nicht erklären konnte, die
Zona Cesarini abgeschafft.
Deswegen, Signor Ispettore, deswegen habe ich den Mann
mit seiner lächerlichen Anzeigetafel erschlagen. Seitlich an
die Carota. Er fiel um, die Tafel neben ihn, die
Leuchtziffern flackerten noch kurz auf. Und aus und vorbei.
Man zerstört nicht ungestraft die Zona Cesarini. Insomma, ho
fatto quello che si doveva fare.
(R.C., stehend, 1.
v.l.)
Der Begriff der Zona Cesarini wird längst auch im
übertragenen Sinne benutzt:
für »in
allerletzter
Minute«, »in
extremis«.
Beispiele aus der italienischen
Tageszeitung
»La Repubblica«:
»A meno che anche nella mattinata si
aggiungano altre rinunce. In questo caso occorrerà
intervenire in "Zona Cesarini". L'alto numero di assenti
potrebbe far scattare la linea dura adottata nel 2008,
quando …«
(zu Abiturprüfungen. 190612)
»Milano (e l’Italia) si possono ancora
salvare in zona Cesarini. Ma il tempo a disposizione è
pochissimo …«
(zu EXPO 2015. 180612)
»ND e SYRIZA accreditati entrambi del
25 % circa. Tutti e due a caccia in zona Cesarini non solo
degli astenuti del mese scorso …«
(zu Wahlen Griechenland. 170612)
Der tag, an dem
wir
Der
tag, an dem wir
den fischen die namen
von saengern gaben: |
|
War
ein guter tag |
Καζαντζίδης
|
|
Νταλάρας |
Der
tag, an dem wir |
Τσιτσάνης |
beim
essen der fische
die lieder der saenger sangen: |
|
War
ein guter tag |
Γαύρος |
|
Μπαρμπούνι |
Der
tag dann, an dem die |
Πεσκαντρίτσα,
la rana pescatrice |
fische uns namen
von saengern gaben:
War ein guter tag |
|
aus: Egnatía odós (I-XVI)
Fortschreibung der gleichtiteligen
gedichte des bandes
Offene Rechnungen. Ανοιχτοί Λογαριασμοί
Berlin. Sonntag, 17.06. Bank
Ru(i)n.
Die SZ weisz es. Hat es
nur falsch verortet:
»Sollten die Griechen am Montag
die Banken stürmen, wollen EU-Kommission und die EZB noch am
gleichen Tag ein Expertenteam nach Athen entsenden.
Offiziell würde die Mission als "technische Hilfe"
deklariert, treffender wäre die Beschreibung, dass die
Fachleute die Führung der griechischen Zentralbank
vorübergehend übernähmen.« (17.06.12)
Keine Auszahlungen
»In einem
ersten Schritt würden alle Kreditinstitute geschlossen und
alle Geldautomaten abgestellt.«
Done.
PBank Finanzcenter Bergmannstr, 10961 Berlin. Heute mittag. Im
Vorgriff.
ZDFVideotext
Griechen
werfen
Russen raus |
205
|
Und
das ist erst der Anfang |
206
|
Riceviamo, traduciamo, e volentieri pubblichiamo
(17.6.12, ore 15:00) (*)
(Unverlangt eingesandt,
haben wir folgendes manuskript uebersetzt und stellen es
unseren lesern gerne zur verfuegung. die red.)
So, liebe freunde, mal n laengeres gedankenspiel (© arno
schmidt);
oder eben, wems beliebt, ein thought experiment :
Angenommen, italiens parlament, regierung und
staatspraesident sind kommenden montagmittags (und wieso
nicht, wir italiener spielen gerne)
… die sind also ausnahmsweise mal genau einer meinung. und
erklaeren mit allen konsequenzen italiens sofortigen
austritt aus euro und eu. das geht. das ist rein rechtlich
locker moeglich. auszerdem ist eh schon sommer, und vor
oktober hat hier bei uns keiner mehr grosz lust, ne schaufel
in die hand zu nehmen.
Montag, den 18.6. also, erklaert italien seinen austritt aus
euro und eu, mit sofortiger wirkung. was bedeutet das?
Es waer das erste mal in der westlichen welt (der rest der
welt kennt sowas zur genuege), dasz ein land komplett in
schutt und asche gelegt wird. ohne dasz ein einziger bomber
aufsteigen muszte. eine rakete gezuendet wird. oder
spezialeinheiten sich das schlachtermesser zwischen die
zaehne klemmen.
Frage: welches land zerfaellt zu schutt und asche, innert
weniger tage?
griechenland: no
irland: no
portugal: no
spanien: no
italien: no
No piigs.
Die gehen an den strand, schwimmen ein paar runden, und
spucken dann wassermelonenkerne in die gegend.
Das realexistierende schweinesystem da drauszen fuehrt
naemlich unweigerlich dazu, dasz (laengeres gedankenspiel,
thought experiment) zuallervoerderst, genau: Deutschland, in
die steinzeit zurueck (sich) (ge) (bomt) (wird).
Wie das technisch genau laeuft : dazu befragen Sie am besten
den bankberater Ihres vertrauens. und vertrauen Sie mir : es
ist technisch unausweichlich. (ich sag mal :
target-salden, zb)
Also : Mal sehen, was wir italiener kommenden montagmittag
zwischen dolce und caffè zu mittagsmenueabschlusz, waehrend
wir uns den ranzen streicheln, so entscheiden werden.
E: Alfredo, per la Signora Germania una grappa auffe ause!
aus dem 5eliterkanister. Unde gute glukke furde spiele.
(*)
Was dieses dr.cksblatt FTD kann
Σύσταση προς τους
ψηφοφόρους
Αγαπητές Ελληνίδες, αγαπητοί Έλληνες
...
Wahlempfehlung
Liebe Griechinnen und Griechen
(Ach! : ftalphaville dagegen …)
was also FTD kann, koennen andere blaetter
schon lange : uebersetzen.
Egnatía odós. Πέντε
Κι εντέλει
όλα είναι
μονάχα ζήτημα
οπτικής γωνίας :
το αν δηλαδή
έρχεται κανείς ή φεύγει
Und am ende
ist alles nur
eine frage
der blickrichtung :
ob man denn
kommt oder geht
aus: Egnatía odós (I-XVI)
19:18 EEST
Εκλογικό θρίλερ δείχνει το έξιτ πολ
Too close to call
Σκληρή μάχη μεταξύ της ΝΔ
(27,5%-30,5%) και του ΣΥΡΙΖΑ (27%-30%) δείχνει το ενιαίο
exit poll. Στο 10-12% το ΠΑΣΟΚ, Ανεξάρτητοι Έλληνες και Χ.Α.
στο 6-7,5%, ΔΗΜΑΡ 5,5% - 6-5% και ΚΚΕ 5-6%.
Waehrenddessen hier voodookueche (>>>
wieder)
Ragu alle salsiccie siciliane. Zu ehren der Magna Grecia
Protektorat. Is doch ne
erprobte idee
»Aus diesem Grund wäre es
klug, darauf hinzuarbeiten, Griechenland zu einem
europäischen Protektorat zu machen.«
Thomas Straubhaar, Tagesspiegel, Berlin. 06.05.2012
Schweizer Ökonom,
leitet das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Institut
...
Der letzte, ueber den ich im zusammenhang mit
»Protektorat« schreiben durfte, landete in einem roman :
»Ich bin alter Nationalsozialist und SS-Führer und darf
für mich in Anspruch nehmen ...
Die uns in jungen Jahren in der Kampfzeit anerzogene
Bereitschaft, Aufgaben zu suchen und nicht auf sie zu
warten, der ständige Einsatz für die Bewegung auch nach
der Machtübernahme, haben uns früher als sonst üblich in
Verantwortung gestellt.
Diese Aufgabe glaube ich hier im Protektorat gefunden zu
haben.
Heil Hitler! gez. Dr. Hanns Martin Schleyer.«
(und meinte damit das »Protektorat
Böhmen
und Mähren« seligen
angedenkens)
20:35 EEST : grad werden
die doerfer ausgezaehlt
Προβάδισμα της ΝΔ δείχνει το exit poll
Ν.Δ. 28,6-30,0% - 127 (18,85%)
ΣΥ.ΡΙΖ.Α. 27,5-28,4% - 72 (16,78%)
ΠΑ.ΣΟ.Κ. 11,0-12,4% - 32 (13,18%)
ΑN.ΕΛΛΗΝΕΣ 6,8- 7,8% - 21 (10,61%)
ΧΡ. ΑΥΓΗ 6,5- 7,1% - 19 (6,97%)
ΔΗΜ.ΑΡ. 5,8- 6,6% - 16 (6,11%)
Κ.Κ.Ε. 4,8- 5,6% - 13 (8,48%)
Meanwhile: François
Hollande's Socialist party wins absolute majority
in French assembly
Hatte gelegenheit,
einem radiojournalisten
gestern auf nachfrage zu sagen:
Waer ich griechischer linker : ich
wuerde mir mit ner 3kiloschweren schraubzwinge die nase
dichtklemmen und ND waehlen. (das italienische
turarsi-il-naso-prinzip)
'cause:
ellada ueber/untertaucht irgendwie 3-9 monate, dann
wird italien an die wand gestellt (POR und ESP interessieren
zu wenig, zu wenig zu holen. CYP ist am montag dran, was mir
recht ist, ua wg einer popenverseuchten und
russenversuefften bank namens CPB/MIG) : DEU und n paar
andre in folge aber tiefst in der scheisze; und GRE ist +/-
aus dem schneider.
Dann waers allerdings zeit, GREintern endlich richtich
klarschiff zu machen. kalfaktern, kombuesen und kielholn.
dem pack an den sack. und dann gibts in GRE so wenig eine ND
wie in italien eine DC. kein PASOK und kein PSI. kai kanena
SB. und : die popen graben kartoffeln im klostergarten.
Wuerde ich machen. evtl sind wir hellenen nach n paar
hundert osmanischen jahren nicht immer ganz dumm. evtl.
we 'll see.
(die taktik wird uebrigens indirekt dadurch bestaetigt,
dasz ein in zuerich lehrender wirtschaftshistoriker heut dem
Tagesanzeiger gesagt hat: er wuerde syriza waehlen.
http://bit.ly/Mde8zh)
schon klar, oder?
65ste minute.
DEN1:1GERPOR1:1NED
New Democracy leader Samaras
begins his speech as results indicate party will have a clear
victory. SYRIZA’s Tsipras called to congratulate.
93ste minute. DEN:GER
Griechenland, sagt das
deutsche fernsehen, sei
: eine loesbare aufgabe
Na also : wieso nicht gleich
(Das war, schreibt mir
ein leser, auch nicht
die frage. vielmehr :
ob deutschland loes
bar sei. ich sag : ich
reich es weiter)
…
On bloomsday
it rains
like doomsday
Zwischen Bloomsday und Doomsday
wirds höchste Zeit für eine Reise. Also :
Goldfishs femtifemte reise
gjennom et halvveis verden
Goldfishs funufluffzichste
reise durch die halbe welt
Mensch fish!, sagt goldfish, waeres mein
das : erstens will ich gluecklich sein
ich waere zweitens ueberaus vergnuegt
– was mannem fish denn prompt ambart ansieht
mit dem er krillkrault quer durch welt
und meer und mehr – und weiter
waers dann nicht mehr schwer
Im nahverkehr von fjord und belt
zum bleistift, tummelt sich das all
es – musz nur aufgezeichnet werden
Sagt goldfish, und er pfeift gebaerden
greifend sich, den ollen buckelwal
Goldfish singt, naechtens :
Ankuendigung
Samstag, 16. Juni 2012, ab 23:03 Uhr
auf Radio Oe1
Nachtbilder - Poesie und Musik
»Goldfishs reisen um die halbe
Welt«
Von Kurt Lanthaler. Es liest Cornelius Obonya
Gestaltung: Nikolaus Scholz. Redaktion: Edith-Ulla Gasser
Mit Musik von Abaji: Oriental Voyage
Um sich mit Goldfishs
buckelwalgesaengen eine auszeit zu goennen : vom
oeffentlichen schaugroeln.
Zur feier des tages erscheint zudem an besagtem 16.06.
an diesem ort und also hier : als epiphanie : ein
taufrischer Goldfish. Ordnungsnummer ± 60.
+++ werbeeinblendung +++
Weiterhin kaeuflich erhaeltlich sind zumal:
Goldfishs reisen um die
halbe welt
Papierbuch : ISBN
9783852187341
/ EUR 14,90
Elektrisches Buch: ISBN 9783852187495 / EUR 10,99
+++ werbeeinblendung +++
Passend zum tage:
Endlich mal serioese
forschungsarbeit.
E. S. Benilov, C. P. Cummins, and W. T. Lee
alle drei : Department of Mathematics, University of
Limerick, Ireland:
Why do bubbles in
Guinness sink?
Laufende emgedichte 12
23ste minute. DEN:POR
Und rein. Lwiw aber
das ist ein schoenes
wort. ich kenn den ort
natuerlich nicht, weil
ich nicht allzuviele orte
kenne. da sammlich
lieber worte wie Львів
(wozu also so n rundes
ding auch gut sein kann)
und Львов und לעמבערג
und Լվով und Lemberik
77ste minute. DEN:POR
Allein vorm tor
ist auch allein
Da tut mannen
lieber : erst
gar nicht rein
(und drei minuten
spaeter dreht der
wind. es bluten
die substituten)
64ste minute. NED:DEU
Schurnalist mecht ma
sei : »Özil trägt den Ball
über das halbe Spielfeld
und schiebt ihn zu Müller,
der holt eine Ecke heraus.«
Derweil, also um 1894
schreibt einer lyriker so
was : »Ein Moder-Hirn
dort hat geschäumt.«
Laufende emgedichte 12
53ste minute. GRE:CZE
Gekas staubt ab. ganz so
als ob n kleiner huettenputz
dem erdbeben abhelfen wuerd
(Ich stell mir eben das dilemma
unsrer tante da oben im partisanen
public viewing vor : der griechin
die in der ČSSR aufnahme fand
Ob sie an fuszball intressiert, das
weisz ich nicht. gespielt wird
sie nicht haben. zuviel schrapnell
im leib, den rest des lebens lang
aus deutscher produktions)
Und uebrigens: nach ende vorrunde
koennen wir griechen gern nach hause
Da gibts genug zu tun. auf die
strasze zu gehen, zum beispiel
Die ruestungsvertraege : kawumm
einseitig kuendigen. D.F.A.USA
ersatzlos ins rohr schaunlassen
Den tuerken n liebesbriefchen
Und die popen : rackzack : aus
dem parlament schmeiszen, sollten sie
sich nochmals zur angelobung da vorn
hinstellen, die baertigen saekke
samt ihren drecksikonen
Laufende emgedichte 12
93ste Minute. POL:GRE
Das spiel gelaufen. die
andern spiele laengst
seit je geschichte. da darf
die linke taz denn auch getrost
sich sowas in den titel
schreiben : (und weiter hoffen)
»Jetzt ist Polen offen«
(war
tag 1 der laufenden emgedichte 12. fuer ganz
haertnaeckige ruecklaeufig komplett versammelt hier: >>>)
The discovery of a sensory
organ
Es goldfisht sich wie gehabt
Goldfish
schwamm durch den ural
Goldfish war sich buckelwal
munter weiter : und zwar dermaszen :
A new sensory organ, found
within the chin of rorqual whales, is responsible for
coordinating the biomechanics of their extreme
lunge-feeding strategy. Left, a fin whale after lunging;
right, anatomy of the new sensory organ.
Art by Carl Buell, arranged by Nicholas D. Pyenson /
Smithsonian Institution
» …
Here we report the
discovery of a sensory organ embedded within the fibrous
symphysis between the unfused jaws that is present in
several rorqual species, at both fetal and adult stages.«
in: Nicholas D.
Pyenson et. al.: Discovery
of a sensory organ that coordinates lunge feeding in rorqual whales.
Nature. Published online 23 May 2012
____________
Und es sind – soviel annonce musz
sein – des Goldfishs
reisen um die halbe welt nunmehr auch als
elektrisches buch zu haben.
Unter ISBN 9783852187495
Natuerlich auch weiterhin als auf unser aller
hochgeschaetztem papier gedruckte ausgabe:
ISBN 9783852187341.
Sie haben die wahl. Wir die wale.
Pass mal uff, Alta
sagte die Stimme am Telefon, »paß mal uff, ikk hab dir da
nen Vorschlach zu untabreitn. Also, Alta...«
»Ich höre«, sagte ich.
Immerhin war mir die Stimme unbekannt und der Mann hatte
sich nicht vorgestellt.
»Also, Alta, ikk komm jetzt mal direktemang zu Potte: …«
Und er mußte mich für einen anderen halten. Einen jungen.
Denn es gibt in der Sprache der Inselbewohner Berlins eine
Grundregel: Je jünger der Adressat, um so zwingender, daß
man ihn mit Alta
(Alter) anspricht.
Und falls man mitten auf einer belebten Straßenkreuzung mit
»Wo solls den hinjehn, junga Mann?« angeredet wird, ist das
ein deutliches Zeichen dafür, daß man die Tür zum Speisesaal
des Geriatrischen Pflegeheimes grob verfehlt hat und der
Gehhilfe wie der Orientierung altersgemäß schmerzlich
ermangelt.
Insofern hatte es sich der Anrufer eben gerade gröblichst
vertan an mir.
»Na denn machenSe mal hinne mit dem Potte, junga Mann«,
sagte ich also. Bei Bedarf und Laune kann ich auch
halbpassables Einheimisch.
»Die Sache ist nämlich diese, welche«, sagte er, »und daß
wir einen neuen König für Deutschland brauchen.«
»Ich weiß«, sagte ich, »ist auch schon wieder eine ganze
Weile tot, der gute Rio Reiser.«
»KommSe mir nich von der Seite, ja?« Konfus, der Gute. »Wo
war ich? Richtich: Also, Alta, uffjepaßt, einmalje
Jelegenheit. Entweder sachste jetzt ja, oder det wars dann
jewesen. Also, wat is nu: willste, oder willste nich?«
»Watten?«, sagte ich.
»Na, mit det Könichszeuchs, Mann, ey!«
Falls er auch verwirrt war, waren wir schon zwei.
Ich versuchte es also mit einem Trick und sagte: »Avviso
alla gentile clientela: pregasi aspettare in linea … Avviso
alla gentile clientela: pregasi aspettare in linea …«
»Da kannste mir mal, mit deim Schinesisch«, sagte der Mann,
»aber hochkant, mein Juter. Und nu laßma rüberwachsen:
Machstes, oda machstes nich?«
»Das mit dem König?«
»Bingo.«
»Bongo«, sagte ich, »mach ich nicht. Heut schon Zeitung
gelesen?«
»Wasn dattn?«
»Da stand, der König war auf Elefantenjagd und hat sich dann
die Hüfte gebrochen. Und der Königssohnessohn hat sich bei
Schießübungen in den Fuß …«
»Watten?«, sagte der Mann, dessen ganze Aufmerksamkeit ich
jetzt hatte.
»Ja nu«, sagte ich, »… in den Fuß geschossen.«
»Au Backe«, sagte der Mann.
»Das war wieder der König. Ist im Palast gegen ne Tür
gelaufen. Backe, Auge, Nase: alles blau. Und deswegen auch:
Danke der Nachfrage, aber ich möchte lieber nicht König
werden. Wenn das jetzt noch möglich ist, mit der Umbuchung.«
»Na jut, mal sehen, was sich machen läßt«, sagte der Mann.
Und legte auf.
Io so. Noi sappiamo.
(Noch jemand, der gerne
launiglustige italienische kitschkrimis schreiben moecht?
nur zu.)
aus: »Odessa«. Roman in Arbeit. Der wiederum nichts als
eine Vorarbeit
zu dem Roman »Das Δ des Deltas«
mehr zu Sera: hier
>>>
Im uebrigen
liesze es sich auch, wollte man denn fuer einen augenblick
den gewohnt liebgewordenen blickwinkel verlassen - allein
deshalb, weil es ein winkel ist - im uebrigen also liesze
sich unser thema auch folgendermaszen sehen:
schriftstellerinnen und schriftsteller bezuschussen mit
ihrer arbeit massiv die (kultur)budgets der gemeinwesen, in
denen sie leben und arbeiten: also supranationale
sprachraeume, staaten, bundeslaender/regionen, provinzen,
staedte, bezirke und doerfer.
Termine
Radio
OE1 Nachtbilder - Poesie und Musik
Samstag, 16. Juni 2012. 22:35 Uhr
»Goldfishs reisen um die halbe
welt«
Gestaltung: Nikolaus Scholz. Redaktion: Edith-Ulla Gasser
weiter hier: >>>
Ellada. Essen. Was man an einem 6.5.
eben so tut. Wenn man die Wahl hat.
(kochen zu ehren der
griechischen wir-haben-nix-zu-waehlen-wahlen)
Dazu Marzemino. Sodann:
Respektive,
transliteriert:
Nea Dimokratia: 18,85.
108 Έδρες
SYRIZA: 16,78. 52 Έδρες
PASOK: 13,18. 41 Έδρες
Aneksartiti
Ellines: 10,60. 33 Έδρες
KKE: 8,48. 26 Έδρες
Chryssi Avghi: 6,97. 21
Έδρες
Demokratiki Aristera:
6,11. 19 Έδρες
Tags
darauf dann – und jetzt wirds hart – :
TOP of GREECE. Zürich. Weinverkostung.
Es ist ein ausgemachter
Skandal!
stand da, fein säuberlich,
Buchstabe um Buchstabe liebevoll auf den Zettel einer
ortsansässigen Bierbrauerei gemalt.
»Es ist ein Skandal! Sie sind ja NIE da! Wenn man Sie
braucht. gez. Ihr griechischer Freund.«
Nun hatte ich keinen griechischen Freund – was in
Zeiten wie diesen weder Schad noch Schand ist, und von
Nachteil nicht sein mag – nie gehabt, so weit mir
erinnerlich. Und außerdem wußte ich nichts von den Griechen.
Außer, daß sie manchmal Pferde vorbei bringen. Ich hatte
mich aber bereits umgesehen: nichts Pferdeartiges weit und
breit. Nur dieser Zettel auf der Eingangstür zu meiner Firma
Fa. Kleines Büro für
alles - Immer für Sie da.
(...)
weiter
hier
>>>:
Seit
jeher
ein Mann
mit ebenso weitreichenden wie verzweigten
Geschäftverbindungen, so sehr seit jeher, daß es das Wort Diversifizierung noch
nicht gegeben, zu Beginn seiner Karriere, und das Wort
streuen wie das Wort streben war allemal nur in der
Landwirtschaft in Gebrauch; seit jeher so einer, hatte es
sich Herr Thalfär, der Mann mit dem Akzent auf dem ä und dem
Widerwillen zur Welt als solcher, längst zur Angewohnheit
gemacht, vom Schlimmsten auszugehen, wobei er dem Ausgang
gewohnheitsgemäß noch eine Portion Abschreibung hin zum
allervorstellbarsten Generaldebakel einrechnete. Und hatte
nicht schlecht gelebt damit, ein Leben lang, Herr Thalfär.
(...)
weiter hier:
>>>
Mutter
Gottes,
vertreibe uns den Putin
Mutter Gottes, werde
Feministin
Богородица, Дево, Путина прогони
Путина прогони, Путина прогони
weiter
hier:
>>>
Das ist schonmal die halbe arbeit : einen
vernuenftigen titel gefunden zu haben.
De l'invenzione
delle lingue
Von der Erfindung
der Sprachen
Über usus und abusus der anderen Sprachen in
literarischen Texten; anhand einer äußerst begrenzten
Auswahl dargelegt. Und von der Errettung durch die Glossare.
Dell'uso e dell'abuso delle altre lingue in testi
letterari; che si vuol dimostrare utilizzando un
ristrettissimo campione. E della salvezza nel glossario.
Ellada, von Freunden
umzingelt. Elladas Freunde, von Freunden umzingelt.
ACT OF THE GOVERNOR
weiter hier: >>>
9 March 2012
THE GOVERNOR OF THE BANK OF GREECE
Taking account:
a) The Law 4050/2012 “Rules of amendment of titles
issued or guaranteed by the Hellenic Republic with the
Bondholder’s agreement” (Government Gazette A’ 36/23.02.2012
of the Hellenic Republic);
b) ...
#
Issue Number: 2012030901
15 "YES" votes
Bank of America Merrill Lynch
Barclays
Credit Suisse
Deutsche Bank AG
Goldman Sachs
JPMorgan Chase Bank, N.A.
Morgan Stanley
UBS
BNP Paribas
Societe Generale
Citadel Investment Group LLC
D.E. Shaw Group
BlueMountain Capital
Elliott Management Corporation
PIMCO
0 "NO" votes
Mal wieder zeit
Es ist mal wieder zeit
ein richtiges gedicht zu schreiben
und nicht schon wieder
diesen strunzen firlefanz
Es ist mal wieder zeit
an dieser zeit zu leiden
und nicht schon wieder
kichernd totentanz
Es ist mal wieder zeit
das end der zeiten auszurufen
und in dem rufen noch sich an
dem rufen zu verschlucken
(: Und dies noch hinterher : und
dann is endlich alls in butter :)
Es wird mal wieder zeit
eins dieser drecksgedichte
auf papier zu schreiben
anstelle statt von in computer
die b-protokolle #103
Ach!, so schrieb es sich
mir heut aufs blatt : wie
schoen, wenn man mal
nichts zu schreiben hat
die b-protokolle #100
Er spielte mit geheimnissen. und er
beging dabei, genau besehn, verrat
So dasz man nunmehr sagen
kann : verdienter fluch der boesen tat
So wird aus dem verraeter ein verratner
ein mehrfachfalschspielender literat
Und aus der babelok wird die burrnesha
und lacht : da sie das spiel gewonnen hat
(on the way from azzurro to
odessa)
die b-protokolle #97
Ich weisz ja nicht, ob das so rechtens
doch sah ein ausgewachsnes pferd
ich mit nem einzgen satz und so, als
ob nix waer, grad uebern tresen hechten
die b-protokolle #95
Die Meldung des Tages wäre
also«, sagte der eine der beiden älteren Männer zum
anderen, »wäre also folgende: Niagarafälle: Japanerin stürzt in den Tod –
Männerleiche entdeckt.«
»Wenn man davon ausgeht, der Tag sei bereits zu Ende
und es käme nichts besseres mehr nach: in diesem Falle: ja«,
sagte der andere der beiden älteren Männer.
weiter
hier:
>>>
Laufzettel/Arbeitsauftrag
Dann nimmste dir mal heute
aus den woerterbucheintraegen
sehen bis seher : die
seheintruebung vor
die b-protokolle #79
Dies ist die geschichte des
regen
schirmverkaeufers von
brindisi
– l'umbrellaru brindisinu, eigentlich –
dessen geschaeftsidee schaendlich
geklaut von einem, der geschichten
beruflich an die leute brachte und
damit auch die geschichte des regen
schirmverkaufers von brindisi
– l'umbrellaru brindisinu, eigentlich –
welcher letzterer sich nie im leben
erdreist haette, ueber seinen regen
schirmverleih in brindisi auch nur
eine zeile zu verfassen. zumal die
geschaefte, anders als die geschichten,
nicht sonderlich gut gingen. so nun
hat sich der geschichtenverkaeufer, da
es in b schnee regnete, aus des
regenschirmverkaeufers vermoegen
flugs einen regenschirm erstanden
fuer vierneunundneunzich. welt
die b-protokolle #77
Passagen
Elegia friulana. Mal
d'America. Und retour.
(Vorankündigung eines textes als einer reise)
Habla un poco más fuerte, porque ya me estoy
poniendo más sordo que Buñuel y más ciego que Borges, que es
la condición ideal para un cineasta: ciego y sordo. (1)
Wo die Alpen gerade noch
auszumachen und das Mittelmeer eben schon zu erahnen ist, in
diesem Zwischenbereich, diesem NichtMehrDasEine und
NochNichtDasAndere, liegt die Birri-Mühle. Il mulino Birri.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts an die Roggia Brentana
gebaut, einen Kanal, der um 1760 in die Trasse der von
Aquileia nach Kärnten führenden Via Iulia Augusta gegraben
wurde.
Es ist flach, das Land hier, und die Wasser fließen
immer gemächlicher - bis auf den Tag, an dem sie reißend
übergehen so weit das Auge reicht, natürlich - in diesem
Teil Friúlis, der, seit es den Giro d'Italia gibt,
rennradtechnisch als reine Überführungszone (2) gilt,
Atemholen für die nördlich gelegenen großen Bergetappen, die
so gern »mörderisch« genannt werden; in diesem Friûl
zwischen mare und monti, in dieser »zona di confini«, wie
Fernando Birri im Gespäch mit Fernando Orso sagt, liegt die
zweitausend-Einwohner-Gemeinde Sante Marie la Lungje. Lungje
wiederum leitet sich wohl ursprünglich aus dem Slowenischen
lóka für Au ab, und liegt so gesehen irgendwo zwischen Ost
und West.
(...)
Pasolini, sui cunfíns, über die Grenzen, an den
Grenzen:
Il soreli scur di fun
sot li branchis dai moràrs
al ti brusa e sui cunfíns
tu i ti ciantis, sòul, i muàrs.
(...)
(1)
Fernando
Birri in: Adolfo Colombres (Hrsg.): Cine, antropología y
colonialismo. (2ª edición amp). Ediciones Del Sol, Buenos
Aires, 2005
(2) »Delle tappe come questa, che gli intenditori
definiscono ‚di trasferimento‘, si suol dire che non hanno
storia.« »Von Etappen wie dieser, die Kenner als
'Überführungsetappen' bezeichnen, sagt man gemeinhin, daß
sie keine Geschichte erzählen.« Vasco Pratolini über die 17.
Etappe (31. 5., Jesolo - Trieste) des Giro d'Italia 1955.
Der Giro 2009 fuhr die selbe Strecke ab. In: Vasco
Pratolini. Al Giro d'Italia. Casa editrice Otto/Novecento.
Milano 2010
Goldfishs einundfuenfzigste
reise um die halbe welt
Der tag ging auf
der tag ging unter
und hinter jedem
neuen alten tag
lag meisenmunter
einandrer. dann klang
: Παλιό τραγούδι
και νέα μελωδία
Und alte melodey
und neues lied
Gesang, sagt goldfish
haelt sich tagelang
Fish swim - Worauf man
bei goldfishs-recherchen so trifft:
(auch so reimt es sich : respekt)
Fish swim
Birds fly
Daddies yell
Mamas cry
Old men
Sit and think
I drink
Rezitiert by Mr D in TTRH : >>> anhoern
Original by Mary Gauthier. Drag Queens in Limousines. 1999
hier: http://tinyurl.com/6fljhr7
Soeben erschienen:
Inga Hosp, Almut Schüz,
Zeno Braitenberg (Hrsg.): Tentakeln
des Geistes. Begegnungen mit Valentin Braitenberg.
Raetia Verlag.
darin
L‘uomo
delle
macchinette
(für Valentin Braitenberg)
Sie nannten ihn also, seit Jahren: L‘uomo delle
macchinette. Anfänglich hatte er sich darüber noch erregen
können, durch Mund und Nase geschnaubt und dabei den Kopf
geschüttelt. Bis er begriffen hatte, daß es einzig dieses
uomo delle macchinette, dieses grobe Mißverständnis war, das
es ihm weiterhin erlaubte, in der Halle von Roma Stazione
Termini, nun: seinen Studien nachzugehen. Tagaus, tagein. (...)
Persen
Era una brutta storia. In
realtà le storie erano due. Erano state. Ma così come
spesso accade con le storie, queste hanno la
caratteristica, l’impulso, se si vuole, di trasformarsi
incontrandosi. Si attorcigliano, vorticano, si
intrecciano. Cosicché alla fine è diventata veramente
una brutta storia, quella che è successa. Per questo,
quando era ormai accaduto quello che è accaduto, così
come nella vita, essa è doppiamente passata e finita.
Non averci mai a che fare con le storie. Le storie, lo
stesso se brutte o belle, al contrario che nel resto
della vita, non finiscono mai, ed alla fine non hanno
una fine. E questo è bello. Anche nelle brutte storie.
Come questa. Finché vengono scritte.
E adesso gli aveva fatto arrivare una
cartolina sulla quale, poiché per mesi interi l’aveva
seguita nel suo viaggio, c’erano tre indirizzi diversi, due
dei quali barrati, una veduta un po’ sbiadita del porto di
Livorno visto dalla Fortezza Vecchia, con le parole:
Fratello, dove ti trovi adesso? O brother, where art thu? Nessun
intestatario, nessun saluto. Nessuna data, nessun mittente.
Eppure, naturalmente, sapeva da chi arrivava la cartolina. E
annotò su un suo foglio a lettere di piombo: e adesso?
Oh Fratello, queste
erano state le prime e le ultime due parole, che l’altro,
che suo fratello non era, gli aveva dette, ma anche allora
niente di più che queste due parole.
(...)
(Tradotto da Aldo Mazza
e Dominikus Andergassen. In: Ad alta voce. Edizioni Alpha
& Beta, 2011)
segue qui: >>>
Lanthaler: un
racconto sullo spettro della follia
(...) L'autore di «Persen» è bolzanino di nascita, ma vive
da più di venticinque anni a Berlino. È autore originale ed
estroso, di non facile comprensione nella struttura delle
sue opere più che nel lessico, a cui piace giocare con le
storie ed intrecciarle. «Persen» è la storia della vita
solitaria di un ragazzo, il cui unico forte legame è quello
con il fratellastro Tschonnie Tschenett marinaio giramondo
con il quale ogni tanto si ricongiunge. Sullo sfondo il tema
della follia, della paura di finire in un manicomio, siamo a
Pergine («Persen» in italiano è Pergine) negli anni '80 e
l'eco della vecchia struttura psichiatrica esiste
ancora. (...)
Alto Adige,
27.02.2011
§ 90 Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland
Verunglimpfung des
Bundespräsidenten
(1) Wer öffentlich, in
einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§
11 Abs. 3) den Bundespräsidenten verunglimpft, wird mit
Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren
bestraft.
(2) In minder
schweren Fällen kann das Gericht die Strafe nach seinem
Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2), wenn nicht die
Voraussetzungen des § 188 erfüllt sind.
(3) Die Strafe
ist Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren,
wenn die Tat eine Verleumdung (§ 187) ist oder wenn der
Täter sich durch die Tat absichtlich für Bestrebungen
gegen den Bestand der Bundesrepublik Deutschland oder
gegen Verfassungsgrundsätze einsetzt.
(4) Die Tat wird
nur mit Ermächtigung des Bundespräsidenten verfolgt.
...
Kleiner tipp an den
beraterstab des bundespraesers:
Die verunglimpfungen finden sich bei
bedarf
hier >>> und hier
>>> usw usf (linkklick meinerseits hiermit
ermaechtigt) ;
... und was da rechts oben in der toten banderole steht ist
zum einen italienisch und zum anderen sueditalienisch : und
uebertraegt sich, korrekt, so ins deutsche: "und jetzt zeig
mich an, du gehoernter schluffi"
Zustaendig waere dann die Staatsschutzkammer des
Landgerichtes, hoho!
Die verhandelt ansonsten sowas:
(1) Bei den
Landgerichten, in deren Bezirk ein Oberlandesgericht
seinen Sitz hat, ist eine Strafkammer für den Bezirk
dieses Oberlandesgerichts als erkennendes Gericht des
ersten Rechtszuges zuständig für Straftaten
1.
des Friedensverrats in den Fällen des § 80a des
Strafgesetzbuches,
2.
der Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates in den
Fällen der §§ 84 bis 86, 87 bis 90, 90a Abs. 3 und des §
90b des Strafgesetzbuches,
3.
der Gefährdung der Landesverteidigung in den Fällen der §§
109d bis 109g des Strafgesetzbuches,
4.
der Zuwiderhandlung gegen ein Vereinigungsverbot in den
Fällen des § 129, auch in Verbindung mit 129b Abs. 1, des
Strafgesetzbuches und des § 20 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 4
des Vereinsgesetzes; dies gilt nicht, wenn dieselbe
Handlung eine Straftat nach dem Betäubungsmittelgesetz
darstellt,
5.
der Verschleppung (§ 234a des Strafgesetzbuches) und
6.
der politischen Verdächtigung (§ 241a des
Strafgesetzbuches).
Vi perdete
cinquant'
anni italiani
Fedele Conte Mamai
Bombolo e l'anguilla
Babà, baccalà, bresaola
e bottarga
Per colpa del vostro
editore di fiducia
Il Delta
Romanzo
2012 : das faengt ja gut an :
Hoeren Sie auf
freirad : 12 goldfishene halbweltreisen vom 12erturm
Aus 12 goldfishen
entstanden 2009 ebensoviele kleine
klangstuecke. tagelang strahlten sie, eine lyrichthysche
klanginstallation, von einem turm ab, der der 12erturm
genannt wird.
Jetzt, puenktlich zu beginn des 12erjahres, strahlt freirad
sie aus.
Zu hören auf FREIRAD,
in den ersten beiden Jännerwochen:
von Montag bis Samstag: 02.-07.01. und 09.-14.01. täglich
kurz vor 9 – um 08:56 Uhr und die Wiederholung am selben Tag
von 12:00-12:04 Uhr.
Als Webradio: hier:
http://www.freirad.at/FlashPlayer.html
Enjoy. Und dank an die freirad macherInnen
Black
as
night, sweet as love, hot as hell
EXTRACT FROM NAPULE BY
KURT LANTHALER
TRANSLATED BY NÓRA BUTLER
»No« says Ciro. There is a decisiveness to
this no that makes
me sit up and listen.
I can see it for myself, of course:
the caffè in this
particular establishment isn’t what it might be. Hotel
coffee, no more no less. But this morning Ciro seems to know
no tolerance and instructs the night porter-cum-breakfast
waiter to order us four caffè
from the café on the Piazza Carità and furthermore, mi raccomando, they had
better arrive hot, properly hot, e normali. Normal.
I know that stretch by now and can
clearly picture the bustling crowds on the Via Toledo. No
easy task. The café’s messenger boy will have some job
running over here with his tray.
My night porter/waiter goes along with
this: either he knows o’prufessore
or he knows of him. Or else the latter’s grim charisma is
enough to convince him, for there is a greyness to
Ciro’s face that is entirely new this morning.
And so I wait. Someone will surely explain to me the
meaning behind this uncommon morning excitement and the
emotional state of my two companions. Ciro, however, is only
just getting started.
»Perché,«
he says, »because we have reached the point, alas, where you
have to be so bloody careful with Neapolitan coffee sellers.
It’s a disgrace. Se venne
Napule pe nu soldo e nun ce sta ‘o soldo. Naples is
being sold down the river. Assuming that anyone would buy
her, which they probably wouldn’t.« Still he makes no move
to enlighten me.
Right, I think, it’s clearly got
nothing to do with me then. Perhaps the pair of them
suffered some kind of simultaneous prostate attack
last night. It can happen. Apparently.
»… I’ve been on the hunt for a stronger
word than disgrace
for a while now. There are days when I mull over words from
morning till noon, from noon till dusk. And yet I always
come back to the same one: vergogna. Disgrace.«
»Totò leans back in his plastic chair. It is difficult
to make out whether he is nodding or rocking.
He says nothing so I say nothing either.
»The disgrace,« says Ciro, »the disgrace
is that in order to get a good old-fashioned Neapolitan caffè you now have to
ask or should I say practically beg for a caffè normale. What the
hell is that? As if you should be ashamed of the fact that
you don’t particularly want to drink that other stuff, that
blatant American imposition, sweetened with Nutella or
whatever other muck it is that they mix into it.«
Ciro, I think, what’s wrong with you? I for one would
be first up to give my life for a properly made cup of
coffee, but today, now, here? And with such vehemence?
Tell me that something else is going
on here.
But Ciro won’t oblige me, continuing instead to gripe
about the treachery and heartlessness of the modern-day
coffee roaster*. He swears vigorously. It’s all a bit loud.
I sit it out. Totò twiddles his
thumbs. He is in on this, I’ve figured that out already. I
have also figured that these two gentlemen, for whatever
reason, are going to wait for their coffee to arrive before
they put me in the picture. A sailor’s agony. A lorry
driver’s flashing lights. Kicking the bleary-eyed.
Something like that.
Sometimes the rules of the game are stupid but you
choose to observe them anyway. Irrespective of the game,
rules are rules. I console myself with this. Time passes.
And so forth.
»And …« says
Ciro, »Never have I had to wait so long on a caffè as I have today.
These messenger runners just don’t seem to know what running
means anymore.«
Finally it clicks. Ciro is in filthy
humour. For as long as I’ve known him he has never worried
about being in hurry.
Ciro scratches his head, Totò rocks
back and forth.
I start to work things out. There
are three of us but Ciro has ordered four cups of coffee:
who’s missing? And hasn’t the conference already started?
Why is the sun shining as if tomorrow were ferragosto, the
fifteenth of August? In the middle of January? What can have
happened last night to have turned the world upside down
like this?
»Eccoci qua.«
Here we are. My night porter/waiter
insists on personally escorting the messenger boy to the
terrace, serving us the caffè
from the tray as if just drawn from his very own
machine. And so it is him that Ciro pays, generously,
with a few Euro included as a tip, leaving me wondering
whether he just wants to get rid of the pair of them or
whether in fact he has suddenly cheered up this morning. The
messenger and my night porter/waiter instantly vanish to
divide out the money in a dark corner somewhere, unwilling
to treat us to the remainder of the spectacle. I strain my
ears in their direction: not a sound to be heard, seasoned
professionals both.
»E insomma,«
says Ciro, »può andare,
that’ll do.« He really is being ungracious today. The caffè
has hardly suffered at all on its way down the Via Toledo,
the runner really must have run it. Which is more than could
have been expected of him.
Ciro looks into his cup, Totò looks
into his cup: they are reading the coffee grounds. I hold
back. I don’t want to hear it. But I will.
*
But Ciro won’t oblige me, continuing instead to gripe about
the treachery and heartlessness of modern-day coffee
roasters.
I may be hopelessly old-fashioned and stubborn to the point
of incapacitation but they’ll never get me to buy into these
perversions; it amazes me, in fact, that they’ve even sprung
up in Naples at all. Milan and Trieste is one thing: if
those Austrians want to drink their damn ciofèca then let them.
But it is the fact that the cafés of this city have now
started extolling the virtues of these monstrosities that
really upsets me. The names they come up with are as
tasteless as they are inventive: Caffè Vesuvio (with cream and chocolate
chips), Caffè nocciolato
(with hazelnut cream) or cioccolattato
(with chocolate cream), Caffè
Brasiliano,
Viennese, Irlandese, Veneziano. There are only
three or four cafés left that I know of that are resisting
this unspeakable trend and protecting their baristi from the
ignominy of having to faff about with creams and foams and
bits and bobs as if they were in a bloody nursery. A good
coffee should be exactly as it is described by Mikhail
Bakunin, not a native Neapolitan exactly, but one who
clearly learned something from his time in Italy (1864-67)
working on his Anarchist theories. Black as night, sweet as love, hot as hell is how
coffee should be he said, to which I would add:
like the chasm of the soul itself. Incidentally, the only
thing left to the likes of us to defend ourselves against
the joints selling these new-fangled abominations are the
words of the playwright Courteline: man would sooner change his
religion than his coffee. All is not lost, not yet.
I can still discuss with my barista whether to use seven grammes of
powder or eight, whether to opt for Robusta or Arabica or a mixture of
the two, how much coarser he should grind his beans in rainy
weather, whether he should adjust his machine to seventeen
bars of pressure or to eighteen, whether he should brew the
coffee for 25 seconds or for 29, whether he take into
account the concerns of ladies worried about their lips and
their lipsticks and refrain from serving cups that are quite
so boiling hot. The Palermans might like to drink their
glass of water afterwards but I drink it as I have always
drunk it – beforehand.
And if, says Ciro, if all else fails
and Starbucks cafés continue to mushroom across the face of
the earth with their own particular brand of tastelessness,
if they proudly proclaim to be bringing their
same-tasting (that is to say non-tasting) coffee to people
in their 5140 branches in 24 countries, if they threaten,
worst of all, to try to teach coffee to the Greeks ( they
appear already to have succeeded in this country) then there
is but one last resort: I shall reach for my own humble
espresso pot. For here I favour the words of the great
Eduardo de Filippo: Io,
per esempio, a tutto riuncerei, tranne a questa tazzina di
caffè, presa tranquillamente qua, fuori al balcone, dopo
quell’oretta di sonno che uno si è fatto dopo mangiato. E
me lo devo fare io stesso, con le mie mani. I, for
example, can happily go without many things, but not without
this cup of coffee, taken quietly out on the balcony after
the hour’s nap granted to oneself after eating. And I must
make it myself, with my own hands.
That’s easily explained, says
Angela, this business of wanting to make it yourself. You
men just don’t seem to want to let go of the privilege of
grabbing something iron at least twice a day in the hope of
warding off the evil eye…
Transkript der Weihnachtsrede des Bundespräsidenten
(gemaesz der TV-Aufzeichnung am 21.12.2011)
"Liebe Mitbürgerinnen und
Mitbürger,
Sie sitzen vermutlich gerade im Kreise Ihrer Lieben,
der Tannenbaum ist geschmückt, die Lichter brennen. Die
Kinder warten gespannt auf ihre Geschenke. Und mir hat man
unlängst (>>>)
freundlicherweise geraten, 'einfach mal die Klappe zu
halten'. Ich wünschen Ihnen allen also noch einen schönen
Abend."
(na : klappt doch.
herzlichen dank dem aufmerksamen leser dieser seite fuer
die zusendung des transkriptes)
Ein Wiener Termin gefaellig? Urauffuehrung
Weihnachtskonzert des Ensemble Wiener Collage
"Alle zwei Jahre lädt das Arnold Schönberg Center zum
inzwischen traditionellen Ensemble Wiener Collage
Weihnachtskonzert: was aber auf dem Programm steht ist nicht
einfach ein Konzert, sondern vielmehr eine regiebetreute
Reise durch die ungeahnten Möglichkeiten der Weihnacht,
wobei auch die Geschmackssinne im anschließenden Buffet auf
ihre Kosten kommen sollen. Neben dem Fixpunkt
“Weihnachtsmusik” von Arnold Schönberg und der
“Wintersonnenwende-4” von Ramon Lazkano darf man dieses Mal,
am 19. Dezember, neugierig sein auf Uraufführungen von Petra
Bachratá, Herbert Grassl, Dietmar Hellmich, Rudolf
Jungwirth, Manuela Kerer, Ludmila Samodaieva und Wolfgang
Seierl."
Manuela Kerer: zu singen (UA)
für Bass, Sprecherin, 2 Violinen, Cello, Klavier,
Akkordeon und Klarinette.
Nach einem Text von Kurt Lanthaler
zu singen
(aus den
b-protokollen : schnee)
|
|
|
|
|
Alberi
che cadevono
com' era caduta
la neve : di notte
|
Und baeume, die fielen
wie schnee gefallen
war : des nachts
|
|
|
die b-protokolle
/ #2
|
Am schnee lags nicht. es
lag im
schnee : ein
lachendes gesicht. mehr
nicht. so lasz es
liegen. und lasz
federn. fliegen
|
|
|
|
die b-protokolle
/ #3
|
(
swar kein tachnich
sich auf reis zu gebn
: jezz, dada schnee
plattueberfrorn unn
eisgeworrn die
altn fallen lecht
)
|
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|
|
die b-protokolle
/ #4
|
Es bleibt ja, wenns so schneit,
nur eins :
schneemann oder reim. ich reims
Ein schneemann waer zum beispiel jetzt
stuend er am falschen gleis, zerfetzt
Son reim aber, das kann man sehn
bleibt ewig stehn
|
|
|
die b-protokolle
/ #5
|
Und
baeume, die fielen
wie schnee gefallen
war : des nachts |
Alberi che cadevono com' era caduta
la neve : di notte
|
|
Ensemble Wiener Collage im
Arnold Schönberg Center
Montag, 19. Dezember 2011,
19:30
... 13 ... 12 ...
11... And still counting.
Wir hatten hier ja bereits, in unverdaechtigen
zeiten, gelegenheit, ihn als das zu benennen, was er ist :
ein arschloch.
Und hiermit geendet :
"He!, bundespraesident : ganz
ohnverlaub, Sie sind ein arschloch. Einfach mal die klappe
halten. und appanasche schnappen. fuer den rest des
kuemmerlichen lebens."
Nun ist es quasiamtlich raus : Die appanasche scheint ihm
nicht zu reichen, dem bundespraesidenten Wulff.
Also laeszt er sichs reinstecken. von finanzhaien und
schrottjuwelenhaendlern. und, parlamentarisch dazu
nachgefragt, bequemt sich das W. einer falschaussage und
luege.
(die es, m.e. und anders als die dt. presse das z.zt.
schreibt, auch streng formaljuridisch ist : einfachmal mal
nachsehen : die w.'schen monatlichen zinszahlungen zum
"privatkredit" muessen - per forza - in die anlage KAP der
einkommensteuererklaerung des kreditgebers aufgenommen
werden : wenn das nicht der deutliche beleg eines
geschaeftes ist.)
Das bundesarschloch, dessen amtssitz einen kurzen
spaziergang von meinem finanzamt entfernt liegt, mit dessen,
also meiner, hilfe Wulffens lustwandeln durch die welt
gerade (basis)finanziert wird (die extras uebernehmen in die
schweiz steuergefluechtete), das bundesarschloch ist, ueber
selbiges hinaus, also nicht nur ein dauerdummschaetzer,
sondern auch noch geldgeil und ein luegner. (zudem wohl
strafrechtlich belangbar.)
Und das hier hat der Wuff
sommers vor jungen menschen (und nobelpreistraegern; nur
zweitere - eh klar - tauchen im datei-titel der
bundespraesidialamtsseitig erstellten redenpdf auf) zu
lindau ausgeschieden :
"Das Versagen von Eliten bedroht langfristig den
Zusammenhalt in der Gemeinschaft, in der Gesellschaft. Wer
sich zur Elite zählt und Verantwortung trägt, darf sich eben
auch nicht in eine eigene abgehobene Parallelwelt
verabschieden."
Sprachigkeit
Zur poetik. ein teilaspekt
als kaempfer & impost
Literatur ist: geschichten erzaehlen. (es gab es literatur,
lang bevor es schrift gab.) und geschichten erzaehlen – von
roman bis lyrik – sich ueber die sprachen. sprachen ergeben
orte. fremde sprachen fremde orte. und orte menschen. und
menschen geschichten. und fremde sprachen fremde orte fremde
menschen fremde geschichten. das ganze dann : sprachigkeit.
(notiz, bei
umordnungsarbeiten wieder an die oberflaeche getreten)
Sparare ...
... Swarovski con le fionde
(detto italiano)
...
Henning Meyer, London School of Economics
zu den Folgen der heutigen londoner EU-Entscheidungen:
«Die schottische Regierung will ein Referendum
über Schottlands Unabhängigkeit abhalten. Mittelfristig will
Schottland zur EU und auch den Euro einführen. Das könnte
zum Bruch des Vereinigten Königreichs führen.»
Na, das wird doch noch was.
Quelle: Interview in Tagesanzeiger.ch
Es ist dem Leopold
das Gold nicht hold, sang
Herr Thalfär den alten Schlager vor sich hin. Und wußte, daß
es ihm, und keiner wußte davon, ganz anders ging.
Er hatte sich, vor Jahren bereits, lang vor dem
hysterischen Boom der Gurus des Goldes, ebensolchenes in den
Unterschenkel implantieren lassen; von einem verschwiegenen
Bukarester Chirurgen. Und zwar dermaßen, daß ...
Neues, in sachen goldfish
Goldfishs reisen um die halbe welt
50 gedichte zuzueglich eines nachschlags
und eines essays
Gebunden mit schutzumschlag
ISBN 978-3-85218-734-1, EUR 14,90.-
Haymon Verlag
lieferbar
Brief vom kleinen
wannsee
Ach! es beruechten mir leute
sie haetten den fish in haenden
Ich meinereins kann mich grad
nur an kleistens grab wenden
Nur Deutschland ist
sicher, alles andere geht unter
(titelt Die Welt heut)
:
Tatsaechlich, der p u r e
horror : die vorstellung, m i t Schland unterzugehn.
ich geh schon mal vor. kommtmir blosz nich nach, wa!
notizen zu
einem glossar zu einem roman.
der roman : noch zuend zu schreiben.
also weiter : Aπ' τα σύνορα
Per moi. Kurz vor halb
acht
Was ist das, was
mich traurich macht
kurz vor halb acht
: das ueberlebte leben?
Ich bittSie. hat
sich so ergeben
War nie geplant, und
isses weiter nicht
Der rest chronistenpflicht
Per enne. post nach b.
Es liegt ein bein
fuer sich allein
und sagt: ich moecht
mal wieder wandern
Da meldet sich ein
zweites bein
und sacht: ach
frag n andern
mir ist heut mehr
nach tanzen
und den blasz
blauen pomeranzen
Mit blau, so sagt
das erste bein, mit blau
da koennt ich dienen
Und mo. und schokobienen
Oh du!, so sagt das zweite bein
verfuehrer du. was fuer ein
auftritt wird das werden
hier auf dieser schraegen erden
Nichts Neues. In
Sachen. Goldfish, Goldfish. Zieht seine Kreise. Leise.
Und, wer weisz wieso?, : gerade laufen hier
jede menge Goldfishe auf.
fuer heut der eine.
(fuer den winter wird
heftige proliferation erwartet.)
stand by.
Aπ' τα σύνορα
Laeuft zur zeit noch unter
dem streng geheimen projekttitel : Odessa.
Man koennt auch sagen : der alte Kavafis hat beschlossen,
dann doch n paar schritte zu fusz zu gehen. an die sínora.
He!, bundespraesident : ganz ohnverlaub, Sie sind ein
arschloch.
einfach mal die klappe halten.
Nachtrag vom 02/09/11 zu
Lieber Herr Bundespräsident : Mit verlaub, Sie
sind ein arschloch.
zu lesen unter dem eintrag vom 24/08/11 >>>
Das laeszt man sich natuerlich gern gefallen:
Italien freibeutend retten
fotozusendung eines lesers, wiener buchhandlung
falls Sie weitere dermaszen erfreuliche kombinationen
entdecken : her damit
unerfreuliches behalten Siebitte fuer sich
Lieber Herr
Bundespräsident : Mit verlaub, Sie sind ein arschloch.
einfach mal die klappe
halten.
E sta canzone è dedicata a quella gente
ca parra parra e un
ci ‘nni futti niente
Ελλάδα brennt. so sind
gedichte, die hier liegen,
ploetzlich : obsolet. was
schreiben also, wenn das
geschriebne laengst
schon ueberschriebn?
Ἐλέου. Αἰδοῦς, Φήμης, καὶ
Ὁρμῆς.
Erbarmen. Ehrfurcht, guter Ruf, und Eifer.
Misericordia. Verecondia, Fama, ed Impeto.
Goldfish,
Goldfish
Und, wer weisz wieso?, : gerade laufen hier
jede menge Goldfishe auf. fuer heut der eine.
(fuer den winter wird heftige proliferation erwartet.)
stand by.
Goldfishs segsunreichste
reise um die halbe welt
Es ist am morgen nie ein vogel hoch geflogen
(das waer nur ueble nachrede, wenn ueberhaupt)
So denkt sich Goldfish, und
er denkt sich : morgenstund
ich sach mal : goldimmund
: damit, da gehnsmer bitte weiter
Die besten voegel fliegen morgens nur
knapp uebern boden (innen bogen)
Falls sie denn fliegen. der rest sitzt
klamm am ast. und spielt fantast
So ist im leben alles bestens eingericht
sagt Goldfish. Und sagt : wieso (auch) nicht
Anlaeszlich der "Giornata Nazionale del
Sacrificio
del Lavoro Italiano
all’Estero" sowie ferragosto
Herr Thalfär lachte
auf. Er, der in einem nur wirklich Interessierten
bekannten Kellerlokal in der Silbergasse einen sehr kleinen
Laden in Im&Export noch sehr viel kleinerer
elektronischer Geräte betrieb (für die andere meist den
Kammerjäger rufen), war seit geraumer Zeit in Gold
investiert.
Da waren ein Prämolar und zwei Molare, gesamt also drei
Backenzähne, ein massiver Gehstockknauf (samt
Messingüberzug: die Welt ist im Zweifelsfall schlecht) sowie
ein bei Bedarf und entsprechend kaltem Willen mit
einfachstem Werkzeug schnell freilegbares
250-Gramm-Implantat im Unterschenkel. (...)
L'uomo delle macchinette
Valentin Braitenberg zum Geburtstag
Sie nannten ihn also, seit
Jahren: L'uomo delle macchinette. Anfänglich hatte er sich
darüber noch erregen können, durch Mund und Nase geschnaubt
und dabei den Kopf geschüttelt. Bis er begriffen hatte, daß
es einzig dieses L'uomo delle macchinette, dieses grobe
Mißverständnis war, das es ihm weiterhin erlaubte, in der
Halle von Roma Stazione Termini, nun : seinen Studien
nachzugehen. Tagaus, tagein.
(...)
Erscheint im Herbst
Andrer Verlach, andre Sach, aber:
Erscheint auch im Herbst, ist grad im Druck:
Egnatía Odós
XIII. Δεκατρία
Also hammse mir nach Griechen
land geschickt. Στο ’πα και στο
ξαναλέω / στο γιαλό μην κατεβείς /
Ο γιαλός κάνει φουρτούνα / και σε
πάρει και διαβείς. Dalaras
Schoen und gut, sagte
das Gegen
ueber, nur: Wenn ich die Griechen
schon nicht verstehe, wieso sollte
ich dann Griechisch beherrschen?
(...)
Erscheint im Herbst, ist grad im Druck:
Egnatía Odós
XII. Δόδεκα
E sta canzone è dedicata a quella gente
ca parra parra e un ci ‘nni
futti niente
Ellada brennt. und mir
hier hauens die fassade
presslufthammern raus
Was, Ελλάδα, in Deinem
falle wiedrum luxus waer
(...)
Tschiggfrey
(ein starker Qualmer), der sich sein Leben lang, das
grad mal eben halbjahrhunderlich, Tschiggfrey - ein wenig
kurzatmig allerdings bereits - hatte sich seinen Namen nie
klargemacht.
Er hieß so, seit er zur Welt gekommen war, sein Vater
ebenso, sein Großvater.
Großvater war Pfeifendeckel des k. u. k.-Feldkaplans am
Col di Lana gewesen und hatte deswegen die grandiose
Sprengung des Berges ...
Lesen Sie, falls Sie je
jaeh uebern Brenner fahren sollten,
in einer lyrischen installation dieses hier, und zwar dorten,
und lesen Sie weiter, an 24 stufen:
Es sind seit je die
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
...
usw usf
Wo? ich sag mal : Rosen.
so n biszcken kriminalistisches gespuer sollt schon sein.
einiges passiert.
einiges gelesen. einiges geschrieben.
: n paar nachtraege also:
Η χουντα
Η χουντα δεν τελειωσε το '73
/ Die Junta ist 1973 gar nicht zu ende gegangen
Kleine denkaufgabe, fuers erste:
redaktionell : einiges los hier (das uebliche eben: arbeit,
und die unfaehigkeit dazu, auch. sowie das andere) : und
nachdem diese seite kein netzlogbuch ist - noch je war, jaeh
wahr - , sondern eben immer (nur) eine eher sporadisch,
fragmentarische uebernahme aus dem ARBB (dem ARBeitsBuch) :
dauert es noch, das mit dem nachtragen, der fragmente ende
2010 bis dato. kommt aber. noch. (dank fuer interesse wie
gelassenheit : ans p.t. publikum.) zudem ists eh, das
nachtragen, ein- wie austragen, meist kaum an konkrete daten
gebunden; also auch im nachgang, wenn ueberhaupt, lesbar)
! in mona : 57% : 94% !
dazu ein splendides beispiel von regimepresse
Soeben erschienen
Der Tote im Fels
Ein Tschonnie-Tschenett-Roman
Vom Autor vollständig neu durchgesehene,
überarbeitete und erweiterte Taschenbuchausgabe
Mit einem aktualisierten Glossar
Haymon Tb, 2011. 294 Seiten, 9,95 Euro
Vor die Wahl wie an die Wand
gestellt, Arzt zu werden
oder krank, hatte sich Thalfär bereits vor geraumer Zeit für
zweiteres entschieden. Und bis dato war die Rechnung
aufgegangen. Er war, zumindest wissentlich, noch keinem Arzt
begegnet. Was in ersterem Falle, so viel war klar,
unausweichlich geblieben wäre - und spräche man alleine von
dem Spiegel im Bade.
Als Sturzgeburt hatte er Facharzt für Entbindung wie
Hebamme (auch Ärztegleiche zählen als Ärzte; das schloß im
Extremfall selbst Heizungstechniker wie Automechaniker ein)
elegant umschifft, und war ...
aus der reihe / dalla
serie : o(li)ggetti :
o(log)getto #8. Redesigning The Signs. Museion.
Holz auf Stahlbeton /
AluDibond 220 x 135 / ÜberwachungsVideo HD, 02'35''
Preise auf Anfrage
Live im Luxus (zu Berlin, nur heute, inna
Belforter)
Dem
leichtmatrosen
Es ist dem leichtmatrosen leicht
sich schwer daneben zu benehm
Viel schwerer aber faellt es ihm
mit diesem leicht zu lebn
Denn es ist so:
Von schwermatrosen hoert man nie
es scheint sie nicht zu geben
Als floesse leichtoel in den bauch
– und nicht das schwere, wie es brauch
als bunker c – der stampfenden giganten
die wasserkuehen gleich und elefantentanten
durchs weltmeer ziehn, bis sie denn untergehn
Goldfishs fuffzichste reise um die halbe welt
An einem tach wie einem andern
wollt Goldfish wieda weita wandern
Bewegte sich per floss und schlach
ueber die see bis nach Pot Lach
Und dockte an, und hockte nieder
und streckte die gereisten glieder
Und kruemelt krill sich aus dem bart
und brummelt : jedem seine art
des wahnsinns. fette beute
wird das wieda, heute, drum:
Falscha fuffzcha, wirf mal meer her
von dem zeuchs! grusz. buckelwal von jeher
Strage di piazza della Loggia, dopo 36 anni tutti assolti
i 5 imputati
I giudici della Corte d'assise hanno deliberato dopo
una settimana di camera di consiglio. Il processo per
l'attentato del 1974 in cui morirono 8 persone e 104
rimasero ferite è durato quasi due anni, con 166 udienze. La
sentenza in base all'articolo 530, insufficienza di prove.
Per la strage di piazza della Loggia nessuno è mai
stato condannato definitivamente, nonostante diversi
processi.
Das Schöne aber
an der Sache ist: Schön ist daran so gut wie gar
nichts. Auf den ersten Blick nicht, auf den zweiten noch
weniger, und, gäbe es so etwas wie den Letzten Blick ...
Nun, wir wollten ihn nicht wirklich tun. Auf das Schöne
schon gar nicht, ich bitt'Sie. Also, was ist: Kaufen Sie?«
Goldfishs neununsawansigste reise um die halbe welt
Goldfish, unvergleisterweise
sasz am strand und sachte
sacht er: sach mal sachen, ich
glaubich willma wieda lachen
Mir ist, mir waer nach kuddelmuddel
im gedaerm, nach sich vor lachen
krause kringelndem gekrill
vanilleeis und appelstruddel
Mir ist, als waers jetzt zeit, mal wieder
ernstzumachen mit den lachensachen
Goldfish lacht und lachte lueftern
von floss bis kopp, mit bauch und hueftern
091110
Wozu ein Buch verfassen?
Weidagehts : Heavy Ion
Collisions
Technical stop
Wie die Zeit vergeht.
Passa(il)tempo.
Meldung. Eben
reingekommen.
BRESCIA. Piazza della Loggia: chiesti 4 ergastoli
Per la strage del 1974 i pm chiedono il carcere a vita per
Delfo Zorzi, Carlo Maria Maggi, Francesco Delfino e Maurizio
Tramonte.
Il manganello (o sfollagente)
Scontri a Terzigno, cinque arresti: "Noi col
rosario, voi coi manganelli"
./.
Da Roma intanto, il capo della polizia, Antonio Manganelli,
ribadisce: "Useremo anche la forza se necessario".
Kessels Chorta
Ein Gutes hat der neue Arbeitsplatz, von dem
ansonsten nur zu sagen ist, daß es ein Arbeitsplatz ist, und
neu ist daran auch nicht viel. Ein Gutes hat der neue
Arbeitsplatz auf jeden Fall: er kennt sich seitdem aus am
Flughafen. Und man kennt ihn.
Die Geschichte mit dem Elefanten
und der Elefant, um den es geht, war in
mehrfacher Hinsicht ein Unikat. Zum einen besaß der Elefant
keinen Namen. Was damit zusammenhängen mag, daß er unter der
Brücke hauste, jedem aus dem Weg ging, auf Fragen, der nach
dem Weg zur nächsten Tankstelle etwa, höchstens etwas
mürrisch mit dem Rüssel wackelte, und ansonsten tat, als
ginge ihn alles nichts an.
ferragosto. samt binaerem thermometer. termometro binario
hier
>>>
Apără-mă de găini, că de câini nu mă tem.
Tutres. Ein Stück
Tschenett als TraraTragödie
In nome del Popolo
Italiano. Anni sette.
Der Forza Italia-Mitbegruender, Berlusconiangestellte
und -freund sowie Senator der ital. Republik ist heute, in
zweiter Instanz, wegen Unterstützung der Mafia zu sieben
Jahren Haft verurteilt worden. Der bereits wegen
Steuerbetrug und Bilanzfälschung verurteilte Parlamentarier
war Chef von Berlusconis Werbeunternehmen Publitalia und
hatte 1994 bei Berlusconis Einstieg in die Politik in
wenigen Wochen die Partei Forza Italia
...
Endlich : laeuft der RSS-feed wieder : einigermaszen.
nur
zerschieszt die software, wieso immer, alles, was auch nur
minimalst auszerhalb der norm liegt : als da waeren :
umlaute, das sz, italienische akzente. und griechisches
schon gar. musz sich zur zeit, leider, damit gelebt werden;
da keine zeit fuer tiefergehende analysen. (doch, schon :
nur aber eben : fuer andere blosz)
Ogni tempo ha il suo fascismo
Ogni tempo ha il suo fascismo: se ne notano i
segni premonitori dovunque la concentrazione di potere nega
al cittadino la possibilità e la capacità di esprimere ed
attuare la sua volontà. A questo si arriva in molti modi,
non necessariamente col timore dell'intimidazione
poliziesca, ma anche ...
Vielleicht (notat)
Vielleicht sollt ich dann
doch noch ein paar jahre
leben : um mein werk
von miszverstaendnissen
zu befrein. nicht ein
verstaendnissen, nein
Vor runden notizen sitzen (IIX/III)
>>>
hier
Das waren noch Zeiten
"... so hat der Haymon-Verlag die Gunst der
Stunde genutzt und einen von Kurt Lanthalers Tschonnie
Tschenett Romanen wieder in die Läden gebracht, die
zwischenzeitlich bei Diogenes erfolgreich waren. 'Grobes
Foul', im
Original von 1993, hat nur indirekt mit Fußball zu tun, ist
aber immer noch eine große Freude.
...
Klar trägt Lanthaler dick auf, aber die Ironie ist
unverkennbar, Chandlers Marlowe wird hemdsärmelig
verwurstet. Dazu strotzt 'Grobes Foul' nur so von witzigen
Details: Jener römische Fußball-Star namens Paolo Canaccia,
der in Südtirol aufgrund eines Trainingslagers weilt,
berlinert, weil er bei der Hertha groß geworden ist. Das
waren noch Zeiten."
(Joachim Schneider. Badische Zeitung. 05.06.2010)
siehe auch >>>
und >>> und
>>>
Things should start to get interesting right about now
Bob Dylan. Mississippi. The
Bootleg Series, Vol. 8: Tell Tale Signs - Rare and
Unreleased 1989-2006 (Bonus Track Version)
(zusaetzlich zu dem, was eine trennlinie weiter unten steht,
- ist heute im italienischen senat ein gesetz durchgewunken
worden, das wir legge
bavaglio nennen. demnaechst ist das zitieren
abgehoerter telefonate verboten, bei strafen bis zu 300.000
euro.
unsereins wiederum behandelt sowas seit geraumen zeiten als
eigne (sub)textgattung. und mixt es sich : scubbydubbydoo :
in roman wie sonett. wohlauf also.)
(der song und sein text zudem, wie seit dezember schon, mir
lieb wegen seiner naehe zu tutres, dem schwemmland. siehe
dort. oder beim syphilitischen datendealer g***le, der
gerade das suchwort "oil spill" an die deltoiden (ich
versteh was von delten) dreckschweine von BP
verkauft hat. complimenti. that's not evil.)
Das Buch kam Anfang März in die Welt und auf den Markt.
Und schreibt sich seither fort.
Aus dem Glossar zu »Grobes Foul«. Haymon Tb 2010.
Aus gegebenem Anlasz.
S. 96 Falcone: tatsächlich, soviel wissen wir
inzwischen, gaben diese anonymen Briefe des corvo (ital.
Rabe, Krähe), die aus dem Herzen des italienischen
politischen Systems kamen, der Mafia das Signal: wir geben
Richter Falcone und Richter Borsellino zum Abschuß
frei. Dann wurden die beiden per Autobombe in die Luft
gejagt (19.7.1992, 23.5.1993).
Daß noch im Jahre 2010 ein Prozeß läuft, und nach länger
laufen wird, der politische Sympathisanten, wenn nicht
Mitauftraggeber dieser und anderer Bomben zu ermitteln
versucht: gehört zum Gang unserer, der italienischen
Geschichte.
(Auch, daß dabei Senatoren, Abgeordnete und
Ministerpräsidenten : auf der Liste stehen.)
An dieser Stelle sei dem Schriftsteller, dies eine Mal, eine
persönliche, wenn auch strikt an die Arbeit gebundene
Geschichte erlaubt:
Die Ursache der Odyssee kennt nur der Elefant
weiter: >>>
hier
Aus dem Arbeitsbuch zu
TUTRES. Ein Stück Tschenett
als Traratragödie
Schauspiel. Uraufführung Lana 09.07.2010
Tutres. Der Teig.
400 g roggenmehl
400 g weizenmehl
undsoweiter. >>>
hier
Ps: Ihnen wurde erzaehlt, Tutres wuerden
Tirtlen heiszen und seien eine typische spezialitaet aus
Tripstrill?
kolonialistischer quatsch. die dinger heiszen Tutres und
stammen aus dem Badiotischen. Dixit.
Vivo in un paese barbaro e incivile
Sandro Bondi. Ministro dei Beni e delle Attività Culturali.
Oggi. Dixit.
E noi allora?, guaglió?
Beccati questa, stronz di un bonz:
Και μερικοί έφθασαν απ’ τα σύνορα,
Και είπανε πως βάρβαροι πια δεν υπάρχουν.
Και τώρα τί θα γένουμε χωρίς βαρβάρους.
Οι άνθρωποι αυτοί ήσαν μια κάποια λύσις.
(Κωνσταντίνος Καβάφης)
(war damals, in
>>> Azzurro, dem roman, eines der
motive. dort, also online, auch das zitat. allerdings nur in
der griechischen fassung. wenn man, uebrigens, meines
italienischen kultusministers bondi statement von heute mit
dem meines staatssekretaers im innenministerium von gestern
(>>> hier)
: parallel verschaltet: kann einem schon ganz schoen
kotzich werden. es eruebrigt sich also, eines der gedichte
des ministers zu lesen. - doch: die gibts. (ein andermal))
Einige Leute sind von der
Grenze gekommen
und haben berichtet, es gebe sie nicht mehr, die
Barbaren.
Und nun, was sollen wir ohne Barbaren tun?
Diese Menschen waren immerhin eine Lösung.
(Konstantinos
Kavafis)
Σερα, μι σεντι? Sera, mi senti?
Sera ist eine
(mehr als fluechtige) bekannte aus der Napule-zeit. man hoert
sich, ab und an. mehr nicht, weniger nicht. man hat sich im
auge. im sinn.
Sanguinetti ist tot. È morto Edoardo Sanguinetti.
Soldisoldoni
a cricche, cracche e :
Sono state disposte più operazioni a garanzia della
democrazia, tutte in attesa di essere eseguite.
Zitat.
aus: Das Δ des Deltas. roman in arbeit.
Ελλάδα. & Ανοιχτοί Λογαριασμοί.
Griechenland. Offene Rechnungen. & Dicktenausgleich.
Ihr redet von griechenland? ihr wiszt nichts.
(wird fortgesetzt)
Weil er grad spricht (gerade, im sinn von
"geradeaus", spricht er nicht, nein):
Da ist Stacy-Marie Ishmael (alphaville / financial times) durchaus
einstimmend zuzustimmen:
"Come on Herr Ackermann, tell us how you really feel
about Greece – and how your bank is really positioned…"
"... altrimenti sembrerà che
mi hanno beccato con il sorcio in bocca"
Ἐλέου. Αἰδοῦς, Φήμης, καὶ Ὁρμῆς.
Erbarmen. Ehrfurcht, guter Ruf, und Eifer.
Misericordia. Verecondia, Fama, ed Impeto.
Mercy. Shamefastness,
Rumour,
and Effort.
He hertha: hol mal bier,
hier.
18 / 32:51 / - 19 / 23
so siehts aus. zur feier des taaches n biscken text.
«La mafia italiana risulterebbe essere
la sesta al mondo, ma guarda caso è quella più
conosciuta, perchè c'è stato un supporto promozionale che
l'ha portata ad essere un elemento molto negativo di
giudizio per il nostro paese. Ricordiamoci le otto serie
della Piovra
(...)
Einer von
uns. Der erste. Da drausz.
Jurij Alekseevič Gagarin. 12. April 1961.
(dasz man das noch erleben durft.)
welcome to the machine II
Siebn stunden ging das so
und es ging gut. sternstunden
seines lebens. auch wenn es immer noch
nicht richtig dunkel werden wollt
(...)
welcome to the
machine I
kochen. essen.
(sodann auf arbeitsreise.)
*
Moules de Bouchot su barba di frate
Tomatencoulis a là Patagonia
**
Felchen auf OrangenFenchel, samtgrün
***
Grünspargel und Lachs, safranmariniert
****
Kalbsleber, Chutney grüner Tomaten, HavannaBoskop
*****
Kaninchenragout
carciofi alla romana, biscotto di polenta
******
RhabarberHimbeerStrudel samt Schlach
Schokoladensoufflé
Peanutcake
dalla serie: kochen mit
max. und dirk, pâtissier peanutcake.
Schlechtes wetter, auf neptun
bilder eines methanhurricans am suedpol (des n)
: und unsereins musz demnaechst verreisen. wenn das blosz
gutgeht.
(quelle: http://arxiv.org/abs/1003.3240v1)
ID 5460 / 17-Mar 14:33
Double writing of events (as seen this morning):
The problem occurred if
the Lumi and the Full stream were writing from the same
node. The reason was that the trigger/event masks on the
node were not exclusive and hence the event was picked up
twice. This is considered to be repaired.
Tschelatti
so ein
elektronenrechner kann ja viel behaupten:
Il capo è nero: Tutti a casa.
»E come
vuoi che stia? E' nero, ma lucidissimo. Però adesso
diamoci da fare, perché se sabato non gli portiamo in
piazza un milione di persone andiamo tutti a casa«.
(Cicchitto al telefono. Roma,
ore 15,35 di martedì 16 marzo)
Fotoroman/zo. Establishing Shot.
Was hast, Tschenett, was
bitte ist das denn für
ein Gesicht, mit dem du da herumläufst? Gegen ein
kirchliches Bauwerk gelaufen? ..., ach lassen wir das.
Was soll mit meinem Gesicht sein?, sagt Tschenett. Und
wen interessierts?
Nun, sag ich, mich.
(...)
weiter: >>>
hier
(Annotate. Kürzestgeschichten. 12/03/10)
Tutres
Waehrend in der
wirtschaft am end der welt schwere ventilatorenschaufeln
traeg schwuelheisze luft umwaelzen, schneits drauszen vorm
fenster, wieder.
(die herausforderungen der poetik)
Come ognun vede
Come ognun vede
in questa sede
si parla di nient
siam deficient
siam la plebe
Come ognun vede
(...)
Palermo, ore 13.50 “Era uno degli oggetti
principali del contropapello. Il foglio che mio
padre scrive di persona e che prende in considerazioni le
possibili soluzioni sottoposto a Provenzano da far approvare
a Riina, c’erano argomentazioni…
...
Transkript der Aussagen des Ciancimino jr. Dritter
Akt, dritter Tag der Befragung durch Staatsanwalt Antonio
Ingroia.
Massimo Ciancimino wird als Zeuge im Prozess gegen
Mario Mori, den Ex-Kommandanten der
Carabinieri-Sondereinheit ROS, befragt. Mori wird
beschuldigt, in den 90er Jahren einen Geheimpakt mit der
Mafia zur Verhinderung von Anschlägen abgeschlossen zu
haben.
Nachtrag zum Nachtrag, wachsende Glossare, wuchernd.
Ach
lasz den nachlasz
Ach lasz den nachlasz
nachlasz sein; er ist
nichts als ein anlasz
tot zu sein
Bullendämmerung im faschistischen Polizeiposten. Schwarzweiße
Polizeiwagen um sie herum. Die Rote Göttin im erbsgrünen
Mantel und abgewetzten Stiefeln.
LeseStueck. James Ellroy. Blood's a
Rover. Blut will fließen. Ullstein, 2010. S.447
Palermo, ore 10.45. “Questa nuova fase... a
Provenzano si era assicurato… che poteva muoversi
tranquillamente. Per poter garantire che Provenzano fosse
l’unico capace a ricondurre Cosa nostra, anche a detta dei
carabinieri, in una strada ragionevole. L’unico personaggio
che poteva ricondurre Cosa nostra nella strada della non
visibilità… fu garantito l’impunità. Questo fu detto ai
carabinieri e fu assicurato dai carabinieri e di questo fu
informato il signor Franco”.
It's the brain, stupid.
«Sono anni ormai che ci chiediamo se il
fascismo ritornerà, ma tranquilli amici, un po’ è già
tornato; non il fascismo del ventennio, ma quello di sempre,
autobiografia della nazione, frutto spontaneo del nostro
autoritarismo anarcoide, del nostro piacere di servire,
della retorica patriottarda».
LeseStueck. Giorgio Bocca.
Annus Horribilis. Feltrinelli, 2010
Illegaler datenklau. wieweit darf ein rechtsstaat gehen?
SCHATTENRISS
Treatment zu einem Spielfilm
Schwarz/Weiß. 1987
So schreiben sich
geschichten, so schreiben sich romane: weiter.
und, auch, dazu bedarf es, bedurfte es, wird beduerfen:
der glossare. (die der eine oder andere inzwischen als
"ganz eigenständiges" erzaehlmoment durchaus ausgemacht
hat.
zugegeben, dieser tage trudelts
uebermaeszig gehaeuft hier ein, tagfuertag, an
schreibtisch und archiv, ...
Dei cannoli.
hier:
>>>
Napule.
Reloaded.
Sie hatten
hunderte verprügelt. Und sie hatten Verletzte anschließend
aus den Krankenhäusern entführt und ohne jegliche
rechtliche Handhabe in einer Kaserne interniert.
Verspottet und mißhandelt. Und als dann gegen einige von
ihnen Anzeigen vorlagen und endlich Untersuchungen
eingeleitet wurden, als einigen von ihnen der Haftbefehl
zugestellt werden sollte, besetzten Polizisten den
Polizeipalast, andere ketteten sich auf der Straße mit
ihren eigenen Handschellen an.
Hoho, die Firma FERMCAR.
Entnehmen wir doch, woertlich, der zeitung:
"Das hätten sie sich wahrscheinlich nicht träumen
lassen: FERMCAR-Chef T.B, sein Kühlwagenchef E.T. und die
Manager J.F.H., A.R. und A.F. stehen ab Montag vor
Gericht. Ihnen wird zur Last gelegt, sechs Fahrer
gezwungen zu haben, länger zu arbeiten, als es ihnen
erlaubt ist. Außerdem sollen die Fahrer dafür auch noch zu
gering entlohnt worden sein."
...
So
schreiben sich Geschichten weiter. Siehe >>>
Grobes Foul.
Und siehe >>> Der Tote im
Fels. Da kam die Fa. FERMCAR auch schon zu (Euer)
Ehren.
Sie
nannten sie Exkasso und Inkasso
(entwurf und casting zu einem italo-western)
auch das,
dieser tage (mehr wird nicht verraten), samt eines hesamandls:
"Der
zweijährige Winnetou, wohnhaft in der Wotanstrasse, wird
vermisst."
Was fuer ein fundstueck. weiter hier
>>>
La ‘ndrangheta, invece, è
puntualissima.
seit
dreivier jahren am thema. fuenf. und jezze sitzste da, und
kanns nich los. erst mal andres abarbeiten.
20 am tach. abzueglich
der 5 fuer den caporale. und der 3 fuer den pulmino. oder andersrum.
War n langer tach. also, wenn morgens schon
schneeraum', dann abends wenigstens spinatnocken und und.
Knödelbrot, glasierte Zwiebel, Knoblauch,
geschlagne 2 Eier und ...
weiter: >>>
hier
(Annotate. Ochsenschwanz.Sachbuch. 21/12/09)
Ach!: von uns
Der vor kurzem
verstorbene, ach!: von uns gegangene, Tarzan am Prenzlauer
Berg, Adolf Endler, einer, der sein Leben lang hart
gearbeitet, also: geschrieben hat -
Aus der Kürzestgeschichte
"Das Geschrei des Buches der Tatjana Wpunkt".
hier: >>>
nachzulesen.
(Annotate. Kuerzestgeschichten. 03/08/09)
neu eingestellt:
aus "Passagen",
Roman in Arbeit.
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Vernatsch. Passagen.
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Das Museum der siebenundzwanzig Minuten. Passagen.
Y tu, Brindisi
Y tu, Brindisi, pitla
sor? chi te à pa fat fé
chël che te es fat?
(ert stajoves?
mo piec.)
Poesies tla
traduziun tl ladin de Rut Bernardi. Hier:
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