Grobes Foul
Roman
Haymon Verlag,
1993. Diogenes Tb, 2000. Haymon Tb 2010.
Der
einzige Ort, an dem ich mich vor der Staatsmacht einigermaßen in
Sicherheit fühlen konnte, war der Holzschuppen, der an die Rückseite
des Haus Waldfrieden gelehnt vor sich hinmoderte. Hierher traute sich
sonst keiner.
Die
Holerstauden wucherten, seit der Besitzer gewechselt hatte, in aller
Ruhe in den Himmel, die Brennesseln gingen einem bis zur Hüfte. Aber
sobald man sich durchgekämpft hatte, tat sich ein kleines, ruhiges
Plätzchen auf, an dem man seine Ruhe vor der Welt hatte.
»Hier«, sagte ich und tat
einen Schnaufer. »Das ist er.«
»Was?« sagte das kleine
Ding.
»Der Ort, an dem einem
die Welt den Buckel hinunter rutschen kann.«
Sie sah mich ziemlich
skeptisch an. Und setzte sich dann neben mich.
»Das kann sie mir
überall.«
»Aber hier geht es
leichter«, sagte ich.
August
1989. Ein Uhr nachts, der Diesel geht zu Ende. In diesem Augenblick hat
Tschenett der Typ, der ihm gerade um ein Haar vor die Zugmaschine
gesprungen wäre, gerade noch gefehlt. Es handelt sich um den bekifften
Fahrer eines Ferraris, der auf dem Seitenstreifen liegengeblieben ist.
Sein Name: Paolo Canaccia, gefeierter Stürmerstar des AS ROMA, der
seinen Ferragosto- Trainingsaufenthalt in der Kleinstadt in den Bergen
verbringt. In der Folge lernt Tschenett das Innenleben der
italienischen Fußballszene genauer kennen.
Fußball, Drogen, Korruption - das ist wie: Der Ball ist rund.
siehe auch >>>
Presse:
"Klar trägt Lanthaler dick auf, aber die Ironie ist unverkennbar,
Chandlers Marlowe wird hemdsärmelig verwurstet. Dazu strotzt 'Grobes
Foul' nur so von witzigen Details: Jener römische Fußball-Star namens
Paolo Canaccia, der in Südtirol aufgrund eines Trainingslagers weilt,
berlinert, weil er bei der Hertha groß geworden ist. Das waren noch
Zeiten." (Joachim Schneider, Badische Zeitung, zur Ausgabe 2010)
»Inzwischen eine Kultfigur im Genre - genaue Milieuschilderungen, feine
Gedankenspiele, sauber durchgestaltete Dramaturgie.« (Buchkultur)
»Tschenetts
maskuline Theatralik erinnert in vielem an die Helden Philippe Djians.
Der Plot ist wohl durchdacht und wird spannend entwickelt. Die
südtiroler Syntax ist eine sprachliche Gaudi, die Lanthalers Roman zu
einem vergnüglichen Leseereignis macht." (Kölner Illustrierte)
»Lanthaler
gräbt tiefer und gerät damit an die Wurzeln der Übel. (...) Er erzählt
genau, und dabei spannend, er erzählt witzig, ohne Souveränität und
Wahrheitsgehalt einzubüßen. Er erzählt so, daß jemand, der in
zweihundert Jahren Genaueres von unserem heutigen Tun und Lassen wissen
wollte, mit einem solchen Buch bestens bedient wäre.« (Ö3, ORF)
»Die Alternative zum gängigen Asphalt-Krimi.« (News)
"Dem Autor gelingt es, Witz, Spannung und gute Milieubeschreibungen
miteinander zu verbinden." (buchreport.magazin)