Azzurro
Roman.
Haymon Verlag, 1998. Diogenes Taschenbuch, 2001
Übrigens,
Kollege: Die Wetten stehen 6:2. Für Krieg. Und für heute Nacht erwartet
man noch Großes von Albanien. Auch wenn die Welt nichts davon ahnt,
weil keines der Handys nach draußen durchkommt.
Azzurro ist eine Reise durch fremde Welten, die im Nordmeer
und an den Mittelmeerküsten liegen, ... und im eigenen Kopf.
1977.
Tschonnie Tschenett, Matrose an Bord eines Seitenfängers der Deutschen
See AG, der unter Grönland auf Fischfang geht, wird beschuldigt, einen
befreundeten See- und umgebracht zu haben.
1997. Tschonnie Tschenett
ist inzwischen vom Matrosen der Christlichen Seefahrt zum Kapitän der
Landstraße gewechselt, als Aushilfs-LKW-Fahrer. Doch die Geschichte im
Nordmeer hängt ihm noch an, eine Spätfolge sind die sieben Monate
Knast, die er eben in Santa Fu abgesessen hat. Grund genug für einen
Klimawechsel. Tschonnie Tschenett zieht es in den Süden, dorthin, wo
nach Augenzeugenberichten die Sonne scheint und das Meer azzurro ist,
meerblau eben.
Dabei landet er in Albanien, einem Land, das sich
eben selbst neu erfindet. Das Pyramidensystem hatte ungeheure Gewinne
versprochen, jetzt stürmen Verzweifelte und Glücksritter die
Waffenlager. Wer kann, haut ab, nach Griechenland und nach Italien.
Tschenett findet sich inmitten der Journalistenpulks und
Flüchtlingsströme wieder. Und erlebt, was es bedeutet, wenn ein ganzes
Land auf der Einkaufsliste legaler wie illegaler Geschäftemacher steht.
Presse:
»Lanthaler ist ein Meister des lakonisch-witzigen, oft überraschenden
und pointenreichen Diolags.« (Frankfurter
Rundschau)
»Wieder
ist Lanthaler das Kunststück gelungen, einen packenden Thriller zu
schreiben. Einerseits. Andererseits aber auch, die sogenannte seriöse
Kritik mit guter Literatur auf seine Seite zu ziehen. Wer Tschenett
kennenlernt, will ihn wiedertreffen. Oder wie Kollegin B. sagen würde:
Der Typ ist ein Brett!«. (Allegra,
Hamburg)
»Kurt
Lanthaler entwickelt sich von Band zu Band mehr zu einem der
versiertesten Reiseführer durch die politischen und wirtschaftlichen
Wirren in Zeiten der Umgestaltung Deutschlands. (...) Damit ist
Lanthaler einer der wenigen Autoren, denen das Kunststück gelingt,
Coolness und Engagement als keine unüberwindlichen Gegensätze zu
behandeln.« (Literaturhaus
Wien online)
»Ein
spannend erzählter Krimi, der rasant die (Zeit-) Ebenen wechselt, gut
recherchiert, mit dem trockenen Humor des Tschenett unterfüttert.
"Azzurro" ist eine hervorragende Möglichkeit, trübe Wintertage hinter
sich zu lassen." (Buchkultur,
Wien)
»Der
Autor beschreitet mit seinen Tschenett-Romannen ein für Krimis
ungewöhnliches Terrain, weil er formalen Experimenten viel Raum gibt.
(...) "Azzurro" platzt fast vor skurrilen, aber höchst unterhaltsamen
Einfällen und ist abwechselnd sozialrealistisch oder aber hard boiled
nach alter Väter Sitte.« (lift,
Stadtmagazin Stuttgart)