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73233 # 20-Mar-2015 11:10 # LHC # Comments
We reboot the EZB LHC iming system now
Κάποιοι θέλουν η Ελλάδα να γίνει και πολιτικό εκτός
από οικονομικό πειραματόζωο, είπε ο πρωθυπουργός.
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #016/017
zum 1. Mai
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Die Fischfrau Maria
beginnt ihren Arbeitstag wie immer. Sie tauscht bei Gemüsefrau Anna
zwei Sardinen gegen ein stattliches Büschel Petersilie ein. Den Rest
des Tages wird sie damit die Fliegen von ihren Fischen vertreiben.
Abends dann, da der Geschäft stag gut gelaufen, mischt sie die
Petersilie unter die Farfalle al burro. Ein famoses Fischgericht.«
»Und das haben Sie so erlebt?«
»Was?«
»Das mit der Fischfrau Anna.«
»Maria. Anna ist die Gemüsefrau.
»Na wennschon. Die Frage war eine andere.«
Der alte Mann zupft sich den Bart zurecht. Es ist kühl geworden, auf der Bank am Hafen.
»Noch ist die Sonne nicht untergegangen, und schon zieht einem die Feuchtigkeit ins Hemd«, sagt der alte Mann.
»Winter«, sagt der Mann, der sich vor einer halben Stunde neben ihn
gesetzt hat und seither, wie der alte Mann, aufs Wasser sieht.
Draußen liegen zwei Tanker vor Anker.
»Und was ist nun, mit der Fischfrau?«
»Ach«, sagt der alte Mann, »was soll schon sein? Da tut sich nichts.«
»Weil?«
»Die Liegegebühren vom letzten Jahr sind immer noch nicht bezahlt. Hört man. Solange können sie nicht einlaufen.«
Draußen gehen die Positionslichter an.
»Dabei hieß es, die Mannschaften hätten die Tanker längst verlassen. Aus-
stehende Heuer. Womit wir«, sagt der alte Mann und steht leis ächzend auf, »wieder einen Tag überstanden hätten.«
»Sieht so aus«, sagt der andere Mann. »Ich hab nichts vor, ich bleib noch sitzen.«
Der alte Mann nickt und macht sich tippelnd auf den Weg.
»Sie haben das da vergessen«, ruft der andere Mann und hält eine Tüte in die Höhe.
»Behalten Sie die zwei Sardinen«, sagt der alte Mann und wischt mit
seinem Arm durch die Luft, und sagt: »Seit Jahren. So gut wie jeden
Tag. Ich kauf die zwei Sardinen bei der Gemüsefrau. Ich wart den Abend
ab, auf dieser Bank. Ich möcht sie ihr schenken. Sie nimmt sie nicht.
So ist das, mit der Fischfrau.«
»Und jetzt?«, sagt der andere Mann und zeigt auf die Tüte.
»Λοιπόν, nun«, sagt der alte Mann, »ich gebe es auf. Versuchen ruhig Sie es, wenn Sie wollen.«
: hoeren : hier ---> klick
Ist sie verjagt worden
oder hat sie es aufgegeben, ihr Geschäft? Seit wann hat Gemüsefrau
Anna nicht mehr ihren Platz neben Fischfrau Maria? Die beiden standen
jahrelang nebeneinander hinter ihren kleinen, kaum quadratmetergroßen
Ständen, unten, auf der menschenleeren Seite des Hafens von
Θεσσαλονίκη, da, wo kein Stadtbevollmächtigter je eine Standlizenz
sehen wollte, und boten die eine ihre paar Gemüse, die andre ihre paar
Fische an. Weitgehend wortlos. Sie standen da und überstanden
gemeinsam mit ihrer Ware Regen, Fliegenschwärme und
Sonnenprotuberanzen.
Eines Tages aber, keiner wußte zu sagen, wann genau, und Fischfrau
Maria, ihre Nachbarin, verweigerte jeglche Auskunft, eines Tages war
Gemüsefrau Anna nicht mehr zur Arbeit gekommen, frühmorgens mit dem
kleinen, wackeligen, zum Transporter umgebauten Kinderwagen, in dem
sich ihr Markstand und darauf ihre Marktware befand. Und seit dem Tag
war sie verschwunden und blieb verschwunden. Und der Fisch allein und
ohne Gemüse an seiner Seite.
Der Verehrer der Fischfrau Anna, der seine Verehrerschaft von seinem
Vorgänger übernommen hatte, samt zwei Sardinen, stand nun tagtäglich
einige Stunden früher auf, um am alten Markt im Stadtzentrum, dem
Μπασάρι, einen armbeugengroßen, grünfrischen Strauß von Petersilie zu
erstehen. Er hatte, mit Verweis auf sein troikaseits drastisch
gekürztes Rentnerdasein sowie die verläßlich tägliche Abnahme einer
respektablen Menge einen Preis von einem halben Euro aushandeln
können, mithin also eine monatliche Belastung von dreizehn Euro,
Sonntage und Feiertage ausgeschlossen. Womit sich, zwangsweise, die
Zahl seiner Kafenionbesuche halbiert hatte. Seinen alten Freunden
gegenüber begründete er es mit einem ärztlichen Rat zu mehr
Frischluft und Bewegung. Sich selbst hatte er, eines Nachts dem
Schnaps, und also dem Τσίπουρο nachgebend, eine Verliebtheit
eingestanden.
Der Fischfrau Maria gegenüber sprach er von Aufrechterhaltung einer
Tradition. Auch wenn, falls man den Fernsehnachrichten glauben könne,
die Welt grad am Untergehen sei, aus historischen Gründen habe Ellada
eben wieder die Vorreiterrolle.
Fischfrau Maria hatte es sich, nach ersten Zögern, zur Gewohnheit
gemacht, den Petersilienstrauß mit einem stummen Nicken
entgegenzunehmen, im Gegenzug zwei Sardinen in Zeitungspapier
einzuwickeln und dem alten Mann zu überreichen.
An seltenen Tagen sprach man dabei kurz übers Wetter.
Dann setzte der alte Mann sich auf die Bank neben dem Stand der
Fischfrau Maria und sah aufs Meer. Und Fischfrau Maria verscheuchte mit
dem Petersilienstrauß die Fliegen von ihren Fischen.Und sah aufs Meer.
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Ob sie damit wirklich farfalle
al burro sich kochen würde,
fragt der alte Mann die Fischfrau Maria. Woher er das habe, sagt sie.
Er grummelt. Verstehe, sagt sie, von deinem Vorgänger. Er wolle nicht
aufdringlich sein, sagt der Mann. Es sei kein Geheimnis, sagt sie. Wenn
Sie nicht möchten ..., sagt er.
Ob sie damit wirklich sich farfalle al burro koche, wolle er also
wissen, sagt Fischfrau Maria, und wedelt weiter mit ihrem armdicken
Büschel Petersilie die Fliegen von den Fischen, was so ein Mann nicht
alles von einer Frau wissen mag, erstaunlich. Das sei nichts
besonderes, sagt sie, das seien einfach nur μακαρόνια με βούτυρο, das
Rezept zwar italienisch, aber einfach, so einfach wie der italienische
Seemann, der Vorvorvorgänger seines Vorgängers, vor undenklichen
Zeiten, sie sehr jung, er jung, dem habe sie ihre Liebe gegeben, er hat
ihr ein paar Pastarezepte beigebracht, ihre Liebe genommen, und sei
dann auf immer verschwunden gewesen. Geblieben sei ihr das Rezept: Über
die farfalle al burro im allerletzten Augenblick reichlich von der
Petersilie grob gezupft verteilen. Unterziehen. Und schon springt dich
der Fisch an, sagt Fischfrau Maria.
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Es lief ihr eine Träne
übern Wangenknochen, an diesem späten Nachmittag. Fischfrau Maria
stand hinter ihrem kaum quadratmetergroßen Fischstand unten am Hafen
von Θεσσαλονίκη.
Seit Jahren stand sie hier, und seither hat sie, was sie morgens an
Fisch eingekauft, nachmittags auch verkauft, spätestens. Heute aber
liegt der Fisch vor ihr, wie sie ihn zu Beginn ihres Arbeitstages vor
sich ausgebreitet hat. Die Sonne steht tief. Und eine Träne läuft ihr
über den Wangenknochen, wieder. Wieso sie denn die Käufer alle
weggeschickt habe, will der alte Mann wissen, der sich das von seiner
Parkbank aus lang genug angesehen hat. Fischfrau Maria vertreibt mit
ihrem Petersilienstrauß eine Fliege vom Fisch. Sieht aufs Meer hinaus.
Es würden, sagt sie dann, nach einer Weile, es würden die Leute
sagen, daß die Fische, die man dieser Tags fängt in diesem Mittelmeer,
von den Menschen gegessen haben, die in ihm sterben. Seit sie das
gehört, heut früh, vom ersten Kunden noch, verkaufe sie keinen Fisch
mehr. Sie werde jetzt die Nacht abwarten. Dann den Fisch zurück ins
Meer werfen. Und wedelt mit dem Petersilenstrauß über die Fische und
verscheucht die Fliegen. Und nach einer Weile sagt sie: »Wenn es sich
wenigstens lohnen würde, sich einen neuen Ort zu suchen auf der Welt.«
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aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
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待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #015
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Fischgesang
Der tag, an dem wir
den fischen die namen
von saengern gaben :
War ein guter tag
Der tag, an dem wir
beim essen der fische
die lieder der saenger sangen :
War ein guter tag
Und wieder lag ich
in dem tiefen tal
und ringsherum nur
wellen, hohe see
Ich nahm ein maulvoll
wasser. und –
dachte ich : adieu
Der tag, an dem
die fische uns namen
von saengern gaben :
War ein guter tag
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aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #014
zur Feier des
Tages der Befreiung
Festa della liberazione dall'occupazione nazista e
dal regime fascista
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Little Blue Tomato (Blues)
music: Haifisch Heidegger
lyrics: Kutte La
recordet at haifishbecken, VipiTown, 18.08.2016
Xenia Gschnitzer, Werner Haifisch Heidegger, Jack Alemanno (voc)
Erich Siviero (guit)
Alex Trebo (keys)
Werner Haifisch Heidegger (bs)
Jack Alemanno (dr)
Oh ja, blau war der Tag
Oh ha, blau war die Nacht
und hat am Ende dann
den Blauwal blaustich gemacht
Jetzt ist gut, jezz isses heiß
Fragt sich nur: Tomat oder Paradeis
Blu il giorno, blu la notte
un mondo tutto chiagne e fotte
Ch’ammiscato »trista e sola«
famma, sanghe e pummarola
A mordersi son sempre loro
Io no. Io bacio un pomodoro
Was aber, fragt sich, ist der Preis
für höllisch blaue Paradeis
im Land des fahlen Edelweiß?
Feelin lonesome and blue
und dann bist (endlich) du da, du
Kleine Blautomat, ach, ich and you)
If you see my blue tomato
Tell her, that I’m comin’ home
If you smell my blue tomato
Tell her, that i’m very done
(And) If you eat my little blue tomato
Tell her, I am, I am so alone
He!, verrat doch mal, Tomat
Wie kommt das Blau in den Salat
wie das Quadrat ins Surrogat
und das Zitat ins Reservat
Sag: Te O eM A Te Eh
Paradeis Hottwollee
Es gibt für unsre letzte Reise
nur einen Weg: die Paradeise
in die Pfanne haun. Und kochen
Und rührn, und rührn, ununterbrochen
Daraufhin dann, und klugerweise
gibts maccheroni, haufenweise
L’Adese piange, l’Isarco pure
son giornate tremendamente dure
S’abbassa il sole, s’inchina la luna
e poi man’man la terra s’imbruna
E s’alza la voce dall’agricultura:
Son un pelato di caratura
We got a situation (over there)
lot of tomatoes in the air
Here it comes and there it goes
it’s The Attack of the Killer Tomatoes
Thats Why the Lady is a Trump
and Trump ‘s a shitty garbage dump
He! Endlich mal einen Song schrei’n/m
mit einer blaun Tomate im Reim
(was auch nix anders als das Wort am End
was manchmal klappt, und manchmal klemmt)
Und wenn ich (kenn ich
in die Fänge einer Tomate gerate
: pummarole ‘n coppa : delikate Derivate
desperate Aggregate, Echolot-Retoursultate
(tremate, tremate / le streghe son tornate)
La storia del passato / Ormai ce l’ha insegnato
Che un popolo a amato / La fa la rivoluzion
Viva la pa-pa-pap-pa
Col po-po-po-pomodor
Und deswegen: Nachtschattengewäx auf ex
Stoff in rot
Vier Löffel Tomatidín : alles hin. Und Toma-Tod
Solanum lycopersicum / Pomodoro Paradeis
Solanum lycopersicum / Nahuatl tomatl, ich weiß
He! Endlich mal länger am Leben bleibn
mit einer kleinen blauen Tomate im Reim
Listen: Ain’t no such a thing
like your tomatolike skin
Ain’t no such a wonder
like your roots downunder
So it’s just the way we do
feelin tomatoe and blue
(Und so ist) Da die blaue Tomate
mit’m Fallschirm auf Brautstraußschau
Meine kleine blaue Tomate
aus’m Nichts, diese Meerjungfrau
Und auch, wenn ich sie damit verrate
: ich selber war genauso blau
Und: so blau war der Tag
und: so blau war die Nacht
und: so hat am End dann
der Blauwal sugo gemacht
Jetzt ist er gut, jezz isser heiß
egal, ob Tomat oder Paradeis
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aus:
camer a/o bscura
szene
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待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #013
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L'altro giorno
M‘accorsi, l‘altro
giorno, d‘aver visto
volare le montagne
adisopra il mare
Insomma, dissi, le
cose si mettono
bbene : (angeli in ammati)
Und ploetzlich, anderntags
festgestellt, daszich
die berge hatte fliegen
sehen da ueberm meer
Na sowas, sagte ich, die
dinge vertuechtigen
sich : (aufleuchtende engel)
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aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung
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待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #012
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Musike vorm balkong
Sotto il balcone
nel vecchio cimitero
(vecchio assai)
un picchio
suona il vibrafono
Es spielt der specht
musike vorm balkon
klimpert am vibraphon
Das ist gerecht
(den gerechten)
und das ist schoen
das ist musik beim
entstehen zusehn
(am judengang)
Perché mi parli per talian?
picchio mio, komm, sag an
Perché mi canti per talian
il picchiettio del partigian
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aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung
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待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #011
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Gerüstbauer G. ist den Vormittag über
damit
beschäftigt, auf Abrechnungsmeterbasis das umlaufende Gerüst eines
siebenstöckigen Großbaues zu demontieren, nebst seinen zwei ihm vorge-
setzten Mitarbeitern einer im Subsubsubunternehmertum engagierten Fa.
Ad Hoc, wobei ihm, dem Gerüstbauer G., die Aufgabe zugefallen, die
Gerüstteile aus ihren Holmen zu ziehen auf Höhe des neunten
Stockwerkes und sodann zum Abseilort zu tragen, was der bereits
abmontierten Seitensicherungen wegen ein im Grunde bei jedem falschem
Schritt tödliches Geschäft ist. Gerüstbauer G. setzt sich in seiner
Mittagspause etwas abseits, auf daß keiner seine bei Nichtbelastung
leis zitternden Knie sehe, ißt sein Brot, trinkt sein Wasser und liest
in der Gratiszeitung, die er auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit, da
noch verschlafen, zu diesem Zwecke sich eingesteckt. Und liest Bolschoi-Geiger stirbt nach Sturz in Orchestergraben.
Und steht auf, wirft im Vorübergehen die Klarsichtfolie, in der
sein Mittagsbrot eingepackt, in den Container für Bausondermüll und
geht an der Mitarbeiterin der Sicherheits- firma, die Zugang B der
Baustelle im blendenden Sonnenlicht in signalgrüner Weste und rotem
Helm bewacht, vorbei. Dabei hebt er seinen orangen Helm wie zum Gruß
und drückt ihn der völlig Verdutzten in die Hand.
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aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
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待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #010
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Völlig überraschend
fuhr eines Tages, nachdem über Stunden und Stunden alle Züge als
verspätet angesagt und trotzdem nie angekommen oder abgefahren waren,
eine gänzlich veraltete Garnitur in den Bahnhof ein. Und wurde sofort
wieder zur Abfahrt durchgesagt. Da der Zug aber in eine völlig andere
Richtung fahren sollte, bestiegen ihn nur wenige. Der Rest stand sich
am Bahnsteig weiter die Füße in die Schuhe. So hatte der Mann, nachdem
er schwer schnaubend den Zug erklettert hatte, einen ganzen Waggon für
sich. Und, trotz des winterlichen Wetters, zu warm. Also stellte er
sich ans Fenster, legte den Arretierungshebel von Fermato auf Libero
um, zog die Scheibe nach unten, so weit, daß er den Kopf aus dem
Fenster strecken konnte und besah sich den Bahnsteig und die Wartenden.
Als der Zug dann losfuhr, löste sich die Arretierung und die Scheibe
sprang nach oben. So blieb der Mann, immer wieder vergeblich den
Arretierungshebel von Libero auf Fermato auf Libero umlegend
und an der Scheibe rüttelnd, bis ans Ende der Fahrt, die gemächlich
in ein weit entlegenes Tal ging, eingeklemmt stehen. Noch auf der
letzten Ausfahrtsweiche hatte es zu schneien begonnen.
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aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
Die Auflösung der RZ.175/33
ist auf den 15.08.2024 festgelegt

Ab 10:00:00 Uhr NEZ werden die SoBs nach drüben verbracht, heißt es außerdem. ... e buon ferragosto a tutti.
aus:
kurt lanthaler. fotoroman.zo. berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage (vergriffen)
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待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #009
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Effolunt und Feffulont
die jehn im kreise
leise, loise leise
Das ist jezz niks, was
einem Fanten wirklich anstuend
Das ist genau das, was
er lieber bleiben lassen sollt
Es sei denn, dasz mal wieder
die welt sich ihm zur kugel rollt
Das hat dann, sagt sich Effolunt
und sagt sich Feff ulont, das hattan gruend
Und da gegen stehnSe auf, und gehnSe
los und gehen loose und, leise
machens quadranten aus dem kreise
Und kaum ist quadratur getan
fangenS mit passarellen an
Und loofen quer und loofen her
und hin, und hin und her : kein mittel
meer. kein aus, kein gleich, nur : streich
und schabbanakk. dann huckepack
queer uebert insel. mimm pinsel
hingemalt in groiszen staben :
Elle Ελευθερία ἐλέφαντος. Unne
musike, dha gesang vø espérandos
Und allso, und bellso, und ont
Lang lebe die Befreiungsfront
von Effolunt und Feffulont
featuring : Nubya Garcia. Nubya‘s 5ive. Fly Free
Released May 9, 2017. jazz re:freshed / thxs
: hoeren : hier ---> klick
aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
eine (ver)sammlung
coprifuoco / ausgangssperre : (auch eine vorhersage)
Dann war es Nacht geworden. Ich hatte mich wieder
auf den Weg durch die Stadt gemacht.
Und mir, da etwas fußfaul, eine Vespa geklaut.
Auf so ein Wort wie coprifuoco hatte ich nie
sonderlich viel gegeben. Ausgangssperre.
Ist wie Maulsperre.
Notieren: Sehr viel früher gab es da gar noch
sowas wie: Kontosperre. Unfaßbar, eigentlich.

Meine Aufzeichnungen hatte ich an einen sicheren Ort gebracht. Und
gleichzeitig beschlossen, zum Zwecke der Risikominimierung alles, was
ich doch noch mir notieren wollte, einem anderen zuzuschreiben. Ich
nannte ihn, bei mir, meinen Herrn A. Und zog ihm einen Anzug an, und
schickte ihn auf den Weg. Wollte.
Er aber, Herr A., sagte: »Junger Mann, imma langsam mit die Pferde. Erst mal
ne Nacht lang drüber schlafen. Und wennschon, dann möcht ich auch noch
'n Hut.«
aus: kurt lanthaler. fotoroman.zo. berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage (vergriffen)
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #008
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Partono ‘e bastimente
pe’ terre assaje luntane
Das Museum der 27 Minuten
Sie können sich denken, wie groß meine Müdigkeit war an diesem Tag.
Erst die knappe Woche bei Ihnen in Buenos Aires, arbeitsamst wie immer
(wann endlich wird unseren Financiers aufgehen, daß wir beide nicht nur
grenzgeniale Ausstellungsmacher, sondern auch noch äußerst
kostengünstige Organisatoren größerer Zusammenhänge sind, hä?),
sodann die zugehörigen Nächte in der Boca samt den ewigen
Spaziergängen gassauf gassab, die Sie so treffend (erinnern Sie: es
dämmerte bereits leis?) als Unsere Fußnoten bezeichneten; und es lag, wie häufig in solchen Übergangszuständen, ein Geruch wie von warmer Vanille in der Luft.
Dann der Rückflug; äußerst unwirkliches Gefühl dabei, als ob man in seidenpapierner Rosakutsche durch die Lufte flöge – sollte
doch eigentlich, ging es nach den Durchsagen, die uns am Gate
erreichten (und unseren krisenerfahrenen Italoargentiniern
offensichtlich größtes Vergnügen bereiteten) der SantAliTalia-Flieger
gepfändet am Boden liegen bleiben: die Spritrechnung.
Da kommt man einen Ozean später anläßlich zweier Ehrenrunden
über Fiumicino dann durchaus auf dumme Gedanken. Nun gut, es ging sich
aus, der Zug nach Brindisi dann auch. Die Verhandlungen dort
schwieriger als erhoft , aber davon sprach ich Ihnen ja schon am
Telefon. Und doch: um das delle Indie Orientali werden wir nicht herumkommen.
Sodaß am Ende, obwohl noch lang nicht alles in trockenen Tüchern, man durchaus sagen konnte: Geschafft.
Und geschafft wieder den Zug bestieg. Brindisi, Bologna, Bozen,
Brenner. Den größten Teil der Strecke in einer Art Dämmerzustand
verbracht, der wahrscheinlich einem Mediziner Angst, dem Reisenden die
Staatsbahn aber erst möglich macht.
Grau sieht es aus bei der Einfahrt in den Grenzbahnhof, und kalt.
Gleich will ich mir kurz die Beine vertreten, alles weitere schreibe
ich Ihnen dann später.
Kurz und gut: Ich wurde in Innsbruck aus dem Zug geholt. (Ich notiere
Ihnen das jetzt in Stichworten, um für heute absehbar zu einem Ende zu
kommen. Mehr dann, ausführlicher, genauer, getreuer: bei unserem
nächsten Treffen. Im Gerede entwickeln sich solche verwinkelten
Geschichten leichter als im Geschreibe.) In Innsbruck also aus dem Zug
geholt, polizeilich, ohne weitere Angabe von Gründen. Aber durchaus
rabiat. Ich kann Ihnen glaubhaft versichern (aber wie die Dinge
liegen kaum beweisen) daß sich irgendwo in dem als Shoppingmall
verkleideten Unterstock des Bahnhofs auch noch mindestens zwei
hochmoderne Verhörzellen befinden. Ich habe sie beide besichtigt. Man
rechnete mir, erfuhr ich zuguterletzt, da hatte ich das, was ich für
meine Geschichte hielt, schon erzählt, den Tod eines Rennradfahrers
an, freilich ohne mir erklären zu können, wozu ich den alten Mann
hätte umbringen sollen.
Er muß irgendwo bei Bozen in den Zug gestiegen sein, ich weiß es nicht
genauer, ich dämmerte, wie gesagt, vor mich hin. Dann aber schob er
mir den Vorderreifen seines mintgrünen Rennrades über die Füße. Ich
sah auf und erblickte, unscharf noch, einen verschwitzten, gegerbten,
zaunlattendünnen Mann in voller Wettkampfmontur, der gerade versuchte,
seine Rennmaschine irgendwie im Abteil unterzubringen. Er sah aus wie
achtzig und war wohl knappe neunzig. Wir arrangierten uns. Und dann
erzählte er.
War vor vier Wochen vom Parkplatz des Splendid Hotel la Torre in Mondello gestartet, zwei Wochen, bevor mit dem Mannschafftszeitfahren Palermo– Mondello–Palermo, an dem er par definition kaum teilnehmen konnte, der Giro d’Italia
eröffnet wurde. War dann Etappe für Etappe abgefahren, Tag um Tag an
Vorsprung verlierend, am Anstieg zum Passo Fedaia hatten sie ihn
überholt, auf der Abfahrt vom Paß war er von der Straße abgekommen
(verbremst, sagte er) und den Felshang hinuntergestürzt; selbst nur
ein paar Blessuren, der Radrahmen aber arg verzogen, was einen
ganztägigen Werkstattaufenthalt notwendig machte. Weswegen er dann bei
nächster Gelegenheit in den Zug gestiegen war, als ausgleichende
Gerechtigkeit (die haben ihre Mechaniker ja direkt dabei, schon gar Ersatzräder)
er wollte bei Varese wieder auf den Troß treffen, für die letzten
Etappen, hatte dann aber beim Umsteigen den falschen Zug erwischt und
war nun, wie ich ihm sagen mußte, Richtung Norden unterwegs. Da fuhren
wir schon in den Brenner ein.
Nun kenne ich diesen Grenzbahnhof noch aus alten Zeiten, denen meiner
Jugend, war wöchentlich zu Gast gewesen, und es war jedes Mal, auch
bei späteren, beruflichen Übergängen, dasselbe: abträglichstes
Wetter, ein sogutwie ewiger Aufenthalt zur Abwicklung polizeilicher
sowie zoll- und stromtechnischer Geheimrituale, und der barista von Gleis 7 mit den flaschenbodendicken Brillen, dem Karren und vor allem dem quer über den Bahnhof schallenden Pannini!, Chochachola, Arrranciata, Limonattta, Pannini!-Rufen. Ein Grenzstreifen wie ein verwunschenes Land, il paese delle meraviglie, e pure incantato. War einmal, war gewesen.
Und doch treiben die Klänge noch übers Gleis, als ich aus dem Zug
steige. Siebenundzwanzig Minuten Aufenthalt. Zeit und Gelegenheit, dem
Rennradfahrer samt Gefährt beim Aussteigen zu helfen, und eine Runde
zu drehen. Füße vertreten. Kopf wachbekommen. So der Plan. So das
Vorhaben.
Dann ging ich durch die Unterführung. Und es nahm der feuchtklamme
Gang kein Ende, als dehnte er sich bei jedem meiner Schritte weiter
aus; da überholte mich, heftig in die Pedale tretend, der Alte, und
entschwand, und verschwand doch nicht gänzlich aus meinem
Gesichtsfeld, als führe die Etappe heut durch einen
nichtendenwollenden Tunnel, das sirrende Geräusch der Kette aber wurde
immer deutlicher. Ich hielt das für eine kleine Kreislaufschwäche und
wollte mich an die Unterführungswand lehnen. Die gab nach.
Mir ist, als hörte ich Türangelquietschen zwischen den Pannini!-Rufen, stehe in einem weiteren, ebenfalls klammfeuchten Gang, sehe Schaukästen, Vitrinen der Wand entlang, in diesem lowtech-Stil,
wie er zur Zeit bei Ausstellungsmachern so beliebt ist, gehe, soviel
Berufsethos ist noch in mir, die Schaukästen ab, finde darinnen
nichts als mich selbst, in jedem der unzähligen Kästen einer meiner
Siebenundzwanzigminutenaufenthalte, fein säuberlich, aber
unchronologisch gereiht, die Logik erschließt sich mir noch nicht, die
Zeit läuft in blassen Zahlen bläulichdigital mit; ich im
Schlafen, Rauchen, beim Imgangstehen, zeitungskaufend, caffè al banco,
gar das eine arg verliebte und erregte Mal hinter der Säule am binario tronco,
samt den rundum wehenden roten Haaren: all das in leicht verlangsamten
Bewegungen und in Farben wie aus Technicolorzeiten. Was nun die
tatsächliche temporale Dimension arg übertreibt. (Könnte aber auch
der späte DDR-ORWO-Farbton sein, dann stimmten die Relationen
wenigstens zeitlich wieder.) Ich weiß, wie ich die Schaukästen so
abgehe, daß ich nicht weiß, was ich da sehe. Noch bin ich an keinem
Ende. An einem Anfang auch nicht.
Ich soll, sagte man mir gerade, morgen einem Richter vorgeführt
werden. Papier und Bleistift überließe man mir zum Zwecke meiner
Verteidigung (ansonsten alles: abgenommen); ich benutze das
Schreibzeug, um Ihnen diese Geschichte, die ja durchaus in unser
Thema paßt, zu notieren: Was ist mir schon um morgen, um den Richter.
Ps.: In einer der Vitrinen fand sich dann tatsächlich auch ein Rennradfahrer ein.
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aus:
Passagen
Partono i bastimenti
Fragmente eines
[kuratorischen]
Scheiterns
(Roman)
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #007
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καθολική η αποδοχή των μέτρων

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Mal wieder zeit
Es ist mal wieder zeit
ein richtiges gedicht zu schreiben
und nicht schon wieder
diesen strunzen firlefanz
Es ist mal wieder zeit
an dieser zeit zu leiden
und nicht schon wieder
kichernd totentanz
Es ist mal wieder zeit
das end der zeiten auszurufen
und in dem rufen noch sich an
dem rufen zu verschlucken
(Und dies noch hinterher : und
dann is endlich alls in butter)
Es wird mal wieder zeit
eins dieser drecksgedichte
auf papier zu schreiben
anstelle statt von in computer
die b-protokolle / #103
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Geliehn!, geliehn
Wie immer schien
es nur ein vorwand
fuer ein nachwort
und der rest : staffasche
Wer dichtet, redet sich
leicht allzuleicht in rage
(und kommt drin um
Oder es herrschen diese
blassen kuulen toene : nichts
als ein ewiges genoele
Und formlos ueberdies)
Der rest erklimmt
gemut den olymp
die b-protokolle / #101
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Ich weisz ja nicht, ob
das so rechtens
doch sah ein ausgewachsnes
pferd ich mit nem einzgen satz
und so, als ob nix waer, grad uebern tresen hechten
die b-protokolle / #095
|
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aus:
die b-protokolle
montagsmontagen #001 – #164 + 201
sto.casa.z.haus.da.ciasa
待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #006
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There he goes. One of God’s own prototypes
Some kind of high powered mutant
never considered for mass production
Too weird to live, and too rare to die
Dem Franze Biberkopf aber
fehlt in Clärchens Ballhaus
plötzlich ein Arm. Nicht der, den er bereits verloren hat, an einen
Unfall, einen unglückseligen zwar, der sich im Nachhinein aber doch als
ausgesprochen notwendig erwiesen.
Ach, Mensch, komm schon, was redste auch sowas von gedruckt, will
Franze Biberkopf dem Menschen ihm gegenüber sagen und dabei abwinken.
Abgewunken aber hat er zeitlebens immer mit der einen, der ihm
verbliebenen Hand, die zur Zeit allerdings ein Schultheiss trägt und
mit der er also, will er nichts verschütten in dem lauten Gedränge in Clärchens Ballhaus,
gerade nicht abwinken kann. Und wenn er dabei nicht abwinken kann mit
der ihm verbliebenen, zeitlebens zum Abwinken bestimmten Hand, kann er
auch nicht sagen, was zu sagen wär, und also auch nicht: Ach, Mensch,
komm schon, was redste auch sowas von gedruckt.
Es ist Samstag Abend Elf, früh also, die Nacht noch nicht geboren in
Berlin, und die Band spielt den Rythm und den Blues, auch das eine
Stück, das sich wie sonst keines dazu eignet, von den Kollegen an den
Stromsaiten dermaßen in die Länge gezogen zu werden, daß dem zweiten
Hilfssaxophonisten von links bei seinen immer aufs neue zu
wiederholenden Saxstößen spätestens ab Minute siebzehn des Stückes
schummrig wird vor Augen, in der letzten Runde aber, Minute
einundzwanzig, ihn die Sauerstoffschuld endgültig ins Nirwana und gegen
den Hi-Hat-Ständer des Kollegen Malochers an der Trommelei treibt, was
der sich umgehend mittels eines gezielt geworfenen Sticks verbittet.
Die Nacht noch jung. Der Türsteher so breit wie die Sonnenbank, auf der
er wohnt. Es sind die Tage und die Wochen, in denen sich die Große
Wower-Eiszeit über die Stadt, ihre Flure und Parkbuchten gelegt hat;
wenn die Stadt noch wüßte, wie eine Schaufel zu bedienen ist, wär das
ganze halb so schlimm. Weiß sie aber nicht. Und so schneit es weiter,
Tag um Tag, allerfeinste Eiskristalle zuckrig auf die Dächer und die
Straßen und es ist kein Ende abzusehen. Man sagt, Sommer, das wären
dann die zwei Tage zwischen dem einen und dem anderen Schnee, und daß
das wohl das Ende des Anfangs respektive der Anfang des Endes. Auch
egal, solang die Stofflieferung nicht stockt.
Franze Biberkopf aber trägt den Schlips offen, wenn er um die Häuser
zieht. Und kann das Gerede nicht mehr hören. Ach, Mensch, komm schon,
was redste auch sowas von gedruckt, will er sagen. Unterläßt es aber
aus bekannten Gründen.
Und sieht den jungen Menschen dabei zu, wie sie sich aus ihren Thermo- schutzanzügen schälen. Den Anordnungen des Garderobier ist unbedingt Folge zu leisten. Schmidtke, Keule
für Freunde, ist seit dreißig Jahren Clärchens Garderobier und nimmt
heutzutage einen Euro. Fritz, Clara Clärchens Mann, starb 1914, am
siebten Tag des Krieges. Sie dann Witwe bis ins Jahr 2003. Dabei
vergingen die Tage. Und es ist auch schon wieder eine Zeit her, daß der
Biberkopf zu Meck sagte: Komm mal rin; kuck mal zu, wie ick mit eenem
Arme tanze. Noch aber ist das Schultheiss nicht ausgetrunken.
: hoeren : hier ---> klick
aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
(unveröffentlicht)
auf nachfrage : die ersten drei seiten aus
kurt lanthaler. Fotoroman.zo. berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage (vergriffen)

Was hier folgt, sind Begebenheiten, die noch nicht erzählt wurden.
Ist eine Geschichte, die bis dato unbekannt ist.
Die Bilder dieser Geschichte wiederum entstammen
dem Kurzfilm »Der Gelati Killer«, der im Jahre 1985
auf NP7, dem s/w-16mm-Material der Firma ORWO
(Wolfen/DDR) gedreht wurde.
Aus technischen Gründen (RGB) wird warm empfohlen,
»Fotoroman.zo« bei Tageslicht (5777 Kelvin) zu lesen.

Die Geschichte ist die: Die sogenannte HauptB (B für Bevölkerung) ist
bereits vor einem Jahr umgesiedelt worden. Innerhalb weniger Tage. Und
zwar dermaßen effizient wie überraschend, daß es zu keinerlei Unmut
gekommen ist.
Die Eliten (die Eees) aber, wie absehbar, waren schon längst
vorausgezogen. Relocation Services all inclusive. Weswegen ihr Transfer
(Eees lassen sich, rein sprachlich, nicht umsiedeln) als nichts als
eine Luftveränderung einer Laune wegen wahrgenommen wurde.
Kurz vor ihrem unmittelbaren Abschluß steht aktuell die Umsiedlung der
sogenannten NebenB. Dabei kam es, unbestätigten Meldungen zufolge,
verschiedentlich zum Einsatz von Ordnungsmitteln.

Was vorerst noch überbleibt, sind einzelne Versprengte. Jener Teil der
ehemaligen Einwohnerschaft, die, spätestens seit der Großen
Umwälzung, wenig schmeichelhaft die SonderBs genannt wurden. Oder
kurz: SoBs.
Man bezeichnete sie als uneinholbar nichteingliederbar asoziale
Unvernetzte, und wer wußte, der wußte, daß ihre finale Verschiebung
längst bis ins Detail geplant worden war

Ich hatte, es scheint mir inzwischen wie Ewigkeiten her, und liegt doch
nicht allzuweit zurück, ich hatte also beschlossen, aufzuschreiben,
was auf uns zukommen sollte. Auf die RZ.175/33. Auf die SoBs.
Aufzuschreiben jeweils, so bald absehbar. Sicher: Auch das eine Art von
Resignation. Aber immerhin unter dem Vorwand, etwas zu tun. Ich gab dem
ganzen den Arbeitstitel »coglione!« und notierte mir von Gelati und
Sonnenstand und Killen und allem, was sonst noch so anstand. Ging also
zwischendurch meine Runden durch die zunehmend sich entvölkernde Stadt
und hielt, was ich für bemerkenswert hielt (und anfangs, ganz
Anfänger, hielt ich so gut wie alles für bemerkenswert. Das legte
sich aber dann doch), auf diesen kleinen Zetteln fest, die ich, leicht
angegilbt, in einem halb ausgebrannten Archivkeller (ja, sowas gab es
damals noch) neben ausrangierten Quantenbändern gefunden hatte.
sto.casa.z.haus.da.ciasa.待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #005
Per enne. post nach b.
Es liegt ein bein
fuer sich allein
und sagt: ich moecht
mal wieder wandern
Da meldet sich ein
zweites bein
und sacht: ach
frag n andern
mir ist heut mehr
nach tanzen
und den blasz
blauen pomeranzen
Mit blau, so sagt
das erste bein, mit blau
da koennt ich dienen
Und mo. und schokobienen
Oh du!, so sagt das zweite bein
verfuehrer du. was fuer ein
auftritt wird das werden
hier auf dieser schraegen erden
: hoeren : hier ---> klick
aus:
bestia(di)aria
tier(ische)gedichte
unoeffentlichte (ver)sammlung
sto.casa.z.haus.da.ciasa.待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #004
Goldfishs noinaseggigste reise um die halbe welt
Oebelstoelgg, maszt Goldfish mut
(und hat noch was Beirut im blut)
Oebelstoelgg, ich konntes sehn
ist also wieder drauf und dran
und sitzt im sud im sueden, mann
und will als wiskheywaerter eichen gehen
alsob nichts waer, nur er, nur er
und dieser fusel. dazu gedusel
aus der duese, und drusengruesze
aus dem wald bei Singlemalt
(dann wird gedarrt)
Oebelstoelgg harrt
: hoeren : hier ---> klick
aus:
Goldfishs weitre reisen um die andre halbe welt
(nochma fuffzich uebungen in tonaler atemkontrolle)
(64 Seiten, unveroeffentlicht)
sto.casa.z.haus.da.ciasa.待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #003
Goldfishs fuerasoechte reise um die halbe welt
Oebelstoelgg, sagt Gold sh, waere
(waer Oebelstoelgg nicht so ne maehre)
ein reichlich zynisch abgeklaerter
wie wohlbeleibter zweiter weichenwaerter
Man koennt ihn in die gegend stellen
fuer grad den einen fall von faellen
wo unverhofft und aus dem nichts
ein zug auftaucht, trotz bauberichts
in dem montage von geleisen
erst dienstags ansteht. (wir verweisen
hier auf seite acht.)
Oebelstoelgg lacht
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aus:
Goldfishs weitre reisen um die andre halbe welt
(nochma fuffzich uebungen in tonaler atemkontrolle)
(64 Seiten, unveroeffentlicht)
endzeittrunk : (auch eine vorhersage)
aus: kurt lanthaler. fotoroman.zo. berlin, 2016
64 seiten. privatdruck, limitierte, signierte auflage (vergriffen)
kamera: mike fallert
im bild: Bert Breit, Isabella Tonon, Wolfgang Rampo Maier, Michael Lösch, Benedikt Sauer, Laura Weber, Petra Veneri

sto.casa.z.haus.da.ciasa.待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #002
In den Jahren
in denen er immer wieder einmal von B nach Z fuhr, nur um dann wieder
von Z nach B zu reisen, fragte er sich, zunehmend heftiger: wieso es
denn nicht A, und wenn A, welches A denn haette werden koennen. Alermo
etwa? Apoli? Adova? Antova eher nicht. Aranto. Aden-Aden. Alzburg.
Assel. Ach!, Achen. Aris. Arisa. Axos. Avala.
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aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
(unveröffentlicht)
sto.casa.z.haus.da.ciasa.待在家里.στο.σπίτι
freihauslieferung #001
Die Geschichte mit dem Elefanten
und der Elefant, um den es geht, war in mehrfacher Hinsicht ein Unikat.
Zum einen besaß der Elefant keinen Namen. Was damit zusammenhängen mag,
daß er unter der Brücke hauste, jedem aus dem Weg ging, auf Fragen, der
nach dem Weg zur nächsten Tankstelle etwa, höchstens etwas mürrisch mit
dem Rüssel wackelte, und ansonsten tat, als ginge ihn alles nichts an.
Die Brücke, unter der der Elefant hauste, stand in einer Gegend am
Rande der Stadt, in der vor dreißig Jahren noch die Ziegen das Kommando
über gehabt hatten; dann aber war die Stadt zur Großstadt gewachsen wie
eine Eiterbeule bei achtzig Grad im Bratofen, Lagerhallen, Garagen,
Häuser, und, zwischen ihnen, die Stadtautobahnen auf ihren Stelzen, und
die schattigen, wenn auch menschenvergessenen Ecken darunter, dunkle
Flecken, an die sich kaum einer traute, nachts schon gar nicht, ans
Nichts verlorene Landschaften, tagsüber derart betonheiß, daß die
Schweißtropfen zischend verdampften.
Hier, unter einer dieser Brücken, hatte sich also eines vergangenen
Tages der Elefant niedergelassen, wortlos, und unbeobachtet. Die
ersten, die ihn im sommerbrütendheißen Schatten leise schaukelnd stehen
sahen, trauten ihren Augen nicht, wischten sich den Schweiß von der
Stirn und schüttelten den Kopf. Unmöglich. Punkt. Bei der nächsten
Vorüberfahrt dann stand er immer noch da.
Es hatte in diesen Tagen aber ein junger Bulgare eine Geschäftsidee auf
die Füße gestellt: Er erntete, zusammen mit vier seiner bulgarischen
Cousins, auf den Feldern der Bauern in der Nähe der Stadt, noch in den
Nachtstunden, was auf deren Feldern wuchs; also Pfirsiche,
Wassermelonen, Zuckermelonen. Fuhr sie mit seinem uralten bulgarischen
LKW in den allerersten Minuten der Dämmerung an den Rand der Stadt, wo
dann die nächtliche Tagesernte auf die offene Ladefläche genauso
klapprige Transporter verladen wurde, jeder der Transporter zudem mit
einem weiteren Cousin und dessen Kindern oder Frauen sowie einem
Megafon bestückt und also bestens vorbereitet für den ambulanten
Straßenverkauf in den kochenden Straßen der Stadt. Nächtens dann trafen
sie sich wieder unter der Brücke am Rande der Stadt, schaufelten das
zugrunde gegangene Obst von der Ladefläche und versuchten, drei Stunden
Schlaf zu bekommen, bevor der neue Tag und das neue Geschäft wieder
anging.
Der Elefant aber tat sich an den Obstabfällen seiner neuen Nachbarn
gemütlich, und ab und an schleuderte er Wassermelonen gegen den
Brückenpfeiler und sammelte die Brocken ein. Einen Teil des Obstes
allerdings schob er regelmäßig zur Seite, ließ es einen Tag in der
Hitze liegen und machte sich dann über die vergorenen Fruchtzucker her.
Am 14. August aber war der Elefant verschwunden. (Man traf sich
dann, Obstbulgaren und Elefant, am 15. August oben auf Παναγία
Σουμελά, bei der Heiligen Muttergottes der reisenden Balkanen, Panagia
Soumela, hundert Kilometer westlich von Thessaloniki; und feierte bis
tief in die Nacht.)
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aus:
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht
183 (oder so) Kürzestgeschichten
(unveröffentlicht)
π
hello world & back again

2020 03 14
π
On computing codices
00101000 01101111 01110010 00101001
(or)
How2do Factchecks in Framed ’n‘ Frozen Rimes
ovverosia
De l’invenzione dell’intento
namentlich aber
Über die Erfindung von Wirklichkeit
unter den Händen (sub manu scripta) der Archivare der Signoria
und dem Verbleib von Wahrheit in den Folianten
(There was allways someone who tricked the database)
ή
Έρχουντε ή βάρβαροι απ’ την βαρβαρία
______________________
Folgen n paar Termine : (warum musz man im herbst imma arbeitn?)
###
8. und 9. September, Museion, Bolzano/Bozen
On Computing Codices - Lesung eines Textes dieses Titels im Rahmen von :
world wide wars – sprachkunst conflitti narrazione geschichte
veranstaltet durch SAAV
###
14. und 15. September, Laas
5. Franz-Tumler-Literaturpreis
Es lesen:
Mascha Dabić aus „Reibungsverluste“
Juliana Kálnay aus „Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens“
Stephan Lohse aus „Ein fauler Gott“
Julia Weber aus „Immer ist alles schön“
Kathy Zarnegin aus „Chaya“
Juroren:
Elke Heinemann, Schriftstellerin und Publizistin (Berlin)
Kurt Lanthaler, freier Schriftsteller (Berlin)
Manfred Papst, Kulturpublizist (Greifensee)
Gerhard Ruiss, Autor und Literaturvermittler (Wien)
Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin (Wien)
###
16. September 2017, 10.00 Uhr, Bolzano/Bozen
½ MITTAG². Matinée in der Bibliothek Tessmann. Literatur im Lesehof.
Unter dem Titel "Unveröffentlicht" lesen:
Eeva Katharina Aichner
Kurt Lanthaler
Lenz Koppelstätter
ps:
Meinereins liest aus:
"Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht"
noch unveroeffentlicht, wie gesagt
###
19. September 2017, 18:00 Uhr. Meran, Schloß Kallmünz
Es lesen aus Anlaß der Drucklegung
Laura Mautone aus "L’appartenenza"
Kurt Lanthaler aus "Hotel Merîdian. Passagen. Partono i bastimenti"
(Auszug siehe weiter unten)
###
(Auszerdem gibt es die vage moeglichkeit, dasz es kurzfristig zu improvisierten lesungen kommt. stay tunded : pop up)
Hotel Merîdian
(aus: Passagen. Partono i bastimenti. Roman in Arbeit)
Endlich Meran. Das hat, am Frühstücksnebentisch, heut einer gesagt, allein für sich hin. Endlich Meran.
Ein Mann mittleren Alters, also ebenso in den höheren Fünfzigern wie
unsereiner, und sprach vor sich hin und in den Thee hinein, und wie ich
noch über EndlichMeran nachdachte, schließlich stand es etwas verirrt im Raum, sprach er weiter, immer neue Worte, und die waren median und Lebertran vom Kormoran mit Majoran,
zumindest dachte ich, das so verstanden zu haben, irgendwann hat mans
altersbedingt am Ohr und stellt sich vergeblich die Frage hab ichs am Ohr oder hab ichs am Hirn, und so dreht man sich im Kreis, während der Mann am Frühstücksnebentisch weiter Schleifen zieht im Sprechen, Baldrianschlenderian,
filigrane Membran aus Obsidian. Lateransopran in Teheran, gewester
Veteran. Mediterraner Enzianpavian. Endlich Meran.
Ich sitze im hiesigen Hotel Merîdian.
Und höre Sie schon aufheulen. Zu recht, ich weiß. Schließlich müssen
Sie in unserem fernen Buenos Aires meine Spesen aufrechnen gegen meine
Recherche und deren Ergebnisse. Und die geldgebenden Stiftungen sind
hartherzig, cierto. Und wollen nichts wissen von auf -an und -ian sich auftürmenden Clustern aus einem Ort namens Meran.
Dabei bin ich hier, und jetzt, gerade am Herz der Sache. Obwohl selbst
Meran noch nichts ahnt davon. Und ich geringe Ahnung von Meran.
Weswegen ich noch ein paar Tage hier verbleiben. Und das Spesenkonto
weiter belasten. Und den Geschichten hinterher. Werde.
Ich schicke Ihnen heute mit diesen Zeilen wie verlangt so etwas wie eine Zwischenabrechnung zur Vorlage an unsere Geldgeber. Interim invoice. (Vorläufige innere Stimme? Tja. Hat was davon.) Nundenn:
Wir haben inzwischen (über die Zeit und über die Orte) in Sachen
unseres Kunst- wie Forschungsgegenstandes RC (na gut: es meint: xxxxx
xxxxxxxx) einen Punkt erreicht, von dem aus sich ein Ende absehen
ließe, wollte man denn an ein Ende unserer Bemühungen kommen. Die
Geldgeber natürlich wollen. Und wollen endlich dieses avisierte
Großereignis als weltumrundende Ausstellung in Glanzundgloria
eröffnen, samt Schnittchen. Sie, mein Freund, als treuer Weggefährte
meinereins ebenso wie als zwischen Kommerz und Kontemplation
fintenreich vermittelnder Kuppler (so daß Sie sich den Beinamen el alcahuete eigentlich redlich verdient hätten, stünde er nicht etwas quer zu Ihrem distinguierten Wesen), Sie, mi distinguido amigo,
mein Lieber, selbst Sie möchten an ein Ende kommen, ich weiß, auch wenn
Sie das Ende unserer Reise in Sachen RC eher auf übernächstes Jahr als
auf Übermorgen prognostizieren. Und dazu sollte ich endlich meine
Recherchereisen abbrechen, nach Hause, also an unseren Arbeitstisch in
der Boca Buenos Aires' zurückkehren, und die Sache zu einem Abschluß
bringen, und das heißt: den Ausstellungsbauern übergeben. Bliebe dann
noch zweidrei Seiten einleitender Text für den Ausstellungsband. Und
sehen Sie, mein Freund, vor dem ist mir nun wirklich Angst und Bange
bis in den Fiebertraum hinein; nichts schreibe ich, der gern erfindet
aber ungern schreibt, unlieber als diese Art abschließender
Texte, ich mein, da sitzt einer in Guantanamo, hat ein paar ebenso
erfolgreiche wie erfüllende Jahre als ChefFolterer hinter sich und dann
steht er auf, der Letzte macht das Licht aus,
und dreht den Hauptschlüssel im Schloß, schiebt sich den Hut tiefer ins
Gesicht und macht sich … auf den Weg nach Hause ins liebliche
Connect2cut? Nur weil die Geldgeber schließlich die Geduld verloren,
was nichts anderes heißt, als daß ihnen die – eh schon spärliche –
Phantasie endgültig ausgegangen ist. Wie hat man sich so einen Abgang
vorzustellen? Da sehen Sie.
(…)
El Greco in Mazia

Intralazzen
Io uso un tacchino. io mi
appunto sul tacchino, appunto
(m'illumino l'inverso)
.
me lo porto dietro. nei jeans
viaggi, gite. notti buie. flaneurismi.
spasmi sparsi su superbi sperperi
spaerlich sperber, spesso spazzen
størmtrøppen selaví sti kãzzen
.
Io m'intacchino d'aggiotaggio, spaccio
lettere per letture & lenzuole per lenticchie
(m'rannicchio, io. di desio)
.
me lo porto dietro. +mela-
la desia. fanciulla dell'est. poste rest
ante. penoso pensiero d'elefante intrigante
paaerlich pansen, penso pazzen
dette er ein hest. gå! intralazzen
Eller. Auszug.
(…)
An dem Tag, als ich umzugshalber einen Zettel fand, der recht
eigentlich ein Blatt Papier, handbeschrieben, paar wenige kurze Zeilen,
und als ich es das erstemal gelesen, mir fremd und nichtssagend, zumal
in eigenartiger Schreibweis, an dem Tag, es war mein vierter Arbeitstag
als AushilfsHaus- Techniker hier im norwegischen Stavanger, Hotel Sola Strand, und
der erste Abend, an dem ich frei hatte, an dem Tag war ich, als er
Nacht wurde, an den Strand gegangen, die paar Meter nach vorne, und da
das Wetter nicht wirklich vorteilhaft, war ich allein mit mir, dem Sand
und der Nordsee. Und irgendwann war es drei Uhr morgens und immer noch
nordisch heller Tag – in den sechsunddreißg Jahren meiner Schichten auf
den Ölplattformen im Ekofiskfeld waren mir, berufsbedingt, unter
Sechzehn-Stunden-Schichten und gleißendem Scheinwerferlicht, die Tag-
und Nachtweichen vollkommen entglitten. Zumal optisch. Nun aber –
(…)
erscheint demnext als Kurzgeschichte in einer Anthologie zu n.c.kaser
Passagen. Partono i bastimenti. Roman in Arbeit
Omar Sivori carezza con tenerezza Renato Cesarini, il suo maestro, nel
post Napoli–Juventus del 1960/61. Cesarini sedeva da pochi mesi sulla
panchina napoletana dopo aver lasciato proprio quella juventina. La
Juventus si avviava a vincere il 12° scudetto, il Napoli si giocava
invece la permanenza in serie A.
Si vociferava sulla possibilità che Sivori si potesse vendere la
partita per salvare il suo maestro, ma Omar in campo rispose da
fuoriclasse qual è stato siglando una tripletta.
… aus einem / fuer einen griechischen roman
Οι γυναίκες τσιρίζουν για το θάνατο
που πέταξε από πάνω τους
… schreibt der Kollege Ηλίας Βενέζης 1942 in Αιολική Γη / Äolische Erde
Die Frauen kreischten, da der Tod
über ihre Köpfe hinweg flog
Rekonstruktion der Abläufe des Tages und der Nacht.
Nachschrift zu einem (vorlaufig) geendeten Buch. (Man nennts auch
Lektorat. Was einen nicht hindert, dran weiter zu schreiben. Wieso
auch.)
Was, wenn man es anders anfänge/finge, also recht eigentlich
Wie ein Western
anfängt, und sich folgendermaßen aus den Zeitgenössischen Sozialen Medien der Epoche,
den mündlich übertragnen Schauergeschichten ebenso wie den
GeheimArchiven der Signoria, destillieren und also erzählen läßt: Wir
schreiben das Jahr 1487, die Signoria Venezias schickt Στρατιώτοι, also
Söldner nach Mareo, ins Ladinische, einem kleinen Dorf an der
Nordgrenze des Rätoromanischen.
Περιμένοντας τους Bαρβάρους
Και μερικοί έφθασαν απ’ τα σύνορα,
και είπανε πως βάρβαροι πια δεν υπάρχουν.
– – –
Και τώρα τι θα γένουμε χωρίς βαρβάρους.
Οι άνθρωποι αυτοί ήσαν μια κάποια λύσις.
Kωστής Πέτρου Φωτιάδης Kαβάφης
Konstantinos Kafavis, Warten auf die Barbaren. 1904
Da sind welche von der Grenze gekommen
Und haben berichtet, da gäb es keine Barbaren mehr.
– – –
Und nun, was sollen wir ohne Barbaren tun?
Diese Menschen waren immerhin eine Lösung
Die Söldner schneiden 42 Dorfbewohnern, also der relativen Mehrheit,
die Köpfe ab. Und spielen Fußball damit. Beim nächsten Mal, Jahre
später, laufen die SöldnerStratioten aber in eine (Abseits)Falle der
Ladiner. Die töten daraufhin alle Söldner bis auf einen; nur um diesen
dann, nachdem er davon genesen, daß man ihm ebenso absichtsvoll wie
chirurgisch sauber eine Nase, ein Ohr, eine Hand abgeschnitten und ein
Auge ausschabt hat, den Venezianern mit besten Grüßen zurückschickten.
Davon aber steht nichts in den Archiven der Signoria. (Im Gegenzug die
Zahl der ursprünglich Getöteten nachrichtlich verdoppelt. Propaganda
fidei.)
(…)
Ansiedlung an der Grenze
Wenn man von Rina respektive Welschellen aus weiter bergan geht,
landet man auf dem Col dla Vedla, dem Berg der Alten, der zwar nicht
hoch ist, aber steil. Geht man weiter, geht man irgendwann über die
Jöcher, dem Jü de Börz zum Beispiel. Und ein Gang über die Jöcher ist
immer auch ein Gang ins Jenseits. [Sagt auch des wohlgenährten Landes
Berühmtester. Eine Mumie.]
Wenn man von Rina respektive Welschellen bergab geht, landet man in
Longega respektive Zwischenwasser: Ein Mesopotamien also
[Zwischenstromland, Ursprung unserer Kulturen. Inzwischen
darniedergebombt]. Es mündet in Longega respektive Zwischenwasser der
Rü d’Al Plan in die Gader. Daher der Name. Und außerdem ist Longega der
Ort, an dem quasi jeder vorbei muß, der das Rätoromanische, wieso auch
immer, [ins Deutsch] verlassen will. Insofern ist, falls man über die
Jöcher geht, Rina respektive Welschellen eine Ansiedlung an der Grenze.
Und Longega respektive Zwischenwasser ist eine Ansiedlung an der Grenze.
[In Zeiten stromgetriebener GPSgesteuerter Bergfahrräder und
vierpropelliger actionkameratragender FreizeitDrohnen mögen sich
Grenzen relativieren; möchten sie gerne, tun sie aber nicht. Purer
Anschein, wie es scheint.]
Es haben, im letzten Jahrhundert, lang bevor die Schneekanonen
losfeuerten, immer wieder die Menschen ihre Gegenden im Ladinischen
verlassen müssen, aus purem Hunger, und damit auch, zwangsweise, das
Rätoromanische mit dem Deutsch/Italienischen vertauscht. Unter anderem.
Und sich, von der Ansiedlungen an der Grenze kommend, an anderen
Grenzen angesiedelt.
(…)
Il delta. Termin. Lesung. 01.12.2016
Con Stefano Zangrando e l'editore Aldo Mazza
Accademia degli Agiati di Rovereto
presso la Fondazione Caritro
Mal wieder : Ellada. Ελλάδα.
Der perlentaucher weiszt heut darauf hin
: "26.10.2016. Die FAZ lernt aus zwei Büchern zur deutschen Besatzung
Griechenlands, wie schäbig die Entschädigungsfrage geregelt wurde."
Jetzt ist es in einer Art konvexkonkaver Wirrspiegelung so,
dasz perlentaucher auf seiner homepage unter
"Katerina Kralova. Das Vermächtnis der Besatzung. Deutsch-griechische
Beziehungen seit 1940. Böhlau Verlag, Wien 2016. ISBN 9783412503628"
auf die FAZ-Rezension zu Markower sich bezieht sowie unter
"Mark Mazower. Griechenland unter Hitler. Das Leben während der
deutschen Besatzung 1941-1944. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2016. ISBN 9783100025074"
auf die die FAZ-Rezension zur tschechischen Historikerin Katerina Králová,
also, grob gesagt, alles durcheinander bringt, rein auf einer technischen Ebene
…
dabei aber nicht erwaehnt, wieso auch, dasz neben diesen beiden, aus
gutem Grunde erst mit groebster Verspaetung uebersetzten Hauptwerken
noch ein paar andere Schlange stehen, auf dasz sie uebersetzt werden,
zu eben dem Thema.
Wie zum Beispiel
# Mazower, Mark. Salonica, City of Ghosts: Christians, Muslims and Jews. 2004
# Murtagh, Peter. The Rape of Greece. The King, The Colonels an The Resistance. 1994
# Clark, Bruce. Twice a Stranger. How Mass Expulsion Forged Modern Greece and Turkey. 2006
oder
# Δρουμπουη, Χανδρινος. Η Θεσσαλονίκη κατά τη γερμανική Κατοχή. Αθηνα, 2014
… und noch ein paar andere, die hier rumstehn, zur Zubereitung eines Romans.
(Von "Prefasyon. El eskopo de dita estorya es por dar a saver a los
doroth vinideros komodo trokan los tyempos, …" usw usf gar nicht erst
zu reden.)
Wie es eben so is : swill keiner wissen.
Und wer wenigstens n Teil wissen moecht, verlinkt sich, flugs. Jerimania eben.
Alba. Stein. Burns.

...
Leeze me on drink! it gies us mair
Than either school or college;
It kindles wit, it waukens lear,
It pangs us fou o' knowledge:
Be't whisky-gill or penny wheep,
Or ony stronger potion,
It never fails, or drinkin deep,
To kittle up our notion,
By night or day.
...
The Holy Fair. Robert Burns. 1785
Little Blue Tomato (Blues) : Termine
Auf Einladung von LURX, Verein für Kunst, Aufführungen im Rahmen der Künstleraktion Tomaten e peperoni in Sterzing/Vipiteno
Freitag, 23.09., 11 Uhr (Bauernmarkt)
Samstag, 24.09., 12 Uhr (beim "Vinzenz", Neustadt/Città Nuova, 4)
Little Blue Tomato (Blues)
Music: Werner Haifisch Heidegger
Lyrics: Kurt Kutte Lanthaler
mit: Eric Siviero, Xenia Gschnitzer, Paolo Jack Alemanno,
Alex Trebo, Haifisch Heidegger
Recordet at haifishbecken, VipiTown, 18.08.2016
Oh ja, blau war der Tag
Oh ha, blau war die Nacht
und hat am Ende dann
den Blauwal blaustich gemacht
Jetzt ist gut, jezz isses heiß
Fragt sich nur: Tomat oder Paradeis
Blu il giorno, blu la notte
un mondo tutto chiagne e fotte
Ch'ammiscato »trista e sola«
famma, sanghe e pummarola
A mordersi son sempre loro
Io no. Io bacio un pomodoro
Was aber, fragt sich, ist der Preis
für höllisch blaue Paradeis
im Land des fahlen Edelweiß?
Feelin lonesome and blue
und dann bist (endlich) du da, du
Kleine Blautomat, ach, ich and you

If you see my blue tomato
Tell her, that I'm comin' home
If you smell my blue tomato
Tell her, that i'm very done
(And) If you eat my little blue tomato
Tell her, I am, I am so alone
He!, verrat doch mal, Tomat
Wie kommt das Blau in den Salat
wie das Quadrat ins Surrogat
und das Zitat ins Reservat
Sag: Te O eM A Te Eh
Paradeis Hottwollee
Es gibt für unsre letzte Reise
nur einen Weg: die Paradeise
in die Pfanne haun. Und kochen
Und rührn, und rührn, ununterbrochen
Daraufhin dann, und klugerweise
gibts maccheroni, haufenweise
L'Adese piange, l'Isarco pure
son giornate tremendamente dure
S'abbassa il sole, s'inchina la luna
e poi man'man la terra s'imbruna
E s'alza la voce dall'agricultura:
Son un pelato di caratura
We got a situation (over there)
lot of tomatoes in the air
Here it comes and there it goes
it's The Attack of the Killer Tomatoes
Thats Why the Lady is a Trump
and Trump 's a shitty garbage dump
He! Endlich mal einen Song schrei'n/m
mit einer blaun Tomate im Reim
(was auch nix anders als das Wort am End
was manchmal klappt, und manchmal klemmt)
Und wenn ich (kenn ich) in die Fänge einer Tomate gerate
: pummarole 'n coppa : delikate Derivate
desperate Aggregate, Echolot-Retoursultate
(tremate, tremate / le streghe son tornate)
La storia del passato / Ormai ce l'ha insegnato
Che un popolo affamato / La fa la rivoluzion
Viva la pa-pa-pap-pa / Col po-po-po-po-po-pomodoro
Und deswegen: Nachtschattengewäx auf ex, Stoff in rot
Vier Löffel Tomatidín : alles hin. Und Toma-Tod.
Solanum lycopersicum / Pomodoro Paradeis
Solanum lycopersicum / Nahuatl tomatl, ich weiß
He! Endlich mal länger am Leben bleibn
mit einer kleinen blauen Tomate im Reim
Listen: Ain't no such a thing
like your tomatolike skin
Ain't no such a wonder
like your roots downunder
So it's just the way we do
feelin tomatoe and blue
(Und so ist) Da die blaue Tomate
mit'm Fallschirm auf Brautstraußschau
Meine kleine blaue Tomate
aus'm Nichts, diese Meerjungfrau
Und auch, wenn ich sie damit verrate
: ich selber war genauso blau
Und: so blau war der Tag
und: so blau war die Nacht
und: so hat am End dann
der Blauwal sugo gemacht
Jetzt ist er gut, jezz isser heiß
egal, ob Tomat oder Paradeis
Die Einsiedler
By Ronny Trocker. Germany, Austria, 2016, 90 min
Ist dann doch eine Freude, wenn ein Film, an dem man am Rand
mitgearbeitet hat (dramaturgische Beratung/script consultant), auf ein
Festival wie das in Venedig eingeladen wird. Gratulation den Machern.
Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica. Orizzonti. 02.09.2016
Zurich Film Festival. 25.-.30.09.2016
Copenhagens CPH PIX Festival. New Talent Grand PIX. 27.10.2016
Thessaloniki International Film Festival, Open Horizonts. 12.-13.11.2016
The Hollywoodreporter am 06.09.2016 über den Film:
"The hills are alive with good stories."
und
The Eremites: A first feature to remember. by Stefan Dobroiu
From its very beginning until the playful, even cheeky, last frame, Italian director Ronny Trocker’s first feature, The Eremites, a German-Austrian co-production shown in the Orizzonti sidebar of the Venice International Film
Festival, exudes the unpredictability of nature: the story of Albert
(an excellent Andreas Lust, bringing to mind a middle-aged Robert
Redford with his boyish charm) has many surprises in store, despite a
slow pace and a quietness intended to pay homage to the magnificence of
nature.
(Cineuropa)
Garten. Ausstellung. Performance. Little Blue Tomato

Ausstellungseröffnung, Hofgarten Brixen
Freitag, 02. September 2016
Broadway Ain't Funky No More
RandNotate eines Sommers (Ein Auftragstext)
Na, dann wollen wir uns mal der Welt annähern:
– Mut dat seyn?
– Et mut, et mut.
(Plattdüütsche Kosmonauten beim Wiedereintritt. Aktuell 1472 Grad
Celsius. Eintrittswinkel 6,325 Grad. Höhe 380K Fuß. V = 28 kkm/h)
***
»Es wurden drüben in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr
Zweitausendzehn von der pharmazeutischen Industrie genug Opioide
vertrieben, um jeden Amerikaner mit einer Dosis von fünf Gramm
Hydrocodon alle vier Stunden über einen ganzen Monat lang zu
versorgen. Ist natürlich eine Scheißrechnung«, sagt er. »Weil sie so
tut, als bekäm jeder gleichviel ab.«»Und?«»Kannst dir vorstellen. Als
ob ausgerechnet Opiate im Kapitalismus gerecht verteilt würden. Schieb
mal die Pumpe rüber.«
***
– Was machst am Wochenend?
– Abhängen. Wie ein jedes andre Rindviech, das etwas auf sich hält,
auch. Kontrollierte Verwesung zum Zwecke der Genußbarmachung eben.
***
Herr H. war seit Jahren mit der Coriolis-Kraft im Geschäft. Nachdem er
es mit Diamanten, Kautschukplantagen, Schrumpfkulturköpfen und
SS-Hosenknöpfen versucht hatte. Nichts davon war jemals wirklich in
seinem Besitz gewesen, natürlich nicht, aber er hatte es im Angebot,
sobald einer dieser verwirrten Weltreisenden aus Mitteleuropa in die
kleine, dunkelstaubige äquatorialische Bar trat, die genau überm
Äquator stand, also so ziemlich hälftig der Nord- wie der
Südhalbkugel zugehörig war.
Ein guter Ort für einen wie Herrn H.
Bis eines Tages einer ihn mit einer ziemlich genau einen Meter langen,
noch wie Messing glänzenden Stange erschlägt: Da hast du deinen
verdammichen Äquator.
***
Als der Lyriker L. las, daß sein Berliner Arbeitsamt sich inzwischen
(daran erkennt man, wie völlig aus der Zeit gefallen der Lyriker L.)
sich also Jobcenter nannte, sein ehem. Berliner Arbeitsamt, war er noch
nicht sonderlich beeindruckt.
Als er dann aber weiter las, daß dieses Jobcenter Sonderangebote für
über Fünfzigjährige auf Lager hatte, wurde die Sache für ihn schon
interessanter.
Zumal einem zusätzlich, falls man sich im Bundesprogramm Perspektive
50plus als Kunde registrierte, kostenloser Zugang zur
»Gesundheitsdatenbank Fitnessquelle 50plus mit vielen interessanten und
kostenfreien Angeboten aus den Bereichen: gesunde Ernährung, Bewegung,
Stressbewältigung, Suchtbewältigung, Kulturvermittlung und allgemeine
Lebensführung« angepriesen wurde. »Wenn Sie mehr zu den Angeboten
erfahren möchten, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitsvermittler
50plus nach den Zugangsdaten zur Datenbank.«
Na dann mal los, sagte sich L., der Lyriker seit dreißig Jahren. Da
melden wir uns gleich langzeitarbeitslos. Wollen doch mal sehen, was
für ein Stoff das ist, den sie einem da zukommen lassen.
***
Wenn Kultur auf Natur auf Kultur stößt (wie man sich das vorzustellen
hat, weil einem die Worte grad vorrätig sind und endlich bereit, in die
Große Confusio aufzubrechen): Giraffe stößt sich Kopf an Brücke. Und
stöhnt. Und störbt.
***
Lilly Lyrsenko (Novosibirsk) schreibt mir: Was heißt das, wenn du mir
schreibst: Es sang Bobby Patterson, und mit ihm The Mustangs: Broadway
Ain't Funky No More. Hier wüten übrigens grad die Mücken. Endlich.
Milz- und Sonnenbrand.

Il delta. Rezension von Giovanni Accardo.
Erschienen in "L'indice dei libri del mese". Auszug.
... In un paesaggio felliniano, onirico e vagamente mostruoso, popolato
da personaggi che potrebbero sembrare lontani parenti dei “lunatici”
raccontati da Ermanno Cavazzoni (si pensi al Vaccarin, che di mestiere
fa il bosgato, cioè il macellatore di maiali, in cambio del loro
sangue), scritto con un impasto di registri linguistici – linguaggi
tecnici, dialetti, lingue gergali e persino qualche frase in cinese –
Il delta si caratterizza per il continuo alternarsi di voce narrante,
passando dalla terza alla prima persona anche all’interno della stessa
frase, e per l’avvicendarsi di passato e presente. Non un romanzo ad
intreccio con uno scioglimento finale, ma il succedersi di avvenimenti
che sono anche eventi linguistici e che imparenta il romanzo di Kurt
Lanthaler (altoatesino che vive tra Berlino e Zurigo, per la prima
volta tradotto in italiano da un bravissimo Stefano Zangrando) alla
tradizione degli sperimentatori e sovvertitori linguistici che hanno in
Céline un punto di partenza: come un novello Bardamu anche Fedele è
alle prese col suo viaggio notturno e visionario. Al lettore non resta
che seguirlo senza chiedersi dove lo porterà, lasciandosi trascinare
dalle parole e dal ritmo delle frasi, andando avanti e indietro nel
tempo."
Il delta. Ritorna.
Lesung aus dem Roman "Il Delta" an dem Ort seiner Herkunft. Im PoDelta.
Questa sera, venerdì 29 luglio alle ore 21.00, all’auditorium, si
chiude Rosolina Letteratura, con un appuntamento speciale: la
presentazione di “Il delta” di Kurt Lanthaler, uno dei maggiori
scrittori altoatesini in lingua tedesca.
Un romanzo originale, “felliniano”, se si può dir così, ambientato nel
nostro territorio e che racconta anche le Storie che hanno attraversato
l’Italia negli ultimi 50 anni.
Dialogherà con lui il suo traduttore, Stefano Zangrando, a sua volta
scrittore, che parlerà del suo romanzo di iniziazione “Amateurs”,
vicenda ambientata a Berlino negli anni della contestazione.
L’anguilla nebulosa del Po
“Si accosta alla porta, la nebbia, ed entra”: pare di galleggiare in
un’atmosfera d’acqua e fango nel fiume Po – e poi di osterie e
villaggi. Il delta narra il ritorno di Fedele, un orfano “spuntato”
dalla sabbia del delta e ora allampanato cacciatore d’anguille, che
cattura “quando il Po è grigio.”
(Ida Bozzi, LA LETTURA del Corriere della Sera)

In Rosolina. Provincia di Rovigo. Zwischen (südlich) Po di Levante und Etschmündung (nördlich) gelegen.

Man liest dann, kommt in Italien haeufiger vor, in einer
entweihten Kirche. Gemeinsam mit dem Schriftstellerkollegen (und
Delta-Übersetzer) Stefano Zangrando.
Grenzschlieszung. Lyrisch deinstalliert. Die Moritat vom Brennergeist.

In Vorbereitung auf die DADAlyrische Inspektion (siehe unten) gibt der
Chef der österreichisch/nordtirolerischen Polizei am 26.04. eine
Pressekonferenz, in der er "das geplante Grenzmanagement am Brenner vor
Ort vorstellt". Der Finger des Polizeichefs mit dem treuöstereichischem
Namen Tomac weiszt millimetergenau auf den Ort der seit 2011
bestehenden lyrischen Installation "Die Moritat vom Brennergeist"
(im direkt an der Grenze gelegenen Autobahnrestaurant Rosenberger).
Zitat: "Ein 370 Meter langer Zaun, drei Kontrollpunkte auf der Autobahn
und einer auf der Bundesstraße werden die Eckpunkte des
Grenzmanagements bilden."
Wenige Tage später treffen sich in Rom der österreichische Innenminister (mit dem treuöstereichischem Namen) Sobotka (ÖVP) und sein italienischer Amtsgenosse Angelino "Engelchen" Alfano (NCD). Thema: Das "Grenzmanagement" am Brenner.

Die Moritat vom Brennergeist. Lyrische Installation, 2011 bis ?
(Ausschnitt)
Am 6. Juni fordert der österreichische Auszenminister (das ist der
Kurze mit den langgeratenen Segelohren, der die Schulpflicht noch nicht
erfüllt hat), "Bootsflüchtlinge abzufangen, sofort zurückzuschicken
oder auf Inseln wie Lesbos zu internieren".
Am 18.7., die Arbeiten zum "Grenzmanagement" am Brenner sind inzwischen
baulich fortgeschritten, erklärt die Fa. Rosenberger, dasz sie aufgrund
des "Grenzmanagements" bereits jetzt in ihrem Autobahnrestaurant an der
Brennergrenze unter Umsatzeinbuszen von bis zu 40% leide und es
deswegen schlieszen werde. Die 21 Mitarbeiter sollen an anderen
Standorten eingesetzt werden.
Der Künstler hat bereits einmal (2003) am Brenner eine lyrische
Installation kaltblütig deinstalliert. Nach 26 Monaten Exposition,
allen Windundwettern ausgesetzt.. Bzw die Deinstallation von
Kunstbesuchern betreiben lassen.
-> Dokumentation siehe hier >>>
Aber: Es war seine Entscheidung. Nunmehr deinstallieren völlig unmusische Wesen wie Tomac&Sobotka.
Deswegen, als Kleinersatz, hier der gesamte Text. Also in seinem Unzustand. Unzulaenglich. Trotzdem.
Moritat vom Brennergeist
Es sind seit je die Moritaten
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
Ich bin der Brennergänger, bin der Brennergeist.
Geh über Grenzen. Treppen. Autobahn. Und übers Gleis.
Ein Dutzend Höllen und ein Dutzend Paradiese
das ist der Rosen Kranz aus hier und jetzt
und geh ich morgen auf die Reise, so
ist, ich weiß, mein Platz längst schon besetzt.
Bin der Brennergänger. Bin der Brennergeist.
Ich sah hier alles. Und ich hörte jedes Reden,
im Lauf der Zeit. Und Frieden
war und Krieg. Geschäft und Niedergang.
Und Durst und Hunger satt. Ich immer mittenmang.
Dem einen hab die Nas ich langgezogen,
dem anderen ein Bein gestellt. Doch meist
sah ich nur zu. Dieweil die Welt vorüber reist
an mir, dem ewiglichen Brennergeist.
So weit der Mori Tat. Und jetzt behend
die Treppe hoch bis an ihr End.
***
Nachtrag: 22.07. Rosenberger
öffnet sein Restaurant wieder. "Man habe auch bei
der wirtschaftlichen Komponente Einigung
erzielt. Den ganzen Verlust kann
natürlich nicht das letzte Glied
in der Kette – sprich der
Rosenberger – tragen und so werden
wir uns in der nächsten Zukunft
hier einigen und da bin ich
guter Dinge, daß alle Herren hier
an einem Strang ziehen möchten“,
sagt der Geschäftführer. Na dann.
Was auch meint, dasz die lyrische Installation wieder/weiter begehbar ist.
HeHeHeDaDaGeLaGe
(Lesung und lyrische Inspektion im Rahmen dieser Tagung)

Programm
Donnerstag, 2.6.2016 — Tagung
18.00 Museion Bozen
Vorstellung der „Kulturelemente“-Sondernummer Dada
Temporärer Biergarten – Aktion (30min), Hans Winkler
19.00 Museion – Talferpromenade – Lungomare
Ascenseur Baja, Peter#KOMPRIPIOTR#Holzknecht, Performance
20.00 Lungomare-Garten
Vorträge, Musik und Gespräche mit: Helen Adkins, Andreas Hapkemeyer,
Jörg Zemmler, Hannes Egger, Kurt Lanthaler
Moderation: Hans Winkler, Martin Hanni.
22.00 Lungomare-Garten
DJ Zemmler
Freitag, 3.6.2016 — Busreise: Bozen – Tarrenz – Bozen
10.00 Hotel Alpi Bozen, Start
11.30 Brenner
DADA-Grenzkontrolle. Inspektion der lyrischen Installation "Die Moritat vom Brennergeist" im Autobahnrestaurant Rosenberger an der BrennerGrenze. Kurt Lanthaler, Peter Kaser
13.00 Tarrenz
Mittagessen im Gasthof Sonne, Treffen mit dem Schriftsteller und
Dadaexperten Raoul Schrott
14.30 Bierbrauerei Starkenberg
Wanderung und Vortrag mit Raoul Schrott, Besuch der
„Dadaisten Villa“ und des Starkenberger Sees. Bierprobe.
Samstag, 4.6.2016 — Auf- und Abstieg (nicht umsonst)
15.00 Galerie Lungomare
Seilbahnfahrt Bozen-Jenesien
15-17.00 Bergstation der Seilbahn, Jenesien
Eröffnung der „DadaSüdtirol-Bibliothek“, Installation zu den Dadaisten in
Südtirol, inkl. Sprachkurs zu den „Gaunersprachen“, Hans Winkler.
17.30 Designmöbel Georg Mühlmann, Jenesien:
Lesung und Gespräch mit Simone Schönett: aus und über
ihren „Jenesien“- Roman re:mondo (2010)
El Fausto Criollo
Un film de Fernando Birri
inspirado libremente en el poema de Estanislao del Campo (1866)

Mit Fausto und Criollo
ist bereits beides benannt: Das »Da« und das »Dort«. Das »Alte« und das
»Neue«. »Hochkultur« und »Volkskultur«. Sowie das »Gestern« und das
»Heute«. Und.
Da ist diverser argentinischer Stoff. Und da ist disparater
Faust-Stoff, europäisch. Da ist Argentinien – im Drehbuch schreibt
Birri: »Este film es una producción (…), celebrando el Bicentenario de
la Revolución Libertadora argentina (1810-2010)« – und da ist, mit
einer Reihe dortiger Künstler ebenso wie mit einer teileuropäischen
Wurzel Argentiniens: das Europa (von dem heut keiner mehr wissen will,
was es sein soll).
Und da sind die beiden Gauchos, die uns einen Film lang begleiten.
Zwei liebenswerte Figuren, die Birri einem Werk aus 1372 umarmenden
Versen entnommen hat. Ohne die Werkentstehungsgeschichte dazu ist
Birris Fausto inkomplett: Der
argentinische Schriftsteller Estanislao del Campo besucht 1866 in
Buenos Aires eine quasi direkt eingeflogene Inzenierung von Gounods
Faust-Oper. Bereits in der Pause erfindet del Campo im Gespräch mit
seinem Schriftstellerfreund eine Neuerzählung des eben Gesehenen.
Woraufhin ihn sein Freund auffordert, das Ganze gefälligst
niederzuschreiben. Morgens um vier der selben Nacht noch wird del
Campos Frau diesen an einem bereits weit gediegenen Werk sitzend
finden. Es trägt den Untertitel: Impresiones del gaucho Anastasio el Pollo en la representacion de esta Opera. (Del Campo hatte Anastasio el Pollo früher als Pseudonym benutzt.)
Also nun: Die beiden Gauchos, der junge Anastasio el Pollo und der alte
Don Laguna, die sich 1866 in ihrem (Niemands-)Land im Schatten eines
Jahrhundertbaumes treffen und Schnaps trinken – am Ende des Filmes ist
die Flasche leer – und Mate und Wurst und Tabak, währenddessen ihre
beiden Pferde ein gemeinsames Bad nehmen. Der Junge war in der Stadt
gewesen und durch Zufall (also magisch) an einem seltsamen Ort (in
einer Opernaufführung nämlich) gelandet. Und was er da gesehen hat, den
Teufel höchstpersönlich, zum Beispiel, ist eine Geschichte, die er dem
Alten hier draußen, unterm Baum, jetzt und sofort und unbedingt
erzählen muß. So unglaublich ist sie. Und so erzählt er (Fernando Birri
hat es in einem langen Gespräch mit Goffredo de Pasquale 2012
folgendermaßen formuliert): »Quest' opera, vista (e raccontata)
attraverso gli occhi del giovane, ma ascoltata attraverso le orecchie
del vecchio.« Die Naivität des Jungen, die Weisheit des Alten.
Die Erzählung des jungen Gauchos aber blendet nicht nur zurück in seine
ganz eigene Erinnerung an die Oper (die Birri uns durch Kinder einer
Schule als Darsteller in schulgemachten Requisiten und Kulissen sehen
läßt), sondern verknüpft sich mit weiteren Bildern.
Da sind umfangreiche Ausschnitte des ersten argentinischen Spielfilmes,
»El Último Malón« (1917) von Alejandro Alcaides Greco (Sohn
französischer und italienischer Zuwanderer), der in einer Mischung aus
Dokumentar- und Spielfilm die Niederschlagung eines
Eingeborenenaufstandes zeigt. Sowie eine
Faust/Gretchenhafte-Liebesgeschichte. Und wir sehen, in die
Vorspanntitel verwoben, die früheste filmische (Kurz-)Version des
Fauststoffes, ein Méliers-Film von 1904. Gedreht in einem
maghrebinischem Vorort von Paris.
Wer sich an den Faust-Stoff macht, wie auch immer, dem ist seit einigen
Jahrhunderten ein zweifaches, zumindest, garantiert: Daß er sich
nämlich auf die Felder der Hybris wie des Hybriden begibt.
Und es endet der Film mit der Stimme des Estanislao del Campo im Off. En
una fonda se apiaron / y pidieron de cenar: / Cuando ya iban a acabar,
/ Don Laguna sacó un rollo /diciendo: El gasto del Pollo / de aquí se
lo han de cobrar. Abblende. Fin. Darauf im Ton, wie am Beginn
des Films, ein wahrhaft mefistofelisches Lachen. (Ein Künstler, der
seinen Lohn erhält.)
***
Text zum Programmheft im Rahmen der österreichischen Erstaufführung des Filmes beim Internationjalem Film Festival Innsbruck. Studenten der Schauspielschule Innsbruck bauen auf dem Text eine Performance auf.
El Fausto Criollo. R: Fernando Birri. Argentinien 2011. 87min, OFeUT
Argentinien im 19. Jahrhundert: Die Gauchos Anastasio el Pollo und Don
Langua sitzen am Fuße eines einsamen, knorrigen Elefantenbaums – des
größten Baumes der Welt. Bei Gin und Yerba Mate erzählt Anastasio von
der Aufführung von Gounods „Faust“ im alten Colón Theater in Buenos
Aires am 24. August 1866 und beginnt Bilder, Charaktere und Situationen
seines eigenen Lebens auf die Geschichte zu übertragen.
Kino. Termin
Auf Einladung des Bolzano Film Festival Bozen wird im Rahmen des Kurzfilmprogramms »30 Jahre Bozner Filmtage« dreißig Jahre nach seiner Uraufführung dort wieder gezeigt:
»Der Gelati Killer«
Ein Kurzfilm mit Martin Abram, Gigi Nobile, Isabella Tonon, Bert Breit u.a.
16 mm s/w, 15 min
Termin: Samstag, 16.4.2016, 18.00 Uhr
Ort: FestivalKino Capitol. Streitergasse, Bozen
Dauer: 95 Minuten
mit Kurzfilmen von Jori/Deghenghi, Wenders, Saurer, Tartarotti,
Lanthaler, Romen, Mandolesi, Fassbinder, Zbinden/Valentini, Ströhl,
Badewitz
Also : Kommen Sie vorbei. Venga, venga.
Außerdem erscheint, anläßlich dieses Termines:
Fotoroman.zo
Privatdruck auf Fotopapier. 52 Seiten.
(Käuflich erwerblich beim Autor
zum Selbstkostenpreis von 23 Euro.
Bestellung über die email-Adresse auf dieser Seite.)
Eben erschienen : Da qualche giorno in edicola :
Il delta. Romanzo
Traduzione dal tedesco di Stefano Zangrando
Edizioni Alphabeta Verlag
pp 160. ISBN: 978-88-7223-239-2. € 14,00
Le storie della vita di un certo
Fedele Conte Mamai, trovatello del delta del Po, cresciuto su un
chiatta in mezzo al grande fiume. Storie di anguille e di acque alte,
di una vecchia valigia di cartone, di baccalà e babà, bresaola e
bottarga e del piano e degli ingredienti della vecia col pist. Storie
di Maierlengo, del paese dietro l’argine, e del paese senza nome oltre
la diga di montagna, delle grandi imprese degli ingegneri e delle
imprese ancora più grandi della natura. Storie di vite e di migrazioni,
di lingue e di proverbi.
Kurt Lanthaler racconta la
storia e le storie di una vita itinerante che nasce nel delta del Po e
attraversa il paese e i decenni, passando per pianure e per monti per
poi tornare al fiume. E racconta cinquant’anni di lotta tra uomo e
natura, di inutile sviluppo, personale e civile, ma anche cinquant’anni
di vita, di passioni, dolori, malinconie.
Ne scrivono … :
Brunamaria Dal Lago Veneri. Viaggio nel paese e nelle sue mille lingue
(…)
Il lavoro di Zangrando è qui, più che mai, un prendersi cura di un
testo particolare, una "navigazione" che ha per punto di riferimento
geografico un posto: il delta del Po, ma si estende, si dalata e si
restringe, come fa il fiume nelle sue secchie e nelle sue piene, in un
territorio molto più grande, un territorio geografico e un territorio
linguistico. Al traduttore è dato trovare una lingua ricca di giochi di
parole, allusioni, assonanze, cercando di riprodurre una ricerca
puntuale di etimologie, cercando di non "tradire" i passaggi
indovinatissimi nell'originale, nei dialetti locali, i dialoghi in
italiano, le canzoni e i riferimenti letterari (…).
Quello che me lo avvicina poi è il fatto che Kurt Lanthaler sia un uomo
di frontiera, uno scrittore che usa le lingue e i dialetti piegandoli e
concentrandoli in sequenze di suoni significanti un mondo, oltre che un
modo di essere e pensare. Uno scrittore che non si lascia ingabbiare da
frontiere nè di spazio nè di lingue.
Ma torniamo al romanzo, alla forma della scrittura. Questo romanzo è
una mappa di vite, prima di tutte quella del protagonista fedele Conte
Mamai, Bombolotto, Maierlongo, che nasce in un territorio che è "terra
ed aqua" come nelle canzoni, attraversa il paese e il tempo, passando
per pianure e monti, per luoghi e stagioni, per mestieri e professioni,
per tornare alle origini, al Delta del Po, come l'anguilla, uno dei
simboli del racconto. Il romanzo usa una lingua che è un gioco, il
ritmico alternarsi di lingue appunto o di dialetti: tutti i quarantotto
capitoli del racconto hanno, anche nella versione tedesca, i titoli,
prima in italiano, seguito da una specie di spiegazione del contenuto
del capitolo, in lingua tedesca. Non dimentico i dialetti, i vari
dialetti espressi, quasi sempre sotto forma di proverbi, la vera
saggezza dei popoli.
(…)
Il romanzo non si basa su una sola storia. Un'atmosfera come quella del
delta del Po si può solo narrare con mille rivoli e mille situazioni,
piccoli e veloci schizzi, giochi appunto di pensieri e lingue, sciolti
nella nebbia che tutto fagocita, condizionato da un evento, che sempre
si riproduce, la piena, la rotta degli argini, le alluvioni, la
tragedia. Un quadro di un paese, l'Italia, vista da fuori-dentro? Un
paese dove la nebbia appunto – e non solo questo fenomeno fisico
atmosferico – si presenta alle porte dell'Osteria del paese come
se avesse sete; la maledetta nebbia. Come se lì dentro non fossero
già abbastanza annebbiati dal vino e dall’acquavite e dalle storie.
Sì, quelli là fuori e le loro chiacchiere sulle storie, ancora.
Tagliano i panni addosso al mondo e cosa resta? Niente. Solo
chiacchiere, appunto. Le storie, invece: come se il mondo là fuori
potesse comprendersi in un altro modo con i suoi annessi e connessi, e
babà e bresaola, baccalà e bottarga.
(…)
Da: Brunamaria Dal Lago Veneri. Viaggio nel paese e nelle sue mille lingue
Corriere dell'Alto Adige. 11.10.2015. pg 13
Gabriele Di Luca. Lanthaler e la poesia del delta
Dove il Grande Fiume non c’è più, là c’è il delta. È la terra dell’acqua.
Si comincia con un andirivieni di pronomi, dalla prima alla terza
persona e ritorno, come acqua che si mescola alla foce del fiume, tanto
che devi metterci dentro un dito e assaggiarla, per capire se è salata
o no, se stai pescando nel mare o sei sempre nel fiume, cioè al confine
dei due, che poi il confine, essendo liquido, neppure riesci a dire
dov’è. Terra sommersa o acqua interrata: il delta, per l’appunto.
Kurt Lanthaler non è comunque solo scrittore “di confine” – verità
spesso scadente a dato di banale provenienza geografica, sfruttandone i
più vieti cliché – ma anche e soprattutto di “sconfinamenti”. Il suo
libro è per questo una vera sorpresa. Sorprende, in primo luogo, che un
sudtirolese residente tra Berlino e Zurigo (…) si sia
potuto calare in modo così prensile in un microcosmo per lui remoto,
ancorché “astrattamente” o “vagamente” poetico. Infatti la poesia
sgorga qui proprio dall’esattezza descrittiva dei luoghi e dalle azioni
dei suoi strampalati personaggi (potremmo definirli “lunatici”,
riecheggiando il titolo del libro di Ermanno Cavazzoni, al quale Il delta risulta del resto imparentato, così come un suo lontano cugino è Verso la foce di Gianni Celati). Tutto inventato e quindi più vero del vero.
(…)
Durante la presentazione del libro, Lanthaler ha detto di essere
debitore del cinema di Federico Fellini, del suo modo di eseguire il
montaggio onirico delle scene. Gli echi sono innegabili. Leggendo per
esempio passaggi come questo – “Fagocita
tutto e tutti, questa nebbia del delta. A gh’era tant d’c’la nebia
ch’ho supià al nas n’áltar, c’era tanta di quella nebbia che ho
soffiato il naso a un altro” –, viene in mente il “nonno” di
Amarcord, sorpreso dal nebbione appena uscito di casa e già avviato
alla morte o alla sparizione di tutto (“Ma
dov'è che sono? Mi sembra di non stare in nessun posto. Mo se la morte
è così... non è mica un bel lavoro. Sparito tutto: la gente, gli
alberi, gli uccellini per aria, il vino. Tè cul!“). Ma sarebbe
un gioco quasi disperato mettersi alla ricerca di tutti i riferimenti
disseminati tra le pagine de Il delta. I detriti della scrittura non
hanno padre (né padrone), bastardi loro e bastarda la sorte che li fa
incontrare e confondere sul fondo limaccioso dell’ispirazione. Fino
all’ultima scena, quella che chiude il libro (e come detto lo riapre).
Fumo di cucina, un cinese che non sbaglia gli accenti (Lanthaler si è
dichiarato molto pignolo nelle sue ricostruzioni lessicali), e per
l’ultima volta bottarga, bresaola, baccalà, babà – i correlativi
oggettivi e gastronomici che riassumono i luoghi per i quali è passato
il Conte – sgusciano fuori come un’anguilla: “Vedi? dice il cinese. L’acqua cala, emergono le pietre”.
(…)
Infine, un plauso al traduttore Stefano Zangrando e all’editore Aldo
Mazza (Edizioni alpha beta Verlag), che hanno raccolto la sfida. Non
era facile restituire in italiano il pastiche plurilinguistico
dell’edizione originale. Invece ne è nata un’opera definita dallo
stesso autore ›Delta 2‹. Chapeau.
Valentino Liberto. Nel (o sul) delta
»Volevo capire meglio il Delta. E raccontare il secolo dell'ingegnere,
che non appartiene più al nostro. L'ingegneria è l'ultimo secolo: tutto
è fattibile, tutto è ingegneribile.«
L'ingegnere è Fedele Conte Mamai, trovatello del taciturno pescatore
Bombolo che vive il e sul Po. Ispirato a Venerdì di Robinson Crusoe,
Fedele raccoglie parole come funghi, conquistando ogni volta una parte
del mondo. Tornerà sul Δ anni dopo, con la valigia piena di bottarga, baccalà, babà e bresaola.

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A domanda risponde. A.d.r.
Paralipomena dal delta
(Secondo il vecchio Codice di procedura penale)
A.d.r.: Per scrivere un romanzo che racconta un viaggio, mi metto in
viaggio. Leggendo. (Muoversi fisicamente da un posto all'altro non è
tra le mie attività preferite. – Ma non necessariamente perché il posto
dove sto mi piaccia.)
A.d.r.: Spendo un sacco di soldi per scrivere un libro. Comprando
libri. (Scrivo libri per guadagnarmi da vivere. È il mio mestiere. Non ho altri.)
A.d.r.: Che faccio, se non scrivo? Al massimo leggo due righe.
A.d.r: No. Non me lo può chiedere.
A.d.r: Perché non ci sono risposte.
A.d.r.: Alle risposte ci crede colui che non ha domande. Come Lei.
A.d.r.: Sarà. Ma non mi mette paura. Metta invece un po' di fantasia. Allora sì che …
A.d.r.: Nun, da halte ich mich an Gramsci: »Jeder wirklich poetische Text hinterlässt eine Ablagerung von Alltagsverstand.«
A.d.r.: Infatti, un tornado che passa sopra Αθίνα è un fenomeno. Raro,
se vuole. Se poi succede in ottobre … (Dal delta invece non ci è giunta
foce.)
A.d.r.: Pioppi? Allego documentazione fotografica.

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Nella
vigenza del vecchio Codice di procedura penale, la verbalizzazione
relativa alla citata attività contemplava unicamente la indicazione
delle »risposte« delle persone interrogate, annotando la »domanda« con
la formula a.d.r. (a domanda risponde).
Era una cattiva abitudine di verbalizzare atti d'indagine, in quanto
non si consentiva una esatta interpretazione dell'acquisita
testimonianza in ordine alla veridicità delle risposte ed alla reale
disponibilità a collaborare. In altri termini, leggendo la sola
risposta, era rimessa alla intelligenza e professionalità delle persone
interessate nella fase investigativa o in sede dibattimentale
comprendere o solo immaginare il tipo e formulazione della domanda
rivolta al testimone.
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Da: Il delta.
Nella traduzione di Stefano Zangrando
[ 42 ] [ Misterbianco | Al trotto ]
E poi invece mi tirai dietro ancora un cavallo. Sarà stato a metà degli anni novanta.
Vedi un po’ come vanno le cose: hai appena catturato delle lumache di
mare. E a un certo punto hai in mano un badile e ti tocca lavorare. E
allora per prima cosa ti appoggi in cima al manico, e lo fai alla
grande, come se in tutta la tua vita non avessi fatto altro che stare
appoggiato a un badile. E osservi i dintorni. E ti fai domande.
Come ci sei arrivato qui? In mezzo a questa landa semiabbandonata,
nell’aria tremula, sotto il sole, con la sete. Intorno a te, solo i gas
sprigionati dall’asfalto fresco, ribollente, che restano sospesi
all’altezza della testa, perché da sopra la calura li spinge verso
il basso. E quindi si insinuano pian piano nei polmoni.
Il
badile. Le buche nella strada, una dopo l’altra, da qui all’orizzonte,
e quello è il prossimo dosso, e quello dopo. Nessuna traccia
d’ombra.
Qui qualcosa è andato storto. Ma adesso non vuoi sapere come e
perché. Meglio che non te lo chiedi. Invece prendi in mano il badile e
tiri su l’asfalto e chiudi le buche e batti bene l’asfalto e poi avanti
con la buca successiva. In modo che prima o poi arrivi a una fine.
L’aspetto spiacevole della faccenda era che non potevo sapere dove fosse esattamente, questa fine.
Il capoccia, il caposquadra, il portaordini, il capo, un giovane
sgradevole dalla voce stridula, aveva percorso la tratta con noi,
sempre alle mie calcagna, ehi, voi due, non perdetemi per strada un
solo grammo di asfalto. Riempitemi ogni buca tra Misterbianco e Motto
Sant’Anastasia, voglio un lavoro ben fatto, tu incominci da
un’estremità e tu da qui, entro un’ora prima del tramonto voglio che
abbiate finito, e la strada piana e liscia, precisa. E poi sparite.
– Capitu?, disse.
– Bisognerà vedere se ce la facciamo, dissi. Non ha un bell’aspetto,
questa strada, e senza macchinari adatti, e solo lui e me...
Lui era un collega dai baffi imponenti e di età indefinibile, e non
aveva aperto bocca dal primo mattino di quel giorno, quando eravamo
stati messi sotto contratto, al nostro posto nella piazzetta, indicati
a dito.
– Cos’avete voi che non va, dice il capo, e cosa manca al badile?
– Be’, dico, la strada è lunga e il badile piccolo. Già adesso fa abbastanza caldo.
– Fedé o come ti chiami, senti un po’, dice il capo. Sei vecchio, sei
un mangiapolenta e vieni da quel cazzo di nord, siamo in giugno e siamo
in Sicilia: se vuoi, puoi filartela già stasera sul continente. Ma non
adesso. Di sicuro non adesso, capito? C’era poco da capire. Rimaneva
solo da dare una breve occhiata al collega baffuto e poi impugnare
decisi il badile.
Non vado mica a cercare la lite con un brufolotto che considera vecchio un quarantasettenne col mal di schiena.
A quel tempo, oggi devo dire anche questo, per un breve periodo ebbi
un attacco di senescenza mentale. Da un giorno all’altro mi sentii
tutto un pizzicottare e tiramollare, come se la terra mi trascinasse
verso il basso con il doppio della forza e il cielo mi spingesse da
sopra come mai prima. E tutto si incurvava. Col senno di poi non fu
che un piccolo, breve scombussolio giovanile, un temporaneo
smarrimento. Appena ti ritrovi a sessant’anni ne ridi, di cose come
queste, e ti senti un leone.
Continuavo a tirar giù asfalto dal rimorchio, gemendo, diventava
sempre più pesante, speravo con forza e ardore che il baffo facesse lo
stesso, che a un certo punto ci saremmo incontrati a metà strada.
Possibilmente nella mia, di metà. Magari già dietro il prossimo
dosso. Il baffo mi aveva dato l’impressione di esser forzuto. Se girava
giusta e con un po’ di fortuna, era tanto determinato quanto muto.
Finalmente ci ritrovammo felicemente riuniti, e io avevo coperto al
massimo un terzo delle buche. Il baffo aveva uno sguardo del tutto
indifferente, aveva incrociato le braccia sul petto e se ne stava lì,
sotto il sole cocente. Non staccava lo sguardo dalla strada. Da quando
avevamo iniziato quel lavoro non era passato un solo automezzo, né un
essere umano.
Quando il capo arrivò, il sole tramontò e io me ne stavo sdraiato nell’erba secca sul bordo della strada.
– Avemo finitu?, disse. Stasera avrete i vostri soldi, ci vediamo in
piazza, e adesso smammate, disse, spinse l’acceleratore e si allontanò
sgommando.
Il baffo salì sul suo furgoncino. Io rimasi fermo. C’era giusto un bel ronzio... E inoltre mi pizzicavano i reni.
Poi a un tratto tutto accadde moto in fretta. Prima sfrecciò un’auto
velocissima, subito dopo udii avvicinarsi un rumore tambureggiante, non
ben decifrabile, alla fine era diventato così forte che mi tirai su
e constatai sbalordito che sulla mia stradina in mezzo al nulla stava
svolgendosi una corsa al trotto, una mezza dozzina di cavalli e varie
automobili che accompagnavano la corsa strombazzando selvaggiamente
coi clacson.
Giunto a una delle mie buche – era stata una delle più profonde, si
era pappata un sacco di asfalto che io le avevo somministrato sempre
più controvoglia, senza immaginare che poco dopo, dietro il dosso,
sarebbe apparso il baffo e avrebbe così messo fine al mio tormento –
un cavallo, di certo già stanco per tutto quel saliscendi e per la
posizione deprimente di ultimo della fila, quel cavallo finì con la
zampa nel mio asfalto, che era ancora caldo e morbido, perse il trotto
all’istante e si avvitò, il sulky si ribaltò a sinistra e poi una
delle auto che seguivano urtò la parte posteriore della bestia.
Quando tutto fu finito, quando ci fu di nuovo silenzio, l’automobile
giaceva capovolta nel campo, le ruote giravano ancora, sommesse, e il
cavallo, sussultando e sbuffando, nel fossato a lato della strada.
Il fantino era seduto sulla carreggiata, le gambe ancora aperte e
angolate in posizione di corsa, la testa fra le mani, e piangeva in
silenzio.
Da lontano giunse un ulular di sirene, più forte, meno forte. Come se lo portasse il vento.
Poi mi ritrovai la canna alla tempia e un capo urlante accanto. Pensai
brevemente a Bombolo e alla sua proposta di vendermi al Far West.
– Razza di idiota, pezzo di merda, su, alzati!
In una situazione così uno fa subito quel che gli dicono. Il capo mi spinse verso il fossato dov’era il cavallo. Incespicai.
– Pirchì ridi?, disse il capo. Ti tiro un colpo, razza di aborto. Feci
in tempo a sentire lo sparo. Poi il mondo si fece sempre più opaco.
Trattare adeguatamente peperoni e pomodori, quindi spellare con cura,
togliere i semi e tagliare a cubetti. Versare. Al bisogno ancora un
po’ di brodo. Con attenzione. Alla fine aggiungere il cavallo. Fuoco
medio. Bollitura leggera. Pazienza a sufficienza.
[ 43 ] [ Completamento | Che ne fu ]
Nel caso in cui al margine di qualche strada vi siate imbattuti in
Cirì e siate stati abbastanza accorti da comprare un po’ delle sue
arance, adesso possiamo completare la ricetta. Le arance di Cirì si
mordono come pesche o albicocche, si mangiano come i migliori biscotti.
Ma tenetene due d’avanzo. Sbucciatele, tagliatele e aggiungetele alla
vecia. Trascorsi due minuti? Non fatene passare altri otto. Quando è
il momento, grattugiare un po’ di buccia di limone. E un po’ di quella
d’arancia. E possibilmente un po’ di cumino. Versare nel piatto.
Mangiare. Eccola, la vecia col pist. Mi è tornata la fame. Sediamoci.
Che ne fu di me e del cavallo, dello sparo? Che curiosi che siete.
– Dai, stacca il sulky, disse il capo, e lo disse con uno di quei toni
sottovoce che non promettono niente di buono, attacca il maledetto
cavallo al tuo furgoncino e portalo dentro il campo, sul viottolo. E
sbrigati, capitu? Gli sbirri saranno qui fra un attimo. Che ne sarà di
te lo vedremo più tardi.
E così mi tirai dietro un altro cavallo.
Quando arrivò la polizia avevo ormai portato il cadavere lontano dal
loro raggio, più oltre, sul viottolo, fingevo di essere un bracciante
discretamente solerte e speravo che il capo per un po’ fosse occupato
in altri affari.
Excusatio
Hier ist einiges nachzutragen. (Wird … sein.)
Unter anderem aus
den griechischen Arbeitsbüchern. Den Correspondenzen der
Korrespondenten. Diversen Wasserstandsmeldungen. Poetischen Blättern.
Und also : Ci scusiamo col lettore, der Leser möge uns diese
Verzögerung verzeihen. : Es war anderes zu tun. Es war ein heißer
Sommer. Die Folgen männlicher Menopause. Texte für Filme, die nie das
Licht des Lebens er/verblicken mögen. Texte für ein Theater, das
ein/aufgeführt wurde. Kurzhörigkeit. Weitsichtigkeit.
Hellgraue, und schwarze Hefte.
Das neunte von acht Büchern des T.
Entwürfe für eine Insel der Dystopie.
… … …
Ich sach mal :

Όχι. Oxi. Το μεγαλο το …… na poune.
Grad aus Ellada retour. Und vom Theater. Und aus dem Delta.
(Was einigen das Selbe scheint.)
Erstmal Stimmabgabe. Später mehr.
Achtzans
Achtzahn ist, wenn man ihn fragt
einer, der, gern unverzagt
ins volle geht. sodann ins wasser
als ein gaenzlich quietschvergnuegter
grottenolm. ein trittbrettfasser
sonnensegler, ein ziemlich unverwegner
rebellant. der spasz am spiele fand
… proudly presents : DURCHS WILDE MER.WURST.AN

Fabrik Azzurro – Turbotrööt – Kurt Lanthaler
DURCHS WILDE MER.WURST.AN
mit Susan La Dez, Lukas Abram, Nicola Barbolini und Wilco Lensink
Regie: Torsten Schilling
Musik-Kabarett im Palais Mamming Museum
Wenn sich die Projektgruppe Fabrik Azzurro gemeinsam mit der Independent-Band TurboTrööT
und dem Exil-Dichter Kurt Lanthaler auf eine Stadterkundung begibt,
geht es notgedrungen wild zu und jedem Archivar stellen sich die Haare
gen Mutspitze. Aber es ist eben auch ungemein lehrreich und verdammt
witzig, wie sich Frau Meraner Hauswurst gemeinsam mit ihren Zutaten
Senf, Kren, Brot chaotisch durch Episoden und Bruchstücke der Meraner
Historie singt, musiziert und quasselt. Der kabarettistische Parcours
durchs »Home Of The Erfindung Of Warmes Water« (fließend Deutsch und Warmwassa: fließend Warmdeutsch, Massa) verhindert
zwar jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit und Chronologie, stellt
jedoch Fragen in den Mittelpunkt, die sonst keiner für fragenswert
hält, wie zum Beispiel: War das Meraner Wetter schuld an der Ermordung
von Kaiserin Sissi? Wodurch verspielte Kafka die Gunst der
Kurverwaltung? Warum verliebte sich Diego Maradona in ein Wandbild
seines Kurhotels? Sind Metzger lokalpatriotischer als Möbeltischler?
Meran, Palais Mamming Museum
18.06. –19.06. – 30.06. – 02.07. – 20.00 Uhr
Ellada (Odessa) 19.05. There is an obsession
Suzy Hansemann's lesenswerter Artikel im New York Times Magazin, eben:
(…) The American economist Joseph Stiglitz, a Nobel Prize winner, describes Varoufakis’s situation as “absolutely impossible.” “There is an obsession among policy-making economists in Germany
about fiscal balance,” he says, “compared to unemployment, inequality,
economic growth, financial stability.” When Greece received its first
bailout in 2010, the Europeans insisted on severe austerity while
predicting that Greece’s gross domestic product would shrink by only 4
percent. Over five years it shrank 25 percent. (Stiglitz says that he
tells his students that if their economic models and forecasts were that bad, he would give them an F.) By 2011, according to Stiglitz, the European leaders admitted they needed a new strategy. “They never delivered,”
Stiglitz told me. “In a way, Europe has reneged on their promises over
and over again, and Yanis and this new government have to pick up the
pieces.” (…)
Hier: >>> http://nyti.ms/1HinvHb
Kafkas Rauchereck (Gegen Doktor Kafka ist vorzugehen)
Herr Doktor Kafka, ein veganer
Raucher, der lümmelt im Fotöj
gänzlich entspannt, eines Meraner
Etablissements. Man kennts
von sich, man will es andern gönnen
: in Ruhe einen Stumpen brennen
Und qualmen, schmauchen
kurz : sich Nikotin zu führn
zum Zwecke der entspannteren
Belüftung von Gehirn
Was wiedrum, dies ein Umkehrschluß
verhindert größeren Verdruß
…
(Es scharren die Komponisten hoerbar in den Startloechern. XSongs.)
Ellada (Odessa) 19.05.
»War was declared, and from that point on, the Greek positions were repeatedly leaked to Peter Spiegel of the Financial Times«, he added.
»Inform them in Greece, both the government and the people, that they can expect even more of these attacks«, he said.
Lesestoff: Nikos Sverkos. Secrets of the Brussels Media Machine.
hier : >>> http://bit.ly/1AmqYHe
El Greco in Mazia

Ellada (Odessa) 18.05.
PsyOps. Still ongoing.
Η πρόταση της Κομισιόν για συμφωνία. Ο Γιούνκερ κόβει τον «γόρδιο δεσμό». TO BHMA, 14:38 Uhr
…
Übersetzung by Paul Mason auf chanel4.com
…
EU COMMISSION SAYS NOT AWARE OF ANY NEW JUNCKER PROPOSAL FOR GREECE WITH LOWER PRIMARY SURPLUS TARGETS
…
(Der Junker-Leak : Ein Rest-EU-Schachzug, um im Falle D ziemlich allein da stehn zu lassen? Spielchen.)
…
Financial Times: Greece’s partners consider ‘Cyprus-style’ ultimatum
…
»We would see the revolt that this crisis has not
yet produced. There would be blood in the streets. The Greeks are not
like the Cypriots«, added the Bank of Greece official.
…
»We are in an endgame«, ECB Executive Board member Yves Mersch said in
an interview with Luxembourg radio 100.7 broadcast Saturday. »This
situation is not tenable.«
…
Und :
Stunde der Wahrheit für Syriza : Σύγκρουση τώρα με τους δανειστές : Morgen.
# resist reclaim revolt project. rproject.gr
…
Costa-Gavras, gestern in Cannes:
»Die Yes-Men der ausländischen Mächte, das alte Problem Griechenlands.«
(Heute wird in Cannes eine restaurierte Fassung von »Z« aufgeführt.)
…
DIE WELT titelte am 29.04., (und meinte Samaras (ja : den)):
»EU-Parlamentarier träumen von einem anderen Tsipras.«
…
Tja.
To megalo to ochi na pune.
Kavafis, 1901. Der Titel des Gedichtes im Original: Che fece … il gran rifiuto.
Σε μερικούς ανθρώπους έρχεται μια μέρα
που πρέπει το μεγάλο Ναι ή το μεγάλο το Οχι
να πούνε. Φανερώνεται αμέσως όποιος τόχει
έτοιμο μέσα του το Ναι, και λέγοντάς το πέρα
πηγαίνει στην τιμή και στην πεποίθησί του.
Ο αρνηθείς δεν μετανοιώνει. Αν ρωτιούνταν πάλι,
όχι θα ξαναέλεγε. Κι όμως τον καταβάλλει
εκείνο το όχι -- το σωστό -- εις όλην την ζωή του.
Little by little
»We were in the jungle. There were too many of us. We had access
to too much money, too much equipment – and little by little, we went
insane.«
F. F. Coppola, 1979
Titel : Der Áloch von El-Aldëín
Salotto italiano : Il Delta : Erscheint im Herbst.
Anläßlich der Übersetzung des Romans »Das Delta« ins Italienische
Mit dem Schriftsteller/Übersetzer Stefano Zangrando und dem Autor
Es moderiert der Kollege Christoph W. Bauer
»Il Delta« è il frutto di una collaborazione squisitamente di confine
fra due scrittori e traduttori e un editore. Ma quello di Lanthaler è
un romanzo che racconta a suo modo sessant‘anni di storia italiana, in
cui le lingue del Bel paese costituivano il condimento plurilingue.
Come tradurre un simile
testo in italiano, e perché? Autore e traduttore discutono di questo
lavoro »a tre mani«, un‘avventura translinguistica che ha portato alla
nascita di un libro nuovo, uguale e diverso dall‘originale.
–
»Il Delta« ist das Ergebnis einer grenzgängerischen Zusammenarbeit
zweier Autoren und Übersetzer sowie eines Verlages. Lanthalers Roman
wiederum erzählt auf seine ganz eigene Art sechzig Jahre italienischer
Geschichte, zu denen die Sprachen des Bel paese ihr Eigenes beitrugen.
Wie aber einen solchen Text ins Italienische übertragen, und wozu?
Autor und Übersetzer diskutieren über diese Arbeit »zu drei Händen«,
ein translinguistisches Abenteuer, das zum Entstehen eines neuen Textes
geführt hat, dem Original gleich wie ungleich.
Eine Veranstaltung des
Italien-Zentrums der Universität Innsbruck
in Zusammenarbeit mit
Seminario Internazionale sul Romanzo dell‘Università degli Studi di Trento
Ps: Zur OriginalAusgabe: hier: >>>
Die Schuld der Schulter (Und das alles ist)
…
Winter isses, wie ich mich verliebe
denn zum Frühjahr isses mir zu weit
Und ich schaudre, wenn ich in die trübe
Zukunft schau, sprich : in die Zeit
die nach dir dagewesen wär, wärst du nich da
Un auf einmal ist mir ziemlich alles ziemlich trallala
…
(Derweil scharren die Komponisten hoerbar in den Startloechern. XSongs.)
E intanto:
Ελλάδα.
Ellada (Odessa) 11.04. Es geht um die Wurst.
Kέκλυτέ μευ, μνηστῆρες ἀγήνορες, ὄφρα τι εἴπω.
γαστέρες αἵδ' αἰγῶν κέατ' ἐν πυρί, τὰς ἐπὶ δόρπῳ
κατθέμεθα κνίσης τε καὶ αἵματος ἐμπλήσαντες.
ὁππότερος δέ κε νικήσῃ κρείσσων τε γένηται,
τάων ἥν κ' ἐθέλῃσιν ἀναστὰς αὐτὸς ἑλέσθω·
Höret, was ich Euch sage, Ihr edelmütigen Freier!
Hier sind Ziegenmagen, mit Fett und Blute gefüllet,
Die wir zum Abendschmaus auf glühende Kohlen geleget.
Wer nun am tapfersten kämpft und seinen Gegner besieget,
Dieser wähle sich selbst die beste der bratenden Würste.
Homer. Ὀδύσσεια. Odyssee. 18. Gesang
Faustkampf zwischen Odysseus und Iros
Übersetzung nach J.H.Voß, bearbeitet von E.Gottwein
Ellada (Odessa) 27.03.
17:40 – ToVima.gr: »Ετοιμη η λίστα της κυβέρνησης με τις 18 μεταρρυθμίσεις αλλά και απειλές για ρήξη.«
16:41 – Reuters: »Asked to confirm that Athens had sent a list with
reform proposals to representatives of the European Central Bank, the
International Monetary Fund, the European Commission and the euro zone
bailout fund ESM, the official said: 'Yes, they did. And tonight the
talks between the Greek government and the institutions will start.'«
16:30 – Handelsblatt.de – »Schäuble: Expansive Gelpolitik (sic!) ist Hauptursache der Krisen.«
(Ganz schön fies vom KapitalBlatt: Schäuble und [Schmier]GelPolitik in
einer Titelzeile. Uups. Gewisse Konzerne des Nordens? Oder gar
Waffenhändler, die die CDU, also Schäuble, samt Köfferchen besuchten?)
16:00 – Jean Quatremer, Liberation: »Rumeurs insistantes de
contrôle des capitaux en Grèce, soit ce soir, soit le 10 avril. Les
caisses sont vides et le bank run s'accélère.«
12:00 – Τσακαλώτος: »Είμαστε έτοιμοι για τη ρήξη.«
08:30 – DerStandard.at: »Europas Banken müssen Österreich-Engagement offenlegen.«
(Wie kürzt man »HaidersExit« schlagzeilig ab? Haixit?)
07:45 – Fokus.de: »Bundesbankpräsident Weidmann warnt vor chaotischer Insolvenz Griechenlands. Zitat: Die Zeit wird knapp.«
Ellada (Odessa) 19.03.
Don’t pass new anti-poverty law,
commission tells Greece.
Tassos Giannitsis, Stavros Zografakis:
GREECE: SOLIDARITY AND ADJUSTMENT IN TIMES OF CRISIS.
(The Study was supported by the Macroeconomic Policy Institute of the Hans-Boeckler-Foundation.) Athina 2015.
»Die Untersuchung liefert auf repräsentativer Datenbasis die Chronik eines angekündigten Desasters. Die nüchternen Zahlen zeigen, wie Millionen Menschen in Griechenland durch eine überharte und sozial völlig unausgewogene Austeritätspolitik wirtschaftlich abgestürzt
sind«, sagt Prof. Dr. Gustav A. Horn, der wissenschaftliche Direktor
des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der
Hans-Böckler-Stiftung.
»Hunderttausende sind in ihrer Existenzgrundlage bedroht,
weil die von der Troika aus EU, EZB und IWF geforderte und von den
bisherigen Regierungen sehr kurzsichtig und zum Teil interessengeleitet
umgesetzte Sparpolitik kaum soziale Abfederung kannte.
Volkswirtschaftlich hatten diese Opfer keinen Sinn, weil sie das
Nachfragepotenzial derart reduziert haben, dass die griechische
Wirtschaft noch lange brauchen wird, um wieder auf einen einigermaßen
stabilen Entwicklungspfad zu kommen. Ein Politikwechsel ist dringend
erforderlich. Ein konsequentes Vorgehen gegen Steuerflucht und
Steuerhinterziehung ist notwendig und auch eine andere Lastverteilung
zwischen wohlhabenden und ärmeren Haushalten. Zudem muss eine
Konsolidierungspolitik, die Erfolg haben soll, insgesamt mehr auf
Wachstum und Investitionen zielen.«

Griechische Haushalte, Jahreseinkommen. (c) Hans-Böckler-Stiftung 2015
Fast jeder dritte griechische Haushalt hat 2012 mit einem
Jahreseinkommen* von unter 7000 Euro auskommen müssen. Die ärmsten
Haushalte haben 86 Prozent Einkommen verloren, die reichsten 17 bis 20
Prozent. Zur selben Zeit ist die Steuerbelastung bei den Armen um 337 %, bei den Reichen um 9 % gestiegen.
Das sind doch, liebe Troika, recht respektable Ergebnisse eurer Rezepte
der letzten Jahre. Dazu noch n paar willfährige Statthalter vor Ort
(aka ND/PASOK – die sich im Gegenzug n paar Schmiergeldkrümel Eurer
Konzerne eintaschen dürfen) : und die Welt ist so, wie sie sein sollt.
Basta und alternativlos. (Copyright Schrö/rkel)
(*Das Bruttoeinkommen errechnet sich aus den Gesamteinkünften aller
Mitglieder eines Haushaltes vor Steuern und Sozialabgaben. Für die
Studie wurden Daten von 260 000 griechischen Haushalten ausgewertet.)
Riceviamo, e volentieri pubblichiamo – Aus den
Übertragungen aus dem Arbeitsbuch eines Schriftstellers, der derzeit in
ThessNiki an einem Roman arbeitet. (Die Übertragungen aus dem
Arbeitsbuch tröpfeln hier, unchronologisch, aber nach Datum sortiert,
in die Seite. Da wäre ein großer Rückstau abzuarbeiten – allerdings ist
hier auch, srry, anderes zu tun, also kann das noch etwas dauern.)
Ellada (Odessa) 18.03.
(…)
Is doch klar wie Klosbrühe. Leute. Hier gehts um nichts anderes – egal
was gesagt wird, – als DIESE Regierung wegzuhaben. Aus dem Weg
und aus dem Sinn. Das Kackland soll sich gefälligst eine neue
»Regierung« wählen, und zwar subito, eine richtige, diesmal, so eine
aus den OligarchievertreterParteien, war doch ne prima Sache.
Damit
alles weitergeht wie gehabt die letzten Jahrzehnte, zuzüglich der
DeutschSozialdemokratischen Agenda/Hartz-Medizin, um 30 % verschärft
diesmal (weils Wetter da einfach zu gut ist, von Berlin/Hannover aus
gesehen): die verlängerte Werkbank mit Preisen um die Hälfte und
drunter, dazu noch auf einem Boden, auf dem Sokrates in der Tonne saß
und Aristoteles wandelte und wo Säulen rumstehen, die sie der
Feldherrnhalle zu München nachgebaut.
Diese Regierung muß weg – da haben die mal wieder ihren ausgedehnten
Mittagsschlaf geschlafen, die guten Griechen, bei den Wahlen. Nicht begriffen, was von ihnen erwartet wurde. Zu dumm aber auch.
Also kommen seit gestern 2 gutgemeinte Vorschläge rein, durchaus gezielt:
»Don’t pass new anti-poverty law,
commission tells Greece. At less than 24 hours’ notice the European
Commission has vetoed a key law set to be passed by the Greek
parliament tomorrow. The so-called “humanitarian crisis bill” was set
to provide free electricity for some households, and address poverty
among pensioners and homeless families. But in a communication seen by
Channel 4 News, Declan Costello, director at the EC’s directorate for
economic and financial affairs, has ordered the radical left-led coalition governemnt in Greece to stop. A planned law to allow tax arrears to be paid in instalments, set before the Greek parliament on Thursday, has also been vetoed.«
(Chanel4, Paul Mason)
Mr Costello’s letter says:
»During our teleconference last night, you mentioned the planned
parliament passage tomorrow of the ‘humanitarian crisis’ bill. We also
understand that other policy initiatives, including the instalment
scheme law, are in train that are to go to parliament shortly.«
»We would strongly urge having the proper policy consultations
first, including consistency with reform efforts. There are several
issues to be discussed and we need to do them as a coherent and
comprehensive package.«
»Doing otherwise would be proceeding unilaterally and in a
piecemeal manner that is inconsistent with the commitments made,
including to the Eurogroup as stated in the February 20 communiqué.«
Und zeitgleich (17.03.) verfügt Eurogroup President Jeroen Dijsselbloem via das niederländische BNR Nieuwsradio:
»Denk maar aan Cyprus, daar zijn de banken een tijdje dicht geweest,
kapitaalstromen in het land en naar het buitenland werden aan allerlei
voorwaarden verbonden, dus er zijn allerlei scenario's denkbaar.«
»Denken Sie an Zypern: Dort mussten wir weitreichende Maßnahmen
ergreifen: Die Banken wurden für eine Weile geschlossen, Kapitalflüsse
innerhalb und aus dem Land waren Restriktionen unterworfen, da sind allerhand Szenarien denkbar.«
Zypern wurde, – nun, wenn Sie das Wort Putsch nicht mögen, sagen wir
eben – an die Wand gestellt. Über Nacht. Freitagnacht. Montags blieben
die Banken geschlossen. (Die wirklich Reichen hatten da ihr Geld
bereits beseit geschafft.)
Die willfährigen zypriotischen Parlamentarier aber:
»Had missed this, but apparently 13 out of 56 #Cyprus' MPs have non-performing loans worth €35.3m with Bank of Cyprus.«
Steht so in der Financial Times (via Coppola). >>> http://t.co/HNeBDo9QMR
By The Way: Was ist den das für ne Summe? 2,6 Mio/capite, mal eben so
in den Durschnitt gebracht. Was rauchen die denn, diese dem Norden
willfährigen CYP-MPs/Parlamentarier? In einem 800.000 Einwohnerstaat.
Nochmal: Diese Regierung muß weg, diese Griechische. Schließlich stehen
Wahlen an. Spanien, Portugal, Irland. Und, Mr. Dijsselbloem, we know:
»13 Millionen Niederländer wählen heute die Parlamente ihrer zwölf Provinzen.
Abstrafen könnten die Wähler die rechtsliberale Partei VVD wegen
ihrer Skandale der jüngsten Vergangenheit. Ein Abgeordneter des
Parlaments in Den Haag musste kürzlich seinen Sitz wegen
Korruptionsvorwürfen räumen. Und dann traten in der vergangenen Woche
auch noch Justizminister Ivo Opstelten und sein Staatssekretär Fred
Teeven zurück – sie stolperten über einen Deal mit einem Drogenboss vor
14 Jahren.
Für Dijsselbloems "Sozialdemokratische Partei für die Arbeit"
sieht es richtig düster aus. Die Regierung hatte in der schweren
Wirtschaftskrise viel von den Bürgern verlangt. Zwei Jahre
Koalitionspolitik bedeuteten auch Sparmaßnahmen von über 50 Milliarden
Euro. Vor allem einschneidende Kürzungen im Sozialsystem haben viele
Niederländer mürbe gemacht. Deswegen laufen den Umfragen zufolge gerade
den Sozialdemokraten die Wähler davon.
Große Gewinne werden dagegen Wilders rechtsradikale "Partei für
die Freiheit" sowie der linksliberalen Partei "D66" vorhergesagt. Bei
einer herben Niederlage bei den Provinz-Wahlen ist ein Bruch der
Koalition wohl nur noch eine Frage der Zeit.«
Uups. Was sind denn das für Zustände? Und, Dijsselbloem: Das wärs dann,
wenn es so kommt, gewesen, mit dem EurogruppenVorsitz. Schon klar,
woher der Wind weht, dieser Tage.
And Now For Something Completely Different (©MP)
Feuer im Bankenviertel. Rauch darüber. Heut vormittag.

Einweihungsfeier EZB (ab 11:00 Uhr) in Frankfurt/Main.
Kurzer Zwischenstand um 12:00 Uhr:
Rund 20.000 Demonstranten. 10.000 Polizisten. 220 Verletzte. 600 Verhaftungen.
Deutsche, Griechen, Spanier, Italiener, Franzosen. Blockupy.

Dann sitztst am tisch du
und sis keiner da
und ringsum gehen
feuer leis nach haus
Dann ist : was bistdu
eine frag, und
wer drauf antwort
der is raus
Sist stillgeworden
nichts was regt
und selbst der hommel oben
is wie leergefegt
(Gedichtenǂwerfen. 17/03/15)
Jürgen
Heizmann (Université de Montréal)
»Jenseits von Krimi und Regionalismus. Genre und Abweichung
in
Kurt Lanthalers Tschonnie-Tschenett-Serie«
Ort: Universität Innsbruck. Geiwi-Turm, Institut für
Germanistik
Organisiert vom Zentrum für Kanadastudien und dem Institut für
Germanistik
siehe auch:
Jürgen Heizmann: Vom Brennerpass bis Napoli. Heimat, Fremde,
Interkulturalität in Kurt Lanthalers Romanen. Le Centre canadien
d’études allemandes et européennes, Université de Montréal. 2013
mi dicono
che stai
alle avai
e ben ti sta
noi altri qua
come si sa
elvetichiam
aleik'salamm
(Gedichtenǂwerfen. 01/03/15)
And Now For Something Completely Different (©MP)
Der Sieger des Eurovision Song Contest steht für mich seit heute fest.
Die finnische Punkband Pertti Kurikan Nimipäivät (Pertti Kurikka, Kari Aalto, Sami Helle, Toni Välitalo). >>>
Aus dem Maschinenraum : Das Zeugs
Ein Leser schreibt:
Ich sehe auf Ihrer homepage das ganze griechische »Zeug«, wegen
»Entscheidungen« bzw. »Verhandlungen« und "Sozialismus" und »EU«;
z.T. bis ins Detail runtergebrochen, und dabei warte ich eigentlich,
wenn schon, auf einen neuen »Roman« von Ihnen (lassen Sie das mit den
»Gedichten« besser bleiben). Deshalb meine Frage: Warum das »Zeug«?
Ich schreibe zurück:
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Übertragungen aus dem
Arbeitsbuch eines Schriftstellers, der derzeit (wie man sieht) in
Thessaloniki an einem Roman arbeitet. Kaum zum Schreiben kommt. Aber
zum Mitschreiben. (Was der Beginn einer literarischen Arbeit sein mag,
und ihr Ende. Eventuell auch ihr καρδιά. Ihr Herz.)
Was wiederum meine eigenen Texterzeugungen betrifft: Ich fürchte, ich
habe da eine schlechte Nachricht für Sie, lieber Leser. Zur Zeit werden
hier ausschließlich Gedichte geschrieben.
Ellada (Odessa) 27.02.
Kostas Ysichos (SYRIZA), stellvertretender griechischer
Verteidigungsminister, sagte heute in einem Interview mit onalert.gr
(einer »defense news website«), die griechische Regierung werde in
Zukunft folgende Unternehmen komplett von allen staatlichen
Ausschreibungen ausschließen:
Siemens (D)
Rheinmetall (D)
Airbus Helicopters (D/F)
Außerdem wird Griechenland die illegalen (Bestechungs-)Praktiken dieser
(Rüstungs-)Unternehmen auf die Tagesordnung des europäischen Parlaments
setzen.
All'arme! Alarm! Gut so. Weiter so.
Syriza-Mann Ysichos ist Vize im Ministerium des ANEL-Frontmanns und
Verteidigungsministers Panos Kammenos. Die ANEL-Regierungsbeteiligung
hat zu regen Diskussionen geführt: Rechtsaußen in einer Linken
Regierung. Sic! Syrizas schwache rechte Flanke. Gerade aus D kamen
reihenweise antifaschistische Ermahnungen. (Sic!)
Nun:
Der widerliche Πάνος Καμμένος (einziges ANEL-Mensch in der aktuellen
Regierung) war jahrelang, als Mitgleid der CDU-Schwester Nea
Dimokratia, Staatsminister im HandelsmarineMinisterium, dem Homeland
der Oligarchen. (Saß nach den Wahlen 1993, 1996 (Parlamentspräsident),
2000, 2004, 2007 und 2009 für EVP-Mitglied Nea Dimokratia im Parlament.)
Kammenos ist, darin durchaus CSUler, leicht übergewichtig, xenophob,
nationalistisch, homophob und gottesfürchtig. Wofür er von Sarkozy (F)
übrigens zum Chevalier de l'ordre national du Mérite ernannt wurde.
Kammenos,
der immer ein Vertreter der Oligarchie (und damit auch ihrer
Rüstungsgeschäfte mit dem befreundeten Ausland D und F) war, dürfte
sich zur Zeit über seinen Vize-Minister kaum freuen. Kann aber auch
kaum was sagen: Regierungsprogramm ist Regierungsprogramm. Gut so.
Ellada (Odessa) 25.02.
Varoufakis im neuen Charlie Hebdo-Heft:
»Wenn ihr denkt, ihr tut gut daran, progressive
Regierungen wie unsere zur Strecke zu bringen, dann macht euch auf das
Schlimmste gefasst.«
Klartext. Wie es sich gehört ein einer Zeitschrift von AnarchoAtheisten.
(Wer war noch mal alles Charlie?)
And Now For Something Completely Different (©MP)
Die Wirtschaft wächst, die Armut auch.
Ganz unten: Berlin ist die Hauptstadt der Armut.
(Titel und Untertitel im berliner Tagesspiegel v. 21.02.
Artikel zum aktuellen Armutsbericht 2014 des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes)
Nachtrag: Sehenswert. Noch auf ARTE+7
MACHT OHNE KONTROLLE - DIE TROIKA
R.: Harald Schumann. RBB, 2015. 90 Min.
Ellada (Odessa) 24.02.
Griechisches Papier ist am 23.02.
bei der EU eingegangen. Das meldeten nicht nur (meist
englischsprachige) Journalisten, das sagte nicht nur Varoufakis am
23.02. abends bei CNN, das zeigen recht klar auch die MetaDaten der
erreichbaren PDF-Versionen des Papiers. (Einfach aus dem Netz ziehen,
und nachsehen.)
Deutsche Medien –kaltkriegspielend – wußten es besser, bis in den 24.sten hinein.
»Trotz Deadline. Griechenland legt Reformliste erst am Dienstag vor.« (Die Welt, 23.02., 19:22)
»Die EU-Finanzminister hatten von Griechenland verlangt, bis
Montagabend konkrete Reformzusagen zu machen. Das entsprechende
Schreiben wird nach Angaben der Regierung in Athen aber erst am
Dienstagmorgen fertig werden.«
(FAZ 23.02., 14:50)
»Die Liste soll nun erst am Dienstag fertig werden. (…) Athens
Angaben zu den Reformvorhaben seien bislang nicht überzeugend, zitiert
die Nachrichtenagentur dpa aus Brüsseler Diplomatenkreisen. Die bislang
vorgelegten Arbeitspapiere hätten ersten Prüfungen nicht standgehalten.
Athen müsse nun ein "seriöses Papier" vorlegen, nur dann werde
diskutiert. Das Vorgehen der Griechen entspreche nicht den
ursprünglichen Vereinbarungen, hieß es aus Diplomatenkreisen.« (spiegel
online, 24.02., 07:01)
»Eigentlich hätte diese Liste noch am Montag eingereicht werden sollen.
Bei der Abstimmung der Reformen in der Regierungskoalition gab es
jedoch Spannungen. Man werde Dienstagmorgen liefern, ließ
Premierminister Tsipras mitteilen.« (SZ, 24.02., 00.20)
дезинформа́ция, Desinformatja eben.
Nächste Eskalationsstufe: Wenn es (mehr als maximale
Realitätsverweigerung kann auch ein deutscher Journalist kaum liefern)
schon mal da ist, das Papier mit den elladischen Reformplänen : Dann
ist es eben nichts wert und sollte nicht angenommen werden: von der EU,
ersatzweise der deutschen Bundesregierung, ersatzweise dem
CSU-Kreisvorstand Alt-Ötting.
FAZens Pickelhaube Bernau: »Diese Vorschläge reichen nicht.« (24.02., 12:41)
Handelsblatt'ens Stock (Oiver): »Ein dreifaches Nein nach Athen.
Griechenland soll neue Kredite aus Europa bekommen. Es gibt drei
naheliegende Gründe, warum diese Entscheidung in dieser Phase der
Verhandlungen mit Brüssel falsch ist. Ein Kommentar. (24.02., 11:48 Uhr)
Handelsblatt (Exklusiv): »Apell an Bundestagsabgeordnete. CSU-Konservative strikt gegen neue Griechen-Hilfen.« (24.02., 12:36)
So die zur Mittagszeit aus D-Redaktionsstuben rausgegebenen UKASe an Resteuropa.
Flexible response sowie Realitätsabgleich:
Um 13:21 MEZ veröffentlicht die EU-Kommission folgendes Papier:
»Vice-President Valdis Dombrovskis and Commissioner Pierre Moscovici
sent today the following letter to the President of the Eurogroup,
Jeroen Dijsselbloem, on the Greek government's reform proposals:
"The Commission services have carefully reviewed the Greek government's reform proposals sent to you yesterday
as President of the Eurogroup. This has been preceded by constructive
exchanges over the week-end between the Greek authorities and
representatives of the European Commission and the other institutions.
In the view of the Commission, this list is sufficiently comprehensive to be a valid starting point for a successful conclusion of the review as called for by the Eurogroup at its last meeting. (…)« (meine Hervorhebungen, kl)
Nachtrag: Unterwanderung: Die EU
gibt als ihren Pressekontakt zu diesem Schreiben Margaritis Schinas an.
Der wiederum stammt nicht nur aus !Thessaloniki, sondern hat auch noch
an der London School of Economics studiert und ist derzeit Director at
the Commission's Directorate General for Economic and Financial Affairs.
Um 15:15 Uhr folgt die Stellungsname der Euro-Gruppe:
»The Eurogroup today discussed the first list of reform measures
presented by the Greek authorities, based on the current arrangement,
which will be further specified and then agreed with the institutions
at the latest by the end of April. The institutions provided us with
their first view that they consider this list of measures to be
sufficiently comprehensive to be a valid starting point for a
successful conclusion of the review.
We therefore agreed to proceed
with the national procedures with a view to reaching the final decision
on the extension by up to four months of the current Master Financial
Assistance Facility Agreement. (…)
Um 15:50 Uhr MEZ veröffentlicht EZB-Draghi folgendes Schreiben an die Euro-Gruppe:
»Dear Jeroen, My Staff has reviewed the list of measures which the Greek authorities submitted yesterday evening. Our initial impression is that the document covers a wide range of reform areas and in this sense, it is sufficiently comprehensive to be a valid starting point for a successful conclusion
of the review. (…) However, as we expected it was not possible for the
authorities to elaborate on concrete proposals and commitments that can
be assessed by the institutions in respect to growth, public finances
and financial stability. Given the very limited time available, this is
understandable. (…)«
Na dann. Wir werdens erleben.
And Now For Something Completely Different (©MP)
Für straffe Haut greift (der Hoolywood-Fitnesstrainer und
Wellness-Coach Jay Cardiello) zu einem Hämorrhoiden-Mittel, das in der
Oscar-Saison zweckentfremdet wird. Zwei Wochen lang die Salbe auf
Schulter, Rücken und Armpartien zweimal täglich auftragen, rät der
Beauty-Coach: «Das strafft die Haut und bringt den Muskelton noch
besser zur Geltung.»
Stand so in der NZZ. Aus gegebenem Anlaß.
Debunking дезинформа́ция: Unvergleichlich hohe Schulden
Sagt man. Griechenland hätte zu viel Schulden. Kann sein.
(Unter Mithilfe von McKinsey/Zerohedge lernen wir:)
Rang
|
Land
|
Dept-To-GDP Ratio %
|
|
|
|
01
|
Japan
|
400 %
|
02
|
Ireland
|
390 %
|
03
|
Singapore
|
382 %
|
04
|
Portugal
|
358 %
|
Das wars. (Mit denen über 350 %.) Tippfehler? Weiterblättern …
05
|
Belgien
|
327 %
|
06
|
Niederlande
|
325 %
|
07
|
Griechenland
|
317 %
|
08
|
Spanien
|
313 %
|
09
|
Dänemark
|
302 %
|
10
|
Schweden
|
290 %
|
Wär diese hier ne Fußball-WM-Gruppe, man würd von ziemlich ausgeglichen sprechen, odda?
Nachtrag als Frage:
Aus welchem Land stammt der aktuelle Vorsitzende
(Tipp: ein Agrarökonom, der bei den
Angaben zu seinem Uniabschluß schon mal leis gemogelt hat. Ich sach
mal: Wageningen. Sowie: Vorname: Jeroen René Victor Anton)
der Euro-Gruppe?
In dem Kontext (weil wir ja sonst nüscht zu lachen haben:)
mal hier reinsehen: ->>>
Ellada (Odessa) 23.02. Καθαρά Δευτέρα
Wie werdens erleben …:
@fxmacro · 00:05
Handelsblatt reports, citing a 4-page letter to Bundestag President Norbert Lammert.
@fxmacro · 00:03
German Finance Minister Wolfgang Schaeuble requests the Bundestag to approve a 4-month extension of the aid program for Greece
@YanniKouts · 23:55
MT @rdk_bxl #Greece delivered proposals in time. 7 pages. Now analysis
by institutions. Teleconf by Eurogroup possible Tuesday, Sources say.
@YanniKouts · 23:50
#Germany's FinMin Schäuble requests extension of Greek aid ~Handelsblatt
Ambrose Evans-Pritchard.
International Business Editor. The Telegraph
@AmbroseEP · 21:23
Greece did not miss its deadline. The proposal was held up in
Brussels. Whether this plan will really fly is a big question
@AmbroseEP · 19:20
Baffled by reports that Greek proposal will not be presented
till Tuesday. Athens sent it to Declan Costello at EC mid-day Monday
CNN.
Amanpour interviewt Varoufakis
Greece's leftist government will implement all policies
promised during the recent election campaign, Finance Minister Yanis
Varoufakis said Monday.
Speaking to CNN's Christiane Amanpour, he said the battle to
"recalibrate the austerity" imposed on Greece by its international
creditors would continue.
"Every single pre-election campaign pledge that we have made will be
incorporated in a way that is consistent with this new fresh dialogue
with our partners, into this plan, this contract between Greece and
Europe," he said.
hier: ->>>
Paul
Mason, Economics editor, Channel4News interviewt Steffen Kampeter,
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen
Ellada
(Odessa) 20.02.
23:59
Do not go gentle into that good night,
Old age should burn and rave at close of day;
Rage, rage against the dying of the light.
Dylan Thomas. Chi capisce capisce.
21:30
PK Schäuble. PK Varoufakis.
(n andermal n paar Transkripte, nachgereicht, evtl)
21:22
PK Ende. Das Papier ist raus:
Eurogroup statement on Greece
20/02/2015 – 21:00 – Statement and remarks – 1100/15 – Economy &
finance
The Eurogroup reiterates its appreciation for the remarkable adjustment
efforts undertaken by Greece and the Greek people over the last years.
During the last few weeks, we have, together with the institutions,
engaged in an intensive and constructive dialogue with the new Greek
authorities and reached common ground today.
The Eurogroup notes, in the framework (…)
– Erst mal lesen. Und …
– Today we agreed on a process. Content will be discussed later. Sagte
der italienische Finanzminister Padoan.
21:20 Uhr
PK still going on.
Paul Mason, Frage an Djisselbloem, eben live:
»… And then: »What do you say to the Greek people, whose democracy
you’ve just more or less trashed?«
Und Mason, eben, via Twitter (nur an so nem Abend ist das dann doch
eine interessante Anlaufstelle, das Vögelchen, da sauschnell):
Dijsselbloem to me: "my q not very objective"
21:15 Uhr
Zwei Seiten Papier heute. Am Montag zu liefernde Reformliste aus Athen
ist Teil der Abmachung.
Paul Mason, Economics Editor Chanel 4, hat die 2 Seiten gelesen und
meint:
»This deal is close to @yanisvaroufakis position - but gives power to
drip feed bailout. Monday = presentation of list - so ball in GR court.«
Auch hier: In Ruhe lesen (Legarde: Paper is deep, dense, read it
carefully: das zu den Journalisten;-), Montag das GR-Papier abwarten,
und sich in der Zwischenzeit nicht von den spin-docs der beteiligten
Interessierten drausbringen lassen. Die drehen grad jeden einzelnen
Buchstaben in die je eigene Richtung. Is eben ihr Job.
20:30 Uhr
Γιουρογκρουπ τελος. Sitzung beendet. PK gegen 20:50 Uhr
Übertragung live hier:
http://video.consilium.europa.eu/webcast.aspx?ticket=775-983-15448
!fuck! die sch…EU moecht n silverlightshit installiert sehen:
Digitalkommissar Oettinger (der mit den nachgewiesenen
süddeutsch/italischen Mafia-Verbindungen: noch so n Sonderabfall, den
wir nach Brüssel geschickt haben)
19:35 Uhr
»It appears that EMU has capitulated to Greece on austerity.
If true, hats off to Tsipras.«
Ambrose Evans-Pritchard. International Business Editor.
The Telegraph
… naja, mal abwarten. Gerüchteweise soll das Programm
4 und nicht 6 Monate laufen (wg Fälligkeiten ist das allerdings n Zwickel), und,
vor allem: Erst mal auf die Papiere warten. Auch auf die Zusatzpapiere,
die Ellada bis Montag liefern muß (gerüchteweise).
19:30 Uhr
Pierre Moscovici: On avance, on avance, on avance
18:30
Treffen hat begonnen
Lesetipp, meanwhile:
You've heard the Greek crisis myths,
now here are some truths
By: Yiannis Mouzakis & Nick Malkoutzis. Macropolis. Greece in
perspektive
->>>> http://bit.ly/1DH2RC5
17:00 Uhr
Griechischer TV-Sender Mega meldet: Eurogroup meeting postponed
again, now for 20:00 local time
15:00 Uhr
Nektaria Stamouli (schreibt für Dow Jones und The Wall Street Journal):
»Now we are expecting our partners to meet us not half way, but
one-fifth of the way, says @yanisvaroufakis«
Why Germany might not be bluffing with
Greece
By Mark Whitehouse
As Europe's high-stakes debt negotiations with Greece reach an impasse,
Germany has appeared surprisingly willing to drive the country out of
the euro, regardless of the potentially dire repercussions for Italy,
Portugal, Spain and the entire currency union. One possible explanation
for Germany's brinkmanship: Its banks have a lot less to lose than they
once did. (…)
Bloomberg, via Καθημερινή
14:00 Uhr
Während wir GewöhnlichenGemeinen noch auf den Beginn der Sitzung
der Eurogruppe (Γιουρογκρουπ) warten … (die sich dann wohl noch übers
Wochenende hinziehen wird, evtl)
… ist B**D längst schon weiter :
Deutschland sagt DANKE, Wolfgang Schäuble!
Währenddessen schreibt Robert Peston, Economics Editor for BBC:
»Given Schaeuble's seeming implacable hostility to any Greek deal, will
Merkel have to choose whether to lose Greece or her finance minister?«
Übrigens, wie's der Zufall will : ist der nächste Montag
in Griechenland ein Feiertag: Καθαρά Δευτέρα. Beginn der orthodoxen
Fastenzeit.
Der EZB auch als bank holiday bekannt. Die, anders als es der Sp***el
es dieser Tage immer wieder mal herbeischreiben will, zumindest
offiziell noch nicht von einem bank run ausgeht.
Hatten wir doch schon: ->>>.
»Sollten die Griechen am Montag die Banken stürmen, wollen
EU-Kommission und die EZB noch am gleichen Tag ein Expertenteam nach
Athen entsenden. Offiziell würde die Mission als "technische Hilfe"
deklariert, treffender wäre die Beschreibung, dass die Fachleute die
Führung der griechischen Zentralbank vorübergehend übernähmen.«
Finden Sie, für diesmal, mindestens einen (1) Fehler.
Übrigens: War die SZ, am 17.06.2012
Paul Krugman, heut vormittags, unter dem Titel
»Europe Needs To Stop The Clock«
»I’ve been in correspondence with various people trying to track the
current Greece/euro crisis, and everyone seems to have reached the same
conclusion I’ve reached — namely, that what’s needed above all right
now is some way to stop the clock, call a time-out, whatever. We’re
talking about weeks, maybe a month or two — but that pause is
desperately needed, because otherwise it will be all too easy to
stumble into a preventable disaster. (…)
What we do know is that what appears to be the demand of hardliners —
that the new Greek government agree in the next few days to abandon
everything it campaigned on, that it lock in draconian fiscal targets,
privatization, and other things it hasn’t had time to assess — is
impossible. I don’t know whether the hard-liners believe that this
bum’s rush will work, or are just pushing Greece out the door. But this
is not how it should go. Everyone needs some time to think.«
Ellada (Odessa) 19.02.
Dax aufAllZeitHöchstStand. Tja.
Ein sonniger Vormittag. Das griechische Papier erreicht
die Eurogruppe.
Seine Parteifreunde (und Koalitionspartner) wissen es
seit 4 Jahrzehnten: Schäuble kann bei Bedarf ebenso arscharrogant wie
unbeherrscht ausfallend werden. Und Bedarf hat er, meint er, oft***.
Dachte er auch an diesem 19.02. vormittags. Und sagte Nein (To μεγάλο
όχι) zu den griechischen Vorschlägen an die Eurogruppe, noch bevor
deren Chef Djisselbloem an die Öffentlichkeit treten konnte. Uuups.
(Es gibt Stimmen, die behaupten, Schäuble habe sein Nein gesagt, bevor
er noch überhaupt zum Lesen gekommen sei. Could be. Ist aber in der
Sache selbst Jacke wie Sauce.)
Denn:
»Issuing a statemnt on the Greek letter bfore Eurogroup's president is
a total humiliation for Dijsselbloem.«
»We shd bear in mind Schäuble is only tolerated by some Eurozone
leaders. Annihilating Dijsselbloem's political leverge was not a clever
move.«
Nachmittags dann:
Bildungsbürger an die Macht: Deutsche Bundesregierung
nennt griechischen Antrag Trojanisches Pferd.
*** reichlich verwegen für einen Politiker, der knapp an einer
staatsanwaltschaftlichen Untersuchung wegen »uneidlicher Falschaussage«
vorbeirutschte (und deswegen nicht auf seinen Zuckerspiegel rekurrieren
mußte wie Oldschwurhand Zimmermann, auch so n deutscher Innenminister),
im Gegenzug aber vor dem Deutschen Bundestag dafür sich zu
entschuldigen hatte, »daß unter der Verantwortung der CDU Gesetze
gebrochen wurden« und er im Dezember 1999 einen Teil der Wahrheit über
seinen Kontakt zum Waffenhändler Karlheinz Schreiber verschwiegen
hatte. (Es ging dabei um nichts als SchwarzSchmierGeld für die
Christenpartei.)
Debunking дезинформа́ция: Irland als Griechenlands Vorbild
EU-Politiker verweisen gerne auf Irland und fordern von Griechenland,
(a) ähnliche Sparanstrengungen zu betreiben. Um
(b) ähnlich erfolgreich zu sein wie Irland.
Was (b) betrifft, den Erfolg und seine Folgen, sollte man besser
Irlands Bevölkerung fragen. Und die nächsten Wahlen abwarten. Ich sag
mal: Sinn Féin. Da
wird sich dann auch in Zahlen zeigen, wie beliebt die Maßnahmen der
Regierung aus Christdemokraten (Fine Gael) und Labor Party wirklich
waren (und sind).
Zu (a): Kevin Hjortshøj O'Rourke, ein Ire, der aktuell an der
University of Oxford lehrt (Chichele Professor of Economic History and
Fellow of All Souls College) veröfgfentlichte vor drei Tagen auf dem
Blog >>> »The Irish Economy« einen lesenswerten Beitrag:
»There has been some talk recently about how Greece should take its
medicine the way Ireland has. So here is a chart, taken from the IMF’s
WEO database, showing the two countries’ structural budget balances as
a percentage of GDP:
(…)
So, to summarise: the Greeks have done more “reform” than we have, have
endured a lot more austerity, and live in a country where the costs of
austerity are likely to be higher than here. Perhaps the Irish
government might want to tone down its assertions of relative virtue,
and display a bit of solidarity with Greece. Is a less deflationary and
less creditor-friendly Eurozone not in Ireland’s long term
interests, assuming that we remain a member of the single currency? (…)«
Ps: Sinn Fèin, bei den Parlamentswahlen 2011 noch auf Platz 5 mit
10%,
liegt bei den jüngsten Umfragen auf Platz 1 mit 26%. »Fine Gael and
Sinn Fein have decisively moved ahead in the race to lead the next
government, according to the latest (15.02.) Sunday
Independent/Millward Brown opinion poll.«
Noch Fragen, wieso
der irische Finanzminister Noonan (Fine Gail) nicht allzuviel davon hält, auf griechische Argumente einzugehen?
Sinn Fèin argumentiert in vielem wie Syriza.
Insofern wiederum: Griechenland wird zu Irlands Vorbild.
Ellada
(Odessa) 18.02.
! So macht man das.
Oder : Woran sich n paar aus der Kaste erst noch gewöhnen werden
müssen : Offenlegung, Veröffentlichung ist auch ein Stück
Selbstermächtigung in einer Demokratie.
# Da gibt es am 16.02. das 2te von 2 Eurogruppen-Treffen.
# In Vorbereitung darauf legt der ehemalige französische
Finanzminister Pierre Moscovici, neuer EU-Kommissar für Wirtschaft,
Finanzen, Steuern und Zollunion, ein Verhandlungspapier vor.
# Einige Zeit später legt Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem seinerseits
den Griechen ein
Papier vor, das sie, so meint er, zu unterschreiben haben: in dem
Papier steht im Wesentlichen nichts außer: Alles weiter so, wie bisher.
Auf Paragraph
und Komma genau.
# Die Verhandlungen dauern, je nach Pressebericht, irgendwas zwischen
30 Minuten und 3 Stunden.
# Griechenland lehnt das Dijsselbloem-Papier ab.
# Deutschland et al lehnen das Moscovici-Papier ab, indem sie es nicht
zur Kenntnis nehmen
# Deutsche Medien zitieren anonyme Sitzungsteilnehmer: Varoufakis habe
nichts als einen einstündigen, philosophischen und also vollkommen
unbrauchbaren Vortrag gehalten. Zweifeln am Geisteszustand der Griechen
# Der Nobelpreisträger Krugmann schreibt am 16.02. auf seinem Blog bei
der New York Times unter dem Titel Athenae
Delenda Est:
»OK, this is amazing, and not in
a good way. Greek talks with finance ministers have broken up over this
draft statement, which the Greeks have described as “absurd.” It’s
certainly remarkable. On my reading, here’s the key sentence:
The
Greek authorities committed to ensure appropriate primary fiscal
surpluses and financing in order to guarantee debt sustainability in
line with the targets agreed in the November 2012 Eurogroup statement.
Moreover, any new measures should be funded, and not endanger financial
stability.
Translation (if you look back at that Eurogroup statement): no
give whatsoever on the primary surplus of 4.5 percent of GDP.
There was absolutely no way
Tsipras and company could sign on to such a statement (meine
Hervorhebung, kl), which makes you wonder what the Eurogroup ministers
think they’re doing.
I guess it’s possible that they’re just fools — that they don’t
understand that Greece 2015 is not Ireland 2010, and that this kind of
bullying won’t work.
Alternatively, and I guess more likely, they’ve decided to push
Greece over the edge. Rather than give any ground, they prefer to see
Greece forced into default and probably out of the euro, with the
presumed economic wreckage as an object lesson to anyone else thinking
of asking for relief. That is, they’re setting out to impose the
economic equivalent of the “Carthaginian peace” France sought to impose
on Germany after World War I.
Either way, the lack of wisdom is astonishing and appalling.…«
link: http://nyti.ms/1zl0xM9
# (Man muß angelsächsische Medien lesen, dieser Tage.
Den Deutschen - und den Österreichern, ich sag nur: Rauschers sich an
sich selbst berauschender Kommentar »Ideologen,
die gern hasardieren« vom 17.02. – ist
(wiedereinmal) nicht zu trauen.)
# Der deutsche Finanzminister*** Schäuble legt am 17.02. nach und
läßt sich formvollendet zitieren: (…falls die Griechen nicht kuschen,
dann:)
»Am 28., 24.00 Uhr, isch ouwer.«
Was also ist zu tun, als griechische Regierung, auf diese desinformatja
hin?
Einfach:
Man veröffentlicht beide Varoufakis-Statements (vor der Eurorunde)
sowie das Moscovici- und das Dijsselbloem-Papier. Vollinhaltlich.
(Die 29-seitige Textdatei mit dem Titel φάκελος διαπραγμάτευσης.doc
trägt in den Metadaten die Eintragung:
Erstellt am 18.02.2015, 09:20:00, Yanis Varoufakis
Geändert am 18.02.2015, 09:20:00, Anastasia Kyrianidi Nikolaidi
und hat die Versionsnummer 2)
Was titelt ein deutsches Qualitaetspresseerzeugnis***** daraufhin,
gänzlich von der Rolle ob solcher Überaschung?
»Das Veröffentlichen von Verhandlungsunterlagen ist nicht üblich.«
Und was sagt unsereins dazu? Gutso. Weiterso. Veröffentlichen, das
Zeug. Dann kann, wer will, nachlesen. Wernichtwill, kann sich von
spiegelonschleim immer noch vorlesen lassen, was er zu glauben habe.
*** A propos Finanzminister Schäuble : Diese Leuchte am
internationalen Ökonomenhimmel ist als Shn eines CDU-Politikers
geboren, hat Juristerei studiert und mit dem bahnbrechenden Titel »Die
berufsrechtliche Stellung der Wirtschaftsprüfer in
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften« zum
Dr. iur. promoviert, kurz beim Finanzamt gearbeitet und ist seither im
Wesentlichen als Berufspolitiker aufgefallen.
(Er kann also einer in Thessaloniki arbeitenden Müllwerkerin rein
garnichts erzählen: weder von wirklicher Arbeit noch von angemessener
Entlohnung.)
Von Ökonomie versteht der Jurist Schäuble insofern etwas – und dies
sei ihm gern zugestanden –, als er von einem Waffenhaendler und
Steuerhinterzieher 100.000 deutschmark in bar und schwarz wie illegal
als Parteispende angenommen hat. Mindestens. Von dem lassen wir
Griechen uns gern was von Kampf gegen Oligarchie, Steuerhinterziehung
und fakelakis
erzaehlen. Sowie vom Zwergenweitwurf.
***** Die Süddeutsche. Mal wieder. Man suchmaschine sich mal
»SZ-Leaks: Schleichwerbung für
Steuerhinterziehung. heissersstimme«
bzw. lese auf http://bit.ly/180cSPi nach.
Wieder ne unübliche Veröffentlichung.
Postscriptum vom 19.02.:
Irgendwie und aus irgendeinem mysterioesen Grund ist zumindest ein
kleiner Teil der TanteZEIT (deren Chefredakteur in Sachen Griechenland
z.Zt. genauso laviert wie Renzi) dann doch wachgeworden, in einer
versteckten Bloggecke zumindest (am 18.02, spaetabends:) Unter dem
Titel
»Huch! Die Griechen sind ja gar nicht so
schlimm«
liest man:
»Wenn man – wie es die meisten Wähler
hierzulande tun dürften – sich seine Informationen über die
Griechenland-Krise in den deutschen Medien holt, dann hat man sich
seine Meinung wahrscheinlich schon gebildet: Die neue griechische
Regierung ist ein Haufen von Rabauken, die nicht einmal ordentliche
Zahlen vorlegen können und sich in Arbeitssitzungen in weltfremden
ökonomischen Theorien ergehen.
So oder so ähnlich wurde über die letzten beiden Sitzungen der
Eurogruppe berichtet. Nun hat die griechische Regierung die Unterlagen
der Treffen veröffentlicht – und siehe da: Irgendwie klingt das gar
nicht so verrückt. Kostprobe gefällig? …«
weiterlesen: http://bit.ly/1CNKAPx
Ellada
(Odessa) 17.02.
New York Times
Give Greece Room to Maneuver
By THE EDITORIAL BOARD
FEB. 17, 2015
Und zeitgleich:
Der FAZ-Kriegsberichterstatter Schütze der Reserve Mussler, der
in Brüssel die Stellung halten muß, anstatt in der Ukraine dabei sein
zu dürfen, mal wieder, kommentiert:
»Griechenlands Finanzminister will die Front durch Störfeuer
durchbrechen.«
Ellada (Odessa) 16.02.
Drüben bei:
http://www.zerohedge.com/
… and the winner of Eurogroup failure
is … the German Exports!
Submitted by Tyler Durden on 02/16/2015 21:20 -0500
http://bit.ly/17wi3W4
Financial Times. Alphaville
Debt, Kant, and cant
Joseph Cotterill
Feb 16 15:48
(Alphaville war bereits 2011 ff eine lesenwerte Quelle, in
Sachen Griechenland. Die wagen da etwas mehr, als auf der Hauptsite bzw
dem
Printmedium. Gilt, siehe Eintrag weiter oben, übrigens auch für sowas
Hybrides wie die TanteZEIT.)
Ellada
(Odessa) 14.02.
TAGESANZEIGER (CH)
»Athen nimmt Schweizer Finanzplatz ins
Visier«
DIE WELT (D)
»Tsipras muß zur Vernunft gebracht
werden – sofort«
Heute hier reingekommen: Das Buch. (In Bit&Bytes, damits schneller
geht):
Hervé Falciani, Angelo Mincuzzi:
La cassaforte degli evasori. La lista
Falciani.
Chiarelettere, 224 Seiten.
2011: Sarkozy (zu dem Zeitpunkt Verhandlungsführer der
Troika) zu dem damaligen griechischen Ministerpräsidenten Papandreou:
»Paßmaluff, Kleener: Deine Mudda hat da nen Konto bei der HSBC zu stehn
mit ner halben Million Ökken drauf. Du hier alles unterschreiben, klar?
Ja Troika, danke Troika. Dann wollnwer deine Mudda auch in Ruhe lassen.«
HSBC. Eine Bank, die an der Börse roundabout 200
Milliarden USD/CHF/Euro wert ist.
Banken wie die HSBC horten (meist mind. halbillegal) zusammengerechnet
eine Summe, die
gut der Hälfte aller weltweit angehäuften Schulden entspricht.
Scorseses »The Wolf of Wall Street« (2013).
Sitzungsraum. Mit Blick auf die Fontäne im Genfer See. Der
Banker zu DiCaprio, seinem Kunden, der erst noch überzeugt werden muß:
»Sie sitzen, aus einem steuerrechtlichen Blickwinkel gesehen,
hier im Paradies.«
Ellada (Odessa) 13.02
Berlin. BerlinaleKosslick hat in seiner Altersweisheit beim
Sponsor strahlendblauen Sonnenhimmel bestellt. (Sowas hab ich seit 1985
nicht erlebt. Son Wetter, mein ich, zu Berlinalezeiten.)
Also flaneuren wir runde 11 km von Ost nach West. Endstation Bikinihaus
(Forget it: nur KlammottenLäden.)
Auf so nem Gang kommt manches Denken in Gang und wir formulieren:
An dem Tag (dem 11.02.), an dem Minsk2 zeitgleich wie parallel zum
Eurogruppen-GR-Treffen stattfand
Meldung zum Zwischenstand der Dinge
(nimm du die Ketten, ich nehme die Ringe)*
In Sachen
Glossar tut sich was : auf ->
www.glossare.cc
*
Wer immer nichts als reimt
(und das noch ernstmeint) : schleimt
Und ist zu nichts als diesem einem faehig
und leider jeder andren logik ledig
(Ein armer tropf und wiedehopf)
Poliversale
Das Wiener Lyrik-Fest der Alten Schmiede
12.06.2014
Es lesen:
ULF STOLTERFOHT (Deutschland)
FRANZ JOSEF CZERNIN (Österreich)
KURT LANTHALER (Berlin)
Konzept und Moderation: Michael Hammerschmid und Kurt Neumann
Wieso
hat der Steuerbürger
hoehnisch auf Rekurs verzichtet? Weil er vorab wuszte, dasz die
in Schland seltsamerweise weisungsgebunde Staatsanwaltschaft (§ 149
GVG) nieimleben rekurrieren wuerde, zwengs zb dem CsuSumpf, for example?
Und es heut also auch nich tat.
Und er also, der hoehnische Steuerbuerger, ohne dasses auch nur eine
(1) Frage nach dem Woher & Wohin gaebe unwahrscheinlicher Gelder,
so um Weihnachten rum rumtrinkend wieder am Wuerstchenstand stehen
wuerd? (Aufgrund einer Sache, die sich in Bayern "Grundsitzzeit" nennt.
Ehrlich jetzt. Im Ernst. No Spasz.)
- oder : Weil ihm zugesagt wurd, zu Landsberg einzusitzen zu duerfen,
wie ehemals der Adi?
- weil: "Als Hitler, so Schaub, Landsberg verließ, war das
Festungspersonal nazionalsozialistisch." Die Landsberger Schliezer
fuerderhin zur Gaenze also Rote? Bayern?
Wir werrens nich wissen.
(Was wir wissen ist, dasz weiterhin der Groszverdiener im Verhaeltnis
(fallserdenn : ) nur die Haelfte dessen auf seine Anlagerenditen als
Steuer zahlt als wie der Wenigverdiener (25:50). Per Gesetz.
Womit wir
wissen, wie der umgekehrte Kommunismus als Refeudalisierung so
funktioniert. Reinrechnerisch.)
* Die FAZ unter dem Titel »Der
Verdacht« am 14.03.2014
Und womöglich fände eine andere Strafkammer bei einer Neuauflage des
Prozesses noch weitere Leichen im Keller: Dass Hoeneß unmittelbar vor
der Verhandlung weitgehend unsortierte Berge von Kontounterlagen
einreichte und die Richter diese dann in einem Turboprozess von nur
vier Tagen prüften, lässt das nicht als undenkbar erscheinen.
Da kann man nur an die Staatsanwaltschaft appellieren, ihrerseits in
die Revision zu gehen.
http://bit.ly/1fxcWl7
** Der schweizer Tagesanzeiger unter
dem Titel »Uli Hoeness nimmt seine Geheimnisse mit ins Gefängnis« am
18.03.2014
Dass die Staatsanwaltschaft nicht an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe
appelliert, dürfte überall dort mit Erleichterung aufgenommen worden
sein, wo man indirekt mit auf der Anklagebank sass. Da ist – aus
Schweizer Sicht – die Bank Vontobel. Über ein Jahr lang tauchte ihr
Name im Kontext Hoeness auf. Sie stand und steht da als Helfershelferin
des Mannes, der das deutsche Gemeinwesen um 28,5 Millionen Euro
betrogen hat. Die Bank musste sich kritische Fragen zu ihrer Rolle
gefallen lassen. Und an ihr bleibt – weil diese Rolle im Prozess nicht
geklärt wurde – der Makel haften, mit Hoeness gemeinsame Sache gemacht
zu haben.
Dass mit der Privatbank Donner & Reuschel auch ein deutsches
Institut mit von der Partie war, ist ein schwacher Trost. Nach dem
Hoeness-Prozess haben jene Politiker Deutschlands die Oberhand, die
schon immer wussten, dass den Schweizer Bankern die Knöpfe eingetan
werden müssen.
http://bit.ly/1ifF80s
In
den Jahren
in denen er immer wieder einmal von B nach Z fuhr, nur um dann wieder
von Z nach B zu reisen, fragte er sich, zunehmend heftiger: wieso es
denn nicht A, und wenn A, welches A denn haette werden koennen. Alermo
etwa? Apoli? Adova? Antova eher nicht. Aranto. Aden-Aden. Alzburg.
Assel. Ach!, Achen. Aris. Arisa. Axos. Avala.
Konzert/ante
Kunsthalle Bremen, 01.03.2014
Im Rahmen der Konzertreihe zu »Sylvette,
Sylvette, Sylvette. Picasso und das Modell« veranstaltet
Realtime - Forum Neue Musik u.a. die Aufführung von:
»Goldfishs halber Weltmarsch« von
Manuela Kerer.
Ausführende sind: Marina Szudra (Sopran), Clovis Michon
(Violoncello) und Claudia Janet Birkholz (toy-piano und
Kinderinstrumente).
und da wir schon bei Terminen
sind:
06.05. Università di Trento. Dipartimento di Lettere e Filosofia
in der Reihe "Seminario Internazionale sul Romanzo":
Sepp Mall, Sonia Sulzer, Kurt Lanthaler, Barbara Siller con Stefano
Zangrando “Scrivere tra i mondi italiano e tedesco”. Dibattito / Lesung
22.05. Innsbruck. Kürzestgeschichten. Lesung gemeinsam mit
Sibylle Lewitscharoff
10.06. Hinterthiersee. Hotel Juffting. Fußball. Gedichte und Prosa.
Lesung (auch samt Wellnesspaket zu haben)
12.06. Wien. Alte Schmiede. Lyrik-Festival. Goldfishs Reisen. Lesung
gemeinsam mit Ulf Stolterfoht und Franz Josef Czernin, es moderiert
Michael Hammerschmid
Ein
eingefädelter Österreicher
ist, egal wie man’s nimmt, ob vom roten oder vom blauen Tor her, schon
einmal ein Ergebnis. Zwei aber ein Erlebnis.
Goldfishs achachaseggste reise um die
halbe welt
Goldfish sasz am Brenner, sagte : durst
ist am Brenner allweil mir wie wurst
dem schweine : also das eine
gleiche, selbe, und in summa : meine
Weswegen, falls sich
wasser scheiden liesze
man besser saesze
abseits auf der wiese
und nicht am scheitelpunkt
der auch als grenze funkt
ioniert. denn da wird spioniert
was wiedrum buckelwale enerviert
Im Rahmen des Festivals transart13 *
22.09. - LITERATURE+MUSIC+PERFORMANCE
Blixa
Bargeld . Teho Teardo . Hans Winkler . Peter Kaser .
Kurt Lanthaler . Tomaso Boniolo
MARKTPLATZ BRENNER > 9 Uhr
Wanderung zur Einsiedlerbibliothek**
EINSIEDLERBIBLIOTHEK > 13 Uhr
Hans Winkler : xyz – das Ende der Einsiedlerbibliothek (mit
chorclusio)
DADACASAMATTA von Matthias Schönweger > 14 Uhr
Blixa Bargeld performs Walter Serner "Letzte Lockerung"
SCALINI84STUFEN*** von Peter Kaser und Hans Winkler > 17 Uhr
Kurt Lanthaler . Tomaso Boniolo - Lesung : Die letzte
Brennerwurst
PLESSI MUSEUM > 19 Uhr
Blixa Bargeld . Teho Teardo : STILL SMILING
Aus
dem transart-Programmheft:
> Eine leerstehende Berghütte im Brennergrenzgebiet wird zur
Einsiedlerbibliothek umfunktioniert, ein Erdrutsch 2001 bedeutet die
Schließung. Der Mitbegründer Hans Winkler installiert mit den
Restbeständen eine neue temporäre Arbeit, die das Ende der
Einsiedlerbibliothek zum Thema hat.
> Blixa Bargeld wird im Rahmen einer Lesung vorstellen: „Die
letzte Lockerung - das dadaistische Manifest“ von Walter Serner.
> An den scalini84stufen***, lädt Lurx zu einer Lesung unter
dem Motto „Die letzte Brennerwurst und dann......“ mit Kurt Lanthaler
und Tomaso Boniolo und einer Brennerwurst mit Umtrunk.
> Im neuen Plessi Museum an der Brennerautobahn stellen der
italienische Komponist Teho Teardo und Blixa Bargeld ihr neues Album
„Still Smiling“ vor.
* www.transart.it
** Die Wanderung zur Einsiedlerhütte dauert ungefähr 2 ½
Stunden. Bitte festes Schuhwerk mitbringen.
*** Literatur zu scalini84stufen:
: himmel & hoell. 84 strofen und 84 bilder fuer 84 stufen.
Gemeinsam mit Peter Kaser. Haymon Verlag, 2004
und
Peter Kaser, Hans HS Winkler. scalini84stufen. Folio Verlag, 2007
und
>>>
hier
dokumentation zu : himmel&hoell : hier
>>>
Es sind seit je die Moritaten
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
(...)
Goldfishs sieweneseggigste reise
um die halbe welt
Goldfish, sonst kein fader schragen
war gerade am verzagen
und zwar vonwegen der pleiaden
Welche, wie wir alle wissen
selten und zu streng umrissnen
jahreszeiten flagge hissen
Es kam der tag, es kam die stund
und Goldfish sucht am himmelsgrund
pleiadenautopsiebefund
Und find nichts auszer wolkensaeumen
und sagt : wieso soll ichs verraeumen
bin buckelwal. und bleib am traeumen
Ein Liebling des Betriebes
sei er, bekam N.N. zu hören. Aber
da hatte er sich schon erhängt. Und Gewaltige
Schaffenskraft war das letzte Wort, das er noch wahrnahm. Und
dann, daß im Gezappel seiner Füße ein Schuh zu Boden fiel.
Es
war der absurdeste Tag
eines eh schon absurden Jahres. Im Internetfernsehen
zeigten sie, aus einer fixen Kameraposition, eine Treppe und den
Eingangsbereich eines dahinterliegenden Palazzos. Der Oberste
Gerichtshof. Manchmal kam einer raus, manchmal ging einer rein. Ab und
an unterhielten sich zweidrei, an der obersten Treppenkante stehend.
Daneben einige Carabinieri in höheren Uniformen, ebenfalls plaudernd,
zwischendurch vom einen aufs andere Bein wechselnd. Meist die Arme vorm
Bauch verschränkt, also ziemlich inoffiziell dastehend. Ganz links, an
den Absatz einer Balustrade lehnend, saß über Stunden ein Mann in
heller Hose, weißem Kurzarmhemd und dunkler Krawatte und tippte auf
seinem Telefon herum. Sonst tat sich nichts. Tatsächlich: stundenlang.
Denn das waren die Bilder, das war, ums genau zu
sagen, das einzige Bild, das in der Übertragung zu sehen war, über
Stunden. Dazu ein ununterbrochenes Rauschen von Stimmen, die nicht zu
entziffern waren: das Geplaudere wohl der Kameraleute und Journalisten
am Fuße der Treppe des Palazzos an ihren Kameras, hinter ihren Kameras.
Das war das Bild, das an diesem Tag einen Tag lang
zu sehen war.
Da war nichts. Und da war alles.
Der Titel der
Übertragung lautete: »30 luglio 2013. Cassazione: la sentenza Mediaset.
Il caso Berlusconi - In diretta dal palazzo di Giustizia di Roma«
Der
Tag, an dem Frank S. zum ersten Mal
nach langer Zeit wieder bei Tageslicht aus dem Haus trat, in
dessen Erdgeschoßwohnung, die immer noch in allem daran erinnerte, daß
das hier einmal jahrzehntelang ein Schuhmacherladen gewesen war, und
als solcherner vor allem ein Reparaturbetrieb, – und Frank S. hatte
sich, der Flickschuster überstürzt bankrott und überkopf ins Ausland
verzogen, als direkte Folge als dieser Umstände, die ihn,
Frank S., bis dahin eigentlich gar nicht betroffen hatten, seitdem
keine Schuhe mehr gekauft. Vielmehr erst die geflickten, aber nicht
abgeholten; dann die kaum lädierten der ungeflickten, undsoweiter bis
hin zu den eigentlich nie flickbar gewesenen Schuhen aufgetragen bis an
ihr End, bis an dem Tag, als es mit den Schuhvorrat, der ihm die Welt
ersetzt hatte in gewisser Weise, dann allerendgültig aus und vorbei
gewesen war und er sich also ersteinmal wieder ins Bett legte, achtzehn
Stunden durchschlief, um dann aufzustehen, und sich, an den Füßen einen
Riemen und sonst so gut wie gar nichts, auf den Weg nach draußen
begeben hatte.
Das war der Tag, an dem Frank S. zum ersten Mal nach langer Zeit
wieder aus dem Haus getreten war. Und der Tag, an dem der Krieg
begonnen hatte, weder still noch leise noch sonderlich überraschend.
(Der Krieg, alles in allem, ist auch nur ein hundsnormales Mensch.)
Nicht, daß es die ganze Zeit über nirgendwo keinen Krieg nicht gegeben
hätte. Aber eben nicht für Frank S.
Der hatte, als er in die bankrottierte Schuhflickerei eingezogen
war, sich drei Rechner an Strom und Netz gehängt und war seither der
Welt auf den Fersen geblieben: immer der 200-Tage-Kurve hinterher und
dem Momentum sowie den Kursläufen im Rohstoffhandel; hatte Orangensaft
ge- und seltene Erden verkauft, Scandium, Lanthan, Praseodym, Neodym,
Promethium, und all das Zeugs. Und keins davon je in Händen gehalten,
wozu auch. Auch keinen Orangensaft: die nächtlichen Wege zur Tanke
dienten der Versorgung mit Tiefkühlkost, koffeinhaltigen Getränken und,
zu den wenigen besonderen Anlässen, Schnaps.
Der Schuhvorrat war durchaus noch beträchtlich gewesen, als er
eines Tages festgestellt hatte, reich geworden zu sein. Tags darauf
hatte er einen neuen alten Schuh angezogen und hatte, wie all die Tage
vorher und nachher, seine Rechner umkreist, mit kleinen, hart in den
bereits gut ramponierten Linoleumboden tretenden Schritten. So war das
gegangen, jahrelang.
Bis zum letzten Schuh. Und war des Nachts noch, Frank S., in den
Abwegen des Netzes und ziemlich zufällig, auf jeden Fall komplett
ungewollt, auf den Beginn eines Gedichtes gestoßen.
Immer
habe ich mir Bachforelle
zum Frühstück gewünscht.
Hatte gar nicht erst zu Ende gelesen, den Stecker seiner Rechner
gezogen und war in die Tür getreten, so gut wie schuhlos, erstmals seit
Jahren, und in die Welt. In der Krieg war.
Eine
wunderschöne Blutvergiftung
haben wir da. Nicht schlecht, Herr Specht.«
Ich hatte eben meinen Frühespresso getrunken, vor der Tür der
Bar nebelte es düster vor sich hin und die Schlagzeilen des Tages
brachten auch kaum Licht in den Tag, der für mich eben erst begonnen,
für den Rest der Welt aber bereits bei seiner Mitte angekommen war.
Insgesamt also nicht unbedingt die idealen Rahmenbedingungen, um auf
quasinüchterem Magen in medizinische Gespräche zu verfallen. Dann
drehte ich mich doch, langsam und vorsichtig, der Stimme zu.
Eine Dame, in etwa meines Alters, also langsam dem finalen
Erwachsenwerden entgegenlebend und die Rente trotzdem in weiter Ferne
wie ein drohender Infarkt; bei letzterem standen meine Chancen besser
als die ihren – also: einen abzubekommen. Das ist
geschlechtlich bedingt, sagt die Medizinalstatistik, sagte ich mir. Und
nicht deiner Nichtfitness zuzuschreiben. Daraufhin machte ich mich
daran, im Geiste unser beider offensichtlich selbständigerwerbender
IVA-Nummern miteinander zu multiplizieren, daraus die dritte Wurzel zu
ziehen sowie daraus wiederum die Quersumme zu errechnen: es folgte, ich
war mir dessen unbedingt sicher, eine Zahl, die in der Kaballa für eines steht: Das kann ja noch heiter werden.
Die Dame, bis auf ihre Blutvergiftungsbemerkung ganz in
Tramezzino, Weißwein und IlSole24Ore vertieft, mußte mein
Verdattertsein mitbekommen haben, drehte sich schließlich mir zu,
zeigte auf meine linke Hand und sagte: »Na da: der rote Strich, der vom
Mittelfingerknöchel bis weit ins Handgelenk hinein sich zieht. Ist
normalerweise ein guter Hinweis auf eine Blutvergiftung. Und nachdem
der rote Strich erst am Handgelenk angekommen ist, besteht noch
Überlebensgefahr, würd ich meinen. Wär anders, wär er schon in der
Ellenbogenbeuge.«
Tatsächlich hatte ich in der Vornacht, in einem Anfall von
Arbeitswut, die ich an einem Holzstück ausgelassen hatte, mir einen
Schiefer in die Innenseite des zweiten Gliedes des Mittelfingers der
linken Hand gezogen: es dann auch bemerkt und vermeint, den Schiefer
sodann ebenso vollständig wie tapfer entfernt zu haben. Wachte dann
allerding eben, also kurz vor dem Kaffee, mit geschwollen pochendem
linken Mittelfinger auf. Ich hatte es den Wahlen zugeschrieben. Tja.
Jetzt aber besah ich mir die Sache, schaute der Dame an meiner
Seite ins Auge und sagte: »Sie haben recht. Danke für den Hinweis. Wie
lange geben Sie mir noch?«
»Das ist ganz einfach zu berechnen«, sagte sie. Malte mit einem
Filzstift einen Strich an die Stelle, bis zu der die Blutvergiftung
gekommen war und schrieb 1230 daneben. »Die nächsten Stunden zeichnen
Sie jeweils den neuen Stand ein. Das ist dann die
Stundengeschwindigkeit. Rechnen Sie den Höhenunterschied zu Ihrem
Herzen aus. Berechnen Sie daraus die Reisezeit. Das war's dann.« Und
stand auf, und ging.
Radio : hoeren : Oe1
Peter Angerer hat die Montage-Maschine angeworfen. Und also:
Oe1: Tonspuren
"Irgendwann ist man dann nolens volens Schriftsteller."
Der Autor Kurt Lanthaler
Feature von Peter Angerer
Und auch online hoerbar
Info: http://oe1.orf.at/programm/317396
(Annotate. AkuteZustaende.
12/10/2012)
Goldfishs zwoonsekksigste reise um die
halbe welt
Goldfish aeugte. um die ecke
sasz ne fette weinbergschnecke
(Und das ist sowas von
voellig normal. am ural)
Nur der weinberg war weit weg
Grosze trauer also bei der schnegg
Und so sagte sie und sprach : oh
lieber Goldfish, hoermabitte : ach!
kannste mir nich huckepacken schwimmen
in eine gegend, wo sie weinberg wimmen?
Denn wo weinberg, das weisz ich vinal
ist weinbergschneck des Goldfishs buckelwal
(aus dem ferragosto-goldfish wurde dies eine mal aus gruenden ein
septembri(ni)ger : an damen&herren, kunden&lieferanten, &
freunde elektropostalisch verschickt : nunmehr auch hier nachgereicht.)
Ist erschienen
Winkler/Lanthaler/Hanni
FRANZ HELD
Vordadaistische Texte aus Jenesien
»Der Schriftsteller Franz Herzfeld (Franz Held) wurde letzter Tage
infolge Geistesstörung der Irrenabteilung des hiesigen Spitals zur
Beobachtung übergeben.« Mit dieser Meldung in den »Bozner Nachrichten«
vom 28. Februar 1900 endete, vorerst, das nomadische Leben des
Schriftstellers und Freigeistes.
Franz Held, geboren vor 150 Jahren in Düsseldorf, lebte u. a. in
Berlin, München, Weggis in der Schweiz, Aigen bei Salzburg und in
Jenesien bei Bozen.
Franz Held veröffentlichte ab 1887 Dramen, Prosa und Gedichte. 1895
wurde Held in München wegen Gotteslästerung angeklagt. Daraufhin floh
er mit seiner Familie in die Schweiz, später lebte sie auf einer
Almhütte bei Salzburg. Im Sommer 1899 verschwanden die Eltern über
Nacht spurlos und ließen die vier Kinder in der Hütte zurück. Held stirbt
1908 in der »Landesirrenanstalt« Valduna, Vorarlberg.
Während Franz Held und seine Frau, die Textilarbeiterin und
Anarchistin Alice Stolzenberg um 1900 in psychiatrische Anstalten
eingeliefert werden, wachsen ihre vier Kinder als Waisenkinder auf.
Zwei von ihnen – John Heartfield und Wieland Herzfelde – gründen gut
zwei Jahrzehnte später mit George Grosz die Berliner Dada-Bewegung.
Dabei beziehen sich die Söhne immer wieder auf die Texte ihres
politisch engagierten Vaters, der wegen anarchistischer und angeblich
gotteslästerlicher Gedichte 1895 verurteilt wurde und sich daraufhin
aus Deutschland absetzte. Durch sein Untertauchen verschwanden seine
Bücher aus den Regalen der Buchhandlungen und sind seither in
Vergessenheit geraten – dies, obwohl er zu Recht als Vor-Dadaist
bezeichnet werden kann. Diese Textsammlung begibt sich auf Spurensuche.
Werke (Auswahl): »Gorgonenhäupter« (1887), »Der abenteuerliche Pfaffe
Don Juan« (1889), »Manometer auf 99!« (1893), »Trotz Alledem!« (1894).
»Seine Phantasie ist vorwiegend malerisch
angelegt – er sieht scharf und deutlich; und er taucht seine Feder gern
in Makartsches Kolorit: schwellender Purpur, exotische Pflanzen,
wollustige Frauenleiber – daneben aber auch Bilder des Todes, modernde
Leichen und heiße Kampfesszenen sind die Lieblingsthemen seiner Poesie.«
Julius Brand über Franz Held, 1888
»Wir sind sind gewiß nicht prüde, aber das schweinische Wühlen im
Schmutz der menschlichen Selbsterniedrigung können wir nimmermehr als
Poesie anerkennen.«
Sonntagsblatt des Bundes, Bern, über
Franz Held, 1888
304 Seiten mit Abb.
ISBN 978-88-7283-429-9
Edition Raetia 2012
He He He DA DA
– Franz Held, John Heartfield, Wieland
Herzfelde
Bozen-Bolzano, 04.10. – 26.10.2012
Ein interdisziplinäres Kunst- und Literaturprojekt kuratiert von Hans
Winkler und Martin Hanni produziert von Lungomare Bozen-Bolzano
in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Bildungsausschuss Jenesien,
der Edition Raetia, dem Filmclub Bozen und der Akademie der Künste in
Berlin
Donnerstag, 04.10.2012, 18.30 Uhr
Filmprojektion im Filmclub Bozen
John Heartfield, Fotomonteur
D 1977 | 65 Min. | Regie: Helmut Herbst, Drehbuch: Tom Fecht
Freitag, 05.10.2012, 19 Uhr
Lungomare Bozen-Bolzano
Eröffnung der Ausstellung
He He He DA DA – Franz Held, John Heartfield, Wieland Herzfelde
mit einer Live Filmvertonung:
Dada Sonore, Hommage an Renè Clair: »Paris
qui dort« und »Entr’acte«
(1923)
Musik von Stefano Bernardi & ziZ
Samstag, 06.10.2012, ab 15 Uhr
Jenesien/San Genesio
He He He DA DA–Fest
(Treffpunkt um 15 Uhr bei Lungomare und anschließende Seilbahnfahrt)
15.30 Eröffnung der »Franz-Held-Bibliothek«
16.00 Lautpoetische Wanderung mit Martin Abram bis
zum Gruberhof in
Afing
17.00 Marende beim Gruberhof
18.00 Buchpräsentation Edition Raetia »Franz
Held – Vordadaistische Texte
aus Jenesien«
mit: Hans Winkler, Kurt Lanthaler, Martin Hanni
19.30 Franz Held-TRIS
www.lungomare.org
http://www.franz-held.com
http://www.raetia.com/index.php?id=1708
Terminankuendigung : Lesung
»Goldfish, Glühwurm, holy shit
und Murmentenfett«
Das Heft, in welches ich meine
italienischen Gedichte niederschrieb
Ist mir während des Winters in Berlin
abhanden gekommen.
Sprachspiele/Linguaggi in gioco
Sonntag/domenica, 7. 10. 17:00 Uhr
Schloss Pienzenau, Meran/Merano
Es lesen Stefano Zangrando und der Unterfertigte (welcher Obiges
zum Vortrage bringen wird). Moderation: Martin Hanni
Η γυναίκα έδωσε στον
άντρα ένα μήλο. Oder so.
Der Satz: »Die Frau gab dem Mann
einen Apfel.« scheint simpel.
In Englisch z.B. kann man ihn auf drei Arten formulieren (die
möglichen deutschen Permutationen überlassen wir dem Leser):
# The woman gave the man an apple.
# The woman gave an apple to the man.
# An apple was given to the man by the woman.
In Griechisch gibt es (und haben wir) einige Möglichkeiten mehr.
Frage also, dieser Tage:
Ist das pure Zeitverschwendung und Verkompliziertheit, die in der Folge
notgedrungen dazu führt, daß (u.a.) in der Londoner City über
Griechenland entschieden wird (in vergleichsweise armer Sprache)?
Also:
# Die Frau gab dem Mann einen Apfel
# Η γυναίκα έδωσε στον άντρα ένα μήλο.
# Η γυναίκα έδωσε ένα μήλο στον άντρα.
# 'Εδωσε ένα μήλο η γυναίκα στον άντρα.
# 'Εδωσε η γυναίκα ένα μήλο στον άντρα.
# 'Εδωσε στον άντρα η γυναίκα ένα μήλο.
# Στον άντρα έδωσε η γυναίκα ένα μήλο.
# Στον άντρα έδωσε ένα μήλο η γυναίκα.
# 'Ενα μήλο δόθηκε από τη γυναίκα στον άντρα.
# 'Ενα μήλο δόθηκε στον άντρα από τη γυναίκα.
# Δόθηκε ένα μήλο από τη γυναίκα στον άντρα.
# Δόθηκε από τη γυναίκα στον άντρα ένα μήλο.
# Δόθηκε στον άντρα ένα μήλο από τη γυναίκα.
OΛΑ 1 €uro. Όλα ένα ψέμα. Part Two.
»Many Greeks
believe – correctly – that many of the country’s political leaders and
rich elite, the filthy rich oligarchs who run the country and drink
wine out of the skulls of the poor, don’t pay taxes and hide their
money in secret bank accounts in Switzerland and offshore accounts
where they can’t be taxed.
They’re right, of course, but there’s no way to prove it because
the Swiss, who delight in hiding and laundering money from criminals,
Nazis, crooks, and tax evaders of all stripes and countries, won’t
reveal who is using their banks.
Greek politicians know that, of course, so they went through the
transparent charade of asking the Swiss Bank Association to release the
names of rich Greeks banking in Switzerland, knowing full well it would
be refused, and it was. Now they can say, “Hey, we gave it a shot,” and
laugh all the way to their Swiss banks, which are so secretive even
James Bond used them in Casino Royale.«
Schreibt Andy Dabilis, ehemals »Boston Globe«, seit 2004 Korrespondent (Southeast
European Times, Athens Correspondent at Greek Reporter) in Athen.
OΛΑ
1 €uro. Part One
>>> hier:
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa. >>>
hier mehr:)
«Das
sind durchgeknallte Künstler, die irgendeinen Mist ablassen»
Christoph Mörgeli (als SVP-Politiker) dixit.
Heute sagt sein Arbeitgeber, die Uni Zürich: Medizinhistoriker
Mörgeli wird entlassen. »Hauptursache
für die Kündigung ist die von der Universität als ungenügend
eingestufte Arbeitsleistung von Mörgeli als Kurator.«
Ach!, Helvetia.
Felseld, dessen Name
aus einem dieser erschreckend zufälligen administrativ
en Versehen resultierte, die sich, im Nachhinein, immer als kalte, wenn
auch nicht geplante Absicht herausstellen, Felseld also war das
Ergebnis eines Versehens, wenn auch im Wortsinne.
Felsfeld, Wilfried. So
hatte es sein Vater vor Zeiten dem Gemeindeschreiber in die Feder
seiner Amtsbücher diktiert.
Der Gemeindeschreiber aber hatte seit dem allerersten seiner
seither an einer schier endlosen Perlenschnur gereihten Amtstage seine
liebe Mühe mit dem f, dem
kleinen. (Nie aber eines mit dem F. Klare Sache, das: ein Strich,
zwei Striche.)
Es sah ihn, dieses f,
immer so seltsam blinzelnd an. So ich
will ja nur spielen, geh weiter, es war ein Etwas an dem f, das auf und davon war, sobald
der Gemeindeschreiber genauer hinsah, ein Etwas, das sich samt dem f mit einem leisen Knistern ins
Nichts auflöste, direkt vor seinen Augen, jedesmal aufs Neue: und so
hatte er seinen Kampf von Anfang an verloren gegeben. Und sah immer ein
wenig geknickt in die Welt, seitdem. Wenn auch leise.
Öffentlich, zum
Beispiel, ein Wort, das in amtlichen Textormulierungen häuig vorkam,
schrieb der Gemeindeschreiber, nach einer ganzen Reihe von ziemlich
verschnupten schritlichen Auorderungen des Bürgermeisters, dem atalen
Fakt endlich abzuhelen, im Sinne der Öentlichkeit und ihrer
Anorderungen an eine unktionierende öentliche Verwaltung, deren Ausicht
wiederum ihm als Kop des Gemeindeausschusses von Amts wegen augetragen,
olglich habe er sich, der Gemeindeschreiber, geälligst etwas einallen
zu lassen, und zwar soort, sonst hele er ihm weiter, und zwar in die
tiesten Verließe des Gemeindearchivs, wo er, so sich ürderhin kein
Fortschritt einstelle in der Sache, und zwar lugs, leißig Staub egen
düre ür den Rest seines mikrokealen Lebens.
»Oder bin ich errückt, und laß mir das geallen, als
Bürgermeister?«, schrie der Bürgermeister.
»Verrückt schreibt man mit Vogel-Vau«, sagte der
Gemeindeschreiber. »Und mikrokephal mit ph.«
Und ging trotzdem in sich und versuchte, tagelang, wochenlang,
endlich zu einer Lösung zu kommen in der Sache, wobei er, um sich nicht
unnötig abzulenken, jedes Wort sorgsam vermied, das mit dem ominösen
Buchstaben (so er kleingeschrieben) verseucht war. Sobald aber
Gemeindebürger von ihm die Eintragung neuer, nachgewachsener Bürger ins
Gemeindebuch wünschten samt dem gewünschten und von ihm einzutragenden
Namen – Nun: da war er machtlos. In Sachen des einen Buchstabens.
Bis eines Tages die rettende Idee sich einstellte.
Und seither schreibt der Gemeindeschreiber, wann immer der
unglückselige Buchstabe sich einstellt, diesen als seinen großen
Bruder, also öFFentlich.
Felselds Vater aber hatte seinen Sohn ins Gemeindebuch eintragen
lassen, bevor dem Gemeindeschreiber die glorreiche F-Idee gekommen war, und also hieß
Felseld seither: Felseld, Wilried.
Weiter
lesen:
Deutsches Wörterbuch von Jacob und
Wilhelm Grimm.
16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961.
Quellenverzeichnis Leipzig 1971.
Stichwort F. In: Bd. 3, Sp.
1210 ff.
Wir führen einen offenen Dialog
Die Geschichte geht so:
Αρνούνται οι ελβετικές τράπεζες το άνοιγμα λογαριασμών βουλευτών
Die Mitglieder des (letzten) Parlaments unter der
kommissarischen Übergangsregierung Papadimos hatten (mit Ausnahme der
Abgeordneten der Nea Dimokratia) den Generalsekretär des Parlaments
Athanasios Papaioannou ermächtigt, eine Anfrage über Existenz und
Guthaben von Bankkonten griechischen Abgeordneter an das
Außenministerium der Schweiz zu leiten, von wo es an den Verband
Schweizerischer Bankiers übermittelt wurde.
In seiner Antwort vom 24 Juli 2012 an das griechische Parlament
schreibt die Schweizerische Bankiersvereinigung /
SwissBanking:
»Wie wir Ihnen bereits in unseren E-Mails vom 25.
April 2012 und 11. Mai 2012 erklärt habe, ist es nicht Politik des
Schweizer Bankenverbands, Anträge mit einem derartigen allgemeinen
Inhalt an die Gesamtheit seiner Mitglieder weiterzuleiten.
(...) Mitglieder des (griechischen) Parlaments können
sich direkt an ihre Banken wenden, falls sie ein Konto in der Schweiz
führen. Die schweizerischen Banken sind jedoch nicht verpflichtet,
Bescheinigungen auszustellen, dass eine konkrete Person kein Konto bei
ihnen führt.«
Auf der homepage der swiss-banking-gnome formuliert (»Wir
über uns«) sich das dann so:
»Wir fördern das weltweite Image des
Finanzplatzes Schweiz.
Wir führen einen offenen Dialog mit einer kritischen nationalen und
internationalen Öffentlichkeit.«
...
»Wegen des internationalen Drucks auf
Steuerflüchtlinge und der geplanten Abgeltungssteuer gehen wir davon
aus, dass insgesamt Hunderte Milliarden Franken aus der Schweiz
abfließen werden.«
UBS-Vermögensverwaltungschef Jürg Zeltner
in dem Magazin »Schweizer Bank«,
letzthin, ziemlich unleichthin.
(Kann doch nicht sein. dann mueszten die ja irgendwann sogar einmal
arbeiten, fuer ihr geld. anstatt klaglosen schwarzgeldbesitzern
supergebuehren (überrissene gebuehren : sagt der
sprachhelvetismus dazu) abzuziehn.
Ach!, Helvetia.)
OΛΑ 1 €uro. Όλα ένα ψέμα.
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa. >>>
hier mehr:)
Für sowas gibbts föllig zurecht 100.000 Euronen vorschusz vom »Verlag«:
»Die Überwindung der Akne hat Spuren hinterlassen.«
Das
ist doch mal n vorschlag
: 18 % einkommensteuer auf den ersten verdienten euro
Greece’s lenders, the Troika of the European
Union-International Monetary Fund-European Central Bank (EU-IMF-ECB)
which is putting up $325 billion in bailouts, has proposed there be
only four tax brackets:
18 percent for those making 0-22,000 euros
35 percent for 22-45,000 euros
40 percent for 45-100,000 euros
45 percent for over 100,000 euros
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa.)
Had been bolted away
with
When this novel first appeared in book form a notion got
about that I had been bolted away with. Some reviewers maintained that
the work starting as a short story had got beyond the writer’s control.
...
Nur dasz es diesmal nicht eine short story ist, die uebern kopf beyond
the control waechst : sondern eine novelle.
(Mit absicht? - Nein, mit marmelade!)*
Worum gehts? Immer noch: Ap' ta
sínora. >>> hier
mehr:
* das filetstueck eines witzes, der so beginnt: Herr Lehrer
(daran merken wir : es spielt sich in der vergangenheit), Herr Lehrer!,
der Franzl hat mir mein Brot auf den Boden geschmissen. Lehrer: Mit
Absicht? Fortsetzung s.o.)
Aus der reihe :
pflegebeduerftige paralipomena :
Wer öfter mit sich selber pennt. Ist Rezensent.
Goldfishs dreiundfuffzichste reise um
die halbe welt
Erstens war das weltmeer da
und zweitens die einoede
drittens die kalaffkissa
und ihre kleine goere
Viertens, was verwunderlich
ein dickes packen plunder
sowie, vollkommen unsichtbar
ein krimenkapazunder
So sasz im fuenfeck man
im gold, und was ein wunder
es war der buckelwal
der da daununder
(Auszug aus einer kurzen Rede zur Poetik, versuchsweise gehalten)
Ansatz 3: Von Sprachen. Und deren
Miß-Brauch.
Um auf Literatur als solche zu sprechen zu kommen, quasi im
Rösselsprung, und ihr Verhältnis zu Sprache: das ist,
selbstverständlich, ein Verhältnis des Mißbrauchs, das zwischen
Literatur und Sprache. Ein ab-usus. Dient doch Sprache dazu, den Erwerb
von zwei Kilogramm Kartoffeln zu verhandeln sowie deren Preis.
(Das gilt natürlich nicht
im Falle, man zöge sich eines meiner ebooks aus dem Netz. In dem Falle
diente Sprache, wohl vergeblich, höchstens dazu, Grünen wie Piraten zu
erklären, daß »Kulturflatrate« und »Kulturmark« auch nichts anderes
wären als Sozialhilfe, und also dankend abgelehnt wird.)
Ein literarischer Text aber, und also, bemächtigt sich, ist er
gelungen, ganz usurpatorisch der Sprache – er mißbraucht sie
fürchterlich. Das ist dann Literatur.
Die häufig, und gerade in ihren mehrheitsfähigeren, verkaufbaren
Spielarten, dann allerdings so tut, als ob rein gar nichts wäre, mit
den Sprachen:
– Von der Sprache, in der sie schreibt, also nicht allzu
viel weiß: hat diese doch prävalent dem Vorwärtskommen eines Ungetüms
namens Plot zu dienen.
– Und von der Sprache, in die
sie sich schreiben würde, nähme sie ihre Sache ernst, schon gar nicht.
Letzteres, also die Sprache, in die
geschrieben wird (im Unterschied zur Sprache, in der geschrieben wird)
scheint mir einen zweiten Blick wert zu sein.
An einem vollkommen hypothetischen Beispiel festgemacht: Es schriebe da
einer in Deutsch einen Roman, der in Mexiko City spielt. Und eben nicht
(ausschließlich) auf dem Gelände der dortigen Deutschen Botschaft. In
diesem Roman würde sodann, zum über den reinen Inhalt hinausgehenden
Zeichen und Beleg der mexikanischen Verortung des Romans, das ein oder
andere »caramba!« in die Dialoge filtriert, sowie, ab und an, Tortillas oder cerveza erwähnt, idealerweise
kursiv gesetzt.
Das ist, spitz formuliert, der Normalzustand der Verfaßtheit von
Literatur. Und das hat gute Gründe: Die der Vermittelbarkeit, zum
Beispiel. Des stillschweigenden Abkommens zwischen Sender und
Empfänger, sich nicht zu überheben.
Andersherum besehen: Ein deutscher, in Mexiko City spielender Roman,
dessen Dialoge überwiegend im mexikanischen Spanisch geschrieben sind:
wäre zumindestens: unverkäuflich.
Was aber ist mit einem Mittelding, einem Halbhybrid, wenn Sie so
wollen? Einem Roman also, der die »andere« Sprache ernster nimmt als
bloß als touristischen Farbklecks, der ab und zu signalhaft wie lieblos
ins Kapiteleck gerammt wird? Der sich diese »andere« Sprache aneignet,
sie in die »eine« implantiert, gegen alle Immunabwehr. Und was
schließlich, in diesem Zusammenhang, wären dann: die Immunsuppresiva?
Die Aneignung der »anderen« Sprache in die »eine« ist die Erfindung
einer vorläufigen Neu-Sprache. Und:
Die Aneignung der »anderen« Sprache in die »eine« ist sicherlich auch
eine »contaminatio«, unter Umständen auch im Sinne Pasolinis.
Und damit auch – wenn, wie eingangs gesagt, Literatur Sprache
mißbraucht – sozusagen ein Mißbrauch höherer Ordnung.
Mißbrauch der »anderen« – als der nicht eigenen – Sprache also: Dessen
ich mich hiermit schuldig bekenne, – und, wenn auch nur halblaut, Herrn
Pasolini verdächtige.
Um es kurz zu machen (Geständnisse sollten par tout kurz bleiben, alles
andere wär: autobiographisch, und das ist von gegen Null tendierendem
Interesse; zudem sei mir, aus Gründen des Zeitrahmens, Beleg- wie
Beweisführung erlassen):
also: Natürlich ist es eine zwangsweise, zudem unlizensierte, von den
Betroffenen, den Ent-eigneten, nicht genehmigte Aneignung, wenn ich (da
es ein Geständnis ist: darf ich von mir, das heißt: meiner Arbeit
sprechen), … wenn ich zum Beispiel das Arberesh, die alte italienische
Variante des Albanischen also, in einen Roman aufnehme. Oder
Napuletane, also Napoletanisch, sprechen lasse, in einem anderen Roman.
Griechisch, Brindisinu, und Chinesisch. Oder eben Italienisch. Zumal
von, sagen wir, Hamburg aus gesehen. Oder Innsbruck.
Soweit das Geständnis. Folgt nun die Verdächtigung:
Unter Umständen ist diese Aneignung der »anderen« Sprache mehr als
»nur« der Spaß an der Freud, mehr als »nur« Frage der Melodie und der
Musike, mehr als »nur« der Versuch, den Dingen wie den Wesen nahe zu
kommen. Unter Umständen ist es auch der Versuch: Von sich weg zu
kommen, Sicherheiten und Gewißheiten zu verlassen. Und schließlich
auch, wenn Sie so wollen, von sich abzulenken. Zum Preis von,
abschließend angemerkt, Conquista, Kolonentum, und Kolonisation. Dem
Risiko des Miß- wie Un-Verständnisses ausgesetzt auf dem Weg in die Piccole patrie, die kleinen Heimaten, wie sie im
Gründungsakt der pasolinischen Academiuta stehen.
(Man weiß übrigens von
Arno Schmidt, daß er ein passables Englisch schrieb, in seine Texte.
Aber ein völlig unverständliches Englisch sprach. Tatsächlich hielt er
– abseits des Rundfunkes, was gesondert zu betrachten wäre, ich sage
nur: Tonschnitt – nur eine einzige öffentliche Lesung: 1956, in einem
Schülerheim. Und flüchtete mit dem letzten Wort in die Kulisse.)
(...)

(mit Marco Russo und Angela Felice)
Aus:
»
De l'invenzione delle lingue
Von der Erfindung der Sprachen
Über usus und abusus der »anderen« Sprachen in literarischen Texten;
anhand einer äußerst begrenzten Auswahl dargelegt. Und von der
Errettung durch die Glossare.
Dell'uso e dell'abuso delle »altre« lingue in testi letterari; che si
vuol dimostrare utilizando un ristrettissimo campione. E della salvezza
nel glossario.
«
Tja, so warns: Made in Germany
»Sie klauten Ideen, kopierten Produkte
und fälschten Qualitätssiegel: Deutsche Unternehmer galten im 19.
Jahrhundert als dreiste Industriespione und ihre Produkte als
Ramschware. Zum Schutz führten die Briten das Schandsiegel "Made in
Germany" ein.
...
Fast hemmungslos kopierten deutsche Firmen britische Produkte und
brachten ihre qualitativ zweitklassige Ware dann zu Dumping-Preisen auf
den Markt. Ein extrem niedriges Lohnniveau und nahezu unbegrenzte
Arbeitszeiten in Deutschland machten es möglich. "Billig und schlecht"
seien die heimischen Produkte, resümierte der deutsche
Maschinenbauprofessor Franz Reuleaux während des Besuchs der
Weltausstellung in Philadelphia 1876, wo auch deutsche Firmen ihre
Produkte präsentierten. Das vernichtende Urteil über seine Landsleute
machte zur Genugtuung der Briten weltweit Schlagzeilen. "Cheap and bad"
- die Deutschen hatten ihren Ruf endgültig weg.«
(Vorgemerkt zur einarbeitung ins glossar zu: Odessa.)
Welcome to the machine
III
62065 25-Aug 12:57
126496 LHCb Giovanni V.
Dead time too high for VELOC happened a few times. There was no time to
actually read the alarm display!!
messages appeared and disappeared too fast.
The system has recovered without
any intervention!!
Felseld, von dem bekannt
ist, daß er ein studierter
Landwirtschaftler ohne irgendeine Ambition, das Erlernte auch in die
Praxis umzusetzen, Felseld ging eines Tages seines Weges sowie völlig
absichtslos durch die Landschaft, sozusagen lustwandelnd.
Und stieß, Felseld, prompt auf eine ziemliche Überraschung. Und
zwar an einem frühen Freitagnachmittag, zu einer Zeit also, als andere
noch arbeiteten. »Das wäre, wüßte ich's nicht besser
und hätten mich meine langjährigen Studien nicht bestens darauf
vorbereitet …«, sagte er zu sich und sah sich um: er stand wirklich
allein auf weiter Flur, »das wäre« fuhr er also und beruhigt fort, –
Felseld war einer, der auch nurmögliche Überraschungen am liebsten mit
schonmal keinem teilte, »… das, tatsächlich wäre jetzt … eine
Überraschung.«
Und war stehen geblieben.
»Ist es.«
Da stand doch wirklich ein Bär in Braun. In Leib und Leben. Vor
einem Bienenstock, dem seine ganze, also ziemlich massive,
Aufmerksamkeit galt. Das aber, erstmal, war nun keine wirklich
Überraschung für Herrn Felseld.
Die Presse hatte ausführlich berichtet über die Invasion der
Bären (kurz zuvor vom Sterben der Bienen), zudem war er, Felseld, trotz
alledem, immer noch sozusagen vom Fach. Bienenaufzucht gehört, im
weitesten Sinne, durchaus zur Landwirtschaft. Aber. Aber.
Der Bär trug Imkerhut und Imkerschleier. Der Hut saß etwas knapp.
Soweit keine große Überaschung: Felseld entsann sich einer
Flurbegehung seines ehemaligen Institutes, der er nur gefolgt war, weil
sie in die Weinhügelgegend Grazens geführt hatte.
Gar nichts mitzubekommen vom eigentlichen Zwecke war ihm nicht
gelungen, damals. Und so wußte er zum Beispiel, daß Imker
Thymian-Geist zur Vereinigung von Völkern einsetzen, mit Anisöl Bienen
anlocken und sie bei Räuberei mit Apisol beruhigen. Undsofort.
Felseld also sah vor sich einen zu voller Größe aufgerichteten
braunen Bären, der ganz offensichtlich auf dem letzten Stand der
Imkereitechnik war. Hut und Schleier.
Etwas aus der Mode gekommen allerdings, und bei dem Bären hier,
wohl aufgrund seiner normalerweise etwas abgelegenen Lebensweise, noch
nicht so richtig in seiner Illegalität angekommen, war das dritte
seiner Imkerwerkzeuge: eine Imkerpfeife, aus der es mächtig dampfte.
Das, dachte Felseld, als er sah, wie der Bär an seiner Pfeife
pfaffte, das: wird dein Untergang sein, Meister. Entweder so. Oder so.
Ziemlich nachdenklich
sind wir heute«, sagte der eine.
»Wer?«, sagte der andere, nach einer Weile.
Statler, der eine, der mit den Büchern, und Waldorf, der andere
und mit Kastenwägen im Geschäft, saßen wieder einmal oben auf ihrem
Balkon und also im Hochparterreschaufenster des Vasenladens ihrer
Nachbarschaft. Draußen war es Sommer und saukalt. Und hier drinnen
brannte Keramik im Ofen in besseres Leben. Es ließ sich also sein.
Zumal sie keine Keramik am Hut hatten, Statler und Waldorf. Dafür den
Blick auf die Straße. Auf der gerade nichts Nennenwertes zu sehen. Wie
übrigens die letzten Stunden auch.
»Wer schon …«, sagte Statler.
»Nachdenklich? Du? Ich habs für reine Schweigsamkeit gehalten,
deinerseits«, sagte Waldorf. »Die allerdings durchaus unüblich ist, ich
weiß.« Dann schwieg er. »Also vielleicht doch Nachdenklichkeit. Es
geschehen Zeichen und Wunder. In dem Falle.«
»Nun: … ich habe letzthin was gelesen.«
»Ach.«
»Und vielleicht sollte ich besser nichts mehr lesen«, sagte
Statler.
»Du, mit deinen Büchern im Geschäft: wie soll das gehn?«
»Das geht schon. Da gibt es durchaus berühmte Beispiele.«
»Wer?«, sagte Waldorf.
»Marco Polo.«
»Der liest nicht?«
»Mann: Den hab ich gelesen. Gestern. Ich hätt es besser bleiben
lassen sollen.«
Draußen auf der Straße versuchte ein zu großes Vehikel sich mit
Anlauf in einen zu kleinen Parkplatz zu zwängen.
»Wenn du so was fährst, sind die paar Tausender Strafzettel und
Rechtsanwaltsrechnungen auch schon egal«, sagte Waldorf. Es war nicht
auszumachen,
»Und was schreibt dieser Polo?«, sagte Waldorf, während er den
Manövern des Vehikels aus der Polo-Groß-Familie zusah.
»Er erzählt von den Bürgern von Felech«, sagte Statler. »Die
seien Menschenfresser gewesen. Soweit alles klar. Aber jetzt kommts:
Jeder, schreibt er, verehrt den ganzen Tag lang das, was sich am Morgen
seinen Augen zuerst gezeigt hat.«
»So«, sagte Waldorf. Und meinte die blechern zur Ruhe
gekommene Einparkarie.
»Ja«, sagte Statler. »Verehrt, was er morgens zuerst sieht. Ich
habe es getestet. Und versucht.«
»Verstehe«, sagte Waldorf. »Also: Falls es Kaffee war, keine
Sorge. Es werden schon Kathedralen gebaut samt Religionszugehörigkeit,
für diese Kaffeekapseln. Da sollte das mit der Verehrung dann auch
organisiert klappen.
Statler schwieg.
»Sag schon«, sagte Waldorf.
»Es war mein Bauch«, sagte Statler.
Weiter
lesen:
Heinz Knobloch. Schlemihls Garten.
Verlag Das Arsenal. Berlin 1989
Laufende emgedichte 12
(etude auf die letzten wochen)
Irgendwann sind alle gags verschossen
Irgendwann sind alle reime abgeraucht
Irgendwann ist gut, dann wird beschlossen
Irgendwann sei auch ersatz verbraucht
Irgendwann, da gehts an die gonaden
Irgendwann ist wirklich schicht im schacht
Irgendwann, man halte es zu gnaden
Irgendwann : da ists vollbracht
Und fuer (unverbesserliche)
nostalgiker : der
rest, ruecklaeufig, hier >>>
Bruessler spitzen : Wo ist das
problem?

Vorhersage
: es wird ein freundschaftspiel. immerhin ist man der beste kunde. des
drittweltbesten.

Quelle: SIPRI Fact Sheet, March
2012
Alarme in Zona Cesarini
Deswegen, Signor Ispettore,
deswegen habe ich den Mann mit seiner lächerlichen Anzeigetafel
erschlagen. Seitlich an die Carota. Er fiel um, die Tafel neben ihn,
die Leuchtziffern flackerten noch kurz auf. Und aus und vorbei. Man
zerstört nicht ungestraft die Zona Cesarini. Insomma, ho fatto quello
che si doveva fare.
Natürlich hat man sich die Geschichte als Verschwörung größeren
Ausmaßes vorzustellen. Dazu muß man kein Paranoiker sein. Es war
Sonntag für Sonntag zu beobachten, die Sache spielte sich vor aller
Augen ab, und anfänglich, vor einigen Jahren also, aber fragen Sie mich
nicht nach dem Jahr, anfänglich war es den Kommentatoren sogar
aufgeregte Randbemerkungen wert.
Vor aller Augen also. Wie Sie wissen, eine der
Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Verschwörung: die
maximale Öffentlichkeit. Zehntausend Leute in einem Stadion sind eine
ganz schöne Öffentlichkeit und wenn sie die fünfzehn Fernsehkameras
mitrechnen und das, was an ihren Kabeln hängt, die Öffentlichkeit der
Öffentlichkeit, verstehen Sie, wieso keiner die Verschwörung entdeckt
hat.
Renato Cesarini, Italoargentinier, geboren 1906, gestorben 1969.
Torino, 13 dicembre 1931. Si giocano gli ultimi minuti di
Italia-Ungheria, con risultato fermo sul 2-2. Ha la palla l'ala destra
italiana Costantino, che si avvicina all'area di rigore magiara ma
tergiversa; su di lui, come un avversario, si getta Cesarini, lo
carica, fa pochi passi, tira e segna. Era alla sua terza partita in
nazionale e dopo aver marcato una rete all'esordio Italia-Francia, a
gennaio, si era ripetuto a Berna nel marzo, pareggiando proprio negli
ultimi minuti.
Es war die Geburtsstunde der Zona Cesarini, Signor Ispettore.
13. Dezember 1931. Es war Cesarinis drittes Spiel in der italienischen
Nationalmannschaft. Und es steht, seit Ewigkeiten schon, 2:2 gegen die
Ungarn. Da stibitzt sich Cesarini den Ball vom Fuß eines Kollegen, als
ob’s der Gegner wär, geht aufs ungarische Tor los, links, rechts,
Schuß, Tor. Wenige Sekunden vor dem Schlußpfiff. So schießt er sie
immer, seine Tore. Vor dem Schlußpfiff. In der Zona Cesarini.
Cesarini muß Einstein gekannt haben. Höchstwahrscheinlich von
einem Urlaub am Lago Maggiore her. In Einsteins Nachlaß fanden sich
zwei Postkarten, cordiali saluti, gezeichnet Renè. Mehr nicht. Was
bezeichnend ist. Cesarini selbst hat seine gesamte Korrespondenz 1943
vernichtet, am Brenner winkten die Tirolerhüte Hitler zu.
Vielleicht sollten Sie den Fall abgeben, wenn Sie sich für
Fußball und die moderne Physik nicht interessieren. Man ist als
Polizist ja so schon geschlagen genug.
Natürlich ist die Anwendung der Einsteinschen
Relativitätstheorie auf die letzten Minuten eines Fußballspieles eine
hochkomplexe Sache. Weil man ja, und das ist der Clou, nie so genau
weiß, wann die letzten Minuten angebrochen sind. Gut, der
Schiedsrichter schaut auf die Uhr. Aber was sieht er da?
Und so weiteten sich die letzten Sekunden eines Spiels zu
Ewigkeiten, und Cesarini wurde ihr Gebieter. Schoß seine Tore in den
vierdimensionalen Raum, der auch als Nachspielzeit bekannt ist. Keine
Sekunde zu früh (Gegentor), keine Sekunde zu spät (Schlußpfiff). Er
herrschte unangefochten über diesen schmalen Korridor zwischen
Spielende und Spielaus, wußte lange vor dem Schiedsrichter, wann der
abpfeifen würde. Er war der Reisende in der Zona Cesarini. Er verstand
ihre Regeln, kannte ihre Gesetze, die der Rest der Welt nur ahnen
konnte. Wann pfeift die Pfeife endlich ab?
Man kam, sämtlichen theoretischen Unterlagen waren von Einstein
und Cesarini ja vernichtet worden, man kam, als man nach dem zweiten
Weltkrieg sich wieder mit wichtigeren Dingen beschäftigen konnte, man
kam und kam der Zona Cesarini nicht auf die Schliche. Also sprach man
von ihr wie von einem unerklärlichen Naturereignis. Was sie letztlich
ja auch ist. Und man verfluchte und vergötterte sie. Je nach Spielstand
und Spielausgang.
Aber insgeheim saß man zu Konferenztische und versuchte, der
Zona Cesarini, diesem ungelösten der letzten großen Welträtsel
beizukommen. Versprach sich ökonomische wie militärisch-strategische
Vorteile, wenn nicht gar Vorherrschaft davon. Vertraute auf die pure
Brachialgewalt vernetzter Großrechner. Was natürlich nicht gelingen
konnte. Und so kam der Tag der großen Verschwörung.
Und es traten schwarzgekleidete Männer an die Seitenlinie und
hoben ihre Tafeln, und von denen leuchteten diodene Ziffern die obskur
errechnete Nachspielzeit in die Welt. Und jeder konnte, addierte er die
Zahl auf der Tafel mit der Zahl auf seiner Uhr, das Spielende
vorhersagen.
So hatte man, weil man sie nicht erklären konnte, die Zona
Cesarini abgeschafft.
Deswegen, Signor Ispettore, deswegen habe ich den Mann mit
seiner lächerlichen Anzeigetafel erschlagen. Seitlich an die Carota. Er
fiel um, die Tafel neben ihn, die Leuchtziffern flackerten noch kurz
auf. Und aus und vorbei. Man zerstört nicht ungestraft die Zona
Cesarini. Insomma, ho fatto quello che si doveva fare.

(R.C., stehend, 1. v.l.)
Der Begriff der Zona Cesarini wird längst auch im übertragenen Sinne
benutzt:
für »in
allerletzter Minute«, »in
extremis«.
Beispiele aus der italienischen
Tageszeitung »La Repubblica«:
»A meno che anche nella mattinata si aggiungano altre
rinunce. In questo caso occorrerà intervenire in "Zona Cesarini".
L'alto numero di assenti potrebbe far scattare la linea dura adottata
nel 2008, quando …«
(zu Abiturprüfungen. 190612)
»Milano (e l’Italia) si possono ancora salvare in
zona Cesarini. Ma il tempo a disposizione è pochissimo …«
(zu EXPO 2015. 180612)
»ND e SYRIZA accreditati entrambi del 25 % circa.
Tutti e due a caccia in zona Cesarini non solo degli astenuti del mese
scorso …«
(zu Wahlen Griechenland. 170612)
Der tag, an dem wir
Der tag, an dem wir
den fischen die namen
von saengern gaben: |
|
War ein guter tag |
Καζαντζίδης |
|
Νταλάρας |
Der tag, an dem wir |
Τσιτσάνης |
beim essen der fische
die lieder der saenger sangen: |
|
War ein guter tag |
Γαύρος |
|
Μπαρμπούνι |
Der tag dann, an dem die |
Πεσκαντρίτσα, la rana pescatrice |
fische uns namen
von saengern gaben:
War ein guter tag |
|
aus: Egnatía odós (I-XVI)
Fortschreibung der
gleichtiteligen gedichte des bandes
Offene Rechnungen. Ανοιχτοί Λογαριασμοί
Berlin. Sonntag, 17.06. Bank Ru(i)n.

Die SZ weisz es. Hat es nur
falsch verortet:
»Sollten die Griechen am Montag die
Banken stürmen, wollen EU-Kommission und die EZB noch am gleichen Tag
ein Expertenteam nach Athen entsenden. Offiziell würde die Mission als
"technische Hilfe" deklariert, treffender wäre die Beschreibung, dass
die Fachleute die Führung der griechischen Zentralbank vorübergehend
übernähmen.« (17.06.12)
Keine Auszahlungen

»In einem ersten
Schritt würden alle Kreditinstitute geschlossen und alle Geldautomaten
abgestellt.«
Done.
PBank Finanzcenter Bergmannstr, 10961 Berlin. Heute mittag. Im Vorgriff.
ZDFVideotext
Griechen
werfen Russen raus |
205
|
Und das ist
erst der Anfang |
206
|

Riceviamo,
traduciamo, e volentieri pubblichiamo (17.6.12, ore 15:00) (*)
(Unverlangt eingesandt, haben wir
folgendes manuskript uebersetzt und stellen es unseren lesern gerne zur
verfuegung. die red.)
So, liebe freunde, mal n laengeres gedankenspiel (© arno schmidt);
oder eben, wems beliebt, ein thought experiment :
Angenommen, italiens parlament, regierung und staatspraesident sind
kommenden montagmittags (und wieso nicht, wir italiener spielen gerne)
… die sind also ausnahmsweise mal genau einer meinung. und erklaeren
mit allen konsequenzen italiens sofortigen austritt aus euro und eu.
das geht. das ist rein rechtlich locker moeglich. auszerdem ist eh
schon sommer, und vor oktober hat hier bei uns keiner mehr grosz lust,
ne schaufel in die hand zu nehmen.
Montag, den 18.6. also, erklaert italien seinen austritt aus euro und
eu, mit sofortiger wirkung. was bedeutet das?
Es waer das erste mal in der westlichen welt (der rest der welt kennt
sowas zur genuege), dasz ein land komplett in schutt und asche gelegt
wird. ohne dasz ein einziger bomber aufsteigen muszte. eine rakete
gezuendet wird. oder spezialeinheiten sich das schlachtermesser
zwischen die zaehne klemmen.
Frage: welches land zerfaellt zu schutt und asche, innert weniger tage?
griechenland: no
irland: no
portugal: no
spanien: no
italien: no
No piigs.
Die gehen an den strand, schwimmen ein paar runden, und spucken dann
wassermelonenkerne in die gegend.
Das realexistierende schweinesystem da drauszen fuehrt naemlich
unweigerlich dazu, dasz (laengeres gedankenspiel, thought experiment)
zuallervoerderst, genau: Deutschland, in die steinzeit zurueck (sich)
(ge) (bomt) (wird).
Wie das technisch genau laeuft : dazu befragen Sie am besten den
bankberater Ihres vertrauens. und vertrauen Sie mir : es ist technisch
unausweichlich. (ich sag mal : target-salden, zb)
Also : Mal sehen, was wir italiener kommenden montagmittag zwischen
dolce und caffè zu mittagsmenueabschlusz, waehrend wir uns den ranzen
streicheln, so entscheiden werden.
E: Alfredo, per la Signora Germania una grappa auffe ause! aus dem
5eliterkanister. Unde gute glukke furde spiele.
(*)
Was dieses dr.cksblatt FTD kann
Σύσταση προς τους ψηφοφόρους
Αγαπητές Ελληνίδες, αγαπητοί Έλληνες
...
Wahlempfehlung
Liebe Griechinnen und Griechen
(Ach! : ftalphaville dagegen …)
was also FTD kann, koennen andere blaetter schon lange :
uebersetzen.
Egnatía odós. Πέντε
Κι εντέλει
όλα είναι
μονάχα ζήτημα
οπτικής γωνίας :
το αν δηλαδή
έρχεται κανείς ή φεύγει
Und am ende
ist alles nur
eine frage
der blickrichtung :
ob man denn
kommt oder geht
aus: Egnatía odós (I-XVI)
19:18 EEST
Εκλογικό θρίλερ δείχνει το έξιτ πολ
Too close to call
Σκληρή μάχη μεταξύ της ΝΔ
(27,5%-30,5%) και του ΣΥΡΙΖΑ (27%-30%) δείχνει το ενιαίο exit poll. Στο
10-12% το ΠΑΣΟΚ, Ανεξάρτητοι Έλληνες και Χ.Α. στο 6-7,5%, ΔΗΜΑΡ 5,5% -
6-5% και ΚΚΕ 5-6%.
Waehrenddessen hier voodookueche (>>>
wieder)

Ragu alle salsiccie siciliane. Zu ehren der Magna Grecia
Protektorat. Is doch ne erprobte idee
»Aus diesem Grund wäre es klug,
darauf hinzuarbeiten, Griechenland zu einem europäischen Protektorat zu
machen.«
Thomas Straubhaar, Tagesspiegel, Berlin. 06.05.2012
Schweizer Ökonom, leitet das
Hamburgische Welt-Wirtschafts-Institut
...
Der letzte, ueber den ich im zusammenhang mit »Protektorat«
schreiben durfte, landete in einem roman :
»Ich bin alter Nationalsozialist und SS-Führer und darf für mich in
Anspruch nehmen ...
Die uns in jungen Jahren in der Kampfzeit anerzogene
Bereitschaft, Aufgaben zu suchen und nicht auf sie zu warten, der
ständige Einsatz für die Bewegung auch nach der Machtübernahme,
haben uns früher als sonst üblich in Verantwortung gestellt.
Diese Aufgabe glaube ich hier im Protektorat gefunden zu haben.
Heil Hitler! gez. Dr. Hanns Martin Schleyer.«
(und meinte damit das »Protektorat
Böhmen und Mähren« seligen angedenkens)
20:35 EEST : grad werden die doerfer
ausgezaehlt
Προβάδισμα της ΝΔ δείχνει το exit poll
Ν.Δ. 28,6-30,0% - 127 (18,85%)
ΣΥ.ΡΙΖ.Α. 27,5-28,4% - 72 (16,78%)
ΠΑ.ΣΟ.Κ. 11,0-12,4% - 32 (13,18%)
ΑN.ΕΛΛΗΝΕΣ 6,8- 7,8% - 21 (10,61%)
ΧΡ. ΑΥΓΗ 6,5- 7,1% - 19 (6,97%)
ΔΗΜ.ΑΡ. 5,8- 6,6% - 16 (6,11%)
Κ.Κ.Ε. 4,8- 5,6% - 13 (8,48%)
Meanwhile: François Hollande's
Socialist party wins absolute majority
in French assembly
Hatte gelegenheit,
einem radiojournalisten gestern
auf nachfrage zu sagen:
Waer ich griechischer linker : ich wuerde mir mit
ner 3kiloschweren schraubzwinge die nase dichtklemmen und ND waehlen.
(das italienische turarsi-il-naso-prinzip)
'cause:
ellada ueber/untertaucht irgendwie 3-9 monate, dann wird italien
an die wand gestellt (POR und ESP interessieren zu wenig, zu wenig zu
holen. CYP ist am montag dran, was mir recht ist, ua wg einer
popenverseuchten und russenversuefften bank namens CPB/MIG) : DEU und n
paar andre in folge aber tiefst in der scheisze; und GRE ist +/- aus
dem schneider.
Dann waers allerdings zeit, GREintern endlich richtich klarschiff zu
machen. kalfaktern, kombuesen und kielholn. dem pack an den sack. und
dann gibts in GRE so wenig eine ND wie in italien eine DC. kein PASOK
und kein PSI. kai kanena SB. und : die popen graben kartoffeln im
klostergarten.
Wuerde ich machen. evtl sind wir hellenen nach n paar hundert
osmanischen jahren nicht immer ganz dumm. evtl. we 'll
see.
(die taktik wird uebrigens indirekt dadurch bestaetigt, dasz ein
in zuerich lehrender wirtschaftshistoriker heut dem Tagesanzeiger
gesagt hat: er wuerde syriza waehlen. http://bit.ly/Mde8zh)
schon klar, oder?
65ste minute. DEN1:1GERPOR1:1NED
New Democracy leader Samaras
begins his speech as results indicate party will have a clear victory.
SYRIZA’s Tsipras called to congratulate.
93ste minute. DEN:GER
Griechenland, sagt das
deutsche fernsehen, sei
: eine loesbare aufgabe
Na also : wieso nicht gleich
(Das war, schreibt mir
ein leser, auch nicht
die frage. vielmehr :
ob deutschland loes
bar sei. ich sag : ich
reich es weiter)
…
On bloomsday
it rains
like doomsday
Zwischen Bloomsday und Doomsday
wirds höchste Zeit für eine Reise. Also :
Goldfishs femtifemte reise gjennom et
halvveis verden
Goldfishs funufluffzichste reise durch
die halbe welt
Mensch fish!, sagt goldfish, waeres mein
das : erstens will ich gluecklich sein
ich waere zweitens ueberaus vergnuegt
– was mannem fish denn prompt ambart ansieht
mit dem er krillkrault quer durch welt
und meer und mehr – und weiter
waers dann nicht mehr schwer
Im nahverkehr von fjord und belt
zum bleistift, tummelt sich das all
es – musz nur aufgezeichnet werden
Sagt goldfish, und er pfeift gebaerden
greifend sich, den ollen buckelwal
Goldfish singt, naechtens :
Ankuendigung
Samstag, 16. Juni 2012, ab 23:03 Uhr
auf Radio Oe1
Nachtbilder - Poesie und Musik
»Goldfishs reisen um die halbe Welt«
Von Kurt Lanthaler. Es liest Cornelius Obonya
Gestaltung: Nikolaus Scholz. Redaktion: Edith-Ulla Gasser
Mit Musik von Abaji: Oriental Voyage
Um sich mit Goldfishs
buckelwalgesaengen eine auszeit zu goennen : vom oeffentlichen
schaugroeln.
Zur feier des tages erscheint zudem an besagtem 16.06. an
diesem ort und also hier : als epiphanie : ein taufrischer Goldfish.
Ordnungsnummer ± 60.
+++ werbeeinblendung +++
Weiterhin kaeuflich erhaeltlich sind zumal:
Goldfishs reisen um die halbe welt
Papierbuch : ISBN
9783852187341 / EUR 14,90
Elektrisches Buch: ISBN 9783852187495 / EUR 10,99
+++ werbeeinblendung +++
Passend zum tage:
Endlich mal serioese
forschungsarbeit.
E. S. Benilov, C. P. Cummins, and W. T. Lee
alle drei : Department of Mathematics, University of Limerick, Ireland:
Why do bubbles in Guinness sink?
Laufende emgedichte 12
23ste minute. DEN:POR
Und rein. Lwiw aber
das ist ein schoenes
wort. ich kenn den ort
natuerlich nicht, weil
ich nicht allzuviele orte
kenne. da sammlich
lieber worte wie Львів
(wozu also so n rundes
ding auch gut sein kann)
und Львов und לעמבערג
und Լվով und Lemberik
77ste minute. DEN:POR
Allein vorm tor
ist auch allein
Da tut mannen
lieber : erst
gar nicht rein
(und drei minuten
spaeter dreht der
wind. es bluten
die substituten)
64ste minute. NED:DEU
Schurnalist mecht ma
sei : »Özil trägt den Ball
über das halbe Spielfeld
und schiebt ihn zu Müller,
der holt eine Ecke heraus.«
Derweil, also um 1894
schreibt einer lyriker so
was : »Ein Moder-Hirn
dort hat geschäumt.«
Laufende emgedichte 12
53ste minute. GRE:CZE
Gekas staubt ab. ganz so
als ob n kleiner huettenputz
dem erdbeben abhelfen wuerd
(Ich stell mir eben das dilemma
unsrer tante da oben im partisanen
public viewing vor : der griechin
die in der ČSSR aufnahme fand
Ob sie an fuszball intressiert, das
weisz ich nicht. gespielt wird
sie nicht haben. zuviel schrapnell
im leib, den rest des lebens lang
aus deutscher produktions)
Und uebrigens: nach ende vorrunde
koennen wir griechen gern nach hause
Da gibts genug zu tun. auf die
strasze zu gehen, zum beispiel
Die ruestungsvertraege : kawumm
einseitig kuendigen. D.F.A.USA
ersatzlos ins rohr schaunlassen
Den tuerken n liebesbriefchen
Und die popen : rackzack : aus
dem parlament schmeiszen, sollten sie
sich nochmals zur angelobung da vorn
hinstellen, die baertigen saekke
samt ihren drecksikonen

Laufende emgedichte 12
93ste Minute. POL:GRE
Das spiel gelaufen. die
andern spiele laengst
seit je geschichte. da darf
die linke taz denn auch getrost
sich sowas in den titel
schreiben : (und weiter hoffen)
»Jetzt ist Polen offen«
(war tag 1 der laufenden emgedichte
12. fuer ganz haertnaeckige ruecklaeufig komplett versammelt hier: >>>)
The discovery of a sensory organ
Es goldfisht sich wie gehabt
Goldfish schwamm
durch den ural
Goldfish war sich buckelwal
munter weiter : und zwar dermaszen :

A new sensory organ, found within the
chin of rorqual whales, is responsible for coordinating the
biomechanics of their extreme lunge-feeding strategy. Left, a fin whale
after lunging; right, anatomy of the new sensory organ.
Art by Carl Buell, arranged by Nicholas D. Pyenson / Smithsonian
Institution
» …
Here we report the discovery of a
sensory organ embedded within the fibrous symphysis between the unfused
jaws that is present in several rorqual species, at both fetal and
adult stages.«
in: Nicholas D. Pyenson et.
al.: Discovery of a sensory
organ that coordinates lunge feeding in rorqual whales. Nature.
Published online 23 May 2012
____________
Und es sind – soviel annonce musz sein – des Goldfishs reisen um die halbe welt
nunmehr auch als elektrisches buch zu haben.
Unter ISBN 9783852187495
Natuerlich auch weiterhin als auf unser aller hochgeschaetztem papier
gedruckte ausgabe: ISBN 9783852187341.
Sie haben die wahl. Wir die wale.
Pass mal uff, Alta
sagte die Stimme am Telefon, »paß mal uff, ikk hab dir da nen
Vorschlach zu untabreitn. Also, Alta...«
»Ich höre«, sagte ich.
Immerhin war mir die Stimme unbekannt und der Mann hatte sich nicht
vorgestellt.
»Also, Alta, ikk komm jetzt mal direktemang zu Potte: …«
Und er mußte mich für einen anderen halten. Einen jungen. Denn es gibt
in der Sprache der Inselbewohner Berlins eine Grundregel: Je jünger der
Adressat, um so zwingender, daß man ihn mit Alta (Alter) anspricht.
Und falls man mitten auf einer belebten Straßenkreuzung mit »Wo solls
den hinjehn, junga Mann?« angeredet wird, ist das ein deutliches
Zeichen dafür, daß man die Tür zum Speisesaal des Geriatrischen
Pflegeheimes grob verfehlt hat und der Gehhilfe wie der Orientierung
altersgemäß schmerzlich ermangelt.
Insofern hatte es sich der Anrufer eben gerade gröblichst vertan an mir.
»Na denn machenSe mal hinne mit dem Potte, junga Mann«, sagte ich also.
Bei Bedarf und Laune kann ich auch halbpassables Einheimisch.
»Die Sache ist nämlich diese, welche«, sagte er, »und daß wir einen
neuen König für Deutschland brauchen.«
»Ich weiß«, sagte ich, »ist auch schon wieder eine ganze Weile tot, der
gute Rio Reiser.«
»KommSe mir nich von der Seite, ja?« Konfus, der Gute. »Wo war ich?
Richtich: Also, Alta, uffjepaßt, einmalje Jelegenheit. Entweder sachste
jetzt ja, oder det wars dann jewesen. Also, wat is nu: willste, oder
willste nich?«
»Watten?«, sagte ich.
»Na, mit det Könichszeuchs, Mann, ey!«
Falls er auch verwirrt war, waren wir schon zwei.
Ich versuchte es also mit einem Trick und sagte: »Avviso alla gentile
clientela: pregasi aspettare in linea … Avviso alla gentile clientela:
pregasi aspettare in linea …«
»Da kannste mir mal, mit deim Schinesisch«, sagte der Mann, »aber
hochkant, mein Juter. Und nu laßma rüberwachsen: Machstes, oda machstes
nich?«
»Das mit dem König?«
»Bingo.«
»Bongo«, sagte ich, »mach ich nicht. Heut schon Zeitung gelesen?«
»Wasn dattn?«
»Da stand, der König war auf Elefantenjagd und hat sich dann die Hüfte
gebrochen. Und der Königssohnessohn hat sich bei Schießübungen in den
Fuß …«
»Watten?«, sagte der Mann, dessen ganze Aufmerksamkeit ich jetzt hatte.
»Ja nu«, sagte ich, »… in den Fuß geschossen.«
»Au Backe«, sagte der Mann.
»Das war wieder der König. Ist im Palast gegen ne Tür gelaufen. Backe,
Auge, Nase: alles blau. Und deswegen auch: Danke der Nachfrage, aber
ich möchte lieber nicht König werden. Wenn das jetzt noch möglich ist,
mit der Umbuchung.«
»Na jut, mal sehen, was sich machen läßt«, sagte der Mann. Und legte
auf.
Io so. Noi sappiamo.
(Noch jemand, der gerne
launiglustige italienische kitschkrimis schreiben moecht? nur zu.)
aus:
»Odessa«. Roman in Arbeit. Der
wiederum nichts als eine Vorarbeit
zu dem Roman »Das Δ des Deltas«
mehr
zu Sera: hier >>>
Im uebrigen
liesze es sich auch, wollte man denn fuer einen augenblick den gewohnt
liebgewordenen blickwinkel verlassen - allein deshalb, weil es ein
winkel ist - im uebrigen also liesze sich unser thema auch
folgendermaszen sehen:
schriftstellerinnen und schriftsteller bezuschussen mit ihrer
arbeit massiv die (kultur)budgets der gemeinwesen, in denen sie leben
und arbeiten: also supranationale sprachraeume, staaten,
bundeslaender/regionen, provinzen, staedte, bezirke und doerfer.
Termine
Radio
OE1 Nachtbilder - Poesie und Musik
Samstag, 16. Juni 2012. 22:35 Uhr
»Goldfishs reisen um die halbe welt«
Gestaltung: Nikolaus Scholz. Redaktion: Edith-Ulla Gasser
weiter hier: >>>
Ellada. Essen. Was
man an einem 6.5. eben so tut. Wenn man die Wahl hat.
(kochen zu ehren
der griechischen wir-haben-nix-zu-waehlen-wahlen)








Dazu Marzemino. Sodann:

Respektive, transliteriert:
Nea Dimokratia: 18,85. 108 Έδρες
SYRIZA: 16,78. 52 Έδρες
PASOK: 13,18. 41 Έδρες
Aneksartiti Ellines:
10,60. 33 Έδρες
KKE: 8,48. 26 Έδρες
Chryssi Avghi: 6,97. 21 Έδρες
Demokratiki Aristera: 6,11. 19
Έδρες

Tags darauf dann – und jetzt wirds
hart – :
TOP of GREECE. Zürich. Weinverkostung.
Es ist ein ausgemachter Skandal!
stand da, fein säuberlich,
Buchstabe um Buchstabe liebevoll auf den Zettel einer ortsansässigen
Bierbrauerei gemalt.
»Es ist ein Skandal! Sie sind ja NIE da! Wenn man Sie braucht.
gez. Ihr griechischer Freund.«
Nun hatte ich keinen griechischen Freund – was in Zeiten wie
diesen weder Schad noch Schand ist, und von Nachteil nicht sein mag –
nie gehabt, so weit mir erinnerlich. Und außerdem wußte ich nichts von
den Griechen. Außer, daß sie manchmal Pferde vorbei bringen. Ich hatte
mich aber bereits umgesehen: nichts Pferdeartiges weit und breit. Nur
dieser Zettel auf der Eingangstür zu meiner Firma Fa. Kleines Büro für alles - Immer für
Sie da.
(...)
weiter
hier >>>:
Seit
jeher ein Mann
mit ebenso weitreichenden wie verzweigten Geschäftverbindungen,
so sehr seit jeher, daß es das Wort Diversifizierung
noch nicht gegeben, zu Beginn seiner Karriere, und das Wort streuen wie
das Wort streben war allemal nur in der Landwirtschaft in Gebrauch;
seit jeher so einer, hatte es sich Herr Thalfär, der Mann mit dem
Akzent auf dem ä und dem Widerwillen zur Welt als solcher, längst zur
Angewohnheit gemacht, vom Schlimmsten auszugehen, wobei er dem Ausgang
gewohnheitsgemäß noch eine Portion Abschreibung hin zum
allervorstellbarsten Generaldebakel einrechnete. Und hatte nicht
schlecht gelebt damit, ein Leben lang, Herr Thalfär.
(...)
weiter hier: >>>
Mutter
Gottes, vertreibe uns den Putin
Mutter Gottes, werde Feministin
Богородица, Дево, Путина прогони
Путина прогони, Путина прогони
weiter
hier: >>>
Das
ist schonmal die halbe arbeit : einen vernuenftigen titel
gefunden zu haben.
De l'invenzione delle lingue
Von der Erfindung der Sprachen
Über usus und abusus der anderen Sprachen in literarischen
Texten; anhand einer äußerst begrenzten Auswahl dargelegt. Und von der
Errettung durch die Glossare.
Dell'uso e dell'abuso delle altre lingue in testi letterari;
che si vuol dimostrare utilizzando un ristrettissimo campione. E della
salvezza nel glossario.
Ellada, von Freunden umzingelt.
Elladas Freunde, von Freunden umzingelt.
ACT OF THE GOVERNOR
weiter hier: >>>
9 March 2012
THE GOVERNOR OF THE BANK OF GREECE
Taking account:
a) The Law 4050/2012 “Rules of amendment of titles issued or
guaranteed by the Hellenic Republic with the Bondholder’s agreement”
(Government Gazette A’ 36/23.02.2012 of the Hellenic Republic);
b) ...
#
Issue Number: 2012030901
15 "YES" votes
Bank of America Merrill Lynch
Barclays
Credit Suisse
Deutsche Bank AG
Goldman Sachs
JPMorgan Chase Bank, N.A.
Morgan Stanley
UBS
BNP Paribas
Societe Generale
Citadel Investment Group LLC
D.E. Shaw Group
BlueMountain Capital
Elliott Management Corporation
PIMCO
0 "NO" votes
Mal wieder zeit
Es ist mal wieder zeit
ein richtiges gedicht zu schreiben
und nicht schon wieder
diesen strunzen firlefanz
Es ist mal wieder zeit
an dieser zeit zu leiden
und nicht schon wieder
kichernd totentanz
Es ist mal wieder zeit
das end der zeiten auszurufen
und in dem rufen noch sich an
dem rufen zu verschlucken
(: Und dies noch hinterher : und
dann is endlich alls in butter :)
Es wird mal wieder zeit
eins dieser drecksgedichte
auf papier zu schreiben
anstelle statt von in computer
die b-protokolle #103
Ach!, so schrieb es sich
mir heut aufs blatt : wie
schoen, wenn man mal
nichts zu schreiben hat
die b-protokolle #100
Er spielte mit geheimnissen. und er
beging dabei, genau besehn, verrat
So dasz man nunmehr sagen
kann : verdienter fluch der boesen tat
So wird aus dem verraeter ein verratner
ein mehrfachfalschspielender literat
Und aus der babelok wird die burrnesha
und lacht : da sie das spiel gewonnen hat
(on the way from azzurro to odessa)
die b-protokolle #97
Ich weisz ja nicht, ob das so rechtens
doch sah ein ausgewachsnes pferd
ich mit nem einzgen satz und so, als
ob nix waer, grad uebern tresen hechten
die b-protokolle #95
Die Meldung des Tages wäre
also«, sagte der eine der beiden älteren Männer zum anderen,
»wäre also folgende: Niagarafälle:
Japanerin stürzt in den Tod – Männerleiche entdeckt.«
»Wenn man davon ausgeht, der Tag sei bereits zu Ende und es käme
nichts besseres mehr nach: in diesem Falle: ja«, sagte der andere der
beiden älteren Männer.
weiter
hier: >>>
Laufzettel/Arbeitsauftrag
Dann nimmste dir mal heute
aus den woerterbucheintraegen
sehen bis seher : die
seheintruebung vor
die b-protokolle #79
Dies ist die geschichte des regen
schirmverkaeufers von brindisi
– l'umbrellaru brindisinu, eigentlich –
dessen geschaeftsidee schaendlich
geklaut von einem, der geschichten
beruflich an die leute brachte und
damit auch die geschichte des regen
schirmverkaufers von brindisi
– l'umbrellaru brindisinu, eigentlich –
welcher letzterer sich nie im leben
erdreist haette, ueber seinen regen
schirmverleih in brindisi auch nur
eine zeile zu verfassen. zumal die
geschaefte, anders als die geschichten,
nicht sonderlich gut gingen. so nun
hat sich der geschichtenverkaeufer, da
es in b schnee regnete, aus des
regenschirmverkaeufers vermoegen
flugs einen regenschirm erstanden
fuer vierneunundneunzich. welt
die b-protokolle #77
Passagen
Elegia friulana. Mal d'America. Und
retour.
(Vorankündigung eines textes als einer reise)
Habla
un poco más fuerte, porque ya me estoy poniendo más sordo que Buñuel y
más ciego que Borges, que es la condición ideal para un cineasta: ciego
y sordo. (1)
Wo die Alpen gerade noch
auszumachen und das Mittelmeer eben schon zu erahnen ist, in diesem
Zwischenbereich, diesem NichtMehrDasEine und NochNichtDasAndere, liegt
die Birri-Mühle. Il mulino Birri. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts an die
Roggia Brentana gebaut, einen Kanal, der um 1760 in die Trasse der von
Aquileia nach Kärnten führenden Via Iulia Augusta gegraben wurde.
Es ist flach, das Land hier, und die Wasser fließen immer
gemächlicher - bis auf den Tag, an dem sie reißend übergehen so weit
das Auge reicht, natürlich - in diesem Teil Friúlis, der, seit es den
Giro d'Italia gibt, rennradtechnisch als reine Überführungszone (2)
gilt, Atemholen für die nördlich gelegenen großen Bergetappen, die so
gern »mörderisch« genannt werden; in diesem Friûl zwischen mare und
monti, in dieser »zona di confini«, wie Fernando Birri im Gespäch mit
Fernando Orso sagt, liegt die zweitausend-Einwohner-Gemeinde Sante
Marie la Lungje. Lungje wiederum leitet sich wohl ursprünglich aus dem
Slowenischen lóka für Au ab, und liegt so gesehen irgendwo zwischen Ost
und West.
(...)
Pasolini, sui cunfíns, über die Grenzen, an den Grenzen:
Il soreli scur di fun
sot li branchis dai moràrs
al ti brusa e sui cunfíns
tu i ti ciantis, sòul, i muàrs.
(...)
(1)
Fernando Birri in: Adolfo Colombres (Hrsg.): Cine, antropología y
colonialismo. (2ª edición amp). Ediciones Del Sol, Buenos Aires, 2005
(2) »Delle tappe come questa, che gli intenditori definiscono
‚di trasferimento‘, si suol dire che non hanno storia.« »Von Etappen
wie dieser, die Kenner als 'Überführungsetappen' bezeichnen, sagt man
gemeinhin, daß sie keine Geschichte erzählen.« Vasco Pratolini über die
17. Etappe (31. 5., Jesolo - Trieste) des Giro d'Italia 1955. Der Giro
2009 fuhr die selbe Strecke ab. In: Vasco Pratolini. Al Giro d'Italia.
Casa editrice Otto/Novecento. Milano 2010
Goldfishs einundfuenfzigste reise um
die halbe welt
Der tag ging auf
der tag ging unter
und hinter jedem
neuen alten tag
lag meisenmunter
einandrer. dann klang
: Παλιό τραγούδι
και νέα μελωδία
Und alte melodey
und neues lied
Gesang, sagt goldfish
haelt sich tagelang
Fish swim - Worauf man bei
goldfishs-recherchen so trifft:
(auch so reimt es sich : respekt)
Fish swim
Birds fly
Daddies yell
Mamas cry
Old men
Sit and think
I drink
Rezitiert by Mr D in TTRH : >>> anhoern
Original by Mary Gauthier. Drag Queens in Limousines. 1999
hier: http://tinyurl.com/6fljhr7
Soeben erschienen:
Inga Hosp, Almut Schüz, Zeno
Braitenberg (Hrsg.): Tentakeln des
Geistes. Begegnungen mit Valentin Braitenberg. Raetia Verlag.
darin
L‘uomo
delle macchinette
(für
Valentin Braitenberg)
Sie nannten ihn also, seit Jahren: L‘uomo delle macchinette.
Anfänglich hatte er sich darüber noch erregen können, durch Mund und
Nase geschnaubt und dabei den Kopf geschüttelt. Bis er begriffen hatte,
daß es einzig dieses uomo delle macchinette, dieses grobe
Mißverständnis war, das es ihm weiterhin erlaubte, in der Halle von
Roma Stazione Termini, nun: seinen Studien nachzugehen. Tagaus, tagein.
(...)
Persen
Era
una brutta storia. In realtà le storie erano due. Erano state. Ma così
come spesso accade con le storie, queste hanno la caratteristica,
l’impulso, se si vuole, di trasformarsi incontrandosi. Si
attorcigliano, vorticano, si intrecciano. Cosicché alla fine è
diventata veramente una brutta storia, quella che è successa. Per
questo, quando era ormai accaduto quello che è accaduto, così come
nella vita, essa è doppiamente passata e finita. Non averci mai a che
fare con le storie. Le storie, lo stesso se brutte o belle, al
contrario che nel resto della vita, non finiscono mai, ed alla fine non
hanno una fine. E questo è bello. Anche nelle brutte storie. Come
questa. Finché vengono scritte.
E adesso gli aveva fatto arrivare una cartolina
sulla quale, poiché per mesi interi l’aveva seguita nel suo viaggio,
c’erano tre indirizzi diversi, due dei quali barrati, una veduta un po’
sbiadita del porto di Livorno visto dalla Fortezza Vecchia, con le
parole: Fratello, dove ti trovi adesso? O brother, where art thu? Nessun
intestatario, nessun saluto. Nessuna data, nessun mittente. Eppure,
naturalmente, sapeva da chi arrivava la cartolina. E annotò su un suo
foglio a lettere di piombo: e adesso?
Oh Fratello, queste erano
state le prime e le ultime due parole, che l’altro, che suo fratello
non era, gli aveva dette, ma anche allora niente di più che queste due
parole.
(...)
(Tradotto da Aldo Mazza e
Dominikus Andergassen. In: Ad alta voce. Edizioni Alpha & Beta,
2011)
segue qui: >>>
Lanthaler: un racconto
sullo spettro della follia
(...) L'autore di «Persen» è bolzanino di nascita, ma vive da più di
venticinque anni a Berlino. È autore originale ed estroso, di non
facile comprensione nella struttura delle sue opere più che nel
lessico, a cui piace giocare con le storie ed intrecciarle. «Persen» è
la storia della vita solitaria di un ragazzo, il cui unico forte legame
è quello con il fratellastro Tschonnie Tschenett marinaio giramondo con
il quale ogni tanto si ricongiunge. Sullo sfondo il tema della follia,
della paura di finire in un manicomio, siamo a Pergine («Persen» in
italiano è Pergine) negli anni '80 e l'eco della vecchia struttura
psichiatrica esiste ancora. (...)
Alto Adige, 27.02.2011
§ 90 Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland
Verunglimpfung des Bundespräsidenten
(1)
Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von
Schriften (§ 11 Abs. 3) den Bundespräsidenten verunglimpft, wird mit
Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
(2) In minder schweren
Fällen kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49
Abs. 2), wenn nicht die Voraussetzungen des § 188 erfüllt sind.
(3) Die Strafe ist
Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, wenn die Tat eine
Verleumdung (§ 187) ist oder wenn der Täter sich durch die Tat
absichtlich für Bestrebungen gegen den Bestand der Bundesrepublik
Deutschland oder gegen Verfassungsgrundsätze einsetzt.
(4) Die Tat wird nur mit
Ermächtigung des Bundespräsidenten verfolgt.
...
Kleiner tipp an den
beraterstab des bundespraesers:
Die verunglimpfungen finden sich bei
bedarf hier >>> und hier >>>
usw usf (linkklick meinerseits hiermit ermaechtigt) ;
... und was da rechts oben in der toten banderole steht ist zum einen
italienisch und zum anderen sueditalienisch : und uebertraegt sich,
korrekt, so ins deutsche: "und jetzt zeig mich an, du gehoernter
schluffi"
Zustaendig
waere dann die Staatsschutzkammer des Landgerichtes, hoho!
Die
verhandelt ansonsten sowas:
(1) Bei den Landgerichten,
in deren Bezirk ein Oberlandesgericht seinen Sitz hat, ist eine
Strafkammer für den Bezirk dieses Oberlandesgerichts als erkennendes
Gericht des ersten Rechtszuges zuständig für Straftaten
1. des
Friedensverrats in den Fällen des § 80a des Strafgesetzbuches,
2. der
Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates in den Fällen der §§ 84 bis
86, 87 bis 90, 90a Abs. 3 und des § 90b des Strafgesetzbuches,
3. der
Gefährdung der Landesverteidigung in den Fällen der §§ 109d bis 109g
des Strafgesetzbuches,
4. der
Zuwiderhandlung gegen ein Vereinigungsverbot in den Fällen des § 129,
auch in Verbindung mit 129b Abs. 1, des Strafgesetzbuches und des § 20
Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 4 des Vereinsgesetzes; dies gilt nicht, wenn
dieselbe Handlung eine Straftat nach dem Betäubungsmittelgesetz
darstellt,
5. der
Verschleppung (§ 234a des Strafgesetzbuches) und
6. der
politischen Verdächtigung (§ 241a des Strafgesetzbuches).
Vi perdete
cinquant' anni
italiani
Fedele Conte Mamai
Bombolo e l'anguilla
Babà, baccalà, bresaola
e bottarga
Per colpa del vostro editore di
fiducia
Il Delta
Romanzo
2012
: das faengt ja gut an :
Hoeren Sie auf freirad : 12
goldfishene halbweltreisen vom 12erturm
Aus 12 goldfishen entstanden 2009
ebensoviele kleine klangstuecke. tagelang strahlten
sie, eine lyrichthysche klanginstallation, von einem turm ab, der der
12erturm genannt wird.
Jetzt, puenktlich zu beginn des 12erjahres, strahlt freirad sie aus.
Zu hören auf FREIRAD, in den
ersten beiden Jännerwochen:
von Montag bis Samstag: 02.-07.01. und 09.-14.01. täglich kurz vor 9 –
um 08:56 Uhr und die Wiederholung am selben Tag von 12:00-12:04 Uhr.
Als Webradio: hier:
http://www.freirad.at/FlashPlayer.html
Enjoy. Und dank an die freirad macherInnen
Black
as night, sweet as love, hot as hell
EXTRACT FROM NAPULE BY KURT
LANTHALER
TRANSLATED BY NÓRA BUTLER
»No«
says Ciro. There is a decisiveness to this no that makes me sit up and listen.
I can see it for myself, of course: the caffè in this particular
establishment isn’t what it might be. Hotel coffee, no more no less.
But this morning Ciro seems to know no tolerance and instructs the
night porter-cum-breakfast waiter to order us four caffè from the café on the Piazza
Carità and furthermore, mi raccomando,
they had better arrive hot, properly hot, e normali. Normal.
I know that stretch by now and can clearly
picture the bustling crowds on the Via Toledo. No easy task. The café’s
messenger boy will have some job running over here with his tray.
My night porter/waiter goes along with this:
either he knows o’prufessore
or he knows of him. Or else the latter’s grim charisma is enough to
convince him, for there is a greyness to Ciro’s face that is
entirely new this morning.
And so I wait. Someone will surely explain to me the meaning
behind this uncommon morning excitement and the emotional state of my
two companions. Ciro, however, is only just getting started.
»Perché,«
he says, »because we have reached the point, alas, where you have to be
so bloody careful with Neapolitan coffee sellers. It’s a disgrace. Se venne Napule pe nu soldo e nun ce sta
‘o soldo. Naples is being sold down the river. Assuming that
anyone would buy her, which they probably wouldn’t.« Still he makes no
move to enlighten me.
Right, I think, it’s clearly got nothing to
do with me then. Perhaps the pair of them suffered some kind of
simultaneous prostate attack last night. It can happen.
Apparently.
»… I’ve been on the hunt for a stronger word than disgrace for a while now. There are
days when I mull over words from morning till noon, from noon till
dusk. And yet I always come back to the same one: vergogna. Disgrace.«
»Totò leans back in his plastic chair. It is difficult to make
out whether he is nodding or rocking.
He says nothing so I say nothing either.
»The disgrace,« says Ciro, »the disgrace is that
in order to get a good old-fashioned Neapolitan caffè you now have to ask or should
I say practically beg for a caffè
normale. What the hell is that? As if you should be ashamed of
the fact that you don’t particularly want to drink that other stuff,
that blatant American imposition, sweetened with Nutella or whatever
other muck it is that they mix into it.«
Ciro, I think, what’s wrong with you? I for one would be first
up to give my life for a properly made cup of coffee, but today, now,
here? And with such vehemence?
Tell me that something else is going on here.
But Ciro won’t oblige me, continuing instead to gripe about the
treachery and heartlessness of the modern-day coffee roaster*. He
swears vigorously. It’s all a bit loud.
I sit it out. Totò twiddles his thumbs. He is
in on this, I’ve figured that out already. I have also figured that
these two gentlemen, for whatever reason, are going to wait for their
coffee to arrive before they put me in the picture. A sailor’s agony. A
lorry driver’s flashing lights. Kicking the bleary-eyed.
Something like that.
Sometimes the rules of the game are stupid but you choose to
observe them anyway. Irrespective of the game, rules are rules. I
console myself with this. Time passes. And so forth.
»And …« says Ciro,
»Never have I had to wait so long on a caffè as I have today. These
messenger runners just don’t seem to know what running means anymore.«
Finally it clicks. Ciro is in filthy humour.
For as long as I’ve known him he has never worried about being in hurry.
Ciro scratches his head, Totò rocks back and
forth.
I start to work things out. There are three
of us but Ciro has ordered four cups of coffee: who’s missing? And
hasn’t the conference already started? Why is the sun shining as if
tomorrow were ferragosto, the
fifteenth of August? In the middle of January? What can have happened
last night to have turned the world upside down like this?
»Eccoci qua.«
Here we are. My night porter/waiter insists
on personally escorting the messenger boy to the terrace, serving us
the caffè from the tray as if
just drawn from his very own machine. And so it is him that Ciro
pays, generously, with a few Euro included as a tip, leaving me
wondering whether he just wants to get rid of the pair of them or
whether in fact he has suddenly cheered up this morning. The messenger
and my night porter/waiter instantly vanish to divide out the money in
a dark corner somewhere, unwilling to treat us to the remainder of the
spectacle. I strain my ears in their direction: not a sound to be
heard, seasoned professionals both.
»E insomma,« says Ciro,
»può andare, that’ll do.« He
really is being ungracious today. The caffè has hardly suffered at all
on its way down the Via Toledo, the runner really must have run it.
Which is more than could have been expected of him.
Ciro looks into his cup, Totò looks into his
cup: they are reading the coffee grounds. I hold back. I don’t want to
hear it. But I will.
*
But Ciro won’t oblige me, continuing instead to gripe about the
treachery and heartlessness of modern-day coffee roasters.
I may be hopelessly old-fashioned and stubborn to the point of
incapacitation but they’ll never get me to buy into these perversions;
it amazes me, in fact, that they’ve even sprung up in Naples at all.
Milan and Trieste is one thing: if those Austrians want to drink their
damn ciofèca then let them.
But it is the fact that the cafés of this city have now started
extolling the virtues of these monstrosities that really upsets me. The
names they come up with are as tasteless as they are inventive: Caffè Vesuvio (with cream and
chocolate chips), Caffè nocciolato
(with hazelnut cream) or cioccolattato
(with chocolate cream), Caffè
Brasiliano, Viennese, Irlandese, Veneziano. There are only three
or four cafés left that I know of that are resisting this unspeakable
trend and protecting their baristi from the ignominy of having to faff
about with creams and foams and bits and bobs as if they were in a
bloody nursery. A good coffee should be exactly as it is described by
Mikhail Bakunin, not a native Neapolitan exactly, but one who clearly
learned something from his time in Italy (1864-67) working on his
Anarchist theories. Black as night,
sweet as love, hot as hell is how coffee should be he said, to
which I would add: like the chasm of the soul itself. Incidentally, the
only thing left to the likes of us to defend ourselves against the
joints selling these new-fangled abominations are the words of the
playwright Courteline: man would
sooner change his religion than his coffee. All is not lost, not
yet. I can still discuss with my barista
whether to use seven grammes of powder or eight, whether to opt for Robusta or Arabica or a mixture of the two,
how much coarser he should grind his beans in rainy weather, whether he
should adjust his machine to seventeen bars of pressure or to eighteen,
whether he should brew the coffee for 25 seconds or for 29, whether he
take into account the concerns of ladies worried about their lips and
their lipsticks and refrain from serving cups that are quite so boiling
hot. The Palermans might like to drink their glass of water afterwards
but I drink it as I have always drunk it – beforehand.
And if, says Ciro, if all else fails and
Starbucks cafés continue to mushroom across the face of the earth with
their own particular brand of tastelessness, if they proudly proclaim
to be bringing their same-tasting (that is to say non-tasting)
coffee to people in their 5140 branches in 24 countries, if they
threaten, worst of all, to try to teach coffee to the Greeks ( they
appear already to have succeeded in this country) then there is but one
last resort: I shall reach for my own humble espresso pot. For here I
favour the words of the great Eduardo de Filippo: Io,
per esempio, a tutto riuncerei, tranne a questa tazzina di caffè, presa
tranquillamente qua, fuori al balcone, dopo quell’oretta di sonno che
uno si è fatto dopo mangiato. E me lo devo fare io stesso, con le mie
mani. I, for example, can happily go without many things, but
not without this cup of coffee, taken quietly out on the balcony after
the hour’s nap granted to oneself after eating. And I must make it
myself, with my own hands.
That’s easily explained, says Angela, this
business of wanting to make it yourself. You men just don’t seem to
want to let go of the privilege of grabbing something iron at least
twice a day in the hope of warding off the evil eye…
Transkript
der Weihnachtsrede des Bundespräsidenten
(gemaesz der TV-Aufzeichnung am 21.12.2011)
"Liebe Mitbürgerinnen und
Mitbürger,
Sie sitzen vermutlich gerade im Kreise Ihrer Lieben, der
Tannenbaum ist geschmückt, die Lichter brennen. Die Kinder warten
gespannt auf ihre Geschenke. Und mir hat man unlängst (>>>)
freundlicherweise geraten, 'einfach mal die Klappe zu halten'. Ich
wünschen Ihnen allen also noch einen schönen Abend."
(na : klappt doch. herzlichen
dank dem aufmerksamen leser dieser seite fuer die zusendung des
transkriptes)
Ein
Wiener Termin gefaellig? Urauffuehrung
Weihnachtskonzert
des Ensemble Wiener Collage
"Alle zwei Jahre lädt das Arnold Schönberg Center zum inzwischen
traditionellen Ensemble Wiener Collage Weihnachtskonzert: was aber auf
dem Programm steht ist nicht einfach ein Konzert, sondern vielmehr eine
regiebetreute Reise durch die ungeahnten Möglichkeiten der Weihnacht,
wobei auch die Geschmackssinne im anschließenden Buffet auf ihre Kosten
kommen sollen. Neben dem Fixpunkt “Weihnachtsmusik” von Arnold
Schönberg und der “Wintersonnenwende-4” von Ramon Lazkano darf man
dieses Mal, am 19. Dezember, neugierig sein auf Uraufführungen von
Petra Bachratá, Herbert Grassl, Dietmar Hellmich, Rudolf Jungwirth,
Manuela Kerer, Ludmila Samodaieva und Wolfgang Seierl."
Manuela
Kerer: zu singen (UA)
für Bass, Sprecherin, 2 Violinen, Cello, Klavier, Akkordeon und
Klarinette.
Nach einem Text von Kurt Lanthaler
zu singen
(aus den b-protokollen : schnee)
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Alberi che
cadevono
com' era caduta
la neve : di notte
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Und baeume, die fielen
wie schnee gefallen
war : des nachts
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die b-protokolle / #2
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Am schnee lags nicht. es
lag im schnee : ein
lachendes gesicht. mehr
nicht. so lasz es
liegen. und lasz
federn. fliegen
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die b-protokolle / #3
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(
swar
kein tachnich
sich
auf reis zu gebn
:
jezz, dada schnee
plattueberfrorn
unn
eisgeworrn
die
altn
fallen lecht
)
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die
b-protokolle / #4
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Es bleibt ja, wenns
so schneit, nur eins :
schneemann oder reim. ich reims
Ein schneemann waer zum beispiel jetzt
stuend er am falschen gleis, zerfetzt
Son reim aber, das kann man sehn
bleibt ewig stehn
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die
b-protokolle / #5
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Und baeume,
die fielen
wie schnee gefallen
war : des nachts |
Alberi che cadevono com' era caduta
la neve : di notte
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Ensemble Wiener Collage im Arnold
Schönberg Center
Montag, 19. Dezember 2011, 19:30
... 13 ... 12 ... 11... And
still counting.
Wir hatten hier ja bereits, in unverdaechtigen zeiten,
gelegenheit, ihn als das zu benennen, was er ist : ein arschloch.
Und hiermit geendet :
"He!, bundespraesident : ganz ohnverlaub, Sie sind
ein arschloch. Einfach mal die klappe halten. und appanasche schnappen.
fuer den rest des kuemmerlichen lebens."
Nun ist es quasiamtlich raus : Die appanasche scheint ihm nicht zu
reichen, dem bundespraesidenten Wulff.
Also laeszt er sichs reinstecken. von finanzhaien und
schrottjuwelenhaendlern. und, parlamentarisch dazu nachgefragt, bequemt
sich das W. einer falschaussage und luege.
(die es, m.e. und anders als die dt. presse das z.zt. schreibt, auch
streng formaljuridisch ist : einfachmal mal nachsehen : die w.'schen
monatlichen zinszahlungen zum "privatkredit" muessen - per forza - in
die anlage KAP der einkommensteuererklaerung des kreditgebers
aufgenommen werden : wenn das nicht der deutliche beleg eines
geschaeftes ist.)
Das bundesarschloch, dessen amtssitz einen kurzen spaziergang von
meinem finanzamt entfernt liegt, mit dessen, also meiner, hilfe
Wulffens lustwandeln durch die welt gerade (basis)finanziert wird (die
extras uebernehmen in die schweiz steuergefluechtete), das
bundesarschloch ist, ueber selbiges hinaus, also nicht nur ein
dauerdummschaetzer, sondern auch noch geldgeil und ein luegner. (zudem
wohl strafrechtlich belangbar.)
Und das hier hat der Wuff sommers vor
jungen menschen (und nobelpreistraegern; nur zweitere - eh klar -
tauchen im datei-titel der bundespraesidialamtsseitig erstellten
redenpdf auf) zu lindau ausgeschieden :
"Das Versagen von Eliten bedroht langfristig den Zusammenhalt in der
Gemeinschaft, in der Gesellschaft. Wer sich zur Elite zählt und
Verantwortung trägt, darf sich eben auch nicht in eine eigene
abgehobene Parallelwelt verabschieden."
Sprachigkeit
Zur poetik. ein teilaspekt als
kaempfer & impost
Literatur ist: geschichten erzaehlen. (es gab es literatur, lang bevor
es schrift gab.) und geschichten erzaehlen – von roman bis lyrik – sich
ueber die sprachen. sprachen ergeben orte. fremde sprachen fremde orte.
und orte menschen. und menschen geschichten. und fremde sprachen fremde
orte fremde menschen fremde geschichten. das ganze dann : sprachigkeit.
(notiz, bei umordnungsarbeiten wieder
an die oberflaeche getreten)
Sparare ...
... Swarovski con le fionde
(detto italiano)
...
Henning Meyer, London School of Economics
zu den Folgen der heutigen londoner EU-Entscheidungen:
«Die schottische Regierung will ein Referendum über
Schottlands Unabhängigkeit abhalten. Mittelfristig will Schottland zur
EU und auch den Euro einführen. Das könnte zum Bruch des Vereinigten
Königreichs führen.»
Na, das wird doch noch was.
Quelle:
Interview in Tagesanzeiger.ch
Es ist dem Leopold
das Gold nicht hold, sang Herr
Thalfär den alten Schlager vor sich hin. Und wußte, daß es ihm, und
keiner wußte davon, ganz anders ging.
Er hatte sich, vor Jahren bereits, lang vor dem hysterischen
Boom der Gurus des Goldes, ebensolchenes in den Unterschenkel
implantieren lassen; von einem verschwiegenen Bukarester Chirurgen. Und
zwar dermaßen, daß ...
Neues, in sachen goldfish
Goldfishs reisen um die halbe welt
50 gedichte zuzueglich eines nachschlags
und eines essays
Gebunden mit schutzumschlag
ISBN 978-3-85218-734-1, EUR 14,90.-
Haymon Verlag
lieferbar
Brief vom kleinen wannsee
Ach! es beruechten mir leute
sie haetten den fish in haenden
Ich meinereins kann mich grad
nur an kleistens grab wenden
Nur Deutschland ist sicher,
alles andere geht unter
(titelt Die Welt heut)
:
Tatsaechlich, der p u r e horror
: die vorstellung, m i t Schland unterzugehn.
ich geh schon mal vor. kommtmir blosz nich nach, wa!
notizen zu einem
glossar zu einem roman.
der roman : noch zuend zu schreiben.
also weiter : Aπ' τα σύνορα
Per moi. Kurz vor halb acht
Was ist das, was
mich traurich macht
kurz vor halb acht
: das ueberlebte leben?
Ich bittSie. hat
sich so ergeben
War nie geplant, und
isses weiter nicht
Der rest chronistenpflicht
Per enne. post nach b.
Es liegt ein bein
fuer sich allein
und sagt: ich moecht
mal wieder wandern
Da meldet sich ein
zweites bein
und sacht: ach
frag n andern
mir ist heut mehr
nach tanzen
und den blasz
blauen pomeranzen
Mit blau, so sagt
das erste bein, mit blau
da koennt ich dienen
Und mo. und schokobienen
Oh du!, so sagt das zweite bein
verfuehrer du. was fuer ein
auftritt wird das werden
hier auf dieser schraegen erden
Nichts Neues. In
Sachen. Goldfish, Goldfish. Zieht seine Kreise. Leise.
Und,
wer weisz wieso?, : gerade laufen hier
jede menge Goldfishe auf. fuer heut der eine.
(fuer den winter wird heftige
proliferation erwartet.)
stand by.
Aπ' τα σύνορα
Laeuft zur zeit noch unter dem
streng geheimen projekttitel : Odessa.
Man koennt auch sagen : der alte Kavafis hat beschlossen,
dann doch n paar schritte zu fusz zu gehen. an die sínora.
He!, bundespraesident : ganz ohnverlaub, Sie sind ein arschloch.
einfach mal die klappe halten.
Nachtrag vom 02/09/11 zu
Lieber Herr Bundespräsident : Mit verlaub, Sie sind ein
arschloch.
zu lesen unter dem eintrag vom 24/08/11 >>>
Das laeszt man sich natuerlich gern gefallen:
Italien freibeutend retten
fotozusendung eines lesers, wiener buchhandlung
falls Sie weitere dermaszen erfreuliche kombinationen entdecken : her
damit
unerfreuliches behalten Siebitte fuer sich
Lieber Herr Bundespräsident :
Mit verlaub, Sie sind ein arschloch.
einfach mal die klappe halten.
E
sta canzone è dedicata a quella gente
ca parra parra e un ci ‘nni
futti niente
Ελλάδα brennt. so sind
gedichte, die hier liegen,
ploetzlich : obsolet. was
schreiben also, wenn das
geschriebne laengst
schon ueberschriebn?
Ἐλέου. Αἰδοῦς, Φήμης, καὶ Ὁρμῆς.
Erbarmen. Ehrfurcht, guter Ruf, und Eifer.
Misericordia. Verecondia, Fama, ed Impeto.
Goldfish,
Goldfish
Und,
wer weisz wieso?, : gerade laufen hier
jede menge Goldfishe auf. fuer
heut der eine.
(fuer den winter wird heftige proliferation erwartet.)
stand by.
Goldfishs segsunreichste reise um die
halbe welt
Es ist am morgen nie ein vogel hoch geflogen
(das waer nur ueble nachrede, wenn ueberhaupt)
So denkt sich Goldfish, und
er denkt sich : morgenstund
ich sach mal : goldimmund
: damit, da gehnsmer bitte weiter
Die besten voegel fliegen morgens nur
knapp uebern boden (innen bogen)
Falls sie denn fliegen. der rest sitzt
klamm am ast. und spielt fantast
So ist im leben alles bestens eingericht
sagt Goldfish. Und sagt : wieso (auch) nicht
Anlaeszlich
der "Giornata Nazionale del Sacrificio
del Lavoro Italiano
all’Estero" sowie ferragosto
Herr
Thalfär lachte
auf. Er, der in einem nur wirklich Interessierten bekannten
Kellerlokal in der Silbergasse einen sehr kleinen Laden in
Im&Export noch sehr viel kleinerer elektronischer Geräte betrieb
(für die andere meist den Kammerjäger rufen), war seit geraumer Zeit in
Gold investiert.
Da waren ein Prämolar und zwei Molare, gesamt also drei
Backenzähne, ein massiver Gehstockknauf (samt Messingüberzug: die Welt
ist im Zweifelsfall schlecht) sowie ein bei Bedarf und entsprechend
kaltem Willen mit einfachstem Werkzeug schnell freilegbares
250-Gramm-Implantat im Unterschenkel. (...)
L'uomo delle macchinette
Valentin
Braitenberg zum Geburtstag
Sie nannten ihn also, seit
Jahren: L'uomo delle macchinette. Anfänglich hatte er sich darüber noch
erregen können, durch Mund und Nase geschnaubt und dabei den Kopf
geschüttelt. Bis er begriffen hatte, daß es einzig dieses L'uomo delle
macchinette, dieses grobe Mißverständnis war, das es ihm weiterhin
erlaubte, in der Halle von Roma Stazione Termini, nun : seinen Studien
nachzugehen. Tagaus, tagein.
(...)
Erscheint im Herbst
Andrer Verlach, andre Sach, aber:
Erscheint auch im Herbst, ist grad im Druck:
Egnatía Odós
XIII. Δεκατρία
Also hammse mir nach Griechen
land geschickt. Στο ’πα και στο
ξαναλέω / στο γιαλό μην κατεβείς /
Ο γιαλός κάνει φουρτούνα / και σε
πάρει και διαβείς. Dalaras
Schoen und gut, sagte das Gegen
ueber, nur: Wenn ich die Griechen
schon nicht verstehe, wieso sollte
ich dann Griechisch beherrschen?
(...)
Erscheint im Herbst, ist grad im Druck:
Egnatía Odós
XII. Δόδεκα
E
sta canzone è dedicata a quella gente
ca parra parra e un ci ‘nni futti
niente
Ellada brennt. und mir
hier hauens die fassade
presslufthammern raus
Was, Ελλάδα, in Deinem
falle wiedrum luxus waer
(...)
Tschiggfrey
(ein starker Qualmer), der sich sein Leben lang, das grad mal
eben halbjahrhunderlich, Tschiggfrey - ein wenig kurzatmig allerdings
bereits - hatte sich seinen Namen nie klargemacht.
Er hieß so, seit er zur Welt gekommen war, sein Vater ebenso,
sein Großvater.
Großvater war Pfeifendeckel des k. u. k.-Feldkaplans am Col di
Lana gewesen und hatte deswegen die grandiose Sprengung des Berges ...
Lesen Sie, falls Sie je jaeh
uebern Brenner fahren sollten,
in einer lyrischen installation dieses hier, und zwar dorten,
und lesen Sie weiter, an 24 stufen:
Es sind seit je die
so saftig wie ein Schweinebraten.
Und so geht diese hier:
Ein Dutzend Höllen hab ich schon
durchschritten. Ein Dutzend Paradiese
ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese,
die zerbrechen, nicht mein Hals.
...
usw usf
Wo? ich sag mal : Rosen.
so n biszcken kriminalistisches gespuer sollt schon sein.
einiges passiert. einiges
gelesen. einiges geschrieben.
: n paar nachtraege also:
Η χουντα
Η χουντα δεν τελειωσε το '73 / Die
Junta ist 1973 gar nicht zu ende gegangen
Kleine denkaufgabe, fuers erste:
redaktionell : einiges los hier (das uebliche eben: arbeit, und die
unfaehigkeit dazu, auch. sowie das andere) : und nachdem diese seite
kein netzlogbuch ist - noch je war, jaeh wahr - , sondern eben immer
(nur) eine eher sporadisch, fragmentarische uebernahme aus dem ARBB
(dem ARBeitsBuch) : dauert es noch, das mit dem nachtragen, der
fragmente ende 2010 bis dato. kommt aber. noch. (dank fuer interesse
wie gelassenheit : ans p.t. publikum.) zudem ists eh, das
nachtragen, ein- wie austragen, meist kaum an konkrete daten gebunden;
also auch im nachgang, wenn ueberhaupt, lesbar)
! in mona : 57% : 94% !
dazu ein splendides beispiel von regimepresse
Soeben erschienen
Der Tote im Fels
Ein Tschonnie-Tschenett-Roman
Vom Autor vollständig neu durchgesehene,
überarbeitete und erweiterte Taschenbuchausgabe
Mit einem aktualisierten Glossar
Haymon Tb, 2011. 294 Seiten, 9,95 Euro
Vor die Wahl wie an die Wand
gestellt, Arzt zu werden oder
krank, hatte sich Thalfär bereits vor geraumer Zeit für zweiteres
entschieden. Und bis dato war die Rechnung aufgegangen. Er war,
zumindest wissentlich, noch keinem Arzt begegnet. Was in ersterem
Falle, so viel war klar, unausweichlich geblieben wäre - und spräche
man alleine von dem Spiegel im Bade.
Als Sturzgeburt hatte er Facharzt für Entbindung wie Hebamme
(auch Ärztegleiche zählen als Ärzte; das schloß im Extremfall selbst
Heizungstechniker wie Automechaniker ein) elegant umschifft, und
war ...
aus der reihe / dalla serie :
o(li)ggetti :
o(log)getto #8. Redesigning The Signs. Museion.
Holz auf Stahlbeton / AluDibond
220 x 135 / ÜberwachungsVideo HD, 02'35''
Preise auf Anfrage
Live im Luxus (zu Berlin, nur heute, inna Belforter)

Dem
leichtmatrosen
Es ist dem leichtmatrosen leicht
sich schwer daneben zu benehm
Viel schwerer aber faellt es ihm
mit diesem leicht zu lebn
Denn es ist so:
Von schwermatrosen hoert man nie
es scheint sie nicht zu geben
Als floesse leichtoel in den bauch
– und nicht das schwere, wie es brauch
als bunker c – der stampfenden giganten
die wasserkuehen gleich und elefantentanten
durchs weltmeer ziehn, bis sie denn untergehn
Goldfishs fuffzichste reise um die halbe welt
An einem tach wie einem andern
wollt Goldfish wieda weita wandern
Bewegte sich per floss und schlach
ueber die see bis nach Pot Lach
Und dockte an, und hockte nieder
und streckte die gereisten glieder
Und kruemelt krill sich aus dem bart
und brummelt : jedem seine art
des wahnsinns. fette beute
wird das wieda, heute, drum:
Falscha fuffzcha, wirf mal meer her
von dem zeuchs! grusz. buckelwal von jeher
Strage di piazza della Loggia, dopo 36 anni tutti assolti i 5 imputati

I giudici della Corte d'assise hanno deliberato dopo una
settimana di camera di consiglio. Il processo per l'attentato del 1974
in cui morirono 8 persone e 104 rimasero ferite è durato quasi due
anni, con 166 udienze. La sentenza in base all'articolo 530,
insufficienza di prove.
Per la strage di piazza della Loggia nessuno è mai
stato condannato definitivamente, nonostante diversi processi.
Das Schöne aber
an der Sache ist: Schön ist daran so gut wie gar nichts. Auf den
ersten Blick nicht, auf den zweiten noch weniger, und, gäbe es so etwas
wie den Letzten Blick ... Nun, wir wollten ihn nicht wirklich tun. Auf
das Schöne schon gar nicht, ich bitt'Sie. Also, was ist: Kaufen Sie?«
Goldfishs neununsawansigste reise um die halbe welt
Goldfish, unvergleisterweise
sasz am strand und sachte
sacht er: sach mal sachen, ich
glaubich willma wieda lachen
Mir ist, mir waer nach kuddelmuddel
im gedaerm, nach sich vor lachen
krause kringelndem gekrill
vanilleeis und appelstruddel
Mir ist, als waers jetzt zeit, mal wieder
ernstzumachen mit den lachensachen
Goldfish lacht und lachte lueftern
von floss bis kopp, mit bauch und hueftern
091110
Wozu ein Buch verfassen?
Weidagehts : Heavy Ion Collisions

Technical stop

Wie die Zeit vergeht.
Passa(il)tempo.

Meldung. Eben reingekommen.
BRESCIA. Piazza della Loggia: chiesti 4 ergastoli
Per la strage del 1974 i pm chiedono il carcere a vita per Delfo Zorzi,
Carlo Maria Maggi, Francesco Delfino e Maurizio Tramonte.
Il manganello (o sfollagente)

Scontri a Terzigno, cinque arresti: "Noi col rosario,
voi coi manganelli"
./.
Da Roma intanto, il capo della polizia, Antonio Manganelli, ribadisce:
"Useremo anche la forza se necessario".
Kessels Chorta
Ein Gutes hat der neue Arbeitsplatz, von dem ansonsten
nur zu sagen ist, daß es ein Arbeitsplatz ist, und neu ist daran auch
nicht viel. Ein Gutes hat der neue Arbeitsplatz auf jeden Fall: er
kennt sich seitdem aus am Flughafen. Und man kennt ihn.
Die Geschichte mit dem Elefanten
und der Elefant, um den es geht, war in mehrfacher
Hinsicht ein Unikat. Zum einen besaß der Elefant keinen Namen. Was
damit zusammenhängen mag, daß er unter der Brücke hauste, jedem aus dem
Weg ging, auf Fragen, der nach dem Weg zur nächsten Tankstelle etwa,
höchstens etwas mürrisch mit dem Rüssel wackelte, und ansonsten tat,
als ginge ihn alles nichts an.
ferragosto. samt binaerem thermometer. termometro binario
hier
>>>
Apără-mă de găini, că de câini nu mă tem.
Tutres. Ein Stück Tschenett
als TraraTragödie

In nome del Popolo Italiano. Anni
sette.
Der Forza Italia-Mitbegruender, Berlusconiangestellte und
-freund sowie Senator der ital. Republik ist heute, in zweiter Instanz,
wegen Unterstützung der Mafia zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
Der bereits wegen Steuerbetrug und Bilanzfälschung verurteilte
Parlamentarier war Chef von Berlusconis Werbeunternehmen Publitalia und
hatte 1994 bei Berlusconis Einstieg in die Politik in wenigen Wochen
die Partei Forza Italia ...
Endlich : laeuft der RSS-feed wieder :
einigermaszen.
nur zerschieszt die software, wieso immer, alles, was auch nur
minimalst auszerhalb der norm liegt : als da waeren : umlaute, das sz,
italienische akzente. und griechisches schon gar. musz sich zur zeit,
leider, damit gelebt werden; da keine zeit fuer tiefergehende analysen.
(doch, schon : nur aber eben : fuer andere blosz)
Ogni tempo ha il suo fascismo
Ogni tempo ha il suo fascismo: se ne notano i segni
premonitori dovunque la concentrazione di potere nega al cittadino la
possibilità e la capacità di esprimere ed attuare la sua volontà. A
questo si arriva in molti modi, non necessariamente col timore
dell'intimidazione poliziesca, ma anche ...
Vielleicht (notat)
Vielleicht sollt ich dann
doch noch ein paar jahre
leben : um mein werk
von miszverstaendnissen
zu befrein. nicht ein
verstaendnissen, nein
Vor runden notizen sitzen (IIX/III)
>>>
hier
Das waren noch Zeiten
"... so hat der Haymon-Verlag die Gunst der Stunde
genutzt und einen von Kurt Lanthalers Tschonnie Tschenett Romanen
wieder in die Läden gebracht, die zwischenzeitlich bei Diogenes
erfolgreich waren. 'Grobes Foul', im Original von 1993, hat
nur indirekt mit Fußball zu tun, ist aber immer noch eine große Freude.
...
Klar trägt Lanthaler dick auf, aber die Ironie ist unverkennbar,
Chandlers Marlowe wird hemdsärmelig verwurstet. Dazu strotzt 'Grobes
Foul' nur so von witzigen Details: Jener römische Fußball-Star namens
Paolo Canaccia, der in Südtirol aufgrund eines Trainingslagers weilt,
berlinert, weil er bei der Hertha groß geworden ist. Das waren noch
Zeiten."
(Joachim Schneider. Badische Zeitung. 05.06.2010)
siehe auch >>>
und >>> und >>>
Things should start to get interesting right about now
Bob Dylan. Mississippi. The Bootleg
Series, Vol. 8: Tell Tale Signs - Rare and Unreleased 1989-2006 (Bonus
Track Version)
(zusaetzlich zu dem, was eine trennlinie weiter unten steht, - ist
heute im italienischen senat ein gesetz durchgewunken worden, das wir legge bavaglio nennen. demnaechst
ist das zitieren abgehoerter telefonate verboten, bei strafen bis zu
300.000 euro.
unsereins wiederum behandelt sowas seit geraumen zeiten als eigne
(sub)textgattung. und mixt es sich : scubbydubbydoo : in roman wie
sonett. wohlauf also.)
(der song und sein text zudem, wie seit dezember schon, mir lieb wegen
seiner naehe zu tutres, dem schwemmland. siehe dort. oder beim
syphilitischen datendealer g***le, der gerade das suchwort "oil spill"
an die deltoiden (ich versteh was von delten)
dreckschweine von BP verkauft hat. complimenti. that's not evil.)
Das Buch kam Anfang März in die Welt und auf den Markt.
Und schreibt sich seither fort.
Aus dem Glossar zu »Grobes Foul«. Haymon Tb 2010.
Aus gegebenem Anlasz.
S. 96 Falcone: tatsächlich, soviel wissen wir
inzwischen, gaben diese anonymen Briefe des corvo (ital. Rabe, Krähe),
die aus dem Herzen des italienischen politischen Systems kamen, der
Mafia das Signal: wir geben Richter Falcone und Richter
Borsellino zum Abschuß frei. Dann wurden die beiden per Autobombe in
die Luft gejagt (19.7.1992, 23.5.1993).
Daß noch im Jahre 2010 ein Prozeß läuft, und nach länger laufen wird,
der politische Sympathisanten, wenn nicht Mitauftraggeber dieser und
anderer Bomben zu ermitteln versucht: gehört zum Gang unserer, der
italienischen Geschichte.
(Auch, daß dabei Senatoren, Abgeordnete und Ministerpräsidenten : auf
der Liste stehen.)
An dieser Stelle sei dem Schriftsteller, dies eine Mal, eine
persönliche, wenn auch strikt an die Arbeit gebundene Geschichte
erlaubt:
Die Ursache der Odyssee kennt nur der Elefant
weiter: >>>
hier
Aus dem Arbeitsbuch zu
TUTRES. Ein Stück Tschenett als
Traratragödie
Schauspiel. Uraufführung Lana 09.07.2010
Tutres. Der Teig.
400 g roggenmehl
400 g weizenmehl
undsoweiter. >>> hier
Ps: Ihnen wurde erzaehlt, Tutres wuerden Tirtlen heiszen
und seien eine typische spezialitaet aus Tripstrill?
kolonialistischer quatsch. die dinger heiszen Tutres und stammen aus
dem Badiotischen. Dixit.
Vivo in un paese barbaro e incivile
Sandro Bondi. Ministro dei Beni e delle Attività Culturali. Oggi. Dixit.
E noi allora?, guaglió?
Beccati questa, stronz di un bonz:
Και μερικοί έφθασαν απ’ τα σύνορα,
Και είπανε πως βάρβαροι πια δεν υπάρχουν.
Και τώρα τί θα γένουμε χωρίς βαρβάρους.
Οι άνθρωποι αυτοί ήσαν μια κάποια λύσις.
(Κωνσταντίνος Καβάφης)
(war damals, in >>> Azzurro, dem
roman, eines der motive. dort, also online, auch das zitat. allerdings
nur in der griechischen fassung. wenn man, uebrigens, meines
italienischen kultusministers bondi statement von heute mit dem meines
staatssekretaers im innenministerium von gestern (>>>
hier) : parallel verschaltet: kann einem schon ganz schoen
kotzich werden. es eruebrigt sich also, eines der gedichte des
ministers zu lesen. - doch: die gibts. (ein andermal))
Einige Leute sind von der Grenze
gekommen
und haben berichtet, es gebe sie nicht mehr, die Barbaren.
Und nun, was sollen wir ohne Barbaren tun?
Diese Menschen waren immerhin eine Lösung.
(Konstantinos Kavafis)
Σερα,
μι σεντι? Sera, mi senti?
Sera ist eine (mehr
als fluechtige) bekannte aus der Napule-zeit.
man hoert sich, ab und an. mehr nicht, weniger nicht. man hat sich im
auge. im sinn.
Sanguinetti ist tot. È morto Edoardo Sanguinetti.
Soldisoldoni a cricche, cracche e :
Sono state disposte più operazioni a garanzia della democrazia,
tutte in attesa di essere eseguite.
Zitat.
aus: Das Δ des Deltas. roman in arbeit.
Ελλάδα. & Ανοιχτοί Λογαριασμοί.
Griechenland. Offene Rechnungen. & Dicktenausgleich.

Ihr redet von griechenland? ihr wiszt nichts.
(wird fortgesetzt)
Weil er grad spricht (gerade, im sinn von "geradeaus", spricht
er nicht, nein):
Da ist Stacy-Marie Ishmael (alphaville
/ financial times) durchaus einstimmend zuzustimmen:
"Come on Herr Ackermann, tell us how you really feel about
Greece – and how your bank is really positioned…"
"... altrimenti sembrerà che mi hanno
beccato con il sorcio in bocca"

Ἐλέου. Αἰδοῦς, Φήμης, καὶ Ὁρμῆς.
Erbarmen. Ehrfurcht, guter Ruf, und Eifer.
Misericordia. Verecondia, Fama, ed Impeto.
Mercy. Shamefastness,
Rumour, and Effort.
He hertha: hol mal bier, hier.
18 / 32:51 / - 19 / 23
so siehts aus. zur feier des taaches n biscken text.
«La
mafia italiana risulterebbe essere
la sesta al mondo, ma guarda caso è quella più conosciuta,
perchè c'è stato un supporto promozionale che l'ha portata ad essere un
elemento molto negativo di giudizio per il nostro paese. Ricordiamoci
le otto serie della Piovra
(...)
Einer von uns.
Der erste. Da drausz.
Jurij Alekseevič Gagarin. 12. April 1961.
(dasz man das noch erleben durft.)
welcome to the machine II
Siebn stunden ging das so
und es ging gut. sternstunden
seines lebens. auch wenn es immer noch
nicht richtig dunkel werden wollt
(...)
welcome to the machine I

kochen. essen.
(sodann auf arbeitsreise.)
*
Moules de Bouchot su barba di frate
Tomatencoulis a là Patagonia
**
Felchen auf OrangenFenchel, samtgrün
***
Grünspargel und Lachs, safranmariniert
****
Kalbsleber, Chutney grüner Tomaten, HavannaBoskop
*****
Kaninchenragout
carciofi alla romana, biscotto di polenta
******
RhabarberHimbeerStrudel samt Schlach
Schokoladensoufflé
Peanutcake
dalla serie: kochen mit max. und
dirk, pâtissier peanutcake.
Schlechtes wetter, auf neptun

bilder eines methanhurricans am suedpol (des n)
: und unsereins musz demnaechst verreisen. wenn das blosz gutgeht.
(quelle: http://arxiv.org/abs/1003.3240v1)
ID 5460 / 17-Mar 14:33
Double writing of events (as seen this morning):
The problem occurred if the Lumi
and the Full stream were writing from the same node. The reason was
that the trigger/event masks on the node were not exclusive and hence
the event was picked up twice. This is considered to be repaired.
Tschelatti
so ein
elektronenrechner kann ja viel behaupten:
Il
capo è nero: Tutti
a casa.
»E come vuoi che
stia? E' nero, ma lucidissimo. Però adesso diamoci da fare, perché se
sabato non gli portiamo in piazza un milione di persone andiamo
tutti a casa«.
(Cicchitto al telefono. Roma, ore 15,35 di
martedì 16 marzo)
Fotoroman/zo. Establishing Shot.
Was hast, Tschenett, was
bitte ist das denn für ein
Gesicht, mit dem du da herumläufst? Gegen ein kirchliches Bauwerk
gelaufen? ..., ach lassen wir das.
Was soll mit meinem Gesicht sein?, sagt Tschenett. Und wen
interessierts?
Nun, sag ich, mich.
(...)
weiter: >>>
hier
(Annotate. Kürzestgeschichten. 12/03/10)
Tutres
Waehrend in der wirtschaft am
end der welt schwere ventilatorenschaufeln traeg schwuelheisze luft
umwaelzen, schneits drauszen vorm fenster, wieder.
(die herausforderungen der poetik)
Come ognun vede
Come ognun vede
in questa sede
si parla di nient
siam deficient
siam la plebe
Come ognun vede
(...)
Palermo,
ore 13.50 “Era uno degli oggetti principali del contropapello.
Il foglio che mio padre scrive di persona e che prende in
considerazioni le possibili soluzioni sottoposto a Provenzano da far
approvare a Riina, c’erano argomentazioni…
...
Transkript der Aussagen des Ciancimino jr. Dritter Akt, dritter
Tag der Befragung durch Staatsanwalt Antonio Ingroia.
Massimo Ciancimino wird als Zeuge im Prozess gegen Mario Mori,
den Ex-Kommandanten der Carabinieri-Sondereinheit ROS, befragt. Mori
wird beschuldigt, in den 90er Jahren einen Geheimpakt mit der Mafia zur
Verhinderung von Anschlägen abgeschlossen zu haben.
Nachtrag zum Nachtrag, wachsende Glossare, wuchernd.
Ach lasz den
nachlasz
Ach lasz den nachlasz
nachlasz sein; er ist
nichts als ein anlasz
tot zu sein
Bullendämmerung
im faschistischen Polizeiposten. Schwarzweiße
Polizeiwagen um sie herum. Die Rote Göttin im erbsgrünen Mantel und
abgewetzten Stiefeln.
LeseStueck. James Ellroy. Blood's a Rover. Blut
will fließen. Ullstein, 2010. S.447
Palermo,
ore 10.45. “Questa nuova fase... a Provenzano si era
assicurato… che poteva muoversi tranquillamente. Per poter garantire
che Provenzano fosse l’unico capace a ricondurre Cosa nostra, anche a
detta dei carabinieri, in una strada ragionevole. L’unico personaggio
che poteva ricondurre Cosa nostra nella strada della non visibilità… fu
garantito l’impunità. Questo fu detto ai carabinieri e fu assicurato
dai carabinieri e di questo fu informato il signor Franco”.
It's the brain, stupid.
«Sono anni ormai che ci chiediamo se
il fascismo ritornerà, ma tranquilli amici, un po’ è già tornato; non
il fascismo del ventennio, ma quello di sempre, autobiografia della
nazione, frutto spontaneo del nostro autoritarismo anarcoide, del
nostro piacere di servire, della retorica patriottarda».
LeseStueck. Giorgio Bocca. Annus
Horribilis. Feltrinelli, 2010
Illegaler datenklau. wieweit darf ein rechtsstaat gehen?
SCHATTENRISS
Treatment zu einem Spielfilm
Schwarz/Weiß. 1987
So
schreiben sich geschichten, so schreiben sich romane: weiter.
und, auch, dazu bedarf es, bedurfte es, wird beduerfen: der glossare.
(die der eine oder andere inzwischen als "ganz eigenständiges"
erzaehlmoment durchaus ausgemacht hat.
zugegeben, dieser tage trudelts
uebermaeszig gehaeuft hier ein, tagfuertag, an schreibtisch und archiv,
...
Dei
cannoli.
hier:
>>>
Napule.
Reloaded.
Sie
hatten hunderte verprügelt. Und sie hatten Verletzte anschließend aus
den Krankenhäusern entführt und ohne jegliche rechtliche Handhabe
in einer Kaserne interniert. Verspottet und mißhandelt. Und als dann
gegen einige von ihnen Anzeigen vorlagen und endlich Untersuchungen
eingeleitet wurden, als einigen von ihnen der Haftbefehl zugestellt
werden sollte, besetzten Polizisten den Polizeipalast, andere ketteten
sich auf der Straße mit ihren eigenen Handschellen an.
Hoho,
die Firma FERMCAR. Entnehmen wir doch, woertlich, der zeitung:
"Das hätten sie sich wahrscheinlich
nicht träumen lassen: FERMCAR-Chef T.B, sein Kühlwagenchef E.T. und die
Manager J.F.H., A.R. und A.F. stehen ab Montag vor Gericht. Ihnen wird
zur Last gelegt, sechs Fahrer gezwungen zu haben, länger zu arbeiten,
als es ihnen erlaubt ist. Außerdem sollen die Fahrer dafür auch noch zu
gering entlohnt worden sein."
...
So schreiben sich Geschichten weiter.
Siehe >>>
Grobes Foul.
Und siehe >>>
Der Tote im Fels. Da kam die Fa. FERMCAR auch schon zu (Euer) Ehren.
Sie nannten
sie Exkasso und Inkasso

(entwurf
und casting zu einem italo-western)
auch das, dieser tage (mehr
wird nicht verraten), samt eines
hesamandls:
"Der zweijährige Winnetou, wohnhaft in der
Wotanstrasse, wird vermisst."
Was fuer ein fundstueck. weiter hier
>>>
La
‘ndrangheta, invece, è puntualissima.
seit dreivier jahren am thema. fuenf.
und jezze sitzste da, und kanns nich los. erst mal andres abarbeiten.
20 am tach. abzueglich der 5
fuer den caporale. und der 3 fuer den pulmino. oder andersrum.

War
n langer tach. also, wenn morgens schon schneeraum', dann abends
wenigstens spinatnocken und und.
Knödelbrot, glasierte Zwiebel, Knoblauch, geschlagne 2
Eier und ...
weiter: >>>
hier
(Annotate.
Ochsenschwanz.Sachbuch. 21/12/09)
Ach!: von uns
Der vor kurzem verstorbene,
ach!: von uns gegangene, Tarzan am Prenzlauer Berg, Adolf Endler,
einer, der sein Leben lang hart gearbeitet, also: geschrieben hat -
Aus
der Kürzestgeschichte
"Das Geschrei des Buches der Tatjana Wpunkt".
hier: >>>
nachzulesen.
(Annotate.
Kuerzestgeschichten. 03/08/09)
neu eingestellt:
aus "Passagen", Roman in
Arbeit.
>>>
Vernatsch. Passagen.
>>>
Das Museum der siebenundzwanzig Minuten. Passagen.
Y tu, Brindisi
Y tu, Brindisi, pitla
sor? chi te à pa fat fé
chël che te es fat?
(ert stajoves?
mo piec.)
Poesies tla traduziun
tl ladin de Rut Bernardi. Hier:
>>>